Venustransit 2004 neu bearbeitet

  • Hallo


    Im Jahre 2004 nach dem Herrn habe ich den Venustransit den ganzen lieben Vormittag aufgenommen, nun habe ich die Bilder nachgearbeitet. Ich habe die 1000 Bilder in 4 x 250 umgewandelt und einen Film daraus gemacht. Ich habe sie mit einem 10"LX200 aus einer Kuppel aufgenommen, leider mit Kamineffekt, die Luft hat ziemlich gewabert.
    Die Tropfenbildung ist vielleicht eher auf die unruhige Luft zurückzuführen, was meint ihr?


    http://www.vulkanlandsternwart…task=view&id=356&Itemid=2


    lg


    Günter

  • Hallo Günter,
    es gehört zu den bemerkenswertesten Ergebnissen des Venustransits 2004, dass über 90% der visuellen Beobachter absolut kein Tropfenphänomen beobachtet haben und dies eigentlich nur bei schlechten Luftverhältnissen und schlechter bzw. ungenügend fokussierter Optik auftauchte. Mich wundert etwas, dass dies in den letzten 8 Jahren so in Vergessenheit geraten ist und bei der jetzigen Beobachtungsvorbereitung des Tropfenphänomen wieder herumgeistert.
    Jeder, der ein gutes Fernrohr bei guten Luftverhältnissen benutzt, wird davon nichts sehen!
    Interessanter ist der sog. Lomonossow-Ring, den man 2004 sogar mit 50mm-Zeiß-Optik ganz auffällig sehen konnte!
    Hoffentlich wird das Wetter wieder besser!
    Grüße
    Andreas

  • Hallo Andreas


    Stimmt, damals war das Tropfenbeobachten in aller Munde. Ich glaube da auch die Weltraumteleskope nichts gesehen haben (und die sind unbestechlich) ist er wirklich nicht sichtbar. Heuer möchte ich den Lomonossow Ring im Freien im Halpha nachweisen.


    lg


    Günter

  • Hallo,


    meinen Vorrednern muß ich da leider widersprechen.
    Nein, an der Luftunruhe lag es nicht, das ist einfach so. Bei mir war damals der Tropfeneffekt noch weitaus deutliches zu sehen, siehe beigefügte Aufnahme von damals. Wir hatten laut meinen Aufzeichnungen hervorragende Bedingungen, absolute Luftruhe und keine Schlieren. Das Teleskop war eines, dem ich heute noch nachtrauere, es würde heute noch mit fast jedem ED mithalten, daran lag es also auch nicht!



    Aufnahmedaten: Fuji S3pro am Lichtenknecker AK-127/1300mm, ND-5 Folie von Baader, Montierung GP-DX, motorisch


    Besten Gruß
    Winfried

  • Hallo Winfried,
    ich sehe da keinen Widerspruch. Zu den 10%, die den Tropfeneffekt visuell gesehen haben könnten, gehörst Du ja nicht. Du hast ihn fotografiert.
    Was mir aber an den Bildern auffällt, ist folgendes:
    -sie scheinen mir sehr stark bearbeitet zu sein (äußerst harte Kontraste
    -gerade auf dem Bild oben rechts ist der Sonnenrand auffällig wellig, wenn das Szintillation ist, dann aber sehr heftige
    -auf den anderen Bildern hat der untere Sonnenrand noch eine kleine graue Struktur, während sonst die Bilder regelrecht schwarz-weiß ausgebrannt sind.
    So deutlich, wie der Tropfen auf Deinen Bildern erscheint, ist es richtig unwirklich.
    Was sagen denn andere Beobachter dazu? Gerade in der Zeitschrift für praktische Astronomie gab es eine umfassende Auswertung der Venustransit-Beobachtungen 2004 dazu, da hätten Deine Bilder eingeschlagen wie eine Bombe!
    Viel Wetterglück!
    Andreas

  • Hallo Winfried,


    Andeas' Einwand stimme ich voll zu. Das Histogramm deiner Bilder ist unzulässig stark verbogen.


    Nimm spasseshalber Günters Ausgangsbilder und spiele mit dem Histogramm rum. Du kriegst selbst im rechten Bild, wo ja noch deutlicher Abstand zum Sonnenrand ist, alle Tropfengrössen, die du nur willst.


    Gruss
    Günter

  • Hallo Leute,


    da muß ich morgen mal im Archiv stöbern und die Originale herausholen. Zum Glück habe ich sie noch.
    Es ist richtig, die Aufnahmen sind stark bearbeitet, die Ursprungsdaten sind auch in RGB. Zudem sind sie stark herausvergrößert und kontrastverstärkt. An die Originale und wie ich sie damals bearbeitet habe, kann ich mich nicht mehr erinnern. Da muß ich eben nachschauen.


    Visuell hatte ich den Transit damals nur mit dem FG beobachtet, vielleicht aber doch auch mit dem 12" SC, - ich weiß es einfach nicht mehr. Ist schon ne Weile her.


    Ich melde mich, wenn ich etwas gefunden habe, das mich belegt oder auch widerlegt, das macht mir nichts aus, es geht hier ja um die Sache ansich und ich möchte nichts behaupten, was ich nur noch aus der schwachen Erinnerung her zu kennen glaube.


    Gruß
    Winfried

  • Hallo,


    auch ich habe 2004 gespannt darauf gewartet, wie gross der Tropfeneffekt ausfallen wird. Aber es absolut nichts davon zu merken, weder fotografisch noch visuell.


    Gruss Heinz

  • Servus Leute,


    den Tropfen habe ich nur im 13 Zoeller mit dem schlechten Glasfilter gesehen. Das war uebrigens der Hauptgrund, den Filter dann gegen einen besseren auszutauschen. An dem Teleskop lief eine Videokamera mit, das Bild war zudem leicht ueberbelichtet, was aber schoen fuer die Darstellung der Venusatmosphaere als Aureole sorgte. In allen anderen Optiken war kein Tropfen zu sehen. Wirklich grandios war der Anblick uebrigens im Herschelkeil von einem Kumpel, der mit dabei war. Knallig scharf mit Granulen und keine Spur von einem Tropfen. Bin mal gespannt, wie es am Mittwochmorgen mit meinem eigenen Herschelkeil ausschaut [:p]. Also, Tropfen gibts nur bei entsprechend schlechtem Seeing, oder schlechter Optik, bzw. Filter.


    Hier ein paar Beispielbilder:


    Tropfen wegen mangelhaftem Objektivfilter:


    Aureole (Lomonossov Effekt):


    Diese Bilder sind aus Videobildern der D8 Videokamera erstellt worden.
    Zum Vergleich gibts noch eins mit dem 400er Beroflex Tele und einer Ixus dran mit Okularprojektion, der verwendete Folienfilter dort hat gute Qualitaet. Das Bild war kurz vorm 3. Kontakt, da ging das Seeing ziemlich in die Knie, drum ist die Qualitaet fuer einen Vergleich nicht so aussagekraeftig:


    Ich moechte euch nicht den Link zu den sehr guten Bildern vom Uli, dem Kumpel mit dem Herschelkeil, vorenthalten:
    http://www.psw-muenchen.de/VENUSTRANSIT 2004/Venustransit_08062004.html
    Bitte Link von Hand guttenbergen, da das Leerzeichen die korrekte Darstellung negativ beeinflusst.


    Gruss und viel Wetterglueck fuer alle am Mittwochmorgen,


    Haley

  • Sorry,


    habe auf dem Server nur noch die bereits bearbeiteten Daten gefunden, die Originale sind gelöscht, man kann ja nicht alles aufheben.
    Auf allen bearbeiteten Daten sieht man den Tropfeneffekt. Mag nun sein, daß der AK-127 von Lichtenecker doch nicht DAS Teleskop war oder die Sonnenfilterfolie nichts taugte, was ich allerdings nicht annehme (Baader ND-5).
    Habe damals die Aufnahmen wohl zu stark bearbeitet. Somit kann ich Euch leider die Originalen nicht mehr liefern.


    Sei es wie es sei, bei diesem Transit werde ich wohl die A-Karte ziehen, hier sieht es very mau aus und es hat den Anschein, daran würde sich nichts mehr ändern. Zumindest Tests werde ich nicht machen können, es regnet.


    Rausfahren, irgendwohin, macht wohl auch keinen Sinn, man müsste wohl weit weg und dazu habe ich keine Zeit.


    Also freue ich mich auf das, was ihr liefern werdet, soweit ihr bessere Bedingungen habt.


    Besten Gruß
    Winfried

  • Servus.


    Aus meinem Aufzeichnungen von 2004:


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Himmel:
    Etwas wolkig, aber gute Bedingungen.


    Als die Venus zu 3/4 in die Sonne eintauchte konnte ich einen Lichtbogen auf der sonnenabgewanden Seite des Venusscheibchen sehen. Nach dem vollen Eintritt sah ich einen dunklen Bogen am Sonnenrand.
    Beim, Austritt wurde die Venus zum Sonnenrand etwas länglicher. Ich konnte einen Lichtbogen um die Venus bis zu 1/4 vom Austritt sehen.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Mit dem Lichtring meinte ich den Lomonossow-Effekt, den ich damals noch nicht kannte, für mich eine unvoreingenommene und reelle Beobachtung.
    Der dunkle Bogen und die längliche Venus sind sicher Seeingeffekte.


    Beobachtet wurde mit einem 80/910mm Refraktor, die Lichtdämpfung erfolgte durch einen ND 5.0 Glasobjektivfilter.


    Viele Grüße
    Gerd

  • Hallo Leute,
    meine Erinnerungen an den Venustransit von 2004 (an welchen denn sonst[:D])
    zeigten definitiv keinen Tropfen, wohl aber den Lomonossow-Bogen.
    Ebenso beim Austritt absolut kein Tropfen sichtbar!
    Beobachtet in Gengenbach/BW mit 100/600 Semi-APO und Baaderfolie mit 5mm Nagler.
    Und dieses kleine Teleskop ist nun echt nicht der Knaller, reicht aber für den negativen Nachweis des Tropfeneffektes aus.
    Ich werde mir den kompletten Transit jedenfalls anschauen... live im Internet. [:p]
    z.B.hier: http://sky-live.tv/index-en.html
    cs
    Timm

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