Nutzt jemand visuell einen Paracorr?

  • Hallo zusammen,


    mal eine Frage speziell an die Nutzer von lichtstarken Dobsons. Ich hoffe, mich nächstes Jahr von aktuell 8'' deutlich vergrößern zu können, dementsprechend wird f/6 kein Thema mehr sein, eher schon f/4 bis f/4,8, je nach Öffnung. Einige Okulare wie zwei Speers Waler 9,4 und 14 mm sowie das Vixen LVW 22 werde ich weiterverwenden können, ein neues Übersichtsokular muss dann auf jeden Fall her, ebenso liebäugele ich mit dem 3,7 mm Ethos.


    Ab wann macht der Einsatz eines visuellen Komakorrektors aus Eurer Sicht Sinn? Oder wird er irgendwann sogar zur Pflicht? Immerhin ist die Größe des beugungsbegrenzten Bildfeldes bei f/6 nur 4,8 mm und bei f/4 sogar nur 1,4 mm. Besten Dank.

  • Hi Volkmar,


    ich hab mir den Televue Paracorr II geleistet als die Preisaktion lief. an f/4,5 werden die Sterne damit punktförmig abgebildet, ohne zeigt sich die Spiegelkoma mit kleinen Schwänzchen.


    Gruß
    Stefan

  • Am meinem 18"/f4.2 beobachte ich nie ohne ParaCorr. Die Okulare sind durch Ringe mit Madenschrauben parfokal


    und somit konnte ich die Verstellmöglichkeit des ParaCorr deaktivieren.


    An meinem 8"/f4 habe ich einen Baader Komakorrektor in Betrieb.

  • HAllo Volkmar,
    persönlich beobachte ich mit 18" f/4,3 bisher ohne Komakorrektor. Für meine bevorzugten lichtschwachen Deepsky-Objekte ist das nicht ganz so kritisch. Natürlich ist die Stern-Randabbildung speziell mit Übersichtsokularen nicht besonders gut.


    In Zukunft werde ich vermutlich auch irgendwann einen Komakorrektor verwenden. Das hat allerdings den Nachteil, dass das Teil einiges an optischem Weg benötigt. Mein aktuelles Teleskop müsste erst umgebaut werden, damit ein Komakorrektor überhaupt passt.


    Bei noch extremeren Spiegeln wird der Komakorrektor aber zur Pflicht. Am 28" f/3,1 von Kai (fraxinus) geht's praktisch nicht mehr ohne.


    Gruß,
    Martin

  • Hallo Volkmar,


    ich beobachte permanent mit Paracorr 1 mit meinem 22"f/4.0 Dobson. Ich lasse den Paracorr fest drin und meine hauptsächlichen Okulare sind parfokal, das halte ich für sehr wichtig. Bei f/4.8 würde ich keinen verwenden, bei f/4.0 schon. Ich hatte an meinem 14" f/5 Dob auch mal damit rum experimentiert, da würde ich ihn nicht einsetzen.


    Als Nebeneffekt macht der Paracorr aus f/4.0 einen f/4.6, was vielen Okularen zu Gute kommt.


    Viele Grüße
    Reiner

  • Vielen Dank Euch, dann wird es wohl auf einen Paracorr hinauslaufen. Momentan schwanke ich zwischen 350 mm f/4,6 zwecks gerade noch möglicher Flughandgepäcktauglichkeit oder doch 400 mm f/4. Die Verlängerung der Brennweite um den Faktor 1,15 empfinde ich auch als eher vorteilhaft, ebenso die Verlagerung des Fokuspunktes nach außen. Das sollte es doch leichter machen, einen möglichst kleinen Fangspiegel einbauen zu können.

  • Hallo Volkmar,


    ich hatte vor kurzem im Überschwang der Gefühle einen kleinen Test des Ethos 17 reingestellt:
    http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=116898


    Ich würde den Paracorr Kauf nicht überstürzen. Das LVW 22 ist ein feines Okular was mit schnellen Spiegeln gut zurecht kommt. Damit kann man erst mal beobachten. Die Verbesserung durch den Paracorr ist selbst bei f/4 nicht so extrem wie man das erwarten würde, nach der Theorie. Zum einen spielen die Okularfehler mit rein und zum anderen verliert sich die Coma bei höheren Vergrößerung im Seeing. Dann kann der Paracorr die Coma nicht mehr gut "erkennen" und entsprechend korrigieren. Unter perfektem Seeing würde man tatsächlich bei jeder Vergrößerung den gleichen Anblick haben, nämlich linear nach aussen wachsende Coma im Feld.


    Das heist, der Paracorr ist sinnvoll in niedrigen Vergrößerungen.
    Es geht auch ohne, denn die Bildmitte ist auch so scharf.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">ein neues Übersichtsokular muss dann auf jeden Fall her<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">...einfach schon mal den Paracorr Verlängerungsfaktor von 1.15 bedenken.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">ebenso liebäugele ich mit dem 3,7 mm Ethos.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Tolles Teil! Gibt aber bei f/4 schon unter 1mm Pupille!
    Wird deshalb oft im Koffer liegen bleiben. Ist nur für PN's zu gebrauchen.


    Meine Lösung für hohe Vergrößerungen heißt: Powermate.
    Übrigens ohne Paracorr, es gibt keinen Unterschied, und auf das allerletzte Quäntchen Schärfe kommt es nicht an denn oberhalb 400x gibt es nur mehr oder weniger eine Art Bild, "scharf" ist was anderes[;)]


    cs Kai

  • Hallo Kai,


    viele interessante Gedanken zum Thema. In die Bereiche von 28'' wollte ich allerdings nicht vorstoßen... [:p] Heißt das also, daß Du an Deinem großen Dobson eigentlich nie 2 mm AP unter- bzw. 400x überschreitest? Bei meinem vergleichsweise winzigen 8'' bin ich inzwischen so weit, daß ich häufiger im Bereich von 0,8 bis 1 mm AP beobachte, einfach um die Objekte "auf Größe" zu bringen. Klar, das geht nur bei hellen PN oder Galaxien bzw. Sternhaufen, da ansonsten einfach das "Licht ausgeht".


    Die Schärfe in der Bildmitte ist ja selbst an f/3,x gegeben, aber es würde mich mit Sicherheit annerven, ein nur sehr kleines beugungsbegrenztes Feld innerhalb eines wahren Gesichtsfeldes von 0,5° deswegen schon bei z.B. 200x pausenlos manuell nachführen zu müssen. Ich nehme mal an, daß Du den 28'' auf einer EQ-Plattform betreibst?


    Da ich zu 99% meiner Beobachtungszeit eigentlich nur drei Okulare benutze, würde ich an f/4 + Paracorr bzw. f/4,6 ohne Paracorr planen, mir als Übersichtsokular und für flächenlichtschwache Objekte das 26er Nagler (5,5 mm AP) zuzulegen, das aktuell an f/6 benutzte WA 38 mm hätte dann ausgedient. Für den Bereich um 2 mm AP käme das vorhandene 9,4 mm Speers zum Einsatz, darüber würde ein Ethos gut passen, denke ich. Aber Du siehst 3,7 mm Brennweite bzw. 0,8 mm AP als definitiv zu optimistisch an? Ist bei 400x / 1 mm AP im Falle eines 16'' Dobson realistischerweise Schluß?

  • Hallo Volkmar,


    bei der Okularwahl wäre der Sprung von 9,4 auf 3,7 mm sicher zu groß.
    Am 16" f/4 wirst Du Details in Deepsky-Objekten häufig am besten mit 6-7 mm Brennweite wahrnehmen können, also knapp unter 2 mm AP. Und das ist oft auch das Limit für Planetenbeobachtung.


    Bei den großen Öffnungen ist wirklich meist das Seeing der begrenzende Faktor. Das bedeutet, die sinnvoll erreichbare Vergrößerung ist nicht nennenswert größer als mit einem 8" Dobson.
    Eine AP von 1mm oder weniger benutze ich an meinem 18" f/4,3 außer bei sehr seltenem Super-Seeing nur für sehr kompakte und helle Planetarische Nebel.


    500x Vergrößerung ist für Kugelsternhaufen und Planetenbeobachtung aber auch unter sehr guten Bedingungen meist die sinnvolle Grenze bei mir, und das liegt vermutlich nicht am Spiegel - der ist ziemlich sicher besser als beugungsbegrenzt.
    Trotzdem hat man mit mehr Öffnung im Deepsky-Bereich eine erhöhte Wahrnehmung, einfach weil die Objekte bei gleicher Vergrößerung wesentlich heller zu sehen sind.


    Durch Kais 28" habe ich auch schon mehrmals kurz beobachtet. Wirklich genial ist das mit Ethos-Okularen und Komakorrektor.
    Bisher hat Kai keine EQ-Plattform dafür. Das Nachführen per Hand geht aber so gut, dass wir sogar schon die ISS verfolgt haben, ich habe sie außer auf Fotos noch nie so detailliert gesehen!
    Gutes Handling ist also durchaus auch bei größeren Teleskopen erreichbar, und da sollte man auch wirklich Wert drauf legen!


    Ich würde maximal einen leichten 24-Zöller auf eine EQ-Plattform stellen. Bei größeren Teleskopen macht das nicht mehr so viel Sinn, da würde ich eher einen Alt-Az-Antrieb mit Encodern einbauen, dann hat man auch gleich noch Goto.
    Mit 82°-Okularen finde ich 200x noch problemlos manuell nachführbar, mit Komakorrektor und Ethos/ExploresScientific 100° Okularen dürfte das Limit noch deutlich höher liegen.


    Beim Thema Komakorrektor lohnt es sich, auch die Okulare mal näher zu betrachten.
    Die Nagler-Okulare habenden Vorzug, außer etwas länglichen Spots am Rand kaum andere Abbildungsfehler zu produzieren, von der bekannten Verzeichnung mal abgesehen. Erfle-ähnliche Konstruktionen wie das WA38 sind bei f/4 abseits der Bildmitte einfach nur noch grottig. Diesen Effekt empfinde ich störender als die Koma, weil das gesamte Licht eines Sterns auf einer Fläche verteilt wird. Für solche Okulare bringt ein Komakorrektor nicht viel.


    Gruß,
    Martin

  • Hallo Volkmar,


    Als 16" f/4-Nutzer und Nicht-Paracorr-Besitzer möchte ich auch nochmal meinen Senf dazugeben.


    Ich habe den Paracorr an meinem Gerät noch nicht vermisst. Klar, mein Newton hat Koma und in den Naglerokularen sieht man sie auch. Aber ich sehe sie nur, wenn ich gezielt danach Ausschau halte. Beim normalen Beobachten bin ich viel zu sehr damit beschäftigt, mir die Sterne und Himmelsobjekte anzuschauen. Abbildungsfehler beobachte ich in der Regel nicht, bzw. sie sind mir noch nicht störend aufgefallen.
    Auf dem IHT standen wir mit vier großen, schnellen Dobsons zusammen und keiner von uns hatte einen Paracorr drin. Und wir haben alle sehr viel Freude an der Beobachtung gehabt.


    Was ich damit sagen will: Nicht jeden stört die unvermeidliche Koma schneller Newton-Systeme. Unterschiedliche Beobachter nehmen sie auch unterschiedlich stark wahr.
    Bevor Du in einen Paracorr investierst und Dir neben dem zusätzlichen Gewicht am Hut auch eine Menge zusätzlicher Einstellerei für die Okulare einhandelst, solltest Du erst mal prüfen ob Dich die Koma an einem 16" f/4 überhaupt stört.


    Wenn ja: Klar, ein Paracorr ist die beste Lösung.
    Wenn nein: Das Geld lieber in ein zusätzliches Okular oder Filter investieren.


    Vielleicht hat ja jemand in Deiner Nähe eine entsprechende Ausrüstung und lässt Dich mal den Unterschied ausprobieren.


    Nur so´n Gedanke und meine subjektive Meinung:
    Marcus

    16" f/4 Dobson, 6" f/5 Dobson, C8, 60/360 Apo, 70/700 PST-Mod "Sunlux"


    Zeige mir einen Dobson und ich zeige Dir eine Baustelle

  • Hallo Marcus,


    das mit der Einstellerei wurde schon besprochen (parfokal, hast du es nicht gelesen?).


    Ich gebe zu bedenken, dass durch die Koma im äußeren Bereich keine perfekte Abbildung zustande kommt und daher großflächige Objekte nicht optimal abgebildet werden.


    Wer schaut denn zB beim Cirrusnebel immer nur in die Bildmitte?

  • Hallo Volkmar,
    vieles wurde ja gesagt, natürlich, der Paracorr hat auch Nachteile.
    Das Gerödel in der Nacht zu verstellen ist ein Unding!
    Dann harmonieren manche Okulare schlecht damit. Bei anderen passt die Fokuslage nicht.


    Zu den anderen Fragen:
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Heißt das also, daß Du an Deinem großen Dobson eigentlich nie 2 mm AP unter- bzw. 400x überschreitest? <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Doch, 670x probiere ich immer mal. Ethos 13 + 4x Powermate.
    Mit 335x geht aber schon sehr viel, also 2mm Pupille.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Bei meinem vergleichsweise winzigen 8'' bin ich inzwischen so weit, daß ich häufiger im Bereich von 0,8 bis 1 mm AP beobachte, einfach um die Objekte "auf Größe" zu bringen.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Richtig! Das Auge hat im dunklen eine extrem schlechte Auflösung, da lohnt es, mit der Größe zu experimentieren und sogar die Unschärfe aufzublasen. Bei Planeten bringt das natürlich nichts.
    Mein zweifelhafter Rekord: 1300x mit Ethos 13 + 2xPowermate + 4xPowermate am Eskimonebel letzte Woche, ohne Plattform[:D]
    Geht aber nur, wenn ein paar Sterne zum "festhalten" in der Nähe sind.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">aber es würde mich mit Sicherheit annerven, ein nur sehr kleines beugungsbegrenztes Feld innerhalb eines wahren Gesichtsfeldes von 0,5° deswegen schon bei z.B. 200x pausenlos manuell nachführen zu müssen.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Du hast ja bei einem großen Dobson auch einen längeren Hebel. 200x mit 16" und 80° oder 100° ist sehr easy!


    Vergiss irgendwas mit beugungsbegrenzter Abbildung mit 16". Das braucht mindestens 0.5" FWHM! Und auch dann nur für Sekunden-Bruchteile. Egal wie gut die Optik ist.
    DIESEN Anblick an Planeten würdest Du nie vergessen.
    Trotzdem, man kann auch in normalen Nächten eine Menge sehen, eigentlich ein Wunder bei 30km gequirlter Luftmasse.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Da ich zu 99% meiner Beobachtungszeit eigentlich nur drei Okulare benutze,<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Vernünftig! Wie gesagt, Teleskop erstmal ausprobieren, dann siehst Du wo Deine Vorlieben liegen.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">das 26er Nagler (5,5 mm AP) zuzulegen<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Man muss nicht alles und jedes richtig machen. Es kommt darauf an, wenig Fehler zu machen. Das 26'er ist kein Fehler[:)]
    Entgegen meiner Aussage vom Frühling ("kommt auch nicht weg") musste ich mein 26'er allerdings ziehen lassen. Ein weiteres Ethos forderte ein Opfer[xx(]
    Einen Unterschied gibt es aber in der Randabbildung zwischen dem 26'er und dem Ethos 17:
    Ohne Paracorr zeigt das 26'er die Sterne etwas runder und gefälliger. Das kommt durch die Vermischung von Coma und Okularfehlern. Während das Ethos astreine, spitze Coma-Dreiecke zeigt.
    Allerding mit f/3.1, das kommt sowas um Welten deutlicher raus.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Aber Du siehst 3,7 mm Brennweite bzw. 0,8 mm AP als definitiv zu optimistisch an?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Für den Preis: JA!
    Aber es gibt bald ein 4,7mm SX, das wäre eher was.


    Trotzdem, das Riesenfeld kommt mangels Sternen nicht ansatzweise so zur Geltung wie in einem längeren Ethos. Oder Nagler 26 bzw 31.
    Es ist einfach 110 Grad "schwarz".


    Viele Grüße
    Kai

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: MartinB</i>
    Erfle-ähnliche Konstruktionen wie das WA38 sind bei f/4 abseits der Bildmitte einfach nur noch grottig. Diesen Effekt empfinde ich störender als die Koma, weil das gesamte Licht eines Sterns auf einer Fläche verteilt wird. Für solche Okulare bringt ein Komakorrektor nicht viel.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ja, die Koma geht bekanntermaßen im Okularastigmatismus unter. Aber ein WA 38 mm ist hinsichtlich der resultierenden AP an f/4,6 oder erst recht f/4 eh kein Thema mehr.

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Mettling</i>
    Was ich damit sagen will: Nicht jeden stört die unvermeidliche Koma schneller Newton-Systeme. Unterschiedliche Beobachter nehmen sie auch unterschiedlich stark wahr.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">



    Hallo Marcus,


    was die Wahrnehmung optischer Aberrationen wie Newtonkoma oder Farbfehler an schnellen Refraktoren angeht, bin ich mutmaßlich ähnlich unempfindlich wie Du und viele andere visuelle Beobachter.


    Mich treibt vielmehr die Frage um, ob man angesichts des sehr kleinen beugungsbegrenzten Felds auf der Achse nicht ein erhebliches Maß an Teleskop(schärfe)leistung verschenkt, weil die Strehlwerte off-axis rasch und erheblich unterhalb 0,80 abfallen.

  • Hi,


    Ich habe wenig Ahnung von Off-Axis-Strehlwerten oder anderen Abbildungsfehlern. Vielleicht ist es auch einfach nur die Euphorie über den (relativ) neuen 16"er, die mich alle Abbildungsfehler übersehen lässt wenn ich mir den Cirrus oder M13 anschaue.
    Mit meinem Posting wollte ich nur mal anstoßen, dass Du vielleicht schauen solltest ob Dich die Koma überhaupt stört, bevor Du den Paracorr anschaffst. Ich hätte fast einen gekauft, blind, ohne vorher überhaupt First Light mit dem Dobson gehabt zu haben. Ich habe es nicht getan, bin begeistern vom Bild meines Teleskops und habe das Geld lieber in ein schönes 5-8mm Speers Waler Zoom investiert.
    Aber dass ein f/4-Newton Coma hat, steht völlig außer Frage. Es geht hier nur um die subjektive Wahrnehmung, bei hohen und bei niedrigen Vergrößerungen.


    Probiere es einfach mal aus, wenn Du die Möglichkeit hast. Denn die Frage Paracorr ja/nein beeinflusst ja auch die Okularwahl. Bei f/4 willst Du eventuell andere Okulare nutzen als an f/4,6.


    Es bleibt schwierig:
    Marcus

    16" f/4 Dobson, 6" f/5 Dobson, C8, 60/360 Apo, 70/700 PST-Mod "Sunlux"


    Zeige mir einen Dobson und ich zeige Dir eine Baustelle

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: fraxinus</i>
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Bei meinem vergleichsweise winzigen 8'' bin ich inzwischen so weit, daß ich häufiger im Bereich von 0,8 bis 1 mm AP beobachte, einfach um die Objekte "auf Größe" zu bringen.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Richtig! Das Auge hat im dunklen eine extrem schlechte Auflösung, da lohnt es, mit der Größe zu experimentieren und sogar die Unschärfe aufzublasen.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Habe ich am "blue snowball" NGC 7662 bereits erfolgreich durchexerziert. 480x und resultierende 0,42 mm AP per 2,5 mm Nagler ließen immerhin den hellen Ring im Inneren des PN erkennen. Bei 240x war hingegen nichts dergleichen zu sehen.



    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: fraxinus</i>
    Vergiss irgendwas mit beugungsbegrenzter Abbildung mit 16". Das braucht mindestens 0.5" FWHM! Und auch dann nur für Sekunden-Bruchteile. Egal wie gut die Optik ist.
    DIESEN Anblick an Planeten würdest Du nie vergessen.
    Trotzdem, man kann auch in normalen Nächten eine Menge sehen, eigentlich ein Wunder bei 30km gequirlter Luftmasse.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ich hab auch schon gegenteiliges gelesen, so z.B. daß eine sehr gute Optik deutlich weniger seeinganfällig sein soll als eine durchschnittliche, eben weil von Grund auf mehr Bildschärfe bzw. "Reserven" vorhanden sind, bevor das Bild flau wird. Oder sind das nette theoretische Erwägungen, die der Praxis nicht standhalten?



    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: fraxinus</i>
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Aber Du siehst 3,7 mm Brennweite bzw. 0,8 mm AP als definitiv zu optimistisch an?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Für den Preis: JA!
    Aber es gibt bald ein 4,7mm SX, das wäre eher was.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ich hab mal auf den Seiten von Uwe Glahn und Christian Busch gestöbert. Die Mehrheit der Zeichnungen ist irgendwo zwischen 180x und 380x entstanden. Das entspräche bei 14'' oder 16'' in der Tat überwiegend einer AP grob zwischen 1 und 2 mm.


    Von einem 3,7 mm Okular für viel Geld lasse ich also erst einmal die Finger. Zumal kann ich mein Speers Zoom mittels Verlängerungshülse auf 3,3 bis 5,3 mm drücken. Bliebe also genug Raum zum Experimentieren.

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Mettling</i>
    und habe das Geld lieber in ein schönes 5-8mm Speers Waler Zoom investiert.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Gut so, angesichts des jüngsten Produktionsendes. [;)] Ich hab übrigens auch eins.



    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Mettling</i>
    Probiere es einfach mal aus, wenn Du die Möglichkeit hast.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Wäre sicherlich die eleganteste Möglichkeit. Ich würde mich auch zu einem ausführlichen Review hinreißen lassen.

  • Hallo Volkmar,
    zum Blue Snowball
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">480x und resultierende 0,42 mm AP per 2,5 mm Nagler ließen immerhin den hellen Ring im Inneren des PN erkennen.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Hervorragende Beobachtung!
    Das ist also ein 8" f/6 gewesen.
    Mit 16" wird leider nicht doppelt so viel zu sehen sein. Natürlich größer und blauer. Und schöner[;)]
    An anderen Objekten, die Licht brauchen (Cirrus, GX) sieht das viel besser aus.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">so z.B. daß eine sehr gute Optik deutlich weniger seeinganfällig sein soll als eine durchschnittliche, eben weil von Grund auf mehr Bildschärfe bzw. "Reserven" vorhanden sind, bevor das Bild flau wird. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Das stimmt schon. Nur das "deutlich" ist eine Frage der Relationen.
    Ein Bär, der den gesamten Wintervorrat eines Eichhörnchens zum Frühstück verschlingt, sieht das Wort "Reserve" aus einen anderen Blickwinkel[:D]


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ich hab mal auf den Seiten von Uwe Glahn und Christian Busch gestöbert.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Gute Idee!
    Zumindest von Uwe weiss ich, dass er seine Beobachtungen an Top Standorten macht und dafür viele Kilometer im Jahr fährt.
    Für maximale Detailerkennung sind 1-2mm Pupille dort oft das beste. Nach meiner Erfahrung, die allerdings recht kurz ist, sowie unter schlechteren Seeing Bedingungen verschiebt sich das eher in Richtung 2mm. Aber: Selbst Ausprobieren.


    Mit 16" ist die Standortfrage schon entscheidend!
    Ich habe über ein halbes Jahr gesucht, das lohnt in jedem Fall.


    Viele Grüße
    Kai

  • Öffnung gewinnt, oha!


    Man braucht für 2mm AP und 300x eine Öffnung von 600mm (24")


    und für 2mm Ap und 400x eine Öffnung von 800mm (32")


    So ergibt das bei meinem 18" f/4.2 nur ca 240x mit einem wunderschönen 8mm Ethos.

  • Hallo Dietmar,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Man braucht für 2mm AP und 300x ...<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Ja genau, das ist der eigentliche Zweck größerer Spiegel[:)]


    2mm AP ist 2mm, in jedem Teleskop, also immer gleichhell - die Details kommen mit einem größerem Bild.


    Aber 2mm AP sind kein Dogma, man darf auch mit 5mm AP gucken[;)]


    Der interessante Punkt ist aber, dass man mit einem größeren Spiegel normalerweise keine größere Auflösung bekommt. Wenn's ganz dumm läuft, bei schlechtem Seeing sogar absolut weniger als mit einer deutlich kleineren Öffnung!
    Ja, eigenes Thema, schreibe ich irgendwann man was dazu.
    Nur soviel, die Auflösung von effektiv 50mm (!) reichen für eine ganz nette M51:
    http://www.astrotreff.de/topic…HIVE=true&TOPIC_ID=100510


    Schon jemand mal so beobachtet?


    Oder mit 80mm (ED 80)
    http://www.sunobservatory.de/d…korr_text_100pro_crop.jpg


    Oder das Pferdchen mit 60mm
    http://www.takahashi-europe.com/en/FS-60CB.gallery.php


    Viele Grüße
    Kai

  • Ich habe an meinem 14" den alten visuellen Paracorr günstig bekommen.
    Gerade beim 31er Nagler wird die Beobachtung bei F4,5 echt zur Hölle.
    Mit Paracorr hat man ein klares deutliches Bild von Rand zu Rand mit Punktförmigen Sternen.
    Die Verstelloption habe ich fest verankert, das diese sich nicht mehr verstellen lässt.
    Beim Verstellen des Paracorr ist mir aufgefallen,
    das dieser das Okular dann leicht in Schräglage brachte.
    Daher habe ich alle Okulare mit Abstandshalter versehen,
    um den Paracorr nicht mehr verstellen zu müssen.
    Jedes Okular ist nun beim Einschieben automatisch in der korrekten Position.


    Ohne Paracorr beobachte ich nun garnicht mehr.
    Das Teil ist für mich unverzichtbar.

  • Hallo Kai,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Der interessante Punkt ist aber, dass man mit einem größeren Spiegel normalerweise keine größere Auflösung bekommt.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">

    Das kann nicht sein, denn bei einem Gerät mit kleiner Öffnung (60mm) siehst du bereits bei 90x Beugungsscheibchen, welche die Auflösung begrenzen.


    Beispiel Takahashi FS-60C:
    lambda = 560nm = 0,00056mm (grünes Licht)
    D = 60mm
    f = 355mm
    d(airy) = 2,44 * 0,00056mm * 355mm / 60mm = 0,008085mm



    Beispiel 18" f/4,2 :
    lambda = 560nm = 0,00056mm (grünes Licht)
    D = 457mm
    f = 19200mm
    d(airy) = 2,44 * 0,00056mm * 1920mm / 457mm = 0,005739mm


    Beim 60er das Beugungsscheibchen fast doppelt so groß.

  • Hallo Dietmar,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Das kann nicht sein, denn bei einem Gerät mit kleiner Öffnung (60mm) siehst du bereits bei 90x Beugungsscheibchen, welche die Auflösung begrenzen.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Ja.
    Offensichtlich reicht's aber für M51, das Pferdchen sowieso, und die tollen Strukuren im Flammennebel[:p]
    Mit *etwas* besseren Augen könnten wir das schwere Gerödel zuhause lassen, und mit dem Mini-Tak in der Handtasche losziehen.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Beim 60er das Beugungsscheibchen fast doppelt so groß.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    In Millimetern kann man das nicht vergleichen, weil der Abbildungsmaßstab der gleiche bleiben muss.
    (Sonst könnte man allein mit dem Öffnungsverhältnis oder - noch einfacher - mit einer Barlow, die Auflösung beliebig verändern. An die Pixelgröße anpassen kann man sie natürlich, und das wird auch gemacht)


    Man muss das als Winkel betrachten.


    Fausregel für 550nm und D=100mm Öffnung:
    Durchmesser des Beugungsscheibchens: 2.76 arcsec


    Für 60mm dann: 4.6"
    Für 457mm dann: 0.6"


    Also Faktor 457/60 = 7.6 kleiner!


    Die 60mm Optik kann natürlich auch kleinere Details als 4.6" auflösen. Das hängt sehr von der Art der Details ab.


    Die 457mm Optik könnte das analog, wenn nicht 30km gequirlte Luft drüber wären...


    Wie gesagt, freuen wir uns, dass überhaupt was zu sehen ist. Manchmal ist es doch trotzdem atemberaubend.


    Viele Grüße
    Kai

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