Hallo zusammen!
Hier sind meine Mondbilder vom 03.04.2012. Leider war die Luft deutlich unruhig, aber etwas besser als in den Tagen davor. Der Mond stand halbwegs in Kulminationsstellung, was dem Seeing sicherlich gut getan hat im Gegensatz zu der Dunstglocke über der Stadt. Alle Bilder sind mit dem 8" SCT und der Alccd5 mit einem Wratten 12 Gelbfilter von Meade Serie 4000 aufgenommen.
Lichtstrahl im Lacus Timoris.
Der Hauptgrund für die Fotosession dieses Abends war der Lichtstahl im Lacus Timoris, dem See der Angst. Für diese Aufnahme kam die 2x Barlow zum Einsatz. Das Licht der dort gerade aufgehenden Sonne läft in einem recht breiten Strahl in den See hinein, in dem einige große, mit Lava ausgefüllte Krater und einige kleine recht junge Krater liegen. Die meisten Gebilde in diesem See, sowie die beiden Berge, welche den Strahl begrenzen, sind nicht benannt (lt. Virtual Moon Atlas und Rückl Mondatlas). Der einzige, vor dem Strahl liegende, benannte Krater ist der Capuanus H mit einem Durchmesser von 4km.
Goldener Henkel.
Das zweite Highlight des Abends war der Goldene Henkel, welcher aus den bereits beleuchteten Gipfel des Juragebirges, welches den Sinus Iridum, die Regenbugenbucht, teilweise umspannt während der Grund der Bucht noch im Dunkeln liegt. Die erste Aufnahme entstand mit der 2x Barlow und die zweite ist dann als Übersichtsaufnahme ohne Barlow entstanden. Bei der erste Aufnahme mußte ich leider etwas mit einem Unschärfefilter nachhelfen, da beim Stacken leider Artefakte entstanden sind, welchen ansonsten nicht beizukommen war.
Auf der zweiten Aufnahme kommt neben dem Goldenen Henkel auch der Krater Plato zur Darstellung zusammen mit den im Rückl Mondatlas beschriebenen 4 kleinen Kratern.
Clavius.
Der nächste Programmpunkt war der Krater Clavius mit seinen 5 im Halbkreis angeordneten Kratern darin. Auch hier kam die 2x Barlow zum Einsatz um den Krater formatfüllend abzubilden. Er lag zum Aufnahmezeitpunkt recht günstig, so dass sich die vielen kleinen Krater deutlich vom Boden abhgehoben haben. Deutlich kommt auch der teilweise vom Clavius C zerschmetterte Zentralberg hervor. Die beiden Krater Rutherford und Porter (die beiden großen am Süd- und Nordrand, leicht nach Osten versetzt, sind schon soweit von der Sonne beleuchtet, dass auch hier die Zentralberge sichtbar sind während die Kraterböden der anderen vier im Halbkreis angeordneten Krater (von rechts nach links) Clavius J, N, C und D sich noch im Dunkeln befinden.
Copernicus.
Natürlich darf bei so einer Session der Klassiker nicht fehlen. Hier hat sich die Übersichtsaufnahme ohne Barlow angeboten um bei dieser Gelegenheit die Karpathen im Norden zusammen mit dem Krater Gay Lussac und im Süden die Krater Reinhold und Reinhold A abzubilden. Recht deutlich kann man den zerklüfteten Kraterwall und die im Sonnenlicht recht hell hervortretenden Zentralberge erkennen.
Mare Crisium.
Im direkten Sonnenlicht stehend sind hier natürlich keine Schattenstrukturen zu sehen. Die Krater kommen hier lediglich als helle Ringe zur Darstellung und die Berge heben sich als hellere Flecken von den Ebenen (Maria) ab. Aufgenommen habe ich dieses Bild deshalb, da sich die Auswurfstrahlen des Kraters Proclus bei diesem Sonnenstand deutlich hervorheben. Offensichtlich ist der Impaktor schräg auf die Mondoberfläche aufgetroffen, da nach Westen keine Strahlenformationen zu sehen sind.
CS aus Wien
Grüße Niki