Hallo Sternfreunde,
das diesjährige ITT war wettermäßig ein Traum!
Trotzdem war es nicht überfüllt, wohl wegen der vielen konkurrierenden Treffen.
Für den einzelnen ist das ganz gut, weil man sich nicht auf den Füßen steht, und trotzdem viele alte Bekannte und Freunde trifft, und neue nette Bekanntschaften macht.
Leider sind wir erst am Samstag Nachmittag eingetrudelt und haben die Tombola versäumt. Und Sonntag Abend ging der Mond erst 10 nach 10 Uhr unter. Aber wegen der klaren, trockenen Luft hat er nur die unmittelbare Umgebung bissl aufgehellt.
Die Lage auf 1.760m mit freiem Blick in die südliche Hemisphäre bis weit nach Nordwesten, keine Beleuchtungen durch Dörfer, keine Horizontaufhellungen durch entferntere größere Städte bescherten uns in den beiden Nächten Beobachtungen, Fotosessions und nette Unterhaltungen wie schon lange nicht mehr.
Selbst für Alpenverhältnisse ist der Standort sagenhaft dunkel!
Seeing war quasi nicht vorhanden, die Durchsicht phänomenal, Jupiter stand wie eingefroren im Oku... und zeigte in meinem 4 Zöller bei 228-fach ganz locker 5 Wolkenbänder. Und das in einer Schärfe und Kontrast, in der warmen, leicht rotbraunen Farbkorrektur, wie man das vom Traveler gewohnt ist.
Nur Richtung Horizont war ein leichter Dunst auszunehmen, der sich dann morgens als Nebel im Tal niederschlug.
Wer keine Angst vor Sonnenbrand hatte, konnte tagsüber in der Badehose Sonne spechteln, und auch nachts blieben die Temperaturen weit überm Gefrierpunkt, sodaß kein Dauenschlafsack im Zelt nötig war, sondern die mittlere Wärme-Kategorie völlig ausreichte.
Nur der kalte Wind erforderte in der Nacht besonders auf Montag entsprechende Kleidung beim Spechteln, besonders gegen 4 oder 5 Uhr morgens.
Auch die tolle Alpenkulisse mit den in der Dämmerung sich kontinuierlich verfärbenden Bergen, das Camping-Feeling mit Schlummer-Schnapserl und Ham-and-Eggs am Gaskocher und die hervorragende Verpflegung im Gasthof Sattlegger mit Knoblauchsuppn und Selchfleischknödln haben die 4-stündige Anreise mehr als wett gemacht.
Einige waren zuvor noch am Grossglockner, wo die Transmission bei weiteren 1.000 Höhenmetern noch einen Kick besser gewesen sein soll.
Dieser Vorteil wurde jedoch durch vom steilen Aufstieg überhitzt qualmende Motoren sowie eine Gruppe von Testfahrern, die partout das Licht nicht abdrehen wollten an ihren tollen Karossen, etwas relativiert...
Günter Jenner von der WAA hat einen netten Bericht verfasst, siehe hier:
http://www.waa.at/bericht/2011/10/20111001nje00.html
Diesen möchte ich noch um ein paar Bilder erweitern:
In dieser Höhe macht die H-Alpha-Sonne seeingbedingt auch visuell mit meinem 6 Zoll Meade richtig Spaß
Auch im afghanischen Burka-Look lassen sich die Protuberanzen gut fotografieren
Morgen-Toilette mit frischem Kärntner Gebirgs-Quellwasser... das haut eini
Toll wars... bis nächstes Jahr dann [:)]
CS,
Bernhard