10" f/5 oder 12" f/4 - besseres Universalgerät?

  • Hallo zusammen,


    ich habe eine Frage an Euch, die vielleicht nicht ganz eindeutig zu beantworten ist, aber eine Tendenz bzw. Eure Einschätzung würde mich interessieren.
    Und zwar verfüge ich über eine EQ-6 als Montierung und möchte darauf ein möglichst universell einsetzbares Telskop einsetzen. Das heißt, es soll maximale Öffnung bei gleichzeitig bestehender Planetentauglichkeit bieten. Aufgrund der Größenbeschränkung (Kleinwagen) kommt nur ein Tubus bis ca. 120 cm Länge in Frage.
    Daher wären geeignete Geräte m.E. ein 10" f/5 und ein 12" f/4 Newton. Hierbei ist letzterer sicher für deep sky geeigneter, aber wie sieht es am Planeten aus? Wenn man z.B. den GSO oder Synta 10" nimmt, hat er 25% FS-Abschattung, genauso wie ein 12" Orion/UK. Natürlich ist der 12" zudem seeing-anfälliger und neigt stärker zu Koma, das ist schon klar.
    Aber in der Summe, wenn Planeten und deep sky gegeneinander aufgerechnet werden, was wäre Euer Tipp?
    Und dann noch eine Zusatzfrage: 12" f/4 Newtons gibt es von Orion/UK als TS und als Europa-Newtons. Hierbei haben die TS eine 96%-Verspiegelung, die Europa eine konventionelle. Sonst sehe ich keine Unterschiede (beide 2" OAZ, beim Europa ist eine Ronchi-Auswertung dabei). Gibt es Eures Wissens nach noch weitere Unterschiede? Von der HILUX-Verspiegelung ist mir schon einmal abgeraten worden, so daß ich beim 12" f/4 eher zum Europa tendieren würde. Hat jemand das Teleskop, kann man es empfehlen?


    Viele Fragen und vermutlich im ersten Teil manchmal Geschmackssache. Trotzdem wäre ich Euch für den Versuch einer Einschätzung dankbar.


    Gruß und CS


    Stefan

  • Hallo,


    ich will einen Punkt zu bedenken geben: die Okulare!
    Bei f/4-Optiken ist ohne spezielle (leider sehr teure) Okulare Koma zum Gesichtsfeldrand zu sehen, je größer das Gesichtsfeld des Okulares, je mehr. Wenn Du scheinbare Gesichtsfelder mit 60 Grad oder mehr anstrebst, wird dann die Auswahl der Okulare, welche ein gutes Bild liefern sehr eingeschränkt. Die Pentax LW, oder TeleVue Radian, Panoptik oder Nagler sind echte Budgetkiller!


    Viele Grüße


    Achim

  • Hallo Achim,


    es gibt leider (aktuel im Handel) keine Okulare, mit denen du die Koma
    reduzieren kannst! Dafür benötigt man zusätzlich einen Komakorrektor!


    Du hast allerdings recht, dass günstige Okulare bei schnellen Systemen
    zum Teil in erheblichem Maße weitere Fehler einführen.


    Ciao, Heiner

  • Hallo Stefan,


    Du schreibst "Von der HILUX-Verspiegelung ist mir schon einmal abgeraten worden, so daß ich beim 12" f/4 eher zum Europa tendieren würde"


    Wieso das denn, wieso/weshalb/warum ist denn von der HILUX abzuraten?
    Ich liebäugle auch mit ORION, und da erschien mir gerade die HILUX ein Vorteil, zudem ja ORIN sagt (habe dort direkt nachgefragt), dass HILUX ca. 20 Jahre halten soll. Also sag bitte mal, was Du dazu gehört hast, das interessiert mich sehr.


    Viele Grüße
    Thomas

  • Hallo,
    neben den Okularen und der Vergütung ist bei f4 die Justage sehr kritisch.
    Wenn Du bereit bist, immer auf eine gute Justage zu achten und deutlich mehr Geld für Okulare auszugeben, würde ich zu dem 12"er raten.
    Öffnung ist an der Stelle durch nichts zu ersetzen.
    Und ein 12"er ist auch noch recht gut zu handhaben, nicht zu schwer.
    Jetzt ist doch wieder die Zeit der Teleskoptreffen, fahr doch mal zu einem hin und versuch, so ein Gerät live zu finden.
    Viel Spass.

  • Hi,
    ich würde einen 12"er bevorzugen auch bezüglich Planeten ... sofern die Monti es trägt, er ins Auto paßt etc.
    Auch ein 10"er braucht schon einige Zeit zum Aklimatisieren, ein 12"er nur etwas länger. Diese Zeit kann man off axis nutzen (tue ich visuell bei meinem ICS ATD 12,5 F/3.8 auch). Da kommen off axis immerhin noch ca. 12 cm obstruktionsfrei raus ... ohne currents etc. Dh. man kann damit wunderbar Jupi beim Reigen zuguggen, während das Rohr auskühlt. Bei 10" wird die off axis Öffnung schon etwas klein.
    Coma erscheint in langbrennweitigen Okus ... bei Planeten mit den da üblichen kurzen Brennweiten spielt das mE. kaum 'ne Rolle.
    Und ordentlich ausgekühlt bietet ein 12'er doch etwas mehr.
    *auchmalsenfdazugegebenhab* [:D]
    Flatratte

  • Hallo Thomas,


    > Du schreibst "Von der HILUX-Verspiegelung ist mir schon einmal abgeraten worden, so daß ich beim 12" f/4 eher zum Europa tendieren würde"
    Wieso das denn, wieso/weshalb/warum ist denn von der HILUX abzuraten?


    Mir hat ein sehr erfahrener Spiegelschleifer geraten, bei einer konventionellen Verspiegelung zu bleiben, weil eine HILUX-Verspiegelung schlecht wieder vom Spiegel abzulösen sei, wenn dieser neu verspiegelt werden muß.
    Ich muß dazu sagen, daß ich mich in die Thematik des Selbstschleifens und der damit zusammenhängenden Fragen nicht so tief eingearbeitet habe, daß ich hierzu selber etwas Kompetentes sagen könnte, beziehe mich also auf diese eine Quelle. Und laut diesem Sternfreund wird die 96%-Reflexion durch "Tricks" erreicht, da Aluminium halt nur um die 90% reflektieren kann. Und dies bedingt, daß die Verspiegelung schlecht wieder zu lösen ist.
    Daher läßt er seine Spiegel selber nur mit einer konventionellen Beschichtung versehen.
    Wie lange die Verspiegelung haltbar ist, weiß ich nicht. Wenn sie tatsächlich 20 Jahre halten sollte, wäre es sicher ein Argument, sie zu nehmen.


    Ansonsten hoffe ich, daß vielleicht einer der erfahrenen Selbstschleifer sich hier zu Wort meldet und dazu Näheres sagt.


    Ich muß auch sagen, daß diese Überlegung sich nur auf den 12" Orion bezieht, denn ansonsten haben die TS sicher Vorteile wie den 2" OAZ.
    Kann denn jemand hier was zur Spiegelgüte der Europa sagen? Für die TS wird ja ein Strehl ab 90 garantiert, wie ist das bei den Europa, ist die da vergleichbar gut oder gibt es da Ausreißer nach unten?
    Beim 12" ist ja ein Ronchitest dabei, so daß eigentlich zumindest bei dem Europa die Qualität ok sein sollte.


    Ich hoffe, daß Du mit meiner Antwort was anfangen kannst.


    Gruß und CS


    Stefan

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Rudi2000</i>
    <br />Hallo Stefan,


    Du schreibst "Von der HILUX-Verspiegelung ist mir schon einmal abgeraten worden, so daß ich beim 12" f/4 eher zum Europa tendieren würde"


    Wieso das denn, wieso/weshalb/warum ist denn von der HILUX abzuraten?
    Ich liebäugle auch mit ORION, und da erschien mir gerade die HILUX ein Vorteil, zudem ja ORION sagt (habe dort direkt nachgefragt), dass HILUX ca. 20 Jahre halten soll. Also sag bitte mal, was Du dazu gehört hast, das interessiert mich sehr.


    Viele Grüße
    Thomas



    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Thomas,


    die Diskussion ist zwar eigentlich schon abgeschlossen worden, aber da es derzeit bei astronomie.de eine Diskussion über die Haltbarkeit der Hilux-Verspiegelung gibt, möchte ich auf diese Diskussion an dieser Stelle hinweisen.
    Hier der Link:
    http://forum.astronomie.de/php…llapsed&sb=5&o=&fpart=all


    Offenbar ist diese Hilux-Verspiegelung alles andere als haltbar (gewesen?) - insofern halte ich die Angabe einer 20jährigen Lebensdauer doch eher für Wunschdenken von Orion.


    Gruß und CS


    Stefan

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