M97 / M108 im Trüben

  • Hallo in die Runde,


    Gestern hörte sich die Wettervorhersage mit -10°C und klarem Himmel vielversprechend an. Leider war am Beobachtungsort der Himmel alles andere als transparent. Bei 19.7mag/arcs² (SQM-L) ließ sich aufgrund des Hochnebels noch Theta Leonis (3,3mag) mit bloßen Auge ausmachen. Mehr als 3,6mag war nicht zu halten. Dazu gab es bissigen Wind, wohl direkt aus Sibirien. Was für eine Enttäuschung. Aber die 1 Stunde Anfahrt sollte zumindest nicht vergebens sein!


    Ich habe mich möglichst zenitnah am M97 / M108 im Großen Bären versucht. 20 x 3 Minuten (ungeguidet auf einer EM-200 Montierung - was für meinen Geschmack recht ordentlich funktioniert hat) + 7 Flats & 7 Darks. Als Optik habe ich einen kleinen 60mm Refraktor bei f6,2 genutzt. Kamera Canon 550D bei ISO800. Standort: südlicher Stadtrand Essen / NRW.




    Die Farben sind aufgrund der Nebelsuppe abgesoffen und ein Farbstich ist auch drin. Mal sehen ob da noch mehr rauszuholen sein wird. Weil ich nun so tapfer gefroren habe zeige ich das Bild trotzdem. Nun weis ich, daß auch Merino-Socken und Thermo-Unterwäsche ihr Limit haben. Nächste Anschaffung: Eine Gesichtsmaske.


    CS
    Dirk

  • Hallo Dirk,
    ganz schön wacker, bei den Temperaturen.
    Den Rotstich könntest du übrigens sehr einfach über die Tonwertkurve beseitigen.
    Einfach nur den Rotkanal auswählen.

  • Hallo Dirk,


    ich bewundere Dich, aber Du hast recht, es wurde nicht umsonst gefroren.
    Immerhin ist auf den Bildern doch einiges drauf und was ich bemwerkenswert finde,
    sind die 3 Minuten unguided. Die Sterne sind schön rund, und trotz des Hochnebels
    ist von den Objekten viel auf dem Chip gelandet.
    Die Farbe ist, wie Gerald schreibt, leicht zu korrigieren.

  • Hallo Dirk,


    in deiner guten Aufnahme steckt noch recht viel Potential, wenn du das Bild bearbeiten würdest.


    Es sieht nämlich so aus, als ob du lediglich das unbearbeitete Rohbild zeigst.


    Denn fast jedes Rohbild in der Nähe von "urbanen Anhäufungen" sieht so rotstichig aus. Das hat mit der Nebelsuppe nicht immer unbedingt etwas zu tun.


    Wenn du z.B. fitswork hast (freeware) ist es ein leichtes, den farbstichigen Hintergrund zu neutralisieren und dann das gesamte Bild weiterzubearbeiten.

  • Danke für's Lob,


    Die gezeigten Bilder sind Ergebnis des Stackens im DSS. Mit PS hatte ich nachbearbeitet und mit NeatImage das Rauschen reduziert. Anbei nochmal ohne Farbstich.




    Die 3 Minuten ohne Guiding sind mein neuer Rekord. Denke, bei der guten Einnordung wären auch 4-5 Minuten drin gewesen. Die EM-200 trägt fotografisch klaglos 15kg und war nur mit 2kg beladen. Beim periodischen Fehler von max. ± 5 geht es bei schlappen 355mm Brennweite gut ohne Parallelrohr + Guiding. Seither hatte ich immer noch einen großen Refraktor parallel mit drauf und kam so an die 15kg Beladung. Dabei war bei 2 Minuten ohne Guiding Schluß. Der Versuch nur die kleine Optik zu montieren war somit positiv. Das wird nun mein Standard, zumal es einiges an Schlepperei spart :)


    CS
    Dirk

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!