Kasseler Teleskoptreffen

  • Grüß euch,


    gut, Teleskoptreffen ist mit 3 Geräten und 3 Beobachtern wohl ziemlich übertrieben. Aber es fühlte sich ein wenig so an.[:)]


    Ort: Vellmar, bei Kassel, an einem Feldweg abseits jeglicher Laternen.


    Ausrüstung: 15" Dobson, 4" Fraunhofer Refraktor, 7x50 Docter


    Der Himmel war ein guter mag 5 Himmel. Nachdem sich die Augen angepaßt hatten, war der 4.9-mag Stern des Kastens vom kleinen Wagen/Bären sehr gut direkt zu sehen. Und das Quasi in Kassel, man bin ich neidisch...


    Ich war quasi der Profi, was schon interessant war. Mir wurde bewußt, wie viel ich in einem Jahr dazu gelernt habe! So erklärte ich die Sternzeichen, die Aufstellung der Montierung, Vergrösserungen und Gesichtsfeld, Objekte und deren Helligkeiten, die Geräte und deren Spezifika (alles so gut ich konnte), hatte eine Beobachtungsliste vorbereitet und stellte drehbare Sternkarte und Himmelsatlas vor und zeigte per Grünlaser (keine anderen Personen in der Nähe) das im Atlas dargestellte am Himmel.


    Um eins vorweg zu nehmen: das Fernglas meines Bruders war der Hammer! Hier war zu sehen, das Vergrösserung eine wahrhaft untergeordnetet Rolle spielen kann. Beim Blick in die Milchstrasse war ein feiner Teppich von unzähligen Sternen zu sehen. Ein atemberaubender Anblick. Normalerweise hätte mich ein 7x50 Fernglas nicht mal zum Aufschauen bewegt, aber das Teil habe ich immer wieder aufgenommen und die Milchstrasse genossen.


    Die Objekte, die wir sehen konnten, waren:
    - Albireo
    - Epsilon Lyrae
    - M57
    - M31
    - Plejaden (dicht über dem Horizont)
    - H + X (Gesundheit [:D])


    Ansonsten genossen mein Bruder und sein Kollege einfach mit dem 2" Okular per Dobson (deren Nachführung sie kinderleicht und sehr angenehm fanden) den Himmel mit wahllosem Durchstreifen.


    Interessant war noch, dass der Kollege meines Bruders (der verwirrenderweise Jörg heißt) H+X fand! Bevor wir mit der Liste an diesem Objekt ankamen, meinte er auf einmal:
    Schaut mal, wenn ich dahin schaue, dann sehe ich daneben eine helle Fläche. Schaue ich dann drauf, verschwindet diese Fläche!


    Er hatte selber das indirekte Sehen entdeckt! Ein toller Erfolg, der von allen, besonders von ihm, freudig zur Kenntnis genommen wurde.


    Bei den DeepSky Objekten konnte mein Dobson massiv punkten (na, wer hätte es gedacht...[;)]). Besonders M13 wurde *ausgiebig* betrachtet! War er im Refraktor eher als nebliger Fleck zu sehen, so stand er im 9mm Weitwinkel superschön als aufgelöster Kugelsternhaufen im Okular.


    Mein Fazit:
    Das Beste war einfach die unbelastete, freudige Erregung beim Aufsuchen und Entdecken von Objekten, beim Besprechen von neuen Phänomenen (indirektes Sehen), beim Einordnen von Laien überraschenden Fakten (Vergrösserung ist oft nicht wichtig) und beim Vergleichen der Gerätschaft.


    Um 0:30 packten wir ein, hatten 2 Stunden Astro-Abenteuer hinter uns und fielen, aufgeregt wie kleine Kinder, ins Bett.

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