anbei mein BB vom 25.01.2012. Den BB mit einer etwas freundlicheren Formatierung findet ihr auch hier
http://"http://deepsky-chiemgau.de/berichte/2012/2012_01_25.html"
Viel spass beim lesen.
<b>Eine kalte Beobachtungsnacht am unteren Sudelfeld</b>
<i>Ort: bay. Voralpen bei ca. 1000 Höhenmetern
Datum: Mittwoch 25.01.2012, 20:30 Uhr bis 1 Uhr
Wetter: klar, -12° Cels, 50-60% rF
Grenzgröße: fst 6m,3
Ausrüstung: 8 Dobson
Okulare: 20, 13, 9 mm
Kommentare: Uwe 14,5 Zoll
</i>
<b>Objekte: NGC 2357 (Gx), NGC 2251 (OC), NGC 2264 (OC), Orionnebel, Berkeley 28 (OC), IC3568 „Baby Eskimonebel“</b>
Um 20 Uhr war ich am Skifahrerparkplatz am unteren Sudelfeld (ca. 1000 Höhenmetern) angekommen. Der Parkplatz am unteren Sudelfeld bietet in dieser Jahreszeit m.E.
einen guten Lichtschutz vor den Pistenbully und beleuchteten Schneekanonen. Am Beobachtungsplatz begrüßten mich angenehme -10° Cels. mit 40% rF. Kurz darauf kam auch
schon Uwe mit seinen 14,5 Zoll Carbon-Dobson angefahren. Im Schlepptau zum Parkplatz einen Bagger der den Schnee von links nach rechts schieben wollte und dabei den
ganzen Platz hell erleuchtete. Uwe konnte den Baggerfahrer davon überzeugen, dass es anderswo größere und schönere Schneehaufen finden würde. Leider entdeckte ein
wenig später ein PKW-Fahrer dass man auf dem Parkplatz wunderschöne Pirouetten mit angezogener Handbremse drehen konnte. Gegen 22 Uhr kehrte auf dem Platz endlich Ruhe
ein und man konnte die Beobachtungsnacht starten. Die Temperatur war mittlerweile auf kuschelige -12° gesunken, dabei stieg die Luftfeuchtigkeit zwar langsam aber
kontinuierlich Richtung 60% an. Ich gestattete mir neben Standkerzen wie die Andromedagalaxie, Orionennebel und weitere Winterobjekte aus dem Messierkatalog auch ein paar Erstsichtungen wie z.B. eine Superthin Galaxie im Sternbild Zwillinge.
<b>NGC 2357, Gx im Sternbild Gemini</b>
Es handelt sich hierbei um eine Superthingalaxie (SG) mit einem Achsenverhältniss von 7:1. Mit einer Helligkeit von 13m,7 und eine Flächenhelligkeit von 14m,1 arcsec2
nicht gerade ein helles Deepsky-Objekt für 8 Zoll Öffnung. Mit einer Aufsuchkarte von Deepskylog.org gewappnet war ich relativ schnell am Ziel. Nach ein paar Minuten
blitze dann die Galaxie mehrmals indirekt auf. Die Galaxie zeigte sich als dünner Strich in einem 3:1 Verhältnis. Bestimmt ein reizvolles Objekt für größere Teleskope.
Als nächstes wurde <b>NGC 2251</b> beobachtet, ein eher unauffälliger Sternhaufen (OC) im Sternbild Monoceros. Ich meinte ich hätte dieses Herschel 400 Deepsky-Objekt
verpasst und zog es deshalb in meine Beobachtungsliste mit rein. Der Sternhaufen NGC 2251 zeigt sich klein und mit wenig hellen Mitgliedern eher locker und
unauffällig. Zuhause musste ich feststellen, dass ich das Objekt bereits am 22.03.2011 mit 8 Zoll wie folgt beschrieben hatte: „Ein lockerer Sternhaufen mit einer
unregelmäßigen Form. Haufen besteht aus wenigen Mitglieder ca. 15-20, östlich verläuft der Haufen Spitz zu. Der Sternhaufen nimmt die Form eines Keils an. Der Sternhaufen befindet sich in sternreicher Gegend. Der Haufen wurde mit 20 und 13mm Okular beobachtet. Ein eher unspektakuläres Objekt.“
Der offenen Sternhaufen <b>NGC 2264</b>, den sog. „Christmas Tree Cluster“, beherbergt eine Nebelregion (HII-Region). Im Übersichtsokular leuchtet um einen 7m hellen
Stern etwas nebliges auf. Einige Bogenminuten weiter südlich und mit ein wenig mehr Vergrößerung, hier 9mm Okular (V=133, AP=2,0mm), beobachte ich eine weitere
Nebelregion, diese leuchtet etwas unregelmäßiger und schwächer. Den „Konusnebel“ im Süden konnte ich nicht sicher ausmachen.
Ein Blick in den Orionnebel zeigt bei V=133 bereits sechs Sterne im <b>Trapezium</b>. Die Komponenten A,B,C,D,E und F sind eindeutig zu erkennen, wobei die Komponente E und F sich erst nach wenigen Minuten zeigen.
Zum Auftakt meines neuen Beobachtungsprojektes ( 103 Open Cluster des Berkeley Katalogs) wurde<b> Berkeley 28</b> (kurz: Berk 28, alias Biurkan 10) beobachtet. Berk28 ist ein kleiner und schwacher Sternhaufen im Sternbild Monoceros. Im Übersichtsokular zeigt sich ein heller Stern umgeben durch ein kleines unregelmäßiges helles und rundliches Nebelfleckchen. Bei V=133 zeigt sich ein deutliches rundes Schimmern um einen Stern.
Der Stern besteht vielleicht aus mehreren eng beieinander stehende Sterne.
Aus Neugier wurde der Planetarische Nebel (PN) IC 3568 beobachtet, auch bekannt unter dem Eigennamen „Baby Eskimo Nebel“. Im Übersichtsokular (20mm, V=60, AP=3,33mm)
zeigt sich der PN als stellarer „flatschen“. Bei V=240 und einer AP=0,8mm ist die Doppelschalenstruktur zu erkennen. Bei 480x ist die Doppelschalenstruktur eindeutig zu erkennen und die Ähnlichkeit zum „echten“ Eskimonebel ist frappierend. Westlich flankiert ein Stern sehr eng den PN. Auch mit 8 Zoll Öffnung ein lohnendes Objekt.
Am 18.11.2011 notierte ich mit 16 Zoll Öffnung folgende Beobachtung: „Bereits bei 90x als unscharfer Stern leicht zu erkennen. Ab 360x ist die Ähnlichkeit mit dem Eskimonebel NGC 2392 frappierend. Der PN zeigt sich mit einem sehr hellen Zentrum, drumherum ein dünner Kranz. Ein schwacher Feldstern flankiert sehr dicht den PN
westlich.“
Zuletzt noch <b>NGC 1491</b> beobachtet und die Zeichnung und visuellen Eindruck vom 15.01. abgenickt. Bei 60x bereits zu sehen. Ein recht heller aber kleiner Gasnebel, windet sich um einen hellen Stern. Der Stern stört nicht die Beobachtung. Ein UHC-Filter hilft ein wenig den Kontrast zu verbessern. Die Form des Nebels ist leicht oval, im inneren etwas heller als außen. Lohnt sich!
Die Galaxie UGC 1281, eine edge-on Galaxie im Sternbild Tri, konnte ich leider nicht mehr erfolgreich beobachten, da diese sich bereits sehr tief im Westen befand. Schade.
Die „Integralzeichen“ Galaxie UGC3697 konnte ich auch nicht mehr beobachten. Das wichtigste Okular, das 9mm und 7mm bekam ich nicht mehr aufgetaut. Am 28.10.2011
konnte ich die Galaxie bereits mit 8 Zoll beobachten, anbei die Beobachtungsnotiz: „Bei 170x war mehrmals durch IDS ein aufblitzen an der Stelle zu sehen. Einmal war
die Gx deutlich als heller Strich zu erkennen.“
Um eins packte ich alles zusammen und fuhr nach Hause. Das Thermometer im Auto zeigte
-14° an.
Anbei ein paar Stimmungsbilder: