Warum begeistert ihr euch für Astronomie ?

Servus,
also ich interressiere mich so dafür, weil es einfach so mystisch und Geheimnisvoll und doch spannend zu gleich ist.
Außerdem ist es auch so diese Zuverlässigkeit, die mich gepackt hat. Egal was im normalen Leben passiert die Sterne sind immer da, wenn es klar ist. Das gibt mir den willen durch zu halten, denn wenn die Sterne noch da sind, dann weiß man, dass die Welt noch nicht unter gegangen ist.
LG Domjos

Hi Ron,

als erstes der Link zu dem gleichlautenden Thread, den ich mal startete:

http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=127725

Bei mir geht es bei der Astronomie um Horizonterweiterung - sowohl räumlich, als auch geistig.
Für die geistige Horizonterweiterung ist Astronomie allerdings ebenso wenig ein Freischein, wie es auch sonst nichts gibt, was dafür ein Freischein wäre (Gerhard beweist es hier ja mehr oder weniger mit seinem Beitrag...).

Mit unserem Bewusstsein, Denken und Fühlen können wir evolutionär bedingt primär erfassen, in welcher direkten Umgebung wir uns befinden. Hierbei erfassen wir speziell und vorrangig die Dinge, die für das primäre Überleben von Bedeutung sind. Abgesehen vom Denken und dem Grad des Bewusstseins ist das bei allen Tieren so gegeben.
Wir Menschen haben mittels Bewusstsein und Denken die Möglichkeit, unsere Aufmerksamkeit auch auf Bereiche zu konzentrieren, die nicht für's primäre Überleben wichtig sind.

Für mich ist es nicht nur faszinierend, sondern auch wichtig für mein Bewusstsein, durch die Astronomie den Bereich, der meine Heimat ist, gedanklich *und* gefühlsmäßig um ein vielfaches erweitert wahrzunehmen. Zu begreifen und fühlen, dass nicht nur unser Haus, unsere Stadt, unser Land und unser Planet meine Heimat ist, sondern auch unser Planetensystem -- welches sich im Grunde genommen innerhalb der äußeren 'Atmosphäre' unseres Sterns, der Sonne, befindet --, unsere Galaxis und schlussendlich eben das Universum selbst.

Ich finde man kann diese Frage durchaus immer wieder mal in einem Forum wie diesem hier stellen. Immer wieder mal bewusst darüber nachzudenken und seine diesbezüglichen Gefühle zu erspüren, kann keinem von uns schaden. Im Gegenteil, wenn sich die Profi-Amateure von uns mal wieder zu tief in technische Thematiken von Teleskopen und Astrophotographie vertieft haben, ist es m.E. nur nützlich, die Frage nach der Faszination der Astronomie mal wieder vor Augen geführt zu bekommen.

Viele Grüße,
Martin (Mannimanaste)

<b>Hobby Astronomie:</b>
Ich bin eine Schöpfung aus Sternenstaub. Mit Hilfe meiner Augen und der davor eingesetzten Technik kann ich in eine Berührung / Austausch / Kommunikation mit unserem weiten Universum treten. Das führt in meinem Inneren zu einem höheren Bewusstsein und lässt mich wie ein Kind staunen, ich kann die Festplatte löschen, entspannen, den Akku auftanken...

CS Paul Deister

Das ist eine interessante Frage. Es ist Staunen darüber was man alles sehen kann, Interesse an der Technik, es ist Spannung Objekte aufzuspüren und auch die Ästhetk. Aber irgendwie auch das Bewusstmachen der unwirtlichen Umgebung und damit eine philosophische Dimension.

Seit ich selber durchs Teleskop schaue hat sich meine Einstellung geändert.
Früher war ich der Meinung, dass "Leben an sich" wie ein Virus ist und nur schwer auszurotten ist, wenn es mal wo entstanden ist - s. div. Katastrophen in der Erdgeschichte. Heute sehe ich unglaubliche Kälte, Hitze, Strahlung, Entfernungen, Zeitabschnitte die in Millionen Generationen gemessen werden. Irgendwie passen wir voll nicht hier her, wir mit unserer klitzekleinen superempfindlichen Biosphäre.
Und dennoch: Gibt es da draußen vielleicht doch, sagen wir mal, Organismen die an diese Umwelt angepasst sind, Milliarden von Jahren existieren und ihren Geschäften nachgehen? Oder ist da draussen alles kalte Himmelsmechanik, Physik? Langweiliger Determinismus der das vorbestimmte Ende schon im Anfang in sich trägt?

Was so ein Blick durchs Teleskop anrichten kann

LG Peter