Wie Vergrößerung erhöhen?

  • Hallo,


    ich habe mal eine Frage zum Ablichten der Planeten, nehmen wir mal als aktuelles Beispiel den Mars.


    Ich habe das Newton 150/900. Derzeit fotografiere ich mit der DSLR mittels Okularprojektion mit einer Brennweite von 6mm.


    Das Zielobjekt ist dann zugegebenermaßen recht klein auf dem Chip. ich hätte es gern etwas oder viel größer.


    Probleme dabei:
    Mit einer 2fach-Barlow (2") wird er größer, aber die schluckt Licht. Eine 5fach-Barlow (1,25") schluckt noch mehr Licht, der Planet ist fast gar nicht mehr wahrzunehmen beim Liveview, selbst mit ISO 1600 werden die Aufnahmen zu dunkel.


    Wie kann ich die Abbildung ohne große Zusatzaufwände (Okulare mit kleinerer Brennweite, weitere Barlows, anderes Teleskop, ...) die Vergrößerung vergrößern ohne dass massiv Licht verlustig geht?


    Helfen beispielsweise Distanzringe, die den Abstand vom Okular zum Kamera-Chip verlängert? Diese hätten zumindest keine Linsen im opt. Weg, die Licht schlucken. Laut http://astrofotografie.hohmann…agen.okularprojektion.php sollte das so möglich sein. Oder bin ich da unterbelichtet (haa, wie passend zu dem Thema ... [:D] )


    Habt Ihr Erfahrungen oder Ideen, die helfen könnten? Aber bitte nicht den Vorschlag zu Web- oder CCD-Planetencam, ich werde erstmal bei der DSLR bleiben.


    Danke und viele Grüße,


    Ursus

  • Hallo Ursus,


    da gibt es ein Verständnisproblem: die Barlows schlucken kein (nennenswertes) Licht. Sie verteilen das Licht, daß dein Teleskop einfäng,t auf mehr Fläche, dadurch wird es im Okular/auf dem Chip dunkler. Das ist ein wesentlicher Unterschied!


    Andere Tipps außer denen, die du schon selbst gegeben hast (mehr Öffnung, Planetenkamera) kann ich dir nicht geben und wenn nicht jemand einen Photonenmultiplikator entwickelt, kann ich dir auch nicht viel Hoffnung machen.


    Grüße,
    Michael

  • Hallo Ursus,


    auch die Brennweitenverlängerung hat eine sinnvolle Obergrenze und die ist bei einem Farbchip erreicht, wenn die Öffnungzahl das Fünffache des Pixelabstands im µm beträgt. Das ist die Zielvorgabe und um die zu erreichen, können Verlängerungsringe bei der Okularprojektion die geeignete Massnahme sein.
    Planeten sind nun mal kleine Objekte und um die optmal abzubilden reicht bis etwa 20 Zoll Öffnung VGA-Auflösung aus. Wenn eine DSLR nur höher aufgelöste Videos liefert, ist der Planet eben weit von einer formatfüllenden Abbildung entfernt.


    Gruss Heinz

  • Hallo zusammen,


    danke für die Antworten.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Michlll</i>
    <br />die Barlows schlucken kein (nennenswertes) Licht. Sie verteilen das Licht<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Ok, wieder was gelernt. Bei sehr hellen Objekten (nicht nur aus dem Bereich der Teleskopie) fällt das nicht so auf, die werden auch vergrößert unwesentlich dunkler. Bei Planeten merkt man es doch deutlich. Und noch dazu, wenn der DSLR-Chip (CMOS) nicht so empfindlich ist.


    Tja, dann bastel ich mir halt einen Photonenmultiplikator. Da gibts doch bestimmt einem Link im Netz ... [:D]


    Beste Grüße,


    Ursus

  • Hallo Ursus,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Ursus007</i>
    <br />Tja, dann bastel ich mir halt einen Photonenmultiplikator. Da gibts doch bestimmt einem Link im Netz ... [:D]<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Na ob das günstiger kommt als eine Planetenkamera? [;)]


    Darf ich fragen, wieso du dich dagegen so wehrst? Wegen dem Laptop, den man dann immer mitschleifen muss? Wäre ja verständlich. Andererseits sind die Ergebnisse mit geeigneteren Sensoreckdaten so viel besser und die Datengewinnung so viel frustfreier, daß man sich das schon überlegen sollte.


    Grüße,
    Michael

  • Hallo Ursus,


    die Frage stell ich mir auch- wieso willst du unbedingt bei der DSRL bleiben? Die vielen mehr Pixel die diese Kamera bietet nutzen dir bei Planeten garnichts, die Murmeln werden einfach zu klein auf dem Chip abgebildet. Für alle Planeten reicht eine Auflösung von 640x480Pixel völlig aus, selbst wenn du die Kamera hinter ein 20" Teleskop steckst.


    Der Rest außen rum, den du mit der DSRL ablichtest, schafft dir nur zusätzlichen leeren Datenmüll- den du bei der Verarbeitung mit durchschleppen musst.


    Guckt du auch hier (klick mich)


    Gruß
    Stefan

  • Hallo,


    ich weiß, dass ich da vielleicht etwas altmodisch bin, aber ich bin eingefleischter Spiegelreflexer. Ich komme von der normalen Fotografie und bin über Makros, Panoramen und Teleobjektiv-Aufnahmen irgendwann beim Teleskop gelandet, dass im übertragenen Sinne nichts anderes ist, als ein anderes Objektiv mit großer Brennweite.


    Meine Gegenargumente:


    1. Ich scheue mich, eine neue Cam anzuschaffen (Wie ich gerade mit meiner Monti durchmache, soll es auch nicht die billigste sein, denn der Kauf einer besseren bei Unzufriedenheit wird dann noch teurer). Also eine TIS z.B. ist derzeit finanziell nicht drin.
    2. Thema Laptop ist bereits erwähnt worden. Ich habe einen kostspieligeren, den möchte ich nicht nachts durch die Pampa tragen und fallen lassen bzw. in kühlen Nächten betauen lassen. Und eine einfachen zusätzlich anzuschaffen ist auch nicht mein Ansinnen.
    3. Die ganze Kabelei, die derzeit am Teleskop rumbaumelt und sich verheddert, wird durch eine Webcam nur noch mehr.


    Der erwähnte Datenmüll stimmt natürlich auch, aber Festplattenplatz ist erschwinglich und wenn Fitswort 5 Min. länger stackt, ist auch derzeit nicht sooo problematisch. Hinterher schmeiß ich sowieso vielfach die Rohdaten weg (bzw. sollte es tun).


    Ich weiß auch, dass man mit Web- oder Planetencams bessere Ergebnisse erzielen kann, ganz klar. Ich denke, früher oder später lande ich auch da, aber erstmal kommt eine gescheite Monti ran, die ist teuer genug.


    Ich hatte ja auch schon mal in einem Thread gefragt, ob's nicht sowas wie eine Standalone-Planetencam gibt mit Einstellmenü, Liveview und Speicherkarte wie eine DSLR. Da hätte ich Interesse.


    Aber selbst bei einer Web- oder Planetencam wäre doch manchmal ein etwas größeres Scheibchen vom Mars angenehmer, um evtl. noch mehr Details sichtbar machen zu können. Womit wir wieder bein Thread-Thema wären.


    Viele Grüße,


    Ursus

  • Hallo Ursus,


    also mit einer DSLR wird das an Planeten nie was. Entweder in eine Webcam oder CCD investieren oder das Vorhaben Planetenfotografie ad acta legen. Das nächste Problem was du hast ist die sehr kleine Brennweite und Öffnung deines Teleskops. Du kommst da sehr schnell an die theoretische Maximalvergrößerung - und bei 300fach bleibt halt das Marsscheibchen klein. Die kleine Ausgangsbrennweite machts leider auch nicht einfacher.


    Also ich würde dir auf jeden Fall raten dir erst mal eine CCD zu kaufen. Wenn die TIS finanziell nicht drinnen ist gehen auch einfache Webcams. Wenn du hier im Forum die Bilder durchstöberst finden sich immer wieder sehr beeindruckende Bilder die mit einer einfachen Webcam gemacht wurden. Nur wirst du sehen dass die immer auf Teleskopen mit deutlich höherer Brennweite entstanden sind.


    Gruß,
    Günther

  • Hallo Ursus,


    jegliches über normale Fotografie angeeignetes Wissen ist hinfällig bei den Objekten, die du ablichten möchtest. Leider.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Ursus007</i>
    <br />Aber selbst bei einer Web- oder Planetencam wäre doch manchmal ein etwas größeres Scheibchen vom Mars angenehmer, um evtl. noch mehr Details sichtbar machen zu können.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Es ist natürlich wünschenswert, ein größeres Scheibchen auf den Chip zu bekommen. Wie aber schon angedeutet wurde, gibt es physikalische Grenzen, über die wir uns halt nicht hinwegsetzen können. Auf den Seiten, die du verlinkt hast, wird das glaube ich auch erörtert.


    Laptops verkraften die Nächte übrigens besser als man denken könnte. Gerade wenn es nicht nur kostspielig, sondern auch sein Geld wert ist. Und dann hält er auch mal ein nächtliches Runterfallen aus [:)]


    Nicht falsch verstehen: die Gegenargumente kann man eigentlich alle entkräften, bis auf das Argument mit dem Geld natürlich (wobei so eine Webcam ja echt nicht teuer ist). Auch wenn du keine Diskussion darüber möchtest und man natürlich niemanden zu seinem Glück zwingen kann: wenn du weißt, aus welchem Grund man Planetenkameras für Planetenaufnahmen hernimmt, kannst Du deine Fragen zum Thema DSLR-Planetenaufnahmen auch selbst beantworten. Und kannst dann gleich loslegen, wenn du eine Planetenkamera hast [;)]


    Mit der DSLR Planeten aufnehmen ist eigentlich keinen Deut besser als der Versuch, mit einer Webcam Hochzeitsfotos zu schießen.


    Grüße,
    Michael

  • Hallo Günther und Michael,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: tmctiger</i>
    <br />also mit einer DSLR wird das an Planeten nie was.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    so drastisch würde ich es nicht formulieren.


    Siehe hier meine Resultate mit der DSLR:




    Und das mit 6" und nativ 900mm Brennweite, mit Barlow und Okularprojektion entsprechend mehr.


    Ich weiß, dass das nicht der Oberknaller ist, aber es ist möglich. Und dass mit entsprechend mehr finanziellem Aufwand bei Teleskop und Cam mehr geht, ist mir auch klar. Aber als "wird das nie was" würde ich die oben zu sehenden Bilder nicht bezeichnen. (Mars geht noch besser, habe ich aber noch nicht geschafft, nachzubearbeiten.)


    Aber Hochzeiten mit der Webcam ... ein völlig neues Betätigungsfeld mit vielen neuen Prerspektiven ... [:D]


    Grüße,


    Ursus

  • Hallo Ursus,


    falls das Marsbild von der aktuellen Opposition ist und nicht im Nachhinein vergrössert wurde, wurschtelst du jetzt schon mit knapp 11 m Brennweite bzw. f/72 herum, was eindeutig zuviel ist. Da wundert es mich überhaupt nicht, dass dir das Licht ausgeht.


    Gruss Heinz

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!