Welche Camfür low-budget CCD-Einstieg

  • Hallo zusammen, als leidenschaftlicher DSLR-Fotograf erwäge ich, über den Tellerrand zu schauen und erste Schritte in Richtung Deep Sky CCD-Fotografie zu wagen. Dabei habe ich vor allem drei Ziele vor Augen:
    - Umgehung der relativen Blindheit der unmodifizierten DSLR´s für die spektrale Wasserstofflinie
    - Verkürzung der Belichtungszeiten (realistisch gegenüber Canon EOS 500D bei ISO 3200-6400)
    - Reduktion des Bildrauschens.


    Dazu einige Fragen und ungeordneter Reihenfolge:
    Kann ich diese Ziele mit einer preisgünstigen Einstiegskamera (passive Kühlung oder einstufige TEC; Farbkamera) wie der alccd 5.2 erreichen oder wo muss ich da Abstriche machen? Ist die geringe Chipgrösse der Einstiegskameras in der Praxis sehr hinderlich (Zentrieren/Fokussieren des Objektes)? Spielt das Rauschen bei Umgebungstemperaturen <10°C überhaupt eine Rolle, zumal wenn die bisher erzielte maximale Belichtungsdauer durch fehlende Geduld / überforderte Monti oder schlecht funktionierendes Guiding bei max 8min lag (idR eher 2-4min), resp. ab welchen Belichtungszeiten habe ich in puncto Rauschen mit einer Einsteiger-CCD gegenüber einer Canon-DSLR einen SICHTBAREN Vorteil?
    Grüssle Marc
    PS ist die ALccd IMG0L (https://www.teleskop-express.d…t--Sony-HAD-ICX098BL.html) trotz des sehr günstigen Preises auch als Deep-Sky CCD-Einsteigerkamera geeignet?
    PS2 Ach ja, ich fotografiere mit GSO-Fotonewton 200/800 und GSO 6"-RC (150/1300mm) bislang auf Meade LXD-75 und neu auf Celestron Advanced GT CAM --- entweder ohne guiding (max 2min) oder mit f=240mm Sucher als leitrohr und guidemaster.

  • Hallo Marc,


    für den Preis klingt die Kamera eigentlich ganz gut. Gerade die Kühlung ist sehr verlockend. Eventuell solltest du mal nach Bildern, die mit der Kamera gemacht wurden, googeln.


    Problem für dich könnte sein, dass der Sensor wirklich recht klein ist. Gerade beim größeren Nebeln und Galaxien gibt das Probleme, wenn man sie ganz drauf bringen will.


    Hier mal ein Vergleich zwischen einer ALCCD6 (DSLR Sensorgröße) bei 1000mm und der verlinkten Kamera bei 800mm am Orion Nebel.



    Da sieht man deutlich wie winzig das Bildfeld im Vergleich zur DSLR ist. Entweder du freundest dich das mit Mosaik- oder Teilaufnahmen an oder du suchst dir entsprechende kleine Objekte. Eine Idee wäre ein paar von den vielen planetarischen Nebeln am Himmel zu fotografieren. Die sind klein und oft recht hell, sodass kurze (Einzel-)Belichtungszeiten reichen. Einige User hier im Forum lichten die Dinger ja auch mit ihren ungekühlten Planetenkameras sehr gut ab.
    Vielleicht kämst du da sogar besser, wenn du dir eine s/w CCD Kamera holst. Da hast du den Vorteil der besseren Auflösung und höheren Empfindlichkeit. Mit 'nem passenden Filterrad oder der DSLR kann man dann auch noch Farben nachträglich aufnehmen oder gar Schmalbandaufnahmen machen.


    Bei meiner ALCCD6 merken ich die Kühlung übrigens auch im Winter. Die Artefakte, die der Sensor produziert, also Rauschen, Hotpixel, Streifen etc. sind bei gekühlter Kamera kaum noch vorhanden.


    Vielleicht konnte ich dir ja ein paar Anregungen geben [:)]


    Grüße,
    Marcus

  • Hallo Marc,


    ich sehe keinen Sinn darin. Ein unempfindlicher Farbchip wird auch mit Kuehlung nicht empfindlicher. Eine echte Verbesserung ist nur eine SW-CCD. Damit steigen aber auch die Anforderungen ans Equipment massiv an. Ob Du damit gluecklich wirst? Kannst wohl nur rausfinden beim Sprung ins kalte Wasser ... [;)] ... wenn den Sprung wagen willst, empfehle ich Dir eine CCD mit grossen Pixeln wie z.B. eine Atik 16icsHS.


    Gruesse
    Jan

  • hallo marc,


    auch ich fotografiere u.a. mit einem 200/800 fotonewton+war mir auch unsicher bezüglich dem einstieg in die ccd fotografie.
    nach langem überlegen+vie rat einholen kam ich zu dem entschluss dass ich entweder richtig oder nicht einsteige.wegen ein paar (ungeguideten)minuten sah ich darin keinen sinn.darum legte ich mir eine SBIG mit selfguiding zu.
    die geringere chipgrösse empfinde ich nicht als hinderlich wenn das alignment stimmt.spätestens nach ein paar probeschüssen ist das objekt dank der empfindlichen kamera positioniert.


    das rauschen spielt sehr wohl eine rolle+nimmt mit zunehmender kühlung ab.das is ja das tolle.
    ich glaube erst ab -120grad isses vollends wurscht.


    bei einer 3-minütigen belichtung sehe ich einen unterschied zu meiner canon EOS 350.
    allerding ist doch grade die grosse stärke der ccd eben die langzeitbelichtung!
    im endeffekt spare ich 50% der zeit gegenüber der langsameren+unempfindlicheren DSLR,darks usw..
    die ccd zeigt mir das rohbild nach ca 4 sekunden+ist etwas aufwendiger im handling(läptopf,strom..).


    aaber:geduld wirst du auf jeden fall brauchen!
    wenn du richtig weit kommen willst musst du das guiding in den griff kriegen,ist mal meine meinung.ausserdem solltest du die auflösung teleskopbrennweite/kamerapixel in deine rechnung mit einbeziehen.
    der abbildungsmasstab berechnet sich wie folgt:
    (pixelgrösse/brennweite)x206,wobei die pixelgrösse in mü(tausendstel millimeter)und die brennweite in millimeter gerechnet wird.
    die von dir verlinkte camera kenne ich nicht+auch wenn ich dir jetzt nicht mit tollen technischen daten weiter helfen konnte,durchaus anspruch+geldbeutel verstehe,war vielleicht ein kleiner denkanstoss dabei.


    aller anfang ist schwer..+oft teuer.


    mit sternigen grüssen


    -DON-

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!