Neue revolutionäre APO Technologie?

  • Hallo zusammen,


    kommt eine neue, vielleicht revolutionäre APO Technologie?


    Vorweg, es ist keine komplett neue Technologie, doch im Bereich von Refraktoren ist sie meines Wissens neu, und wenn sich die noch ausstehenden Probleme wirklich lösen lassen, vermutlich ein Durchbruch. So wird das neuartige Konzept auch im amerikanischen Forum 'Cloudy Nights' angekündigt:



    The apochromatic H-bomb has finally exploded!


    http://www.cloudynights.com/ub…sb/5/o/all/fpart/all/vc/1


    Nicht gerade bescheiden, konkret wird von Valery (Aries Vendor?) ein Prototyp für einen sehr kompakten 200 mm f/6.5 Apo (mit Foto?!) vorgestellt. Es gibt auf CN eine Menge Lob, aber auch viele skeptische Stimmen.


    Die Grundidee basiert auf der Kombination von zwei optischen Elementen aus Standardgläsern, einer positiven Linse und einem diffraktiven Element, dass einer Fresnel Linse ähnelt. Canon hat dies Konzept in einigen besonders kompakten Teleobjektiven eingesetzt. Die Vorteile gegenüber einem konventionellen APO lassen sich leicht aufzählen:


    - preiswerte Standardgläsern können verwendet werden da die Abbezahl diffraktiver Elemente negativ ist können beide Elemene positive Brennweite haben, dies ergibt große Krümmungsradien für die konventionellen Linse
    - das Objektiv wird leicht und kompakt
    - auch wirklich große Öffnungen (350 mm?) sollen sich realisieren lassen
    - die Linsen sollen deutlich preiswerter sein als konventionelle APOs


    Wo sind die größten Probleme?


    - Die Kunst bei diffraktiven Elementen besteht darin, alles Licht in die erste Beugungsordnung zu lenken (auf den ersten Blick scheint dies gar nicht möglich, allerdings es gibt raffinierte optische Tricks, die es erlauben), doch die Lösung des Problems soll wohl gelungen sein, allerdings fehlt bisher jeder Beleg
    - die Folge, diffraktive Elemente neigen meist dazu, einen kleinen Teil des Lichtes, einige % weit ausserhalb des Beugunsmaximums zu verteilen, von der Tendenz her wirkt dies ähnliche wie eine etwas verstaubt oder beschlagene Optik
    - diffraktive Elemente mit ihrem extrem feinen, rillenartigen Strukturen sind schwer zu fertigen, der - Preis ist extrem stark daran gekoppelt wie viele identische Optiken gefertigt werden



    Gegenwärtig ist schwer zu beurteilen, was aus dem Projekt wird. Laut Valery werden mindestens 18 Monate zu einer Serienproduktion benötigt. Bis diese neuartigen APOs den Schritt zu Serienreife erreicht haben will Aries konvenetionelle APOs mit Calziumflourid Linsen liefern, z.B. Douplets 180 mm f/8, nebenbei auch sehr attraktiv. Man darf wohl gespannt sein ob die neuen APOs irgendwann kommen, wann erste Fotos gezeigt werden, die mit einem diffraktiven APO aufgenommen wurden, was die Linsen wiegen und und vor allem was sie kosten. Bei aller Begeisterung für das Konzept bin ich eher skeptisch und würde mich nicht so wundern wenn es bei den konventionellen APOs bleibt.



    Beste Grüße


    Thomas



    p.s. Braucht man überhaupt sehr große APOs, was meint ihr?

  • Hallo Thomas,


    recht interessant was so alles probiert wird.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...Nicht gerade bescheiden, konkret wird von Valery (Aries Vendor?) ein Prototyp für einen sehr kompakten 200 mm f/6.5 Apo (mit Foto?!) vorgestellt...<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Wenn es denn tatsächlich so toll funktioniert wie er vorgibt wo bleiben denn die Messdaten?


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">- auch wirklich große Öffnungen (350 mm?) sollen sich realisieren lassen
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Geeignete Rohlinge aus "preisgünstigen" Gläsern werden in dieser Größenordung garantiert um ein vielfaches teurer als z. B. Zerodur für Spiegeloptik.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">p.s. Braucht man überhaupt sehr große APOs, was meint ihr?


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Aber selbstvertändlich braucht man die, z. B. als Prestigeobjekt weil für die meisten potenziellen User unerschwinglich teuer[:o)]


    Gruß Kurt

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Kurt</i>
    <br />Hallo Thomas,


    recht interessant was so alles probiert wird.



    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">p.s. Braucht man überhaupt sehr große APOs, was meint ihr?


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Aber selbstvertändlich braucht man die, z. B. als Prestigeobjekt weil für die meisten potenziellen User unerschwinglich teuer[:o)]


    Gruß Kurt
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Kurt,


    ich finde deine Kommentare etwas irritierend. Nochmal vorweg, ich bin auch skeptisch, ob sich die hoch gesteckten Ziele, mit diffraktiver Optik hochwertige Apos zu bauen, realisieren lassen. Dennoch, wenn ich deine Kommentare lese frage ich mich, sind die potenziellen Vorteile des Konzeptes überhaupt angekommen?


    Insbesondere, trifft 'interessant was so alles probiert wird' wie du schreibst den Kern? Hier wird im Forum wird unendlich viel probiert, ob man einen Spiegel noch 20 % dünner machen kann, ohne dass die Leistung merklich sinkt oder ähnliches, und das ist auch gut so. Hier wird auch viel vermesssen und wenn nötig entsprechend Kritik geäussert, auch dies ist o.k.



    Bei den APOs mit diffraktiven Elementen geht es in erster Linie um ein neues Konzept für astronomische Teleskope zu nutzen. Das steckt vermutlich sehr vielmehr Gehirnschmalz dahinter als Glassorten zu kombinieren und Raytrayingprogramme anzuwerfen, sorry, das geht mir hier einfach durch den Kopf. Bitte nicht missverstehen, mir fehlt etwas die Begeisterung für konzeptionell neues.



    Ich frage mal provokant zurück, wozu überhaupt APOs wenn das Glas für Spiegel viel billiger ist, oder dann doch etwas differenzierter, was für Maße sollte ein APO deiner Meinung denn haben?



    beste Grüße und nichts für ungut


    Thomas

  • Hallo,
    Der Bericht ist vom 29.August 2011. Die angekündigten 5-7 Wochen sind vorbei.
    Das Konzept ist so neu, dass man auf Ergebnisse erst mal warten muss. Ich habe in der Vergangenheit schon viele revolutionäre Konzepte kommen und gehen sehen. Geblieben sind die bewährten Lösungen. Am meisten hat sich eigentlich bei den zwei und dreilinsigen Apos und ED-Apos getan. Die sind heute aufgrund der Preisentwicklung ebenso verbreitet wie früher die sog. Fraunhofer. Es soll mich freuen wenn es da einen neuen Ansatz gibt, aber ich möchte erst mal ein reales Exemplar sehen und nicht nur eine Ankündigung.
    Grüße marty

  • Wie schon an anderer Stelle geschrieben, ist CN bekannt dafür, daß kritische Stimmen sehr schnell zum schweigen gebracht werden. Das Konzept ist nicht neu, sondern wurde von Canon schon vor einiger Zeit veröffentlicht. Da aus den vollmundigen Ankündigungen bis jetzt nichts geworden ist, steht zu befürchten, daß es sich nur um eine Profilneurose des Autors handelt.


    Wie Marty richtig schreibt: Geblieben ist nur das Bewährte. Warum wohl.

  • Hallo,


    im letzten posting von Anfang Mai schreibt Valery, daß sie nach allen Erfolgen doch noch nicht so weit sind und er die CaF2 Apos wiederaufleben lassen will. Damit wären wir beim Stand von ca. 1985.


    Also nach wie vor keine Apo-Revolution. Es wäre ja auch erst die n-te gewesen.


    Talk is cheap.


    Gruß,


    Guntram

  • Hallo Thomas,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...Bei den APOs mit diffraktiven Elementen geht es in erster Linie um ein neues Konzept für astronomische Teleskope zu nutzen...<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    das ist bei mir schon richtig angekommen, aber ebenso die markschreierische Ankündigung ohne handfeste Daten oder Belege seitens Valery. Derartiges verleitet mich dazu das ganze Projekt als wenig durchdacht oder als Täuschungsmanöver anzusehen. Sorry, auch ich bin nicht frei von Vorurteilen[:I]
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">..Ich frage mal provokant zurück, wozu überhaupt APOs wenn das Glas für Spiegel viel billiger ist, oder dann doch etwas differenzierter, was für Maße sollte ein APO deiner Meinung denn haben? ...<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ein echt- (teuer)-APO entzieht sich jeder rationalen Kosten- Nutzen- Analyse. Das ist so ähnlich wie bei besonders teuren Spielzeugen oder Kunstwerken. Daher: APO so groß wie das Ego und der Gelbeutel des Käufers es ermöglicht. Ich hab mir ja selber so etwas zugelegt. Da war die Grenze 130 mm. Alternativ könnte ich auch einen seitenlangen technisch fundierten Aufsatz dazu schreiben welchen „Nutzen“ dieses Teil für mich hat und müsste dabei gar nicht lügen.


    Gruß Kurt

  • Hi zusammen,


    auch ein Strehl 0.96 Spiegel entzieht sich aber jeder rationalen Kosten-(bzw. Aufwand-)-Nutzen Analyse ;)


    Ist doch auch nicht schlimm, schliesslich ist das ein Hobby, und Spass an schönen Geräten ist für viele eben ein wesentlicher Teil daran.


    Ich bin jedenfalls auch gespannt, was da am Ende als Gerät dasteht. Dass bisher keine konkreten Daten gezeigt wurden kann auch einfach Marketing sein, um irgendwann mit einem Schlag alles rauszulassen. Oder es ist halt alles nicht so weit und toll wie es klingt, wie so oft...


    Viele Grüsse,
    DK

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Ullrich</i>
    <br />


    Wie Marty richtig schreibt: Geblieben ist nur das Bewährte. Warum wohl.


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Ullrich,


    wo kommt denn das Bewährte her?



    Die Neugier im Hinblick auf das Prinzip diffraktiver Linsen hält sich hier doch sehr in Grenzen. Diffraktive Optiken sind ja wie ich eingangs schon schrieb keine komplette Luftnummer, Canon hat sie zur Farbkorrektor in Teleobjektiven verbaut, Zeiss hat Arbeiten publiziert über entsprechende Mikroskop-Objektiven, ob sie verwendet werden kann ich nicht sagen.
    Sicher, es ist überaschend wenn jetzt ein 200 mm APO mit f/6.5 angekündigt wird, besonders dann wenn das Produkt noch nicht fertig ist, vermutlich werden sich die Probleme mit dem Streulicht sich nicht lösen lassen usw. Ich finde das Konstruktinsprinzip spannend und habe deshalb auf die Diskussion bei CN aufmerksam gemacht, und meine eigene Skepsis auch glaube ich klar zum Ausdruck gebracht. Doch zurück zum Konzept. Hand aufs Herz, wie viele hier im Forum haben von diffraktiven Optiken ein genaue Vorstellung, oder noch direkter, wer kann von sich sagen, dass ihm klar ist, wie es gelingt, über einen breiten Wellenlängenbereich einen hohen Kontrast zu erzielen? Ich finde es interessant über unorthodoxe, und manchmal auch unausgegorene Dinge zu lesen. Anderen mag es anders gehen.



    beste Grüße



    Thomas

  • Hi nochmal,


    nur kurze Seitenbemerkung: Das grundlegende Konzept (Linsenoptik mit diffraktiven Elementen) funktioniert wirklich, und wurde wie TGM ja schrieb auch bereits erfolgreich gebaut und verkauft. Ich würde es daher nicht ausschliessen, dass eben nicht nur immer "das bewährte blieb" (sonst gäbs ja auch nie Neuerungen...)


    Viele Grüsse,
    DK (der sich übrigens mal sehr intensiv mit diffraktiven Linsen für einen ganz anderen Spektralbereich befasst hat)

  • (==&gt;) Thomas,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...Die Neugier im Hinblick auf das Prinzip diffraktiver Linsen hält sich hier doch sehr in Grenzen. Diffraktive Optiken sind ja wie ich eingangs schon schrieb keine komplette Luftnummer, Canon hat sie zur Farbkorrektor in Teleobjektiven verbaut, Zeiss hat Arbeiten publiziert über entsprechende Mikroskop-Objektiven, ob sie verwendet werden kann ich nicht sagen...<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    das Prinzip ist mir zwar klar. Aber ich wüsste gerne wie gut man damit die Farbkotrrektur, Transparenz, Streulichtarmut und Abbildungsqulität im Bildfeld. eines 6" f/6,7 Refraktors hinbekommt oder theoretisch hinbekommen könnte. Als Referenz würde ich die Daten eines existierenden ED Triplett- APO mit obigen Hauptdaten heranziehen. Ich hab nämlich zufällig ein entsprechendes Objektiv von Omegon testen können[8D] (Bericht ist in Arbeit).

    Die Tatsache dass man bereits Tele- sowie Mikroskopobjektive mit diffraktiven Linsen gebaut hat beweist noch nicht dass diese Technologie auch für unsere Art von APOs vorteilhaft ist.



    (==&gt;) DK,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...auch ein Strehl 0.96 Spiegel entzieht sich aber jeder rationalen Kosten-(bzw. Aufwand-)-Nutzen Analyse ;) ...<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    dem kann ich nur bedingt zustimmen. Für den Hersteller ist ein nachgewiesen hochstrehliger Spiegel ein handfestes Verkaufsargument. Es glaubt nämlich niemand dass ein Strehl = 0,80- Spiegel gut genug ist. Außerdem gibt es mittlerweile unzählige professionell hergestellte Spiegel mit teilweise garantiert Strehl 0.95 und besser, die gar nicht mal unerschwinglich teuer sind.


    Bei ATMs steht der sportliche Ehrgeiz nach selbstgeschaffener hoher opt. Qualität im Vordergrund. Ökonomisch gesehen wäre in den meisten Fällen der Kauf eines professionell hergestellten hochwertigen Spiegels rationeller.


    Bei hochwertigen Refraktoren sind Strehlzahlen &gt;0,95 schon lange Stand der Technik.

    Gruß Kurt

  • Hi Kurt,


    ich meinte die Seite des Käufers. Dass sich für den Hersteller einige "Formel 1 Autos" neben den unzähligen "Golfs" aus Prestigegründen rechnen können ist natürlich klar. Genau das mit dem sportlichen Ehrgeiz nach dem "besten" Gerät (gemessen an welchem Kriterium auch immer) gilt sicherlich auch für viele APO-Besitzer. Und ich finde das OK!


    Grüsse,
    Dominik

  • Hallo Dominik, liebe Mitleser,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...Genau das mit dem sportlichen Ehrgeiz nach dem "besten" Gerät (gemessen an welchem Kriterium auch immer) gilt sicherlich auch für viele APO-Besitzer. Und ich finde das OK!...


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    als einschlägig Vorbelasteter finde ich das natürlich auch völlig OK.
    Da gibt es nur einen feinen Unterschied. Die allermeisten stolzen Teuer-Hochwert-APO-Besitzer müssen ihre Röhrchen oder zumindest die Optik kaufen. Während die Spiegel- ATMs voll stolz auf ihrer eigen Kopf- und Händewerk sein können[8D].


    Jetzt sind wir aber ziemlich vom Thema abgekommen. Ich würde nämlich immer noch gerne wissen wolllen ob denn ein Refraktor mit diffraktiven Elementen tatsächlich mit einem gleich großen modernen APO mithalten könnte und zwar bei geringerem Preis, versteht sich.


    Wenn man schon an ungewöhnliche Refraktordesigns denkt dann sollte man auch die Alternativen nach Schupmann nicht vergessen. Das größte dieser Art mit 1 m Öffnung ist meines Wissens das schwedische Sonnenobsevatorium auf La Palma. Das kann auch ganz gut Planeten, wie ich vor Jahren selber life miterleben durfte.


    Eine völlig andere Schupmann- Version als Voll-ATM mit 170 mmm freier Öffnung gibt es bei mir. Das spezielle opt. Design stammt von Hans-Jürgen Busack. Auch danach hab ich so meine Zweifel ob man es mit diffraktiver Optik besser und preiswerter machen könnte.


    Gruß Kurt

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Kurt</i>



    Jetzt sind wir aber ziemlich vom Thema abgekommen. Ich würde nämlich immer noch gerne wissen wolllen ob denn ein Refraktor mit diffraktiven Elementen tatsächlich mit einem gleich großen modernen APO mithalten könnte und zwar bei geringerem Preis, versteht sich.



    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Kurt,


    nur ganz kurz, da ich gerade unterwegs bin, dies ist ein zentraler Punkt, den allerdings nie jemand beantworten kann, bevor ein auf astronomische Anwendungen hin konzipertes Objektiv mit diffraktiven Element durchgerechnet und gebaut ist. Deshalb finde ich es spannend, dass gegenwärtig anscheinend in diese Richtung gedacht wird, schließlich sind astonomische Objektive nicht soweit von den Canon Teleobjektiven (etwa 100 mm f/4) entfernt.


    beste Grüße


    Thomas

  • Hi Thomas,


    auf solche Ankündigungen in USA und gerade auf diesem Forum würde erst einmal garnichts geben. Da drüben ist es üblich erst einmal was ganz groß anzukündigen- meist um irgend jemand neugierig zu machen damit es vielleicht Geld gibt.


    In sehr vielen Fällen kommt hinterher kaum was raus.


    Also besser- einfach abwarten ob mal seriengefertigte Refraktoren mit solchen Linsen auf dem Markt erscheinen. Dann sieht man den Preis dazu und wird kurz danach auch erste Erfahrungsberichte lesen können.


    Jedenfalls meine Meinung dazu.


    Gruß
    Stefan

  • Sorry Stefan,


    da muß ich dir widersprechen. Es kommt immer darauf an, WER sowas ankündigt. Es gibt durchaus sehr fähige Leute wie Al Nagler von Televue oder eben genau dieser Valery von Aries. ALLES, was diese Leutchen bisher angekündigt haben, haben sie auch wenig später auf den Markt gebracht und es funktionierte einwandfrei (ich erinnere mich z.B. an ein "Wundermittelchen" gegen sphärische Aberration für egal welche Optik, das SAFIX, was nieeeeeeee im Leben funtionieren kann ;) Ich verwende heutzutage das Dingens in meinen Apos, im SC und in meinen großen Dobsons (mit kleiner selbstgemachter mechanischer Modifikation um in jedem Teleskop in den Fokus zu kommen) - und es geht wie "Sau"!


    BEVOR es auf den Markt kam hielt man das Angekündigte für absolut unmachbar und es wurde oft in der Luft zerrissen bevor auch nur eine Nase durch die fertigen Produkte gesehen hat. Ähnlich wie jetzt mit den diffraktiven Objektiven. Die haben aber wirklich das Zeug unsere APO-Welt zu revolutionieren! Es hat sich bisher nur keiner richtig rangetraut und wenn so ein Einzelgänger wie Valery das nun als erster macht für große Astroobjektive ist das doch nur lobenswert. No risk, no fun! [:D]


    Also, lasst doch die Jungs in Ruhe neue Sachen entwickeln und ankündigen ohne sie gleich zu zerreisen (nenne da als Beispiel auch gern den Nachbarthread der neuen 120Grad Okulare von Meade), wir profitieren alle davon. Denn die "alten" Nagler Okulare, die früher top of the notch waren bekommt man jetzt gebraucht fürn Appel und ein Ei, das ist doch echt klasse...und wer ein geiles Ethos haben will (wie ich) der greift halt bei den Neuerungen zu und ist glücklich und gut ist ;)


    cs,


    Alfredo :)

  • Hallo Alfredo,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...Ähnlich wie jetzt mit den diffraktiven Objektiven. Die haben aber wirklich das Zeug unsere APO-Welt zu revolutionieren! Es hat sich bisher nur keiner richtig rangetraut und wenn so ein Einzelgänger wie Valery das nun als erster macht für große Astroobjektive ist das doch nur lobenswert. No risk, no fun!...
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Rechnung und zahlreiche Messengen an modenen APOs der hochteuer-Klasse belegen dass man mit der etablierten Technologie die physikalischen Grenzen bezüglich Kontrastübertragung und Farbkorrekur praktisch ausschöpfen kann. Daher haben neue Technologien wie hier diskutiert nur dann eine Chance wenn damit die Herstellungskosten reduziert werden könnten, selbstverständlich ohne Qualitätseinbußen. Also lassen wir uns mal überraschen[:D]


    Gruß Kurt

  • Hi Alfredo,


    von Nagler habe ich Ankündigungen bisher immer nur dann gesehen wenn auch schon fertige Teile vorlagen- und wenn es nur Funktionsmuster waren- aber greifbar und es gab viele Leute die auch durchsehen konnten. Und diese Sachen waren kurz danach auch bei uns erhältlich- in gleicher reproduzierbarer Qualität.


    Das Al Nagler etwas vollmundig ankündigt und 9 Monate später ist immer noch nix da- das kenne ich von ihm nicht. Bei der hier angekündigten Optik verhält es sich aber genau so- großmundig beschrieben, aber nix greifbar und nach der langen Zeit werden dann plötzlich die alten Kamellen wieder vorgezogen. Weshalb wohl? Könnte auch reine Werbetaktik sein um die alten APOs wieder auf den Markt zu bringen. <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">August 29, 2011 at 16:00 local time (14:00 Greenvich), the apochromatic H-bomb has finally exploded! <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Das ist schon ein Spruch- oder? Aber scheinbar war es nur ein kleiner Silvesterböller gewesen.


    Gruß
    Stefan

  • Hi,


    ob es nur ein Silvesterböller war ist doch noch gar nicht sicher! Geduld, Geduld! Genau das meine ich! Es sind einfach zwei komplett verschiedene Philosophien einer Produktankündigung. Die einen - wie Al Nagler - sagen erst was, wenn das Zeug schon marktreif ist und alles unter Dach und Fach ist. Dann erst erfährt man nach zig Jahren, daß sie überhaupt an einem neuen großartigen Produkt gearbeitet haben. Die anderen können ihre ersten Erfolgserlebnisse einfach nicht für sich behalten und müssen es, wie im Fall von Aries (Chromakorr, Safix, DOE...) bereits Jahre VOR der Marktreife in die Welt hinausschreien...BOOOOM - "thäts die american way of anouncement", würd der Terminator sagen :)


    Aber wo ist das Problem? Keiner muß auf irgendetwas Neues warten, jeder darf und kann die (ebenfalls gute) altbewährte Technik jederzeit kaufen! Und zumindest ICH freue mich, wenn ich JETZT schon teilhaben kann an den verschiedenen Entwicklungsstadien und auch was über Rückschläge erfahre. Ist nämlich bestimmt nicht einfach, sowas zu perfektionieren.


    Aber KURT hat es auf den Punkt gebracht: die neue Technik ist nur dann sinnvoll und hat große Zukunftschancen, wenn es bei mindestens gleicher Qualität noch andere große Vorteile aufweist wie geringeres Gewicht und vor allem BILLIGER ist! Denn sehr gute Apos die die Grenzen der Physik bereits heute tangieren gibt es wie er richtig bemerkt hat heute schon...


    cs,


    Alfredo :)

  • Hallo Beisammen,


    Aus Amateursicht, kann ich dazu beitragen, dass ich schon in den 80er Jahren in BASIC Programme geschrieben habe zur Berechnung synthetischer Hologramme. Das hat auch ganz gut geklappt. Die Anwendung war allerdings auf monochromatisches Laserlicht beschraenkt und mit den zur Verfuegung stehenden Druckern damals konnte man die Hologramme nicht gross genug ausdrucken. heute mit Diabelichtungsmaschienen koennte man das Projekt wiederbeleben und da was tolles draus machen. Wie waer's mit einem kleinen Stueck Film den man fuer ein paar Euro beim Belichter machen laesst, den man dann in den Okularhalter klemmt und der die Fehler der Optik davor voellig ausbuegelt? Wer kann sowas als Entwickler aufgreifen?


    Clear Skies,
    Gert

  • Hallo Gert,


    hört sich interessant an. Ist das nicht sowas Ähnliches wie das was Aries macht? Wobei die halt eine große Linse hinter das Objektiv setzen. Die Frage ist, ob die Positionierung im Okularhalter genau genug vorgenommen werden könnte? Was ist denn der Unterschied zwischen einem Hologramm und einem diffractive optical element? Brechen die das Licht auf ähnliche Weise?


    cs,


    Alfredo :)

  • Gert,


    nochmal Spass beiseite. WENN die Dinger marktreif werden sollten (Canon, Schott und Co. machen die DOEs ja sogar schon aus Glas und nicht mehr aus Kunststoff, und es sind ja auch keine Idioten)werden
    wir als Astrogemeinde leichte und günstige Großapos erwerben können.
    Also abwarten [:D]


    cs,


    Alfredo [:)]

  • Hallo Alfredo,


    Meine Iddee damals zu den Hologrammen war natuerlich nur auf eine (Laser)-Wellenlaenge ausgelegt. Haette theoretisch auch funktionieren muessen. Ist halt so aehnlich wie ein Beugungsgiter, was man in den Strahlengang haelt. Ich hatte da auch Ideen um das Ganze im Foucaulttester einzubauen. Sozusagen als eingebauten holografischen Nulltest. Leider ist da auch ein Haken. Beim Beugungsgitter verteilt sich das Licht in die unterschiedlichen Beugungsordnungen. Man kann noch mit einem Blazewinkel was retten (siehe Baader Blaze-Gitter fuer Amateurspektren) Trotzdem kommt am Ende nicht alles Licht an. Bei Canon ist vielleicht wichtiger die Abbiltung zu tunen. Kommt bei denen denn hinten 100% an? Ich habe so ein Objektiv noch nicht getestet.


    Clear Skies,
    Gert



    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Alfredo Segovia</i>
    <br />Hallo Gert,


    hört sich interessant an. Ist das nicht sowas Ähnliches wie das was Aries macht? Wobei die halt eine große Linse hinter das Objektiv setzen. Die Frage ist, ob die Positionierung im Okularhalter genau genug vorgenommen werden könnte? Was ist denn der Unterschied zwischen einem Hologramm und einem diffractive optical element? Brechen die das Licht auf ähnliche Weise?


    cs,


    Alfredo :)


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Kurt</i>
    <br />Hallo Alfredo,




    Rechnung und zahlreiche Messengen an modenen APOs der hochteuer-Klasse belegen dass man mit der etablierten Technologie die physikalischen Grenzen bezüglich Kontrastübertragung und Farbkorrekur praktisch ausschöpfen kann. Daher haben neue Technologien wie hier diskutiert nur dann eine Chance wenn damit die Herstellungskosten reduziert werden könnten, selbstverständlich ohne Qualitätseinbußen.




    Gruß Kurt
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Kurt,


    so änliche sehe ich dies auch, APOs basierend auf einer neuen Technologie können sich nur durchsetzen, wenn sie substantielle Vorteile haben. Die werden sicher erstmal bei großen APOs zum Tragen kommen, mit diffraktiven Elementen werden die APOs leichter, da sich die Brechkräfte der konventionellen Linse und des Diffraktiven Elements addieren und wichtiger, die gesamte Problematik des Gaussfehlers wir viel geringer.


    Vor allem aber der Preis! Wenn ich mir anschaue, dass bei APM die LZOS Apo-Refraktoren mit 350 mm Durchmesser im Bereich 300.000 Euro kosten sehe ich da ein eine Menge Luft preiswerter zu werden.....


    Sicher, aus deiner Sicht sind dies vielleicht Optiken für Menschen mit einem großen Ego. Doch scheint eine Nachfrage zu bestehen, APM hat im Nachbarforum stolz den Bau eines Binorefraktors mit zwei 12" LZOS APOs angekündigt. Wenn eine derart zahlungsfährige Kundschaft die Technologieentwicklung finanzieren würde, die dann auch kleineren Geräten zu gute kommmt, hättest du etwas dagegen?


    beste Grüße


    Thomas

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