Hallo zusammen,
als kleine Anregung und weil es in einigen anderen Threads immer wieder auftaucht, möchte ich kurz skizzieren wie man mit OpenFringe den "optimalen" Rotationswinkel für den Teststand bestimmen kann.
Oder, wie gut kann man die Teststandfehler von den Spiegelfehlern trennen?
Zuerst die Links:
http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=121042
http://www.astrotreff.de/topic…PIC_ID=120204&whichpage=9
Und hier das ganze theoretisch von Michael Peck, ein PDF:
http://wildlife-pix.com/uploads/rotate.pdf
Los geht's[;)]
Wir definieren uns eine Oberfläche.
Ich nehme für das Beispiel:
- eine Sphäre
- alle Zernikes = 1, mit "enable all"
- dann werden alles spherical Terme auf Null gesetzt (ist egal, aber die können sowieso nicht getrennt werden und machen die Sache nur unübersichtlich)
Das ergibt:
Ziemlich üble Fläche[:D]
Kann vom Teststand kommen, und/oder vom Spiegel selbst. Wer weiss?
Das ganze als Muster mit "Save Zernike File" abspeichern.
Dann werden mit "Transforms" ---> "Rotate Zernike" entsprechend rotierte Files erzeugt. Ich wähle "Minus" weil ich das immer so mache, ist aber egal. Man kann immer das letzte File nehmen und weiter rotieren bis man einmal rum ist.
Jetzt Programm zu.
Alle 4 Zernike-Files laden.
Average bilden:
In diesem Fall, bei 4 x 90° Rotation, zeigt sich, dass bis zum 41. Term diese vier nicht getrennt werden können:
- Tetrafoil_X/Y
- Term 27/28
Interpretation:
Überall wo jetzt "Null" steht, kann dieser Term sauber zwischen Teststand und Spiegelfehler getrennt werden.
Dort vor "Eins" steht, ist eine Trennnung unmöglich.
Würde dort zB 0.333 stehen, wird zu 1/3 getrennt.
In diesem Beispiel kann man sagen, der Spiegel ist in Ordnung, bis auf die vier Terme. Er kann also perfekt sein, dann war der Teststand dran Schuld. Oder der Spiegel hat selbst diese vier Terme. Oder beide haben eine Aktie dran. Man weiss es nicht!
Rein praktisch stellt sich die Frage:
Kann sich ein Spiegel im Teststand in eine Form biegen, die wir nicht rennen können.
Antwort: Es wird immer schwerer für den Spiegel sich sowas anzutun, je höher die Terme werden[;)]
Zumindest handelt es sich bei den höheren Termen immer um kleine Anteile (Kann Spuren von Erdnüssen enthalten, steht dann immer auf der Packung von Haselnuss Schokolade[:D])
Und da bin ich gleich bei den Einschränkungen, denn es soll auch hier nicht der Eindruck enstehen, alle bisher vermessenen Spiegel sind grundsätzlich Schrott. Diese Dreh-Methode ist nur deshalb entstanden, um (zu) dünne Spiegel überhaupt messen zu können, ohne im Turm zu wohnen. Oder um normal dünne Spiegel extrem genau zu messen. Auch zur Kontrolle, ob der Spiegel richtig steht ist eine Drehung sinnvoll. Steht er aber richtig, kann man sich bei einem 16" Borofloat Spiegel sehr entspannt zurücklehnen. Und bekommt bei einem 21" auch noch keine Pickel im Gesicht von den Erdnüssen, ähm Tetrafoils, wenn man "nur" 4x90° misst.
Mit Foucault spielt das kaum eine Rolle, weil die Sperical Terme sowieso nicht getrennt werden können und (vermutlich) wenig vom Teststand beeinflusst werden.
Wer findet die Fehler für 5 x 72° und 6 x 60°?
Ich hab die hier zum Vergleichen[;)]
Viele Grüße
Kai