Einstieg in Astrofotografie Celestron C925

  • Hallo!
    Ich habe ein Celestron C925 mit 2" Crayford-Auszug auf einer CAM-GOTO Montierung und möchte in die Welt der Astrofotgrafie einsteigen.
    Hauptsächlich möchte ich zunächst Mond- und Planetenaufnahmen machen.
    Ich habe mich schon durchs Forum durchgelesen, bin aber irgendwie auf keinen grünen Zweig gekommen.
    Ich tendiere wegen des geringeren Aufwands eher zu einer Farb-CCD Kamera. Bin ich da auf dem richtigen Weg?
    Brauche ich beim C925 (2350mm Brennweite) einen Brennweitenreducer oder eine Barlow-Linse oder kann ich die Kamera direkt in den Okularzug stecken um bestmögliche Aufnahmen zu erzielen.
    Einen Off-Axis Guider will ich mir erst später zulegen, zunächst möchte ich mit der automatischen Nachführung direkt durch den Okularauszug fotografieren.
    Die Kamera sollte nicht mehr als 500,00 EUR kosten.
    Was wäre für den Einstieg ideal und liefert auch gute Ergebniss?
    vielleicht kann mir ja jemand behilflich sein.


    lg
    Willi

  • Hallo Willi!


    Schön, dass Du das Thema Planetenfotografie angehen willst! Dein C9.25 ist dafür hervorragend geeigent, ich würde jedoch noch weiteres Zubehör mittelfristig unbedingt empfehlen:


    - Kamera: DBK21 von The Imaging Source (siehe Heinz' Link)
    - eine (gute!) Barlowlinse, z.B. Televue 2x
    - eine Klappspiegel-Einheit, z.B. Vixen oder Orion
    - einen Motorfokussierer (ideal z.B. von JMI)


    Du musst nicht alles sofort kaufen, aber für mich persönlich sind alle diese Teile unverzichtbar.
    Der Klappspiegel gestattet Dir, das Objekt ohne Umbau sehen und fotografieren zu können. Bevor ich einen hatte, hatte ich riesen Probleme, das Objekt nach dem Wechsel von Okular auf Kamera wiederzufinden, da der Chip der Planetenkameras echt winzig ist und ein bischen wachelt man immer. Nützlich dazu aber nicht zwingend erforderlich ist ein Fadenkreuzokular: Ist der Planet im Ziel, klappst Du den Spiegel hoch und der Planet ist auch auf Bildschirm zu sehen.


    Motorfokussierer klingt ein bischen nach Luxus (ist es auch), ist aber extrem hilfreich! Du hast nicht die stabilste Montierung und wirst feststellen, dass das Bild stark wackelt, sobald den OAZ zum fokussieren berührst. Das macht die Beurteilung der Schärfe schwierig und langwierig. Bei Wind hört dann alles auf.


    Dies sind nur ein paar Tipps aus meiner persönlichen Erfahrung. Du wirst schon selber merken, was Du benötigst. Wünsche Dir auf jeden viel Spaß damit! [:)]



    Gruß Paddy

    Celestron C11 XLT :small_blue_diamond: Vixen GP-DX :small_blue_diamond:ZWO ASI 290 MM :small_blue_diamond:Televue 1.8x Barlow :small_blue_diamond: Astronomik L-RGB-Filter :small_blue_diamond:ZWO ADC

  • Vielen Dank für die ausführlichen Rückmeldungen.
    Ich hätte ev. auch die DBK41 ins Auge gefasst, da ist die Auflösung höher und der Preisunterschied ist ja nicht so groß.
    Barlowlinse habe ich schon (2,5-fach), ich hoffe, die ist nicht zu stark.
    Klappspiegeleinheit werde ich mir sehr bald zulegen.
    Der Motorfokussierer ist auch sicher nicht schlecht, ich werde ihn im Hinterkopf behalten, der muss allerdings noch etwas warten, die EZB hat momentan ja genug zu tun, die kann nicht auch noch mich stützen[8D][8D].


    Ich versuche mal ein bisschen Erfahrung zu sammeln und stelle mich auch schon auf Rückschläge ein.
    So leicht scheint die Astrofotografie ja nicht zu sein.
    Das wichtigste für mich ist, dass es nicht am Equipment scheitert, wenns dennoch nicht klappen sollte, dann ist wenigstens nur einer Schuld, nämlich ICH!!
    Hat eigentlich die DBK41 gegenüber der DBK21 auch noch andere Vorteile, ausser der doppelten Auflösung?
    Ist die Barlowlinse mit 2,5x O.K., ich meine, wenn ich mit der C9 damit den Mond ablichte, wie stark ist dann die Vergrößerung (Vollmond formatfüllend oder höher)?
    Oder wie groß werde ich den Jupiter damit sehen?
    Nur damit ich eine Vorstellung davon habe, was mich erwarten wird.



    lg
    Willi

  • Hallo Willi!


    Ich würde Dir von der DBK41 abraten: Die höhere Auflösung bedeutet nur, dass der Chip mehr Fläche hat - bei Planetenaufnahmen hast Du also mehr schwarzen Rand, das Objekt <u>wird nicht höher aufgelöst!</u> Schön ist das allerdings bei Mondaufnahmen, wo dann eben viermal so viel aufs Bild passt.
    Dazu kommt der Nachteil, dass die 41er langsamer ist und nur 15 Bilder/Sekunde schafft. Das ist bei Planeten ein bischen wenig. Hier geht es darum, in kurzer Zeit möglichst viele gute Frames zu sammeln: Bei Jupiter hat man (je nach Brennweite) weniger als 2 Minuten, bevor durch die Rotation Bewegungsunschärfen entstehen. (Da Du aber bei einer Farbkamera nicht drei oder vier Filme für ein Farbbild machen musst, geht es vielleicht noch grade.)


    Also: Für Planeten unbedingt das 21er Modell nehmen, wenn Du Dich eher auf den Mond konzentrieren willst, ist die 41er schon toll. Die 31er wäre ein Kompromiss.


    Deine 2,5x Barlow kannst Du erstmal benutzen. Je nachdem, wie der genaue Aufbau aussieht (Stichwort: Projektionsabstand), ist die resultierende Äquivalentbrennweite häufig deutlich höher als erwartet. Ich verwende an meinem C11 (gleiches Öffnungsverhältnis wie Dein C9) max. eine 2x Barlow, häufiger noch eine 1,8x. Ein Vorteil der geringeren Brennweite: Man kann kürzer belichten, bekommt dadurch mehr scharfe Frames und evtl. eine höhere Framerate (ich konnte bspw. Saturn im IR-Bereich mit der 1,8x Barlow mit 1/15 Sekunde aufnehmen. Hätte ich eine höhere Brennweite verwendet, hätte ich in der selben Zeit nur halb so viele Frames aufnehmen können.)



    Allerdings verwende ich die s/w-Version DMK21, die lichtempfindlicher ist.


    Wie groß genau Deine Objekte auf dem Chip werden, können Dir die Mathematiker im Forum besser sagen! [;)] Das obige Bild entstand bei ca. 6600mm Brennweite.


    Gruß Paddy

    Celestron C11 XLT :small_blue_diamond: Vixen GP-DX :small_blue_diamond:ZWO ASI 290 MM :small_blue_diamond:Televue 1.8x Barlow :small_blue_diamond: Astronomik L-RGB-Filter :small_blue_diamond:ZWO ADC

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