Mein 5" Erstschliff

  • Hi Leute


    Ich möchte gerne diesen Thread dazu nutzen die Herstellung meines 5" Erstschliffspiegels zu dokumentieren und die Probleme (hoffentlich) mit eurer Hilfe zu lösen und Fragen zu stellen.


    Leider kommt dieser Threadsehr schnell zu stande. Das hatte ich nicht erwartet.


    Erst mal mein Arbeitsplatz


    Der wurde spontan in den Keller gelegt, da mir die Sache mit Wasser etc sehr dreckig vor kommt.
    Als Arbeitsfläche kam nur ein rollbarer Tisch in Frage, da ich sonst nix anderes da hatte. Der Tisch war extrem verstaubt, so dass ich ihn erst mal mit viel Wasser reinigen musste.
    Drei Schrauben rein, damit nix verrutscht sauber gemacht und los ging es.


    Jetzt kommt mir aber dieser Platz aber sehr riskant vor. Sehr viel staub (Habe da erst den Strom Verlegt und Umbauarbeiten verrichtet) könnten Kratzer verursachen. Mit K80 wird wohl nicht viel passieren können aber sobald es feiner wird bin ich mir da nicht so sicher...


    Dann mal ran an den Speck. Ich war sehr überrascht, dass das K80 so schnell zerrieben ist. Paar mal hin und her und dann wars das schon.


    Nach etwa 20-30 min zog ich dann auch schon die Bremse


    Das Tool (Fliesentool mit Bootslock versiegelt) ist beschädigt (unten am Rand). Die Schrauben haben sich reingedrückt und das wars. Fliesenkleber ist ja grobkörnig und dann kann ich mit dem Tool nix mehr anfangen. Werde wohl ein Granittool herstellen, das auch widerstandsfähiger ist.


    Da hätte ich gad ne Frage - Man erkennt ja recht deutlich, dass sich das Tool sehr schnell abgenutzt hat aber sehr unregelmäßig. Ich muss auch erhlich zugeben, dass ich kaum mit dem Drehen nachgekommen bin, da das K80 so schnell zerrieben war.
    Ist da was zu verbessern oder erledigt sich der Rest mit der Zeit?


    Mir ist es auch öfter passiert, dass der Spiegel übergekippt ist. Noch habe ich dadurch keine Schäden feststellen können, welche aber wohl im Laufe der Zeit auch NOCH verschwinden würden!?


    Und hier mal der Spiegel (20-30 min)


    Ist etwas unscharf aber man kann deutlich erkennen, dass die ganze Oberfläche schon bearbeitet wurde.
    Irgendwie sah das bei Stathis im Video anders aus...


    Einwände und Tipps sind erwünscht



    Grüße Michael

  • Hallo


    lege doch einfach ein Fensterleder unter oder ein Schwammtuch, die Schrauben braucht es nicht, das rutscht auch so nicht weg


    das die ganze Fläche schon bearbeitet wurde ist schlecht, das deutet auf falsche Strichführung hin, du musst mit den mittleren50% über die Kante schruppen und auch da Druck machen, sonst wird das ein Superdünner
    mach mal mit dem Edding ein Kreuz drauf und achte darauf das es beim aushöhlen am Rand möglichst lange stehen bleibt


    vermutlich ist der Fliesenkleber feinkörniger als Karbo 80, brauchst du dann ja erst später versiegeln, lass krachen[:D]
    du kannst alle 10 Striche oder so mal von der rechten auf die Linke Seite wechseln, drehen schafft man da wirklich kaum.
    Ich glaube Stathis läuft dabei immer ums Weinfass, aber Hauptsache du drehst den Spiegel genug


    Gruß Frank

  • Hallo Michael,


    K80 ist tatsächlich recht flott zerrieben. Es tut zwar auch dann noch etwas Sinnvolles (Glättung der Fläche), wenn das erste herzhafte Knirschen verklungen ist, aber wirklich Meter macht man nur mit frischem Karbo. Ich brauchte davon immer etwas mehr als andere, und bestellte die Schleifmittelsets immer für 2 Nummern größer. Dafür war der Grobschliff meines 30cm-Spiegels auch innerhalb von ca. 4 Stunden erledigt, ohne Flex.


    Bei deinen Arbeitsplatzbedingungen würde ich mir eigentlich keine Sorgen machen, wenn vor jeder neuen Körnung alles gründlich gereinigt wird. Die Überkipper mit Spiegel oder Schleifschale über den Rand des jeweils anderen kenne ich von meinem 15cm-Erstlingsspiegel auch noch, das gibt sich mit etwas Routine und größer werdenden Glasscheiben von selbst [;)]


    Ciao,
    Roland

  • Hallo


    wenn du meinst das K80 nicht so schnell zu vergeuden kannst du es ja im Eimer aufheben und leicht ausgespült noch mal als Zwichenkorn zum glätten benutzen, im "Mittelalter" hat man nur eine Körnung gehabt und sich die selber fein gerieben, das muß eine heize Kiste gewesen sein


    Gruß Frank

  • Hi Leute


    Heute Nacht kam mir die Idee.
    Ich habe zwar mit viel Überhang geschliffen, aber immer über die Mitte des Tools.
    Ist doch klar. Ich muss weiter am Rand schleifen
    Manchmal ist es echt gut, ne Nacht drüber zu schlafen. So heute gehts weiter, mal schauen wie weit ich komme...
    Das Tool werde ich zwischendurch reperieren, wenn länger Pausenzeiten bevorstehen, der Lack benötigt ~16h...


    Fortsetzung folgt...


    Grüße Michael

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: mic888</i>
    <br />Hi Leute


    Heute Nacht kam mir die Idee.
    Ich habe zwar mit viel Überhang geschliffen, aber immer über die Mitte des Tools.


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo, Ja seitlich versetzen ist richtig. Damit buegelt man den Rand des Tools runter und die Mitte des Spiegels. Nur weiter so, das Tool kannst du wieder versiegeln und weiter benutzen. Ein paar Schrammen machen sich nicht bemerkbar.
    Schoen dass du hier her gefunden hast!
    Gruesse marty

  • Hi Michael,


    schön, dass du auch endlich angefangen hast! Richtig so [:D]


    Bei mir war das auch so gewesen, dass der Spiegel üüber die komplette Fläche bearbeitet wurde. Die Pfeiltiefe wirst du trotzdem erreichen. Solange du in der Mitte mehr wegnimmst als am Rand, wird das passieren. Natürlich geht es umso schneller, je besser das Mitte-Rand-Verhältniss ist.


    Aber zu viele Gedanken machen schleift leider keinen Spiegel. Sonst hätte ich schon nen 30" fertig [;)]


    Das wird bei dir schon hinhauen, also worry less, grind more! (Hat man mir jedenfalls geraten [:p] )


    Lieben Gruß,


    Matthias

  • Hallo Michael,


    so langsam kommst Du anscheinend auf den richtigen Weg[^].


    Bei meinen Fliesentools habe ich immer eine Lage Glasgewebe-Band mit Harz um den Toolrand laminiert. Dann können sich garantiert keine Krümel mehr lösen und das Tool wird viel robuster. Mit solchen Tools habe ich dann hinterher auch problemlos poliert.
    Lack ohne Härterzugabe braucht meist zu lang zum Aushärten bzw. wird nicht wirklich hart, sondern bleibt elastisch. Ganz schlecht sind alle wasserverdünnbaren Lacke. Was für Bootslack hattest Du genommen?


    Du kannst so einen kleinen Spiegel spätestens nach dem 320er Karbo in der Wohnung auf dem Küchentisch weiter bearbeiten. Peinliche Sauberkeit ist bei Feinschliff und Politur sowieso angesagt.
    Ich habe selbst den 18" am Esstisch feingeschliffen und poliert. Der muss allerdings bei dieser Spiegelgröße recht stabil sein, das ist bei deiner kleinen Scherbe kein Problem.
    Ich habe mal einen 6" f/4 geschliffen, da habe ich den Feinschliff sogar teils am Büro-Arbeitsplatz in den Mittagspausen gemacht!
    Gutes Gelingen!


    Gruß,
    Martin

  • Hi nochmal


    Danke für die guten Zusprüche. Denke das wird schon werden. Ich bin ja nicht der erste, der so etwas versucht und ich habe mich denke ich schon theoretisch gut informiert. Jetzt ist hal "learning by doing" angesagt.


    Martin, der Lack basiert auf Kunstharz. Er wird auch nicht ganz fest. Denke ein Granittool wäre mir schon lieber gewesen. Jetzt muss das aber ausreichen.


    Grüße Michael

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: mic888</i>
    <br />Hi nochmal


    Danke für die guten Zusprüche. Denke das wird schon werden. Ich bin ja nicht der erste, der so etwas versucht und ich habe mich denke ich schon theoretisch gut informiert. Jetzt ist hal "learning by doing" angesagt.


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Michael!


    Ich habe auf meinen 6" Spiegel ein ganzes Jahr rumgeschruppt und poliert. Mir ist hier im Forum von den Jungs echt toll geholfen worden und der Spiegel macht mir sehr viel Freude. Es zahlt sich aus.


    Grüsse Robert

  • Hi Nochmal


    Ich habe den Dreh raus würde ich fast sagen. Ich bin jetzt von den Linien ausschließlich zu der kreisenden Bewegungen mit MOT übergegangen.
    Jetzt nutzt sich das Toll und der Spiegel gleichmäßig ab.


    Pfeiltiefe habe ich nicht exakt bestimmt, aber ich bin schon bei ~1mm nachdem ich gestern über eine Stunde am Schleifen war.


    Hier mal der Eddingtest über eine Ladung K80. Extra zart geschliffen, damit man das Ergebnis verfolgen kann.


    Alles gut angemalt


    Hier der Verlauf


    Und so sieht es dann aus, wenn die ganze Ladung K80 verbraucht ist.


    Deutlich zu sehen, dass der Rand fast föllig unbearbeitet bleibt.
    Wenn man genau hin sieht erkennt man vielleicht noch das Kreutz, das ich da vor etwa 45 Minuten gemacht hatte. Der Edding bleibt also sehr lange drauf.


    Denke das sieht schon sehr viel besser aus ;)


    Grüße Michael

  • Hi


    So, nach dem heutigen Tag bin ich mir nicht mehr so sicher wie es weiter gehen soll...


    Ich habe jetzt auch mal etwas TOT geschliffen mit etwa 1/3 Überhang. Die Pfeiltiefe beträgt jetzt etwa 1,6mm (soll 1,8)
    Dann habe ich mal den Spiegelhalter ausgepackt, den Spiegel drauf gestellt, mit etwas Wasser befeuchtet und mit der Taschenlampe versucht den Krümungsradius (hoffe das ist jetzt richtig nämlich 2 mal die Brennweite) zu bestimmen. War sehr schwer, da der Spiegel schnell abtrocknete aber ich bin mal grob auf ~1300mm gekommen (ich habe es jetzt aber nicht sooo genau genommen) das wären dann 650mm Brennweite (angestrebt sind ja 585mm also F/4,5)


    Soll ich jetzt schon zur nächsten Körnung wechseln oder muss die Brennweite noch genauer bestimmt werden?
    Sphäre würde ich gut einschätzen. Manchmal, wenn deas Korn ganz zerrieben ist, kommt es mir so vor, als würde sich der Spiegel an einigen Stellen richtig "festsaugen" bzw der Wiederstand ist höher. Das betrifft etwa 3/4 einer Kreisbewegung.


    Also was nun?


    Bin schon bisschen stolz auf mein Spiegelchen


    Grüße Michael

  • Hallo


    wenn du das mit dem Taschenlampentest geschafft hast, ist der besser geeignet wie die Feiltiefenmesserei, ungenau erscheint der weil deine Sphäre auch ungenau ist, das wird besser mit feinerem Korn, das grobe nutzt sich wohl auch ungleichmäßig ab,k das liegt aber auch an dewr Trichführung beim vertiefen.


    ich würde den Radius schon bis auf die Messgenauigkeit genau anstreben, weil du hast ja schon bis Außen bearbeitet und die Löcher die das Korn geschlagen hat müssen über die Gesammte Fläche weg, man legt die gesammte Kurve also bei jedem Korn dann nur Tiefer, theoretisch mmüsstest du sonst den Radius schon erreicht haben bevor du die Feiltiefe hast, der Rand wäre dann noch unbearbeitet.
    Man müsste für eine Punktlandung einen genauen Schleifplan haben.
    Wenn das 80er Korn Löcher macht die 4/10mm tief in Glas reingehen müsste man 6/10 vorher aufhören, das nächste Korn macht dann nur noch 2/10 tiefe Löcher , damit müsst man dann 4/10 weiter schleifen, dann käme ein Korn das nur 1/20mm tiefe Pits macht....
    Gut das habe ich mich wohl verhauen, man müsste wissen wie tief die Pits jeweils werden und es vom feinstem Korn aus berechnen bis wie weit man jeweils schleifen kann, theretisch gehen 1-2/1000 auch noch beim polieren weg


    Das festsaugen in bestimmten Bereichen des Striches liegt an mangelnder Passform, grobes Korn tolleriert das, aber das Grobe Korn zerreibt sich auch schnell und wird so feiner, zu schnell feiner. Die feinern Körnungen werden immer langlebiger, da hast du den Ansaugeffekt dadurch weniger, oft aber doch beim Kornwechsel, dem gut vorbeugen kann man indem man vor dem Kornwechsel mit Tool oben arbeitet, die letzte Charge jeweils, und drauf achtet das es schön flutscht und nicht Zonenweise bockt.


    was denn für eine Kreisbewegung? ich glaube du solltest schon langsam die geraden Striche anwenden um eine gute Form zu bekommen, Druck auf das Toll sollte auch langsam immer weniger werden, Du musst dir das mal vorstellen, am meisten Material wird da abgetragen wo wären des Striches der Kontakt am längsten ist, und wo höherer Druck herrscht, wegen dem Überhang würde die Mitte stärker bearbeitet, bei Tool oben ist durch das Übergewicht des Überhanges aber der Druck auf die Kante höher als in der Mitte, wenn man TOT schleift, der 1/3 Strich stellt dabei ein Gleichgewicht her, längerer Strich würde den Rand mehr bearbeiten kürzerer die Mitte. Das ganze wird in der Formgebung auch dem Polieren immer ähnlicher, so wie man eine gute Sphäre schleift mit dem Strich kann man sie dann auch gut polieren
    du kannst hier ein bisschen schmökern was Strichführung und Wirkungsweise angeht
    http://stellafane.org/tm/atm/index.html die Seite ist wirklich sehr sehr ausführlich und nicht so schwer zu verstehen das die Sprache ein größeres Problem ist.


    Gruß Frank

  • Hallo Michael,
    wenn Du nun 0,2 mm vor der gewünschten Pfeiltiefe bist und den Rand noch nicht erreicht hast, ist der Krümmungsradius vielleicht schon kürzer als der fertige Spiegel haben soll.


    Deshalb solltest Du nun mit Tool oben weiter schleifen, aber mit wenig Überhang. Dann wird der Rand etwas mehr bearbeitet. Bei zuviel Überhang bekommst Du zwei verschiedene Radien, einen kleinen innen unf einen größeren am Rand. Das ist aber auch kein Drama, dann solltest Du das 180er Korn mit neutralem Strich etwas länger schleifen, bis die Sphäre perfekt passt.


    Übrigens, einen neutralen Strich kann man sowohl mit MOT als auch nit TOT hinbekommen. Nach dem Wechsel aufs 180er Korn solltest Du das mal gezielt üben. Das bringt dir später beim Polieren klare Vorteile!
    Ich bewege dazu das obere Teil abwechselnd in W- oder 8-Form über das untere. Immer so, dass eine ständige Bewegung herrscht.


    Am besten wäre, wie Frank auch schon geschrieben hat, dass man sich einen Schleifplan macht, und mit dem 80er den gewünschten Krümmungsradius einige Zehntel Millimeter vor der angestrebten Pfeiltiefe erreicht. Dann ist auch eine bestimmte Randbreite noch unbearbeitet. Wie viel das ist, kann man vorher ausrechnen.


    Dann wird jeweils gleichmäßig auf der gesamten Fläche jeweils eine vorher berechnete Schichtdicke mit immer feinerem Schleifmittel abgetragen, ohne den Krümmungsradius zu ändern. Dazu wird ein neutraler Strich angewendet und zusätzlich zwischen MOT und TOT gewechselt. Wenn alles klappt, erreicht man mit dem feinsten Schleifkorn exakt den Rand des Rohlings. Diese Methode benötigt ein Minimum an Zeit und Schleifmittel.
    Roland Herrmann hatte dieses Vorgehen mal hervorragend auf seiner Website beschrieben und mit Fotos illustriert. Leider sind die entsprechenden Pages schon lange nicht mehr online.


    Ein Anfänger wird das meist nicht auf Anhieb perfekt hinbekommen, das macht aber nichts, denn bei kleinen Spiegeln ist das nicht so kritisch. Wer einen 20-Zöller schleift, kann aber beim Schleifen einige Stunden Zeit sparen. Und eine perfekte Sphäre nach dem Feinschliff erleichtert auch das Polieren.


    Gruß,
    Martin

  • Hi Leute


    Also wenn ich die Brennweite (vom Taschenlampentest) mit der aktuellen Pfeiltiefe vergleiche, dann passt das zu 100% (1,6mm Pf.t. =&gt; 650mm Brennw.)
    Der Rand ist auch schon bearbeitet. Glaube sogar, etwas zu viel, da mir die Fase minimal weniger vorkommt.


    Ich werde jetzt mal die permanenten Kreisbewegungen sein lassen und mehr zu linearen über gehen.
    Das ganze einfach bis 0,1mm auf Pfeiltiefe runter schleifen (TOT) und dann wechsel ich mal auf die nächste feinere Körnung.


    Den neutralen Strich werde ich versuchen zu finden. Müsste doch 1/3 Überhang sein, wenn ich mich nicht irre. Das habe ich irgendwie so in Erinnerung.
    Wie geht das denn mit dem Schleifplan? Dazu müsste ich doch genau alles berechnen und auch genau wissen, wie tief die Löcher sind.


    Hoffe das wird auch was...


    Grüße Michael

  • Hallo,


    Martin und Frank meinen mit dem Schleifplan wahrscheinlich das, was ich ohne einen besonderen Plan bei meinem 12" auch gemacht habe. Jede Körnung hat einen bestimmten Mindestabtrag, wenn sie durchgeschliffen wird. Um dieses Maß kann man die Pfeiltiefe theoretisch noch geringer lassen als geplant, weil sich die Entwicklung der glatten Sphäre bis zum (noch unbearbeiteten) Rand durch das Ausschleifen von selbst ergibt. Eine entsprechende Tabelle habe ich gerade nicht mehr zur Hand, mit etwas Glück findet sie sich aber vielleicht hier oder sie lässt sich anderswo ergoogeln.


    Bei 5" erscheint mir das aber noch nicht wirklich notwendig, ich würde mich da eher darauf konzentrieren, das Handwerkszeug zu erlernen, z.B. wie in deinem Fall einen neutralen Strich zu finden und Routine in der Strichführung zu erlangen.


    1/3 Länge mit 1/3 Überhang ist da sicher kein schlechter Anfang, ich würde mich da aber nicht - wie in vielen alten Anleitungen - auf gerade Striche beschränken lassen wollen. Eher weniger Überhang und eine relativ flotte Drehung des oben liegenden Spiegels holt später beim Polieren z.B. den Rand möglicherweise einfacher dort hin zurück, wo er hingehört, als diverse Aktionen mit kleinen Tools oder mit dem Daumen. (Zumindest wenn er noch nicht all zu weit abgerissen ist.)


    Ist dein anfängliches Überkippen eigentlich schon weniger geworden? Das muss später wirklich nicht mehr ungeplant passieren, wenn man es eigentlich nicht haben will.


    Ciao,
    und noch viel Erfolg,
    Roland

  • Hallo Michael,
    so wie Roland das geschrieben hat, sehe ich das auch. Locker nehmen, ausprobieren wie die Striche wirken, es geht ja nix kaputt dabei.
    Eine Tabelle zum Antrag gibt es hier, ganz unten auf der Seite:
    http://www.astrotreff.de/topic…OPIC_ID=95114&whichpage=2


    Ich habe ein paar Körnungen ausgelassen, bei einem Volltool reichen 20 Wet's pro Körnung. Aber *nur* dann, wenn es senkrecht nach unten geht. Das musst Du genau messen. Geht am besten mit einem Sphärometer (falls Du zufällig eine Messuhr rumliegen hast?)
    Musst aber nicht übertreiben, Edding- und Taschenlampentest sowie gründlich die Pits anschauen geht auch.


    Viel Vergnügen
    Kai

  • Hallo Kai und Roland



    Danke für den Link. Den werde ich mir ansehen, wenn es soweit ist, dass was größeres an der Reihe ist. Es geht mit dem kleinen doch sehr sehr schnell. Geschätzt in nem halben Tag ist die Pfeiltiefe und ne (hoffentlich halbwegs gute) Späre drin, wenn man es kann.


    Die Überkipper sind Geschichte. Das war echt nur Übung. Natürlich passiert es sehr selten mal wieder, aber da werde ich auch die Arbeitsgeschwindigkeit drosseln, wenns drauf ankommt.


    Wichtig ist ja auch nicht, dass der Spiegel perfekt wird, sondern dass ich weiß, was ich falsch gemacht habe ;)


    Er ist jetzt jedenfalls schon was besonderes, weil es funktioniert. Jeder in meinem Umfeld glaubt mir das nicht. Dann kommen so Kommentare wie
    "das wird odch nix"
    "das soll funktionieren"
    etc


    Aber das wird es (hoffentlich) ;)


    Grüße Michael

  • Hallo Michael,


    &gt; Aber das wird es (hoffentlich) ;)


    Das ist nicht die Frage, natürlich wird es etwas. Am Tag vor der Fertigstellung war meine Scherbe noch ein Hyperboloid mit etwa 300% Korrektur. Bei der Größe geht aber alles noch richtig flott.


    In meinem Fall weiß ich, wie wohl die meisten Erst-Schleifer, nicht einmal genau, wieviele Strehlpunkte bei interferometrischer Nachmessung wirklich übrig bleiben würden. Wahrscheinlich würde er irgendwo in den mittleren bis hohen 80ern landen. Es ist aber auch irrelevant, der Spiegel ist gut, und die meisten meiner Planetenbilder machte ich mit diesem 6". Er ist derzeit auch mein einziges einsatzfähiges Gerät, und bei den gegebenen Daten wird deiner fast zwangsläufig auch gut :)


    Ciao,
    Roland

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Korn</i>
    <br />Hallo,


    Martin und Frank meinen mit dem Schleifplan wahrscheinlich das, was ich ohne einen besonderen Plan bei meinem 12" auch gemacht habe. Jede Körnung hat einen bestimmten Mindestabtrag, wenn sie durchgeschliffen wird. Um dieses Maß kann man die Pfeiltiefe theoretisch noch geringer lassen als geplant..


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo


    hatte ich bei Alois das erste mal gesehen, wenn man zb. bei Linsen eine bestimmte Dicke erreichen willst ist das unerlässlich.
    Für Spiegel braucht man es eher nicht.
    Aber was ich meinte ist das die Feiltiefe ja noch nicht erreicht sein muß während der Radius schon stimmen könnte, der Rand ist dann noch unbearbeitet, und man setzt den gleichbleibenden Radius tiefer, man kann ja auch nicht nur die Mitte mit feineren Korn bearbeiten, um die Pits vom vorigem Korn auszuschleifen muß man in der Mitte und am Rand die selbe Materialstärke abarbeiten.


    Gruß Frank

  • Hallo Leute


    Ja, ich bins schon wieder ;)


    Bin schon seit 5 Uhr wach... das ganze lässt mir keine Ruhe,


    Bin jetzt mit den "W-Strichen" zu gange mit etwa 1/3 Überhang. Dabei fällt mir auf, dass sich das K80 lansam verteilt und wenn es schön auf der ganzen Fläche des Spiegels verteilt ist, bildet sich eine Luftblase in der Mitte. Ist nicht so toll oder?
    Die Pfeiltiefe ist auch schon fast erreicht.


    Könnte mir das so erklären, dass die Mitte schon tief genug ist, da ich aber zuvor immer nur mit viel Überhang im Kreis geschliffen habe, ist der Rest (Mitte und Rand) zurück geblieben.
    Mit zunehmendem zermalenen Korn wird diese Blase aber kleiner, verschwindet jedoch nie ganz.


    Folglich wird doch die Pfeiltiefe nur minimal bearbeitet, und der Rest wird (hoffentlich) Sphärisch geschliffen. Eddingtest sieht schon fast regelmäßig aus, nur der aüßere Rand (~7mm) hällt noch etwas länger durch.
    Sollte sich die Pfeiltiefe noch mehr abtragen, schleif ich den Spiegel eben minimal flacher. Was sein muss, muss dann eben sein. Hoffe aber, dass sich das jetzt mit TOT nicht mehr viel verschlimmert. Ich drücke jetzt auch nicht mehr so fest, dass ich mit dem Drehen besser nachkomme


    Was sagt ihr dazu?


    CS Michael

  • Hallo Michael,
    denk nicht weiter drüber nach, mit K80 ist es schwierig eine perfekte Sphäre zu schleifen. Das Korn ist einfach zu groß dafür und das muss auch nicht sein.


    Was ist Dein nächstes Korn? K180?
    Damit geht es besser, wirst sehen.
    Einen neutralen Strich kann man TOT mit 90% geraden Zügen und etwas Überhang ereichen. Die restlichen 10% sind "Probestriche" weiter innen und aussen bis hin zu ein paar zentralen Strichen, um zu sehen ob irgendwo etwas klemmt. Wie gesagt, das merkst Du mit feineren Körnungen viel besser.


    cs Kai

  • Hi


    Ja, das nächste ist 180. Bin jetzt am sauber machen. Hatte nen Denkfehler. Pf.t. ist 1,6mm und soll auf 1,8mm. Ich habe also noch was übrig.


    Mal sehen was passiert...


    Grüße Michael

  • Hallo Michael,


    wie die anderen schon sagten: Grind more and worry less!
    Jetzt zum K180 wechseln. Da der Krümmungsradius tendentiell noch etwas kürzer werden soll, MOT mit 1/3 bis 1/2 Strichen und ca. 1/3 Überhang.


    Nach bereits ca. 4 Beschickungen (die Amis sagen "Wets") wird die Oberfläche deutlich feiner und der Taschenlampentest genauer. Statt mit Wasser, das zu schnell abläuft, kannst du den Spiegel ganz dünn mit griechischem Olivenöl einschmieren. Noch genauer geht es, wenn man den Lampenreflex auf ein weißes Blatt Papier projiziert (abgedunkelter Raum erleichtert das auffinden), siehe die Hinweise im Link.


    Änderungen des Krümmungsradius und der Eddingtest zeigen dir zuverlässig, welche Strichführung wie wirkt.
    Spiegel oben (MOT) verkürzt die Brennweite, je länger der Strich und je stärker der seitliche Überhang, um so mehr.
    Nach erreichen des gewünschten Krümmungsradius nur noch neutrale Striche machen. Das bedeutet in der Regel 1/3 Striche oder Ovale mit maximal 1/3 seitlichem Überhang, spätestens alle 4-8 Beschickungen MOT und TOT wechseln. Am Ende muss der Eddingtest gleichmäßigen Abtrag zwischen Mitte und Rand anzeigen.


    Zeig's deinem "das wird odch nix" Umfeld und lass knirschen!

  • Hallo Stathis


    Ja, die Oberfläche wird schon feiner und wirkt nicht mehr so matt.
    Habe mir nen größeren Muschelbruch ausgesucht, den ich jetzt runter schleife. Leider habe ich schon einige Wets hinter mir, ohne die Pits im Auge zu behalten. Jetzt habe ich natürlich keinen Bezug mehr, was die Pits angeht, aber da bin ich zuversichtlich.


    Habe jetzt mal wieder die Brennweite ausgemessen und komme auf 567mm. Jetzt ist es etwas zu wenig Brennweite, aber wenn ich das so im Auge behalte, dann wird das schon.


    Jetzt muss ich leider ne Zwangspause einlegen, da das Tool jetzt total zerstört ist. Alles vollgesaugt wegen dem Riss, sodass sich die Kanten des Tool mittlerweile auseinander bröseln und sich unter dem Bootslack abrunden. Eine Stelle ist fast nicht mehr belastbar, sodass ich nicht mehr gleichmäßig schleifen kann.


    Zeit die Finger zu schonen


    Danke bereits für eure wilkommene Hilfe


    Grüße und CS Michael

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