Nebelfilter

  • Hallo liebe community,


    Seit fast einem Jahr bin ich jetzt stolzer Besitzer eines 8" Galaxy Dobsons.
    Hier im Astrotreff bin ich von euch schon des öfteren umfangreich beraten worden. danke dafür:)


    Kommen wir zum Thema.
    Ich möchte mir gerne einen Nebelfilter zulegen, anhand von dem was ich schon darüber gelesen habe tendiere ich zu einem OIII Filter, trotzdem sind mir da ein paar Dinge noch unklar.


    Ich habe mich zunächst nach dieser Quelle orientiert:
    http://www.svenwienstein.de/HTML/uhc_oder_oiii.html


    Desweiteren habe ich die u.g. Liste benutzt um mir ein Bild davon machen zu können.
    http://www.astro-okulare.de/nebelliste.htm


    UHC, OIII und H-Beta Linien können nach meiner Interpretation mit dem UHC und dem OIII Filter gefiltert werden. Aber welcher Filter filtert welche?


    Der UHC Filter lässt OIII und H-Beta Linien passieren.
    Und der OIII Filter? das ist auf svenwienstein nicht genau beschrieben oder ich habe das nach dem zehnten mal lesen immernoch nicht gesehen:)


    Wenn ich das mal weiss, weiss ich auch wie mit dieser o.g. Nebelliste umzugehen. Das wiederum erleichtert mir auch die Wahl zwischen UHC und OIII Filter.


    Nun steht da aber auch noch dass ein UHC Filter unter Lichtverschmutztem Himmel wenig Sinn macht, bzw unter 6 mag stand woanders noch. Mein Beobachtungshimmel hat zwischen 5-6 mag. Das noch um meine Tendenz zum OIII Filter zu begründen:)


    Letzte Frage: Ich beabsichtige einen OIII Filter von Astronomik zu kaufen, anscheinend weisen die günstigeren unterschiedliche Filterleistungen auf. Massenproduktion etc... das war der Beweggrund warum ich mehr dafür ausgeben möchte.
    Kommen wir zur Frage:) auf svenwienstein stand noch was wegen schmalbandigen OIII Filtern. Je schlechter der Himmel desto schmalbandiger muss der Filter sein. Was ist schlechter Himmel? Wie gesagt ich habe hier um die 5-6 mag. Und soweit ich gesehen habe bieten Astronomik nur eine Sorte OIII Filter an. Muss ich da wirklich auch noch drauf achten?


    Help! :)


    Liebe Grüsse, Sandro

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: zunae</i>
    <br />Der UHC Filter lässt OIII und H-Beta Linien passieren.
    Und der OIII Filter?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Wie der Name schon sagt, lässt der O-III die beiden O-III Linien durch.
    Ein UHC lässt zusätzlich die H-Beta Linie und meistens auch noch die für das dunkeladaptierte AAuge nahezu unsichtbare H-Alpha Linie durch.
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Nun steht da aber auch noch dass ein UHC Filter unter Lichtverschmutztem Himmel wenig Sinn macht, bzw unter 6 mag stand woanders noch.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Das halte ich für Unsinn. Ein UHC bringt bei nahezu jedem Emisssionsnebel etwas. Zumindest verschlechtert er die Wahrnehmung nicht, was bei einem O-III der Fall sein kann.
    Aber das ist m.E. nicht abhängig von der Himmelsaufhellung. Während der weissen Nächte habe ich zur meiner Überraschung sogar mal erlebt, dass ein UHC am Cirrus mehr Wirkung als ain O-III zeigte, obwohl dieser Nebel als typisches O-III-Objekt gilt.


    Der O-III ist halt ein Spezialist für bestimmte Nebel mit maximaler Kontraststeigerung (wenn er funktioniert) und der UHC ein Universal-Nebelfilter mit etwas weniger Kontraststeigerung (der aber immer funktioniert).
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">auf svenwienstein stand noch was wegen schmalbandigen OIII Filtern. Je schlechter der Himmel desto schmalbandiger muss der Filter sein.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Das ist mir so noch nicht aufgefallen. Wohl aber, dass sehr schmalbandige Filter wie z.B. der Baader O-III nur bei grosser AP etwas taugen. Der dunkelt bei kleiner AP (hoher Vergrösserung) das Bild einfach zu sehr ab.


    Wegen der universelleren Verwendbarkeit empfehle ich als Erstfilter einen guten UHC (Astronomik, Lumicon, Meade) und den O-III als spätere Ergänzung. Ausserdem hat der UHC den Vorteil, die Sterne nicht ganz so heftig abzudunkeln.


    Gruss Hinz

  • Servus Sandro.


    Ich setze alle drei Filter ein.


    Einen O III Filter habe ich schon mit sechs Zoll Öffnung sehr erfolgreich eingesetzt, er ist bei mir in der Beobachtung kaum mehr wegzudenken.


    Er entscheidet bei Planetarischen- und vielen Galaktischen Nebeln zwischen sehen und nicht gesehen. Viele Details in den Nebeln lassen sich damit herausarbeiten.


    Den H- Beta setze ich nicht so oft ein, gute Erfahrungen habe ich damit z.B. am California Nebel und am Campells Hydrogen Star (Planetarischer Nebel) gemacht.


    Etwas universeller finde ich den UHC Filter.
    Er dämpft die Sterne im Okular nicht so stark ab, wie ein O III Filter.
    Ich habe mit ihm gute Erfahrungen bei etwas aufgehellten Hintergrund gemacht. Der Kontrast der Nebel zum Hintergrund wird erheblich gesteigert, die Nebel kann man viel besser erkennen.


    Ich kann dir nur empfehlen, beide - O III und UHC zu verwenden, am besten in zwei Zoll.
    Lege dir bitte Filter mit Qualität zu, auch wenn sie mehr kosten - denn sie müssen auch die Emissionslinien treffen, sonst sind sie nutzlos.


    Gute Erfahrungen habe ich mit Lumicon und aktuell mit Astronomik Filtern gemacht.


    Viele Grüße
    Gerd

  • Hi Sandro,


    ich tendiere dazu- erst einen UHC anschaffen (da universeller), dann einen OIII. Wenn mal genug Geld über ist, kann auch ein h-beta mal folgen.


    Es gibt aber nicht so viele Objekte für diesen. Der UHC zeigt reichlich Objekte besser, einige davon könnte ein OIII schöner zeigen, aber man sieht sie auch im UHC- umgekehrt dagegen geht es meist schlechter, daher diese Reihenfolge.


    Und wie schon erwähnt wurde- den Filter in 2" und auf jeden Fall einen Markenfilteer nehmen (Astronomik oder Lumicon). Glas planparallel zu polieren und dann richtig zu beschichten ist nicht einfach- und die Chinafilter sind zwar günstig, taugen aber auch häufig entsprechend wenig. Zu geringe Transmission oder Durchlass neben der Linie ist bei diesen nicht unüblich.


    Gruß
    Stefan

  • Danke schonmal für eure Antworten:)


    Gut im OIII werden die Sterne zu sehr abgedämpft. Was ja eigentlich auch nicht weiter schlimm ist? Ich möchte ja den Nebel beobachten?


    Aber trotzdem konnte ich mich anhand dieser Nebelliste,
    http://www.astro-okulare.de/nebelliste.htm


    selbst davon überzeugen dass ein UHC als Erstanschaffung am meisten Sinn macht.
    Und unter meinem Himmel sollte ich dann auch erste Nebelstrukturen erkennen können.


    Also gibts einen UHC Filter.




    http://www.ajoma.de/html/filter.html
    Hier Stand noch dass UHC und OIII Filter beide zu den schmalbandigen Filtertypen gehören. Hat also nichts zu tun mit verschieden schmal- oder breitbandigen des selben Typs, wie ich zunächst angenommen habe.
    Dann wäre das auch geklärt.


    Noch eine Frage habe ich: Also ein 2" Filter solls natürlich sein. Wie der Name schon sagt schraubt man den Filter ins Filtergewinde des Okulars oder? Also bleibt da keine Möglichkeit den 2" Filter in Verbindung mit einem 1.25" Okular zu nutzen. Seh ich das richtig?


    Danke Leute


    Grüsse, Sandro

  • Wenn deine Reduzierung von 2" auf 1,25" ein Filtergewinde hat, kannst du den 2"-Filter auch mit 1,25"-Okularen nutzen.
    Und wenn nicht, kannst du so eine Reduzierung nachkaufen, was auf jeden Fall wesentlich weniger kostet als ein 1,25"-Nebelfilter.

  • Filtergewinde an der Reduzierhülse vorhanden:) danke für den tipp.


    Da ist noch was, was mich interessiert. Nur so zum Vergleich.
    IC434 Pferdekopfnebel. Da wäre ein h-beta Filter am besten geeignet, geht aber auch mit UHC.
    Wisst ihr wieviel man da mit einem UHC Filter, einem 8 Zöller und 2.5mm AP unter gutem Landhimmel zu sehen bekommt? bzw, kann man den Pferdekopf erkennen? Mhh geht da überhaupt was mit 2.5mm AP?^^ so bekomm ich eine Vergrösserung von 80x, denke das brauchts schon für den Pferdekopf, nicht?


    Grüsse, Sandro

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: zunae</i>
    <br />Wisst ihr wieviel man da mit einem UHC Filter, einem 8 Zöller und 2.5mm AP unter gutem Landhimmel zu sehen bekommt?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote"><b>Nichts!</b>
    Der Pferdekopf ist m.E. eines der visuell anspruchsvollsten Objekte und erfordert viel Öffnung und dunkelsten Himmel. Dazu kommt noch der geringe Abstand zu Alnitak.
    Ich habe den Gaul jedenfalls noch nicht gesehen.

  • Servus.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">IC434 Pferdekopfnebel. Da wäre ein h-beta Filter am besten geeignet, geht aber auch mit UHC.
    Wisst ihr wieviel man da mit einem UHC Filter, einem 8 Zöller und 2.5mm AP unter gutem Landhimmel zu sehen bekommt?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das wird so nichts!


    Nimm einen dunklen Alpenhimmel, sehr gute Transparenz, viel Öffnung und viel Zeit.
    Dann kannst du beginnen ihn zu suchen, mit Vergrößerungen zu variieren, zu verzweifeln, zu meinen, zu blöd dazu zu sein, um ihn zu sehen, das Teleskop zu verfluchen usw...


    Viele Grüße
    Gerd

  • Hallo Heinz.


    nur ganz kurz dazu:


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Während der weissen Nächte habe ich zur meiner Überraschung sogar mal erlebt, dass ein UHC am Cirrus mehr Wirkung als ain O-III zeigte, obwohl dieser Nebel als typisches O-III-Objekt gilt.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Kann ich bestätigen, die Beobachtung habe ich auch schon gemacht, gerade auch, wenn die Dämmerung noch nicht abgeschlossen und ich entsprechend ungeduldig war [:D]

  • Hallo Sandro,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Da ist noch was, was mich interessiert. Nur so zum Vergleich.
    IC434 Pferdekopfnebel. Da wäre ein h-beta Filter am besten geeignet, geht aber auch mit UHC.
    Wisst ihr wieviel man da mit einem UHC Filter, einem 8 Zöller und 2.5mm AP unter gutem Landhimmel zu sehen bekommt?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ui, Pferdekopf ist sehr anspruchsvoll, entweder an die Technik und/oder an den Menschen. Also ich konnte ihn selbst mit 16" und h-beta Filter visuell nicht ausmachen, allenfalls als ganz fahlen Fluff, zumal mir der nahe stehende Alnitak schon jedensmal per Okularreflexe das Bild versaut hat.

  • Hallo Sandro


    ich habe bei guten Bedingungen bisher den Pferdekopf 1x deutlich und 1x gerade so erkannt. Es kommt vor allem auf die Atmosphäre an. Die Beobachtung gelang mir im Nordschwarzwald auf 850 m Höhe und unten extremer Nebel wo alles Licht restlos verschluck hat und oben eine extrem transparente Atmosphäre. Dabei war er in mehrere Teleskopen zu sehen und auch mit UHC fast noch deutlicher zumindest heller wie H beta Filter. Es waren ca 10 Sternfreunde anwesent. Mit 8", 12" und 16" konnte man ihn sehen. Wichtig war das Alnitak keine reflexe verursacht und den 8" mußte man etwas drehen wegen Beugungsmuster. Am gleichen Standort bin ich auch sehr oft gescheidert genauso in den Alpen. Es ist wirklich Glücksache weil solche Bedingungen gibt es nur alle paar Jahre einmal.


    Gruß Rolf

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!