Der Mond vom 20120403

  • Hallo zusammen!


    Diese Bilder wurden am 03.April 2012 aufgenommen. Hat zwar ein bisschen gedauert aber gut Ding braucht Weile. An diesem Abend war es recht dunstig und so wollte ich mal sehen was der IR-Pass bei Dunst so bringt. Als Aufnahmeequipment hat ein 8“SCT zusammen mit der Alccd5 gedient.


    Schrötertal.
    Das gesamte Schrötertal kommt auf dieser Aufnahme deutlich zur Geltung. Infolge des Sonnestandes liegt der Grund im Schatten und hebt dadurch das Tal hervor. Auch der zarte westliche Anfang kann noch erkannt werden. Durch den Schattenwurf erscheint das östliche Ende in den Krater Herodotus zu münden, auf den Aufnahmen der Sonden Clementine und des LRO endet das Tal deutlich vor dem Krater. Es handelt sich um einen 185km langen Lavakanal dessen Decke im Laufe der Zeit eingebrochen ist. Der Krater Herodotus hat seinen Zentralberg infolge einer Füllung mit Lava verloren. Am Kraterrand kann auch noch etwas westlich des Schrötertals der Krater Herodotus N als kleiner schwarzer Punkt deutlich gesehen werden. Dieser ist ein kleiner Krater, welcher deutlich jünger ist als der Hauptkrater. Beschrieben wird er mit einem Durchmesser von 4km.
    Schräg über Herodotus liegt der Krater Aristarchus, welcher deutlich jünger ist. Der Kraterrand imponiert in einem ziemlich hellen Ton, was auf das am Kraterrand liegen gebleibenen Auswurfmaterial zurückzuführen ist. Der Linie weiterfolgend stößt man auf den fast komplett mit Lava ausgefüllten Krater Prinz. Aus diesem Grund wirkt er wie eine in den Oceanus Procellarum mündende Lagune.
    Zum Terminator hin sieht man noch den Bergkamm Montes Agricola und darunter im Bogen zum unteren Bildrand die Dorsa Burnet verlaufen.
    Zu erwähnen wären noch zwei interessante Formationen. Zwischen dem Schrötertal und den Montes Agricola zeigen sich drei fast weiße Punkte. Der alleine stehende Punkt ist der Mons Herodotus, ein 5x5 km an der Basis messender und 1200m hoher Berg, dessen Entstehung noch nicht geklärt werden konnte. Die zweite noch erwähnenswerte Formation liegt südlich des Kraters Herodotus. Es handelt sich um den Dom Herodotus Omega, welcher vulkanische Ursprunges ist. Auf der zweiten Aufnahme, welche mit der 2x Barlow gemacht wurde, kann man auch noch den Gipfelkrater mit einem Durchmesser von 3,5km deutlich erkennen. Der Dom selber hat einen Durchmesser von 10km.



    und hier die Aufnahme mit der 2x Barlow, ansonsten selbes Setup:




    Schickard.
    Der zum größten Teil hinter dem Terminator versunkene Krater Schickard war das nächste Ziel dieses Abends. Bis auf den wulstigen Kraterrand zeigt er noch keine Details. Am oberen linken Bildrand wird noch der Ausläufer des Mare Humorum abgebildet und am rechten Bildrand der halbe, länglich wirkende Krater Schiller. Eine recht interesante Formation auf diesem Bild ist die, wie ein Kleeblatt wirkende Formation ziemlich genau zwischen den beiden vorher beschriebenen Formationen liegend. Sie besteht aus den ineinander verschachtelten Kratern Hainzel, A und C.
    Im Mare Humorum kann links des Kraters Doppelmayer, die links an äußerster Stelle liegend Lagune, der 8km im Durchmesser messende und 60m hohe Dom Liebig G1 als einsame Erhebung erkannt werden.




    Mare Humorum.
    Vom Krater Schickard nur einen kleinen Schwenk entfernt liegt das Mare Humorum. Dieses imponiert als eine von etlichen interessanten Kratern umgenene Struktur. Das „Meer“ selbst wirkt fast kreisrund mit einem Durchmesser von 380km. Die Fläche erscheint fast eben, lediglich von ein paar wenigen kleinen Kratern verziert, von denen der kleinste benannte, Puiseux C mit 3km, ganz deutlich wahrgenommen werden kann. Im westlichen Bereich sind einige recht lange, nicht benannte Rücken zu erkennen.
    Am unteren Rand liegen vier große Krater, nämlich im Uhrzeigersinn Doppelmayer, Puiseux, Vitello und Lee. Vom Krater Doppelmayer dem Bildrand folgend stößt man auf den großen Krater Mersenius. Am Oberrand ziert der Krater Gassendi den Meeresrand.





    Gassendi.
    Zu guter Letzt mußte auch noch der Krater Gassendi als Model für eine Aufnahme herhalten. Der Krater ist ein alter Krater aus der Nectarianischen Periode (vor 3,92-3,85Mrd Jahren), welcher im Laufe der zeit von Lava überschwemmt wurde. Der Zentralberg ragt noch aus den Lavamassen heraus. Zusätzlich weist der Kraterboden eine große Anzahl an Rillen auf. Am nördlichen Kraterrand findet man den deutlich jüngeren Krater Gassendi A aus der Copernicianischen Periode (vor 1,1Mrd Jahren bis heute). Der kleine Krater, welcher vom Zentralberg nach Westen (diagonal nach unten) zu finden ist heißt Gassendi P und hat einen Durchmesser von 2km.




    CS aus Wien
    Grüße Niki

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