Test am Stern: Esprit 120 APO

  • Test eines Skywatcher Esprit 120 APO


    Am 28.4.2012 hatten wir endlich wieder einmal gute Bedingungen. Die Sonne zeigte uns 6 Fleckengruppen, 4 davon beeindruckend groß.


    Also entschlossen sich Uwe und ich, den Skywatcher Esprit 120 einmal auf Herz und Nieren am Stern zu testen. Uwe hatte ihn schon bei sich getestet und war überzeugt, er hält mit seinem LZOZ 115mm sehr gut mit. Nun habe ich einen Explore Scientific ED-127, also einen Halb-APO. Wie würde er sich gegenüber dem Voll APO schlagen? Vom Preis her unterscheiden sich die beiden Geräte in voller Ausstattung samt Koffer etc. um satte € 1200. Schon mal ein Wort. Kann der Esprit auch entsprechend mehr?


    Das Äußere:
    Der Esprit kommt bullig daher, im weißen, wohl sehr massiven Alugehäuse. Sein Gesamtgewicht beträgt satte 11,4 kg, - nichts mehr für eine HEQ-5pro, zumindest nicht mehr fotografisch. Dagegen ist mein 127mm ED im Carbontubus ein Leichtgewicht, nur 6,5 kg bringt er auf die Waage, obwohl der Dreilinser wesentlich länger und (von der Optik her) dicker ist.


    Der Esprit macht verarbeitungsmäßig einen sehr guten Eindruck. Alles sitzt, nichts wackelt und die gesamte Ausführung des Gehäuses ist sehr massiv ausgelegt. Daher auch sein extremes Gewicht, das manchem mit seiner vorhandenen Montierung zu schaffen machen würde. Unter einer EQ-6 geht da nichts!
    Der 2,5“ Okularauszug läuft gut, doch schon die anderen, die ihn in „der Mangel“ hatten, bemängelten den Auszug. Er ist eben, wie auch der meines ES-127ED ein Chinaprodukt. Die können schon viel, die Chinesen, nur Auszüge, das können sie nicht!
    Ergo wird der Esprit mit einem FT-Auszug ausgestattet werden. Das Gerät stammt von Ralf Mündlein, besser bekannt unter „Astro Theke“ in Lindelbach bei Würzburg.
    Die Koffer unterscheiden sich gewaltig. Der des ES-127ED würde jedem Hardrock-Musiker zur Ehre gereichen, die "WHO" hätten ihn an den Boxen jedenfalls auch in ihren besten Tagen nicht zertrümmern können (für die älteren hier...), im Gegensatz dazu ist der Esprit-Koffer eine ganz normeler, auch von den FH-Optiken her bekannter Koffer minderer Qualität. Zudem stinkt er entsetzlich!


    Beide Refraktoren kamen nun auf eine Doppelbefestigung und gemeinsam auf die EQ-6pro, die derzeit fest montiert auf einer 250kg Säule in der Sternwarte steht. Meine WAM steht derzeit leider mit einem Wackelkontakt der Steuerung im Keller. – Also auch ein Test für die Brauchbarkeit der EQ6, die ja mit einem Teleskopgewicht von 20kg angegeben wird. Hier wird sie insgesamt (mit Okularen und Sucher) mit 19 kg belastet, dürfte wohl an ihre Leistungsgrenze stoßen.


    Nun zum optischen visuellen Test: Bedingungen: fast Halbmond, seeing mäßig, teilweise aber brauchbar, fst 4,8, Zirren.


    Erster Sterntest an Regulus.
    Esprit 120: intrafocal sehr neutral mit leicht bläulichem äußeren Beugungsring, extrafocal zeigt er außen einen leichten, schwachen rötlichen ring, innen relativ deutlich blau/lila
    ES-127 ED: intrafocal neutral, äußerer Ring ins gelbliche gehend, extrafocal zeigt er 3 lilafarbige Beugungsringe, focal waren beide gleich.
    Saturn und Mars lohnten kaum, Mars war etwas besser, in beiden Geräten die Polkappe und die große Syrte gut zu erkennen. Unterschiede in den Refraktoren konnten keine ausgemacht werden.
    M81/82: in beiden Geräten sehr deutlich und kontrastreich, hier glänzte der Esprit mit etwas mehr Kontrast. NGC 3077 war ebenfalls deutlich in beiden Refraktoren zu sehen, im Esprit konnte ich sie leichter lokalisieren. Dies wiederholte sich auch an M13. Auf gleiche Vergrößerung gebracht (ca. 170x), hob sich M13 im Esprit einen Deut besser vom Hintergrund ab und zeigte etwas mehr Sterne aufgrund des besseren Kontrastes.


    Nun rüber in den Virgohaufen. M64 war unser Ziel. Da beide Refraktoren noch nicht 100% in die gleiche Richtung schauten, war sie im einen mittig, im anderen am Rand. Da entdeckte Uwe durch Zufall einen wunderschönen und offensichtlich schwierigen Doppelstern. Da wir ihn beide nicht kannten, dachte ich gleich an ein nicht gebundenes, zufälliges „Paar“, also kein physikalischer Doppelstern, was sich auch später herausstellte. Die hellere Komponente ist ein K-0 Stern mit einer Magnitude von 6,6, leicht orangenfarben (SAO-100332), die schwache Komponente ein Stern der Klasse B9IV mit einer Magnitude von 10,78. Da beide sehr eng stehen (ca. 6“ geschätzt ein schönes Paar zum Test. Beide Refraktoren bestanden ihn mit Bravour, auch was die Farbgebung der beiden Komponenten anbelangt.


    An anderen Objekten stellten wir immer wieder das gleiche fest. Ein letzter Test an Saturn ließ uns dann doch diese „Testreihe“ beenden, Saturn war grausig anzuschauen – in beiden.
    Zu bemängeln ist der Okularauszug, der zwar sauber und professionell aussieht und sehr massiv gebaut ist, leider aber Temperaturschwankungen nicht gut verträgt. Im Laufe der Nacht wurde er immer ruckeliger und fester, man hätte ihn von Stunde zu Stunde leichter einstellen müssen. Dies hatten auch schon andere ähnlich festgestellt.
    In der Summe muß man dem Esprit 120 aber eine sehr gute optische Qualität zusprechen, er ist auch für Deep Sky sehr gut geeignet. Nicht zum System wollte die Vixen-Level Prismenschiene passen, sie ist ein Nachbau der Uraltschiene von Vixen. Als wir den Refraktor neben dem meinen plazierten, schauten die Geräte in verschiedene Richtungen. Ein Umbau auf eine bessere Schiene aus meinem Fundus behob dieses Problem.
    Nicht zufriedenstellend ist die Klemmung am Auszug. Minischräubchen lassen eine Drehung des Zenitspiegels kaum zu, mit Handschuhen im Winter geht da garnichts. Irgendwie sitzen da am Ende des Tubus noch drei silberfarbene Hebelchen, die wohl als Drehung des Auszugs gedacht sind. Wir haben es nicht versucht, da dies ja ein Testgerät ist und wir nicht wussten, ob die Schrauben tatsächlich dafür da sind. Wir bekamen sie jedenfalls nicht auf.


    Wie ist nun meine Meinung?
    Wer auf absolute Perfektion Wert legt würde wohl doch eher zum TMB oder Takahashi tendieren. Aber für seinen Preis ist der Esprit ein feines und scharfes Gerät, das sicherlich Freude macht, wäre da nicht das Gewicht. Ein 120mm Refraktor ist ja nun weniger ein stationäres Gerät, man möchte es gerne mal mitnehmen. Aber bei 11,5 kg Eigengewicht und der Notwendigkeit mindestens einer EQ-6 ist dies schon mehr ein stationäres Gerät. Mir persönlich wäre er zu schwer für einen 120er Refraktor, schon wenn ich bedenke, daß mein 127mm ED nur 6,5kg auf die Waage bringt.


    Der Explore Scientific ED-127 jedenfalls hat gegen den Esprit nicht schlecht abgeschnitten, soooo viel schlechter ist er nun auch wieder nicht, was mich natürlich beruhigt.
    Ich denke, daß Skywatcher hier noch nachbessern wird (oder muß), will man ganz oben mitspielen. Aber die Anfänge sind gemacht und ich denke, die nächste Serie wird noch einige kleine Verbesserungen aufweisen.



    Winfried

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Winfried Berberich</i>
    <br />Test eines Skywatcher Esprit 120 APO


    nfalls nicht auf.


    Wie ist nun meine Meinung?
    Wer auf absolute Perfektion Wert legt würde wohl doch eher zum TMB oder Takahashi tendieren. Aber für seinen Preis ist der Esprit ein feines und scharfes Gerät, das sicherlich Freude macht, wäre da nicht das Gewicht. Ein 120mm Refraktor ist ja nun weniger ein stationäres Gerät, man möchte es gerne mal mitnehmen. Aber bei 11,5 kg Eigengewicht und der Notwendigkeit mindestens einer EQ-6 ist dies schon mehr ein stationäres Gerät. Mir persönlich wäre er zu schwer für einen 120er Refraktor, schon wenn ich bedenke, daß mein 127mm ED nur 6,5kg auf die Waage bringt.


    Der Explore Scientific ED-127 jedenfalls hat gegen den Esprit nicht schlecht abgeschnitten, soooo viel schlechter ist er nun auch wieder nicht, was mich natürlich beruhigt.
    Ich denke, daß Skywatcher hier noch nachbessern wird (oder muß), will man ganz oben mitspielen. Aber die Anfänge sind gemacht und ich denke, die nächste Serie wird noch einige kleine Verbesserungen aufweisen.



    Winfried


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Winfried,


    ein interessanter Test, mich wunderte auch warum der Esprit 120 so schwer ist, und auf der Seite des Herstellers findet sich die Antwort, das Gerät ist ein Fünflinser, also vorne ein Triplet und kurz vor der Fokalebene ein Duplet. Dies legt nahe, dass das Gerät eine sehr großes ebenes Gesichtsfeld besitzt und damit in erster Linie ein fotografisches Gerät ist. Oder habe ich etwas übersehen?


    beste Grüße


    Thomas

  • Hallo Thomas,


    das wusste ich nicht.
    Uwe brachte ihn gestern mit, nachdem wir ihn auf unserem Stammtisch gesehen hatten. Ralf hat ihn dann Uwe geliehen und wir haben ihn einfach mal am Stern direkt getestet. Da wir beide rein visuelle Beobachter sind, kam es uns nur auf die Sternabbildung an und die eventuelle Verwendung als visuelles Gerät.
    Fotografisch mag das tatsächlich anders aussehen, aber dazu braucht dieses (dann sicherlich stationär aufgestellte) Gerät unbedingt einen anderen Auszug.


    Das mit der Prismenschiene hat sich übrigens geklärt. Uwe hat eine Sphinx Montierung und die Schiene des Esprits passte nicht, daher hatte Ralf eine alte Vixen Schiene montiert. Mir ist nur aufgefallen, daß diese überhaupt nicht zum Rest des Gerätes paßt, aber das ist nun geklärt.


    Fotografisch wäre mein ED auch ein fünflinser, das entsprechende Teil, bei mir mit Nikon-Anschluß, ist bei dem 127er dabei, allerdings nur für 2", was die Verwendung der Nikon D3x ausschließt, ebenso Astrokameras mit KB-Chip. APS geht aber. Da schaut es beim Skywatcher natürlich ganz anders aus.


    Besten Gruß
    Winfried

  • Hi,


    Fünflinser ist so nicht ganz richtig.
    Der Esprit hat serienmäßig hinten einen abschraubbaren Flattener dabei.
    Der übrigens fotografisch sehr gut korrigiert, nur leider zu Reflexen neigt wenn helle Sterne im Bildfeld sind.
    Ich habe den Esprit nur fotografisch getestet und da macht er keine schlechte Figur.
    Das mit dem Okularauszug kann ich bestätigen.
    In der Preisklasse sollte Skywatcher dringend nachbessern.

  • Na also Holger....


    es ist immer schwierig, als rein visueller einen Bericht über ein Gerät zu schreiben. Aber ich denke, es ist notwendig, neutrale Berichte zu verfassen.
    Immer im Hintergrund, man könnte falsch verstanden werden oder (wie bei mir) irgendwo auf "einer Seite" zu stehen. Daher freut mich Eure Resonanz.


    Liebe Grüße
    Winfried

  • Hallo Winfried,


    schöner Bericht.
    Visuell sehe Ich den Schwerpunkt solcher APOs aber eher bei Planeten.
    Dieses Feld ist leider sicher dem bescheidenem Seeing geschuldet etwas zu kurz gekommen.
    Eventuell bietet sich ja mal bei besserem Seeing die Gelegenheit diesen Punkt noch mal näher zu betrachten.
    Bezüglich Gewicht.
    Habt ihr auch gewogen oder sind das Herstellerangaben?
    Insbesondere zum ES gibt es da widersprüchliche Gewichtsangaben.
    Mich würde mal interessieren was er nun wirklich auf die Waage bringt.


    (==&gt;)Thomas,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">das Gerät ist ein Fünflinser, also vorne ein Triplet und kurz vor der Fokalebene ein Duplet.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Na ja ein echter Fünflinser ist es nicht, es ist ein stink normales Triplet mit nachgeschaltetem 2 Linsigem Flattener.
    Das macht zwar 5 Linsen aber das System ist keinesfalls als Ganzes korrigiert.
    Das Triplet ist selbstverständlich auch ohne Flattener voll funktionsfähig und dürfte wohl auch so im hier geschilderten Test verwendet worden sein.


    Der Flattener wird ganz normal als Zubehörteil am OAZ befestigt.


    http://www.teleskop-express.de…sprit-150ed-flattener.jpg


    Skywatcher ist jetzt auch etwas von der irreführenden Bezeichnung 5 Linser abgerückt und schreibt von 3+2.


    Das hohe Gewicht wird neben der im Ganzen unnötig massiven Bauweise auch dem 3“ OAZ mit der 360° Rotation geschuldet sein.
    Die hohe Kunst leicht und trotzdem stabil zu bauen erreicht man wohl noch nicht ganz aber optisch sind die Esprit sowohl vom Design, ist von Hugo Ruland (Lichtenknecker) als auch offensichtlich von der Fertigung her wie Tests von verschiedenen Testern beweisen von hohem Niveau.
    Hier mal die 150mm Optiken von mir etwas näher beleuchtet.


    http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=125007


    Grüße Gerd

  • Hallo Gerd,


    ich möchte eines einmal klarstellen:
    Du bist Optiktester (oder Optiker), wir (Uwe und ich) sind reine Amateure und noch dazu rein visuelle. Vielleicht sollte man daher meine Einschätzung auch nur als solche betrachten. Wir wollen sehen, was so ein Gerät visuell bringt, - weit abseits von Berechnungen, Pinhole Tests am künstlichen Stern etc. Das machen andere, manchmal konvers, aber immer noch besser als wir das können.


    Ergo handelt es sich hier bei unserem "Test" als eine rein visuelle und natürlich auch personenbezogene Einschätzung eines Geräts. Bitte das alles also nicht unter dem Gesichtspunkt Optiktest, wie es hier und gerade im weißen Forum stattfindet, bewerten.


    Mein Ansinnen ist es, Optiken, gleich ob Newton oder Refraktor, direkt am Stern visuell zu begutachten. Mit (und anderen, die auch nur rein visuell unterwegs sind) könnte das ausreichen.
    Das soll aber keinen "echten" Test ausschließen oder gar widerlegen. Dazu fehlt uns die Erfahrung und das Wissen. Wir beobachten, schauen und schreiben das nieder, was wir sehen. - Fertig. Also bitte nicht als "wissenschaftlichen" oder auch nur halbwissenschaftlichen Test ansehen, sondern das berücksichtigen, für was wir es gemacht haben: Durchschauen, bewundern, bewerten. Mehr nicht.


    Zum Glück (und ich hatte ehrlich Angst davor) läuft diese unsere Beurteilung mal normal ab, ohne Streit um APO , Halbapo etc. - Darum geht es uns auch nicht.


    Wir möchten nur unsere eigene Meinung über etwas kundtum. - Und daß ich mit meinem "Midrange-ED" zufrieden bin ist nur meine eigene, persönliche Meinung. Bei einem echten Optiktest durch Dich oder Wolfgang Rohr müsste ich meinen ED wohl wegwerfen...


    Mache ich aber nicht!
    Der Esprit ist, wie geschrieben, schon ein tolles Gerät, bedenkt man, daß alleine durch den höheren Kontrast man an M13 mehr Sterne sehen kann als in meinem doch größeren 127mm ED.


    Liebe Grüße
    Winfried

  • Ich vergaß zu erwähnen,
    auf der Seite von Markus Ludes sind eine ganze Menge Testbilder die ich mit dem Esprit gemacht habe.
    Teils mit dem Flattener und auch mit dem Ricardi-Reducer

  • Hallo Gerd,


    entschuldige, ich hebe es überlesen.
    Mein ES 127mm ED im Carbontubus wiegt incl. Zenitspiegel, Sucher und allen Anbauteilen ohne Okular genau 6,4 kg, soweit die Waage was taugt...
    Ist halt ein Zwischending zwischen Küchen- und Personenwaage, also nicht unbedingt genau. Aber unsere Pakete stimmen meist auf 20 Gramm genau.

  • Hallo Winfried,


    also klarstellen hättest Du eigentlich nichts müssen, das Du hier einen reinen Beobachtungsbericht und keine Test auf der optischen Bank wiedergibst ist doch logisch.
    Wie gesagt schöner Bericht, ich will da überhaupt nichts dran mäkeln, ich habe lediglich den Wunsch geäußert falls sich die Gelegenheit eines Vergleiches bei gutem Seeign noch mal bietet auch die Leistung am Planeten etwas ausführlicher zu betrachten.


    Ich verstehe Deine Aufregung deswegen ehrlichgesagt nicht wirklich.
    Optiktester bin ich übrigens nicht, ich beschäftige mich aber etwas mit Optikdesign.


    Natürlich sind alle Aspekte interessant, Dein Beobachtungsbericht genauso wie ein Test auf der optischen Bank und auch eine theoretische Betrachtung über das Optische Design.


    Ideal wäre natürlich alle 3 Aspekte zu betrachten aber logischerweise wird nicht jeder Beobachter auch eine optische Bank im Keller haben oder sich mit Optikdesign beschäftigen.
    Aber warum sollte ,man sich hier nicht ergänzen um doch alle 3 Aspekte mal beleuchtet zu haben.


    Von der theoretischen Seite her kann ein 127 f/7,5 Triplet mit dem ED Glas Hoya FCD1 wie es in Deinem ES verbaut ist die richtigen Partnergläser vorausgesetzt einen Polystrehl von 0,98 erreichen.
    Sowas geht als Super APO durch, den musst Du nicht wegwerfen.
    Allerdings kenn ich nicht die Partnergläser die beim ES zum Einsatz kommen.
    Von da her kann ich da auch keine Angaben zur theoretisch möglichen Farbkorrektur machen.
    Weiterhin sind natürlich Fertigungsfehler im Spiel die auch die Farbkorrektur negativ beeinflussen.
    Nach allem was ich so von diesen 127 f/7,5 China Triplets gehört habe können diese bezüglich Farbkorrektur aber doch nicht ganz so überzeugen.
    Persönlich hab ich aber noch durch keines geschaut und schon gar nicht getestet.
    Vielleicht hast Du ein besonders gutes Exemplar, vielleicht ist es der subjektiven Wahrnehmung geschuldet oder beides.
    Das kann und will ich überhaupt nicht werten.


    Persönlich kann ich übrigens auch mit moderatem Farbfehler leben, ich hab nämlich nur ein ED Douplet das auch theoretisch nicht über Polystrehl 0,886 hinaus kommen kann und den werd ich auch nicht wegwerfen.


    http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=114632


    Wenn gleich ich mir aus heutiger Sicht lieber den TS Triplet 80 / 480 (auch mit APM Logo zu bekommen) zulegen würde der in der einfachen Version nur wenig teurer wie mein jetziger Equinox 80 ist und theoretisch Polystrehl 0,98 erreichen kann.
    Ich hab hier selbst ein Design erstellt was beim Vergleich des veröffentlichten LA Diagramms dem Originaldesign sehr ähnlich sein sollte weshalb ich hierfür eine konkrete Polystrehlangabe machen kann.
    Aber leider gabs den damals noch nicht.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> Mein ES 127mm ED im Carbontubus wiegt incl. Zenitspiegel, Sucher und allen Anbauteilen ohne Okular genau 6,4 kg, soweit die Waage was taugt...<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Danke genau das wollte ich wissen.
    Leider kann man sich auf die Gewichtsangaben in mancher Werbung nicht immer verlassen.


    Grüße Gerd

  • Hallo Gerd,


    das mit dem Richtigstellen war meinerseits etwas übertrieben formuliert. Ich hatte schon verstanden, was Du meintest.


    Zur Farbkorrektur: da ist der Esprit dem ED-127 weit übelegen, zugegeben. Aber ich kann als viszueller gut damit leben, denn der Farbsaum am Planeten hält sich in sehr kleinen Grenzen.


    Zum Planeten: irgendwie hatten wir da bislang nur Pech. Uwe hat ihn zuhause mit seinem 115mm TMB vergleichen wollen und bekam kein vernünftiges Planetenbild zustande. Dann der Test gegen meinen ED und das gleiche Spiel. Boshafterweise könnte man nun sagen, der Esprit taugt am Planeten nichts... - Aber da könnten wir den ED sowie den TMB auch "in die Tonne treten". Im Moment geht wohl kaum was am Planeten, da müssen wir noch warten. Aber versuchen möchten wir es schon noch einmal, vielleicht gegen Ende der Woche, da sollte es wieder besser gehen.


    Lustig fanden Uwe und ich aber die Tatsache, daß wir auf recht hohem Niveau nun auch noch anfangen, an Refraktoren Fehler zu suchen, statt damit zu beobachten. Kannte ich von mir und auch von Uwe noch nicht...
    Irgendwie macht es aber Spaß, wissend daß wir dieses Gerät eh nicht kaufen werden, denn jeder hat das seine und ist zufrieden. Natürlich foppt mich der Anblick dann in meinem schon, wenn man sieht, wie schön lila die extrafokalen Beugungsringe erscheinen. Schaue ich mir damit aber Deep Sky an, dann bin ichs wieder zufrieden.


    Die Ansprüche steigen mit der Zeit in immer höhere Dimensionen. Wer hatte früher schon ein Gerät in der TOA-130er Klasse? War ansich unbezahlbar (Zeiss APQ z.B.). Heute stehen in unserer Nachbarschaft mehrere TOA-130 und 150 "herum", gekrönt von einem APQ in 8" (einer von drei gebauten) und einem 180mm Astro Physiks. - Ansich Wahnsinn. Gut, wenn ich mir mein Hobby so richtig überlege, dann wäre mir ein TOA auch wichtiger als ein Neuwagen oder ein Sportwagen. Jedem das Seine.


    In diesem Sinne eine schöne Woche mit nächtens klaren Bedingungen!


    Winfried

  • Hallo Winfried,


    vielen Dank für den detaiilierten Bericht.


    Als Prüfer und überwiegend vis. Beobachter hätte ich natürlich auch liebend gern Laborprüfdaten von beiden Teleskopen produziert[8D]. Wenn sich mal ein Teleskop für mehrere Tage bei mir aufhält dann mach möglichst,Test am Himmel im direkten Vergleich mit einem meiner eigenen Teleskope und individuelle Laborprüfungen. Nur hab ich nicht immer die Zeit und Lust zum Berichteschreiben[:I]


    Was mich an deinem Bericht überrascht ist folgendes:


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...in beiden Geräten die Polkappe und die große Syrte gut zu erkennen. Unterschiede in den Refraktoren konnten keine ausgemacht werden.
    M81/82: in beiden Geräten sehr deutlich und kontrastreich, hier glänzte der Esprit mit etwas mehr Kontrast. NGC 3077 war ebenfalls deutlich in beiden Refraktoren zu sehen, im Esprit konnte ich sie leichter lokalisieren. Dies wiederholte sich auch an M13. Auf gleiche Vergrößerung gebracht (ca. 170x), hob sich M13 im Esprit einen Deut besser vom Hintergrund ab und zeigte etwas mehr Sterne aufgrund des besseren Kontrastes...<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    So nach meiner Einschätzung hätte der Kontrastunterschied zwischen den beiden Telekopen eher bei der Planetenbeobachtung auffallen können und nicht bei DS- Objekten. Ich zweifle keineswegs an deiner Beobachtung, suche dafür aber nach einer einleuchtenden Erklärung[?]


    Gruß Kurt

  • Hallo Kurt,


    ich selbst hätte das auch nicht gedacht, aber wir waren zu zweit, beide können wir uns als recht erfahrene Beobachter bezeichnen. Und beide haben das gleiche gesehen. Der Esprit hat einfach mehr Kontrast, das ist unbestreitlich.
    Der "Nichtunterschied" am Mars dürfte wohl hauptsächlich durch das schlechte bis mäßige Seeing begründet sein. Bei sehr guten Bedingungen müsste ein Unterschied erkennbar sein. Aber wo soll der sein, wenn kaum etwas zu sehen ist und man die Augen extrem anstrengen muß, um das wenige überhaupt definieren zu können?
    Durch einen 300 Euro Refraktor hätten wir an diesem Abend an Mars wahrscheinlich auch nicht schlechter sehen können.


    Leider ist das nun schon zum zweiten mal so gewesen, aber aller guten Dinge sind bekanntlich drei...


    Liebe Grüße
    Winfried

  • Hallo Winfried, liebe Mitleser,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...ich selbst hätte das auch nicht gedacht, aber wir waren zu zweit, beide können wir uns als recht erfahrene Beobachter bezeichnen. Und beide haben das gleiche gesehen. Der Esprit hat einfach mehr Kontrast, das ist unbestreitlich...
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    OK, ich bin überzeugt, klar unbestreitlich[:D]. Aber ich suche noch nach einer schlüssigen Erklärung und mir wären auch weitere Meinungen zu diesem Ergebnis herzlich willkommen.


    Gruß Kurt

  • Ein Hinweiss meinerseits zu den Esprit Auszüge, die wir bereits zu begin bemänglet haben.
    Auf mein drängen hin hat sich der Europa Importeur Optical Vision entschlossen mit meiner Hilfe die Option 3" Starlight Feather Touch anzubieten. Hier haben wir gleich den Backfokus etwas vergrößert damit die Riccardi Reducer problemlos zum Fokus kommen.


    Zudem bot ich Optical Vision an unseren 3" APM Zahntriebauszug einzubauen, Synta hat sich unseren angeschaut und nun einen eigenen neuen Auszug entwickelt, den ich letzte Woche zur Begutachtung zugeschickt bekam und der nun wirklich klasse ist, ein Spielfreier Zahntriebauszug mit einer Klemmung ala Takahashi B Ausführung, diese sollen nun verbaut werden.


    Synta legt bei den Esprit Modellen Wert auf höchste Qualität.


    Zudem wurde versprochen die Tuben leichter zu bauen

  • Hallo,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: apmtelescopes</i>
    ...
    Synta hat sich unseren angeschaut und nun einen eigenen neuen Auszug entwickelt, den ich letzte Woche zur Begutachtung zugeschickt bekam und der nun wirklich klasse ist,
    ...
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ist ja klasse. Und da wundern sich die Leute, dass deutsches Knowhow dann ploetzlich nach China verschwindet.


    Clear Skies,
    Gert

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Gert</i>
    <br />Hallo,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: apmtelescopes</i>
    ...
    Synta hat sich unseren angeschaut und nun einen eigenen neuen Auszug entwickelt, den ich letzte Woche zur Begutachtung zugeschickt bekam und der nun wirklich klasse ist,
    ...
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ist ja klasse. Und da wundern sich die Leute, dass deutsches Knowhow dann ploetzlich nach China verschwindet.


    Clear Skies,
    Gert
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">



    Nee, nee, dass Deutsches Knowhow aus China wiederkommt als wäre es deren ureigenstes Gewächs[}:)] - aber plötzlich zu einem annehmbaren Preis...........Das ist das Problem[B)]


    Das heißt - nicht nur wir brauchen Mindestlöhne - die Chinesen auch!


    CS Franjo

  • Hallo,


    zum Auszug: dann hat sich ja bestätigt, was wir festgestellt haben. Der Auszug ist mäßig. Man baut halt irgendwas und wartet, ob der Kunde das annimmt. Macht er es nicht, wird nachgebessert, sonst nicht.
    Bin mal gespannt, ob man das bei der neuen und längs überfälligen Montierung EQ-8 auch so macht. Erst mal die üblichen Schrauben verbauen, die gleich abbrechen, aber einen entsprechend hohen Preis nehmen. Mal sehen, ob die Kunden drauf reinfallen....


    Gut, lassen wir das Meckern mal sein, Syntha bessert ja nach, egal auf wessen Kosten. Markus wird sich schon mit ihnen geeinigt haben. Ralf Mündlein hat ja auch einen Vorschlag dazu gemacht, dann aber zurückgezogen, da Markus eine eigene Idee schon in der Tasche hatte.


    Unbestritten ist, daß der Esprit schon ein tolles Gerät ist, optisch wie mechanisch (mit Ausnahme des nun verbesserten Auszugs). Zumindest war in unserer Frankengruppe jeder, der ihn zum Ausprobieren hatte, sehr zufrieden. Der 150mm könnte mich von daher sehr, sehr reizen...


    LG
    Winfried

  • Hallo Winfried,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...Der 150mm könnte mich von daher sehr, sehr reizen...
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    ist diese Optik vielleicht baugleich mit Omegon 150/1000?. Dazu könnt ich nämlich etwas sagen, weil labor- und stargetestet[8D]


    Gruß Kurt

  • Hallo Kurt,


    ich denke schon, daß die vom gleichen Band sind. Nur eben mal wieder ein "klein wenig anders".
    Aber derzeit ist das bei mir noch nicht geplant, nur mal ein Wunschtraum für die Rente, wenn ich mehr Zeit habe. Das hat also noch 5 Jahre Zeit. Mal sehen, was es dann geben wird. Die Zeit schreitet ja fort und die Qualität (manchmal) mit...


    Im Moment bin ich mit dem, was ich habe, mehr als zufrieden, man kann ja nicht gleichzeitig durch sechs Röhren schauen. Im Laufe der Zeit hat sich da einiges angesammelt, zum Teil liegt es gut verpackt im Keller, so wie mein Intes Micro MN-68. Eigentlich mein Liebling am Planeten, aber die Monti dazu bedarf einer Reparatur.


    Besten Gruß
    Winfried

  • Kurt


    die Optik ist Identisch, nur die Tuben sind Unterschiedlich, der eine bei Synta der andere in Taiwan gebaut, die Optiken kommen aber direkt von Synta

  • Hallo Markus,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: apmtelescopes</i>
    <br />Kurt


    die Optik ist Identisch, nur die Tuben sind Unterschiedlich, der eine bei Synta der andere in Taiwan gebaut, die Optiken kommen aber direkt von Synta
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ok, der Prüfberichtkommt bald.


    Gruß Kurt

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!