Kleine Tests mit dem neuen GSO 12" RC

  • Hallo liebe Astrofotofans,



    es ist langsam soweit: die ersten fotografischen Tests mit meiner Sternwarte haben begonnen. Visuell zeigte der 12 Zoll Ritchey Chretien von GSO schon einiges an den Planeten (im Vergleich zu meinen vorigen Teleskopen [:D]) und nun soll er sich auch so langsam Digital beweisen.


    Aber eines gleich vorweg: meine Montierung ist noch nicht exakt eingescheinert (das hat sich heute gezeigt) und ich hatte mit übelster Luftfeuchtigkeit und später dann Nebel zu kämpfen.
    Das fiel schon bei der ersten Inspektion auf, dass der Fangspiegel komplett und der Hauptspiegel etwa zur Hälfte zugetaut waren, obwohl die Sternwarte noch geschlossen war!
    Wegen Tau muss ich mir echt noch den Kopf zerbrechen, da sich auch gezeigt hat, dass die Sternwarte in einer besonders nebligen Region liegt. Daher konnte ich heute auch nur bis 22 Uhr testen, da dann alles zu suppte.
    Testkanditat war M42 - schön hell, schön gross, einfach zu fotografieren.


    Hier nun ein kleines (missratenes) "First-Light" bzw. Update wie es so mit dem Gerödel voran geht:



    Einzelaufnahme, 2 Minuten 30 Sekunden mit ISO 800 ohne Dark und Flat, Canon Eos 1000Da
    GSO 12" RC bei f/8 ohne Guiding (Brennweite 2432 mm)



    Das Zentrum mit dem Trapez gibts auch zu sehen:



    Einzelaufnahme, 10 Sekunden mit ISO 800 ohne Dark und Flat, Canon Eos 1000Da
    GSO 12" RC bei f/8 ohne Guiding (Brennweite 2432 mm)



    Und hier sieht man schön, dass die Nachführung noch zu wünschen übrig lässt:



    Einzelaufnahme, 10 Minuten mit ISO 100 ohne Dark und Flat, Canon Eos 1000Da
    GSO 12" RC bei f/8 ohne Guiding (Brennweite 2432 mm)


    Auch scheint die Kamera am Okularauszug verkippt zu sein. Die Sterne werden zum oberen, rechten Rand hin unschärfer. [B)]


    Ich hoffe es gefällt euch trotzdem etwas!
    Ich bin schon mal ganz froh, dass überhaupt was zu sehen ist.... [:)]


    More to come...




    Edit: Schreibfehler beseitigt

  • Hallo,


    für dein Firstlite doch ganz ok. Wichtig ist, dass du deine Nachführung in den Griff bekommst und dann länger belichten kannst. Ich finde dein Bild auch rotstichig. Könnte an der Bildbearbeitung oder auch an deinen Kameraeinstellungen liegen. Bin mal gespannt was wir von dir noch zu sehen bekommen wenn du die Technik in Gänze einsatzbereit hast.


    Viel Erfolg


    Gruß Sascha

  • Hallo Sascha,


    vielen Dank für Dein Kommentar! [:)]
    Ja stimmt, die Nachführung sollte noch besser werden! Da muss ich wohl noch mal eine Nacht fürs scheinern opfern.
    Und das die Aufnahmen soo rotstichig werden hätte ich auch nicht gedacht!
    Die Farben habe ich übrigens gar nicht angerührt, nur bei der ersten Aufnahme habe ich den unteren Tonwert etwas beschnitten, mehr nicht. So sehen die Rohbilder direkt aus der Canon aus. Ich hatte noch den IDAS LPS P2 Filter dran, vielleicht liegts an dem?
    Denn bei einer älteren Aufnahme mit einem Pentax75 und dem gleichen IDAS sah M42 auch so aus...

  • Hallo,


    nein ich glaube nicht, dass es an deinem Filter liegt. Wenn du dir die optischen Eigenschaften ansiehst, stellst du fest, das er rot, grün und blau relativ gleichstark passieren lässt. Genau kann ich es dir allerdings nicht sagen, benutze diesen Filter selber nicht.


    http://www.teleskop-express.de…tech/IDAS/idas_transm.gif


    Benutzt du ein Guiding für deine Aunahmen? Falls nein, würde ich dir auf alle Fälle dazu raten, weil jede Montierung Fehler in der Nachührung produziert (je nach Preis mehr oder weniger). Da du bestimmt auch andere Objekte knipsen möchtest, welche dunkler sind als M42 und somit Belichtungszeiten von 10min und länger fällig werden, wäre ein Guiding durchaus sinnig. Du kannst auch mehrere kurzbelichtete Bilder stacken, damit fällt der Nachführfehler nicht so stark auf.


    Probier dochmal per Bildbearbeitung den Farbfehler zu korrigieren.
    CS Sascha

  • Hallo Sascha,


    Guiding benutze ich noch nicht, ein Off Axis Guider inkl. Lodestar liegen hier zwar schon Monate rum, aber sie kamen noch nicht zum Einsatz. Auch ein Astro Physics Telekompresser kam noch nicht richtig zum Einsatz, da ich erst die Nachführung testen und den Fokus für die Kamera bestimmen wollte, damit ich die Abstände Reducer/Chip für den OAG und das später geplante Filterrad miteinbeziehen kann.


    Stacken tu ich später mal was, das sind erst mal nur Spielereien und Testschüsse die ich mache. ;)
    Ausserdem habe ich noch mit nerviger Taubildung zu kämpfen, der vermasselte mir bisher längere Sessions...

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">ist das der CCDT67? Also, wenn du den nicht nutzt, könnt ihr mir den mal ausleihen? :D<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hi Arpad,


    ja genau, das ist er! [;)] Aber nutzen wollte ich den schon demnächst selbst, da die Brennweite mit knapp 2,4 Metern schon arg am Seeing kratzt. Mit Reducer hätte ich dann etwa 1630 mm Brennweite mit einem Öffnungsverhältnis von ca. f/5,4, was dann hoffentlich gute DeepSky Fotos ermöglichen sollte.


    Aber wenn ich mich etwas ausgetobt habe, oder ich mal wieder dem Pentax75 Fieber verfalle (er ist schon oben drauf montiert [:)]), dann kannst ihn gerne mal haben wenn Du möchstest! Oder frag mal User fragro, ob er seinen derzeit nutzt (ich kenne ihn gut). Er hat auch einen an seinem 8" GSO RC und ist derzeit, glaube ich, eher mit seinem neuen Quadruplet beschäftigt... [;)]

  • Hallo Astrofreunde,


    heute wieder ein kleines Update von mir.
    Es ist zwar nichts weiter justiert worden und die Abbildungsqualität lässt auch noch zu wünschen übrig, aber ich hatte keine Lust weiter zu scheinern bzw. mich um den OAZ, oder was auch immer da verkippt ist, zu kümmern. So entschied ich mich für einen Test was die Nachführung am Nordhimmel betrifft, denn der Orion stand vor ein paar Tagen nahe des Äquators, was die Nachführung ja zusätzlich beansprucht.


    So entscheid ich mich auf M51 zu halten und liess die Kamera 8 Minuten ohne Guiding (!) bei nahezu Vollmond belichten. So kam ein Mini-Stack aus 4 x 8 Minuten zustande, sogar Darks und Flats habe ich M51 gegönnt:



    Ein paar weitere Daten:
    4 x 8 Minuten ungeguidet, inkl. Darks & Flats, ISO 800, Brennweite 2432 mm bei f/8


    Die Abbildung muss ich nun als nächstes mal in Angriff nehmen, denn die Sterne sind zum oberen rechten Rand hin stark komatös. Ich habe keine Ahnung wo ich ansetzen soll, denke aber es wird der OAZ sein.
    Die Nachführung kann erst mal so bleiben, da bin ich schon zufrieden, aber da wird später auch noch weiter gescheinert, denn ich glaube da geht noch einiges mehr ohne Guiding!


    Übrigens ist das mein aller erster M51! :)

  • Hallo Leute,


    heute morgen um 6 Uhr konnte ich zum Abschluss einer tollen Nacht noch M13 abschiessen.
    Der RC ist nun besser justiert, aber immer noch nicht 100%ig, denn unten rechts in der Aufnahme sind die Sterne noch immer etwas schief. Belichtet habe ich 24 x 1 Minute ohne Guiding bei f/8 und ISO 1600. Darks gabs sogar welche dazu, aber Flats brauche ich offenbar gar keine. Eine Vignettierung konnte ich nicht feststellen und Dreck hab ich wohl auch nirgends dazwischen... wie schön! :D


    Ich hoffe der Haufen gefällt euch:



    More to come... ;)

  • Moin Moin,



    tolle Aufnahmen. Motivieren mich, auch mit meinem Setup weiterzumachen und die ersten Fotos zu produzieren. Bei M13 ist auf meinem Bildschirm die rechte untere Ecke etwas heller. Durch ein Flat vermutlich Weg zu bekommen.


    Will mit ähnlicher Brennweite aber mit f/10 fotografieren.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> da die Brennweite mit knapp 2,4 Metern schon arg am Seeing kratzt<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Welche Probleme entstehen denn dadurch? Sind die Sterne dadurch aufgeblähter als bei geringeren Brennweiten. Stelle mir gerade vor, dass ich mit f/6 fotografiere und einen Crop produziere, um einen Bildausschnitt zu bekommen der so groß istals wenn ich mit f/10 fotogrfiert hätte. Beides müsste doch gleich aussehen oder?


    Das ganze müsste doch eher ein Problem der Chipgröße und deren Pixelgröße und nicht der Brennweite des Aufnahmeinstrumentes sein.


    Gruß

  • So, ich komme gerade wieder zurück aus der Sternwarte. Das war wieder eine Nacht! Echt klasse, solche könnte es öfters geben. Frank (fragro) war auch bei mir mit seinem Setup und wie haben eine richtig schöne Bugfix-Astro-Night durchgemacht! Er hat mir auch sein Takahashi-Colli mitgebracht, damit ich nicht nur auf mein Augenmaß angewiesen bin. Damit hatte ich zuletzt die Justage gemacht... :P


    (==&gt;) Rene:
    Kürzlich wurde der RC von Wolfgang Grzybowski justiert und getestet, aber nach der Heimfahrt und Montage stimmte wieder nur die Hälfte. Ich hatte dann nur per Auge am OAZ wieder etwas die Spiegel (HS & FS) korrigiert, aber ein Restfehler blieb trotzdem. Da ich mit Frank schon ein Treffen vereinbart hatte, hat er mir jetzt seinen Tak-Colli mitgebracht. Mal sehen wie es wird, der RC ist bisher etwas zickig von der Justage gewesen.


    (==&gt;) Axel:
    Die helle Ecke dürfte Verstärkerglühen sein, da ich ja oft mit ISO 1600 drauf gehalten habe und solche Artefakte sich mitstacken und summieren. Flats hatte ich zwar welche gemacht, aber bisher noch gar nicht mitverwurschtelt, da ich bei einer anderen Aufnahme keine Verbesserung gesehen habe.
    Wegen dem Seeing merkt man es extrem das die Sterne viel grösser werden! Sehr schön sieht man den Effekt sogar, wenn man ISO 100 wählt und dann mal 1/4 Sekunde einen hellen Stern aufnimmt. Der wirklich zuerst nadelfeine Stern tanzt während dieser kurzen Zeit nette Kreise und andere Figuren, sieht man später sehr schön bei sehr hoher Vergrösserung auf der entstandenen Strichspur-Aufnahme! Kann natürlich aber auch durch den klappenden DSLR-Spiegel kommen, keine Ahnung. Jedenfalls wird dieses "gezitter" später zum aufgeblähten Stern. Eine Adaptive Optik könnte da vielleicht was bringen.



    So, und jetzt muss ich mal Fotos sichten und stacken. Da ist ganz schön was zusammen gekommen die letzten zwei Nächte: 2,8 GB an Daten! Puhhh....


    Daher also: more to come! ;)

  • So, die erste Testreihe ist abgeschlossen, alles läuft nun soweit zuverlässig und automatisch, nur muss ich die Abbildungsleistung jetzt verbessern und das Guiding gescheit zum laufen kriegen.


    Hier noch mal ein paar Test-Schnapp-Schüsse mit verschiedenen ISO´s und Belichtungszeiten. Die ersten drei Aufnahmen wurden wieder ohne Guiding und ohne Flats gemacht. Flats brauche ich in Zukunft bei f/8 jedenfalls keine mehr zu verarbeiten, das ist echt überflüssig.


    M104, die Sombrero-Galaxie



    30 x 1 Minute bei ISO 1600 mit Darks


    <hr noshade size="1">
    M87 (Virgo A) mit Jet vom Schwarzen Loch (vergrössert)



    20 x 3 Minuten bei ISO 1600 mit Darks


    <hr noshade size="1">
    NGC 4565, diese Aufnahme sollte der eigentliche Haupttest werden, daher 120 Minuten Gesamtbelichtungzeit



    40 x 3 Minuten bei ISO 1600 mit Darks


    <hr noshade size="1">
    Und nun die erste bescheidene Aufnahme von M51, aber dieses mal MIT Guiding:



    3 x 15 Minuten bei ISO 800 mit einem Dark


    Leider wurde es dann wieder hell, daher nur drei Aufnahmen. Guiding läuft jetzt also so lala, der Graph bei PHD ist noch sehr unruhig, aber immerhin bleiben die Sterne bei 15 Minuten relativ rund. Ich guide (noch) gerade per Leitrohr (mein Pentax75 wird dazu missbraucht, der Arme...), den OAG hab ich noch nicht dran, da muss ich auch noch was justieren.


    Das sind dann also die nächsten Baustellen, Guiding verbessern und die Abbildung schärfer hinkriegen, vor allem den RC nochmals justieren!


    Daher: more to come! ;)

  • Sorry, ich mal wieder... [:)]


    Der RC ist nun perfekt kollminiert und freue mich nun die ersten schärferen Ergebnisse zu posten. Das Guiding via PHD, Lodestar und Pentax75 funktioniert nun auch ganz gut.


    Als Testobjekt durfte zuerst M51 mal wieder herhalten:



    http://img823.imageshack.us/img823/7418/m51neuastrotreff.jpg



    8 x 10 Minuten bei ISO 800 plus Darks ohne Flats



    Und zu später Stunde auch nochmals M13, wobei sich hier kurz drauf gezeigt hat, dass ich leicht defokussiert war! Eine Aufnahme von Vega beweist es...



    http://img341.imageshack.us/img341/6708/m13neuastrotreff.jpg



    10 x 3 Minuten bei ISO 800 plus Darks ohne Flats


    So, und nun zu Vega und defokussiert und so weiter.
    Also ich bin bei allem immer sehr genau und das geht mal gar nicht:



    Da hat sich doch tasächlich im Laufe der Nacht der Fokus verschoben. Und das bei einem Carbontubus. Gut, ich gebe zu, als ich so gemütlich mit Heizlüfter so vor mich hin kollminiert habe, da war der RC später sicher nicht gleich ausgekühlt, als ich per Bahtinov scharf gestellt habe. Aber das es sich soo gravierend auswirkt, hätte ich nicht gedacht!


    *grübel*


    Ist aber trotzdem ein feines Teil finde ich, auch wenns ein bissl empfindlich mit der Justage ist!


    Als nächstes möchte ich den FWHM Wert weiter runter kriegen, derzeit dümpelt der immer so bei ~6 rum...

  • Hallo liebe Astrofotofreunde,


    heute der letzte Beitrag hier, da die zweite Testreihe schon abgeschlossen ist. Guiding und Justage klappten auf Anhieb, besonders mit dem Guiding dachte ich, müsste ich länger kämpfen. Da es nun zuverlässig und sauber funktioniert, konnte ich mich an ein erstes tieferes Foto wagen, da ich hierfür z.B. 20-minütige Einzelbelichtungen durchgeführt habe. Ist schon krass wie sich so eine Handvoll Aufnahmen so lange hinziehen können.


    Testkanditat war UGC 10214 die Tadpole-Galaxy, inspiriert durch Ullrich, denn er hat vor einigen Tagen mit dieser kleinen Glx schon vorgelegt:




    10 x 20 Minuten Lights bei f/8 mit ISO 800, plus Darks, ohne Flats



    Hier auch mit 1600 Px:


    http://img513.imageshack.us/im…07/ugc10214astrotreff.jpg



    Ich hoffe euch gefiel meine kleine Testreihe! Mir hat es jedenfalls viel Spass gemacht und die Ergbnisse werden sich sicherlich noch hier und da etwas verbessern. Jedenfalls ist die Sternwarte nun voll Einsatzbereit und ich freue mich nun langsam aber sicher auf eine SW-CCD mit Filterrädern und so Zeugs. :D
    Denn sonst raucht mir spätestens im Sommer meine Canon ab, fürchte ich...


    Und an alle im Forum vielen lieben Dank, die mich in den letzten zwei Jahren mit Tipps und Tricks ums Thema Astrofotografie versorgt haben! Ohne euch wäre ich sicher nicht so weit in so kurzer Zeit gekommen!

  • Hi Pat,


    Du knallst ein schönes Foto nach dem anderen hier rein. Das ist wirklich ein sehr toller Erfolg für Dich und das ist erst der Anfang. Am besten gefällt mir M13 und daß der Jet in M87 so gut zu sehen ist. Wie wär's mit Komet Garrad oder der Supernova in M95?


    Ach ja, eine Frage hätt' ich auch noch gleich dazu: Wie lassen sich Kometen bei der AP nachführen, kann man da Bahndaten einlesen?


    Viele Grüße
    Rudi

  • Hallo Rudi,


    vielen Dank, freut mich, dass es Dir gefällt! :)
    Die Supernova in M95 will ich mir heute Nacht vorknöpfen, das ist ein gute Idee!


    Mit der Kometennachführung bin ich allerdings überfragt. Im Handbuch konnte ich auf die Schnelle nichts darüber finden, vielleicht gehts mit der kompatiblen Software "The Sky"? Ich habe keine Ahnung!
    Mit Kometen muss ich mich noch anfreunden, hatte bisher noch nie einen vor der Linse...

  • So, und abschliessend mein Erfahrungsbericht zum GSO 12" RC im Carbontubus:


    Der erste Eindruck des neuen Ritchey Chretien von GSO: oh wie schön gross! ;)

    Er ist tatsächlich um einiges grösser als der 10 Zöller, aber mit 20 kg in der Carbonvariante immer noch recht leicht und damit hart an der Grenze für den Mobilen Einsatz. Jedoch hat sich bei mir gezeigt, dass der RC empfindlich auf Transporte reagiert, die Justage sollte man auf jeden Fall danach prüfen und gegebenfalls korrigieren. Dazu hat sich der Takahashi-Colliminator sehr bewährt, damit gehts einfach und schnell, sogar für Anfänger! Ansonsten ist das Gerät eher was für die heimische Gartensternwarte und ist speziell für die Astrofotografie entwickelt worden, daher auch die Bezeichnung Astrograph.

    Die Verarbeitung des RC ist sehr gut! Anders als bei den kleineren Brüdern ist der Tubus per Hand von Klaus Helmerichs aus Carbon gefertigt worden und ist enorm stabil. Die Wandung beträgt geschätzte 10mm und sitzt wirklich wie angegossen. Allerdings fehlen die beschriebenen Innenblenden bei der Carbonvariante, das fand ich etwas Schade und ich wurde darüber nicht aufgeklärt. Aber da Klaushelmi den Tubus fertigte und ich seine Arbeit schon auf den AME´s bewundern durfte, machte es das mehr als wett! Da war ich nämlich echt begeistert und es ist ja bei Carbon auch gar nicht so leicht zu bewerkstelligen da noch Blenden reinzukleben, zumindest denke ich mir das.


    Der Spiegel von GSO ist auch hervorragend, eine Prüfung auf der optischen Bank bei Wolfgang Grzybowski hat 0,98 Strehl ergeben und sogar visuell zeigt der RC am Planeten schon seine Leistung: natürlich Jupiter und sogar Mars sind mit Strukturen zu erkennen, Saturn zeigt wunderbar die Cassini-Teilung und der Mond sieht einfach Atemberaubend aus!
    Die Ausleuchtung für DSLR Chips (APS) ist bei f/8 einfach super, Flats braucht man in der Regel keine, ausser bei sehr langbelichteten Aufnahmen sollten welche dazu gestackt werden. Koma gibt es bei diesem Format noch so gut wie nicht, also auch ohne Korrektor hat der RC ein sehr ebenes Bildfeld! Der Tubuslüfter ist zum auskühlen sehr praktisch und auch notwendig, sollte später aber wieder ausgeschaltet werden, um das Tubusseeing zu minimieren. Der Lüfter kann übrigens konstruktionsbedingt nur von hinten die Luft ansaugen, eine Umpolung funktioniert nicht.

    Einzig der original angebotene Okularauszug von TS ist leider mangelhaft und hat, finde ich, für diese Klasse und Grösse von Teleskopen keinen Platz am Tubus verdient! Denn wer schon ein Teleskop für die gehobene Astrofotografie kauft wie z.B. dieses hier, der wird sicherlich nicht glücklich damit und tauscht ihn schnell gegen einen besseren aus. Denn die Verstellung ist schwammig und die Feststellschraube ist Käse. Löst man die Schraube leicht, kann es sein, dass das Auszugsrohr mitsamt der Kamera + Zubehör nach unten rauscht und anschlägt. Besonders bei schweren Kameras ist das schnell passiert. Ist die Schraube aber fester angezogen,
    dann ist die Fokussierung wieder schwierig, da unheimlich schwammig. Ausserdem ist da auch noch Plastik verbaut und ein sehr unsympatisches Knacken innen beim Anziehen der Feststellschraube hat mir den Spass schnell am OAZ verdorben.

    Ich habe mir umgehend den 3" Baader Steeltrack gekauft, der ist wirklich Klasse und ist mit der angeboten Verlängerung von TS ein super Team! Visuell und Fotografisch kommt man damit bestens und genaustens in den Fokus, bei sehr guter Stabilität und Verarbeitung!


    Fotografisch hat er nun seine Leistung gezeigt, selbst bei 20 minüten Einzebelichtungen bei voller Brennweite mit einem obendrauf montierten Leitrohr, brachten ja keinerlei Eiersterne durch interne Verwindung oder Spiegelshifting hervor.

    Fazit:
    Ich bin begeistert! Wer einen leistungsfähigen Astrographen möchte, aber nicht gerade ein kleines Vermögen wie bei der Konkurrenz ausgeben will, der ist mit dem GSO sehr gut bedient! Ich würde ihn mir sofort wieder kaufen und gebe ihn sicherlich auch nicht so schnell wieder her.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!