Objektiv für gute Sternaufnahmen für Canon gesucht

  • Hallo zusammen,


    ich besitze eine recht einfache Spiegelreflexkamera, genau genommen die Canon 400D mit Kit-Objektiv. Dabei möchte ich gute Aufnahmen von der Milchstraße machen und suche nun ein Objektiv, um das Kit-Teil zu ersetzen. Es sollte also ein guter Allrounder sein und nicht nur für Stern-Aufnahmen gut geignet sein. Dabei bin ich auf das Tamron SP AF 17-50mm 2,8 Di II VC Objektiv (bildstabilisiert) gestoßen, das bei Amazon für rund 360 Euro zu haben ist. Es gibt auch eine Version ohne Bildstabilisator für 280 Euro. Mit 2,8 sollte ich durchgängig sehr lichtstark sein. Ich will nicht viel ausgeben, eigentlich waren 300 Euro schon meine Grenze. Könnt ihr das empfehlen oder habt ihr sonst noch einen heißen Tipp für mich?


    Besten Dank!


    Gruß,
    Daniel


    <font color="limegreen">Vom Einsteigerforum verschoben. Stathis</font id="limegreen">

  • Für Sternaufnahmen würde ich von Zoomobjektiven abraten und Festbrennweiten empfehlen.


    Sehr gut eignet sich da das EF 50 mm f/1.4 von Canon, das in deinem Preisrahmen liegt. Es lässt sich zwar nicht die Brennweite verändern, dafür eignet es sich tags wie nachts sehr gut für sämtliche Motive.


    Grüße,


    Jens

  • Das Canon EF 50mm 1:1.8 II Objektiv kostet nur 100 Euro und hatte ich mir auch angeschaut. Allerdings sind 50mm soweit hineingezoomt, dass ich es für andere Einsätze als völlig ungeeignet ansehe. Man sieht dann bei Fotos nur noch den Kopf ;)

  • Ich meinte das 50 1.4, nicht den Joghurtbecher mit 1.8. Das 1.4er ist qualitativ wesentlich besser, kost halt 300 Steine.
    Klar, an der Cropkamera ist das Bildfeld etwas kleiner, aber Zoomobjektive im erschwinglichen Bereich leiden halt gerade an der Schärfe.
    Ansonsten könnte man also Immerdrauf ein EF 8 - 1200 mm f/1.2 IS USM Macro L empfehlen [;)]

  • Hallo Daniel,


    wenn du günstig ein gutes Objektiv für Sternfelder haben willst, kann ich dir aus eigener Erfahrung ein Zuiko 50mm f/1,4 empfehlen. Das ist ein altes Olympus-Objektiv, wo Fokus und Blende manuell einzustellen sind. Du brauchst dazu noch einen Adapter auf Canon-Bajonett.


    Die Zuikos gibts bei Ebay für unter 100 Eur. Sieh nur zu, dass du eins mit Seriennummer über 1.000.000 bekommst. Die sind richtig knackig! 50mm ist im Übrigen ein gutes Maß für Sternbilder. Der Orion passt da im Hochformat sehr schön rein.


    Tagestauglich ist so ein Zuiko natürlich nur bedingt, da das exakte Fokussieren am besten mit Stativ funktioniert. Für Astro nutzt man aber eh keinen Autofokus. Und diese Festbrennweiten sind in Schärfe und Nutzbarkeit bei großer Blende den günstigen Zooms deutlich überlegen.


    Lieben Gruß,


    Matthias

  • Ich verwende das Tamron SP AF 17-50mm f/2,8 XR Di II (ohne Bildstabilisator) und bin nach anfänglichem Ärger seit 2 Jahren sehr zufrieden damit. Hier Bilder von denen die weitwinkeligen mit dem Tamron gemacht sind und die Telebilder mit dem dem Canon EF 100 mm f/2,8 Macro IS USM: https://picasaweb.google.com/Santiago673/CerroArmazones#


    Ich musste es zu Beginn 2x reklamieren. Das erste hatte ich wegen Autofokus - Fehlfokus umgetauscht, das zweite hatte ich wegen Dezentrierung (unrunde Sterne) zu Tamron eingeschickt und nach 3 Wochen auf Garantie justiert zurückbekommen. Seitdem ist alles prima.


    Ich würde es mir auch heute wieder kaufen, allerdings aufgrund der obigen Erfahrungen nur mit Umtauschmöglichkeit und auf richtigen Autofokus (siehe Fokus Detektor) und Zentrierung am Stern testen. Es ist im Vergleich zu dem Kitobjektiv wesentlich schärfer, hat durchgängig f/2,8 und ist noch schön kompakt. Von der damals neu herausgekommen bildstabilisierten VC Version hatte ich gelesen, dass es auch bei ausgeschalteter Bildstabilisierung nicht so scharf sei, wie das XR. Außerdem kostete es damals ca. 450,- Euro und ist viel voluminöser und schwerer.


    <font size="1">p.s. Link repariert</font id="size1">

  • Hallo Stathis, <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ich musste es zu Beginn 2x reklamieren. Das erste hatte ich wegen Autofokus - Fehlfokus umgetauscht, das zweite hatte ich wegen Dezentrierung (unrunde Sterne) zu Tamron eingeschickt und nach 3 Wochen auf Garantie justiert zurückbekommen. Seitdem ist alles prima.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Wenn alle Leute einen "Sterntest" mit ihren Foto-Objektiven machen würden, gäbe es viel weniger "Gurken"!


    Gruß,
    Martin

  • Hallo Daniel,
    als "alter Foto-Hase" möchte ich dir auch noch was schreiben:
    Mit Blende 2,8 wirst Du nur mit sehr teuren Objektiven im Brennweitenbereich ca. 135 bis 400 mm einigermaßen brauchbare Sternabbildungen bekommen. Die entsprechenden Objektive kosten auch gebraucht und viele Jahre alt tendenziell weit über 1000 Euro, abgesehen von den zu langen Brennweiten.
    Objektive mit kürzerer Brennweite haben bei voller Öffnung meist einen zu großen Farbfehler und oft mehrere andere "Schweinereien" wie sphärische Aberration sowie Astigmatismus und Koma am Bildrand.
    Abblenden auf Blende 4 oder 5,6 verbessert die Bildqualität dramatisch.


    Ein Bildstabilisator ist für Himmelsaufnahmen nicht nur überflüssig, sondern prinzipiell negativ, weil er zusätzliche Linsen erfordert, die auch noch seitlich bewegt werden müssen - was man sonst streng zu vermeiden versucht.


    Die Hersteller haben in den letzten 20 Jahren einen großen Aufwand bei Zoomobjektiven mit Autofokus und Bildstabilisator getrieben, so dass die heutigen Produkte erstaunlich ordentlich sind - aber eben nicht perfekt für Astrofotografie.
    Festbrennweiten wurden dabei etwas vernachlässigt. Die waren vor 20 Jahren schon teils sehr gut, wurden aber oft nicht mehr weiter verbessert. Das ist der Grund, warum Du hier Vorschläge für ziemlich alte Festbrennweiten ohne Autofokus kriegst.


    Mit den Vollformat-Bildsensoren mit über 30 MPixeln werden vermutlich auch neue gute Festbrennweiten auf den Markt kommen, die gute Astrofotos bei großer Öffnung ermöglichen. Aber ich fürchte, die passen nicht in dein (und mein[V]) Budget.


    Quintessenz: Ich würde auch eine alte Festbrennweite mit Adapter empfehlen.


    Gruß,
    Martin

  • Hallo ich klink mich mal ein da ich ähnlich wie savange auf der suche nach einem neuen Objektiv bin.


    Ich habe derzeit eine Canon EOS 1000D mit einem 18-200mm Canon Objektiv.
    Gefühlt kann ich mit den 18mm kein wirklich weites Gesichtsfeld abbilden. Weshalb ich ein Objektiv suche welches ein deutlich größeres Spektrum abbilden kann.


    Tendenziell dachte ich an ein Canon 10-22mm 2.8 oder ein Tokina mit ähnlichen technischen Werten.


    Meine Frage, macht es sinn sich solch ein Objektiv zuzulegen, ich hab keine Erfahrung wie massiv ich an Abbildungsfläche dazugewinne und ob dies für Abbildungen wie der Milchstraße überhaupt nötig sind!? Immerhin wäre so ein Objektiv deutlich lichtstärker als mein jetziges!?

  • mmmhhh... mit 18mm bildest du immerhin an apsc schon ca. 80°x47° ab.
    das 10-22 bildet bei f=10mm dann schon fast 150° ab, aber ich würde dann wenn schon, auf ein fisheye setzen.
    achso, abblenden solltest du sowieso, mind. f/5.6, vermutlich besser noch f/8!
    aber milchstrassenaufnahmen mit weitwinkel/fish setzen einen dunklen himmel vorraus.


    r.


    ps.: das abgebildete spektrum dürfte bei allen objektiven gleich sein, ich gehe mal davon aus, du meintest den bildwinkel ;)

  • Hallo Ronald, danke für die Antwort, abblenden aus dem Grund das die Bildquali etwas besser wird!? Aber nen Fisheye verzerrt doch noch mehr und ist idR auch etwa kostspieliger oder!?


    Kann ich denn mit dem 18-200mm vom "Blickwinkel" [:p] her das Band der Milchstraße abbilden!?

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: speedking</i>
    Kann ich denn mit dem 18-200mm vom "Blickwinkel" [:p] her das Band der Milchstraße abbilden!?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    In diesen "alles-auf-einmal" Bildern wirst du aber nicht viel Details erkennen und dich in den Bildecken evtll. über eine nicht so perfekte Sternabbildung ärgern.
    Überleg dir als Alternative doch einmal auch, mit längerer Brennweite Einzelbilder zu schießen und ein Panorama zu erstellen.


    Grüße
    Rüdiger

  • genau das wäre ja jetzt die frage ob es sinn macht sich ein 10-22mm Anzuschaffen, wenn es mir so gesehen eh nicht all zu viel bringt...


    für so nen gigapixelbild von der Milchstraße bsp. Bräuchte ich dann sicher doch mal ne Nachführung. Vielleicht steck ich dann lieber da das Geld rein anstatt in so nen neues Objektiv!?!?

  • also rein für astroaufnahmen: nein
    wenn es eher im tageslichteinsatz genutzt wird und astro nur nebenbei: dann ja, auch mal die alternativen hersteller anschauen ;)
    und betreffs der verzeichnung/verzerrung: alle weitwinkel verzeichnen(brennweitenabhängig). das problem ist, du willst eine sphärische umgebung ("himmelsgewölbe") auf eine ebene projezieren.


    r.

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: speedking</i>
    für so nen gigapixelbild von der Milchstraße bsp. Bräuchte ich dann sicher doch mal ne Nachführung.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Gerade im Weitwinkelbereich könnte als Nachführung für den Anfang eine selbstgebastelte Barndoor dienen, handnachgeführt oder motorgesteuert, ganz nach Vorliebe.
    Ohne Nachführung wirst du mit günstigen Objektiven wegen der notwendigen Abblendung und der kurzen max. Belichtungszeit, bis Strichspuren entstehen, keine richtige Tiefe in der Aufnahme erreichen, es sei denn, du fotografierst von extrem dunklen Orten aus.


    Wenn ich selber ohne Nachführung fotografiere, benutze ich oft 24mm an der Vollformatkamera bei f2,2 bei ISO3200 (grenzwertige Sternabbildung trotz L-Objektiv), aber das Resultat ist kein Vergleich zu nachgeführten, gestackten Aufnahmen bei z.B. f4,0.


    Siehe z.B. hier: http://www.flickr.com/photos/u…/in/photostream/lightbox/ (nicht nachgeführt) und http://www.flickr.com/photos/u…pser/6826134654/lightbox/ (nachgeführt + gestackt).


    Rüdiger

  • Hallo urlaubsknipser,


    ich hatte mir das mit der Barndoor nachführung mal angeschaut.
    Hmm, bevor ich mir die Zeit nehme und was bastle, was hinterher aussieht wie mein Hasenstall ;) , gibts nicht Einstegieralternativen die Motorgesteuert funktionieren?
    Ich kann mir aufgrund mangelnder Erfahrung nicht vorstellen was eine manuelle Nachführung für eine Verbesserung mit sich bringt. die nötige Präzision erreiche ich doch sicher nur mit Motorgesteuerten Nachführungen!?

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: speedking</i>
    gibts nicht Einstegieralternativen die Motorgesteuert funktionieren?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    So etwas wie Astrotrac, Vixen Polarie Star Tracker, Losmandy Star Lapse, Kenko Sky Memo, Purus und natürlich ganze oder halbe GEM Mounts?
    Frage ist dann nur noch, wieviel Geld du ausgeben möchtest, ob das Ganze transportabel sein soll usw.


    Eine Barndoor für die angefragte extreme Weitwinkelbrennweite ließe sich problemlos nachführen, letztlich läuft das Konstruktionsprinzip einer Barndoor ja "nur" auf das gleichmäßige Drehen einer Gewindestange hinaus, i.d.R. genau eine Umdrehung pro Minute.
    Leider ist das Barndoor-Purus-Forum einem Hackerangriff zum Opfer gefallen; dort konnte man die abenteuerlichsten Konstruktionen mitsamt der erreichten Bildergebnisse bewundern.


    Grüße
    Rüdiger

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