Zurückgebliebener Rand / Zonenfehler

  • Hallo,


    nach längerer Pause habe ich begonnen, meinen 13" (vielleicht irgendwann einmal) Spiegel weiter zu polieren. Da zunächst die Mitte zu flach blieb habe ich einige Zeit statt TOT (29 cm Tool / 85%) MOT poliert. Offenbar habe ich es dabei mit Strichlänge und Überhang übertrieben. Jedenfalls habe ich mir dabei ein ziemliches Loch in der Mitte eingefangen und auch die Kante etwas "angefressen". Nachdem ich wieder zu TOT und von Polierpads zu normaler Pechhaut gewechselt habe, verbesserte sich das Profil seeeehr langsam wieder. Um schneller voran zu kommen, habe ich mit der "Daumenmethode" und sternförmig ausgenommener Pechhaut versucht, den Randbereich besser in den Griff zu bekommen. Ich denke auch dass das etwas hilft. Die mit der Daumen-Methode bearbeitete Zone ist aber sehr scharf begrenzt und passt meiner Meinung nach nicht so recht zum aktuellen Fehler in der Form.
    Im Moment habe ich eine ca 25 - 30 mm breite, deutlich erhabene Zone, die zur Mitte hin ziemlich sanft und zum Spiegelrand recht steil abfällt. Im äußeren Drittel der Zone ist noch deutlich die "Daumenfurche" zu sehen. Diese Zone ist, im Gegensatz zum restlichen Spiegel, auch noch ein gutes Stück vom auspolieren entfernt. in der Mitte ist immer noch ein knapp 10cm großes Loch.
    (Die Fehler betrachte ich per Foucault und Ronchi-Test. Aktuell aber nur qualitativ.)
    Derzeit scheint mir nach der Suche im Forum ein dreieckiges Tool eine gute Option, das Problem anzugehen.


    Hierzu habe ich nun noch einige Fragen an euch:


    - Wie sollte das Dreieck geformt sein (gleichseitig, ...)?
    - Wie groß sollte es in Relation zur zu bearbeitenden Zone sein?
    - Gibt es für das Tool eine praktikable mindest oder höchst-Größe?
    - Wie führe ich die Pechhaut auf dem Tool aus (kleine Felder/Kleckse oder vollflächig mit eingepresstem (Fliegen-)Gitter, ...)?
    - Wie sollte das Tool geführt werden (einfach nur entlang des Spiegelrandes, mit kleineren vor/zurück-Bewegungen, in kleinen Kreisen, oder ...)?
    - Wie stelle ich am besten sicher, dass der äßerste Spiegelrand NICHT bearbeitet wird?


    Als anschauliche "Diskussionsgrundlage" hier ein Bild von dem auf dem Tool liegenden Spiegel. Auf dem Spiegel liegt ein halbfertiges (frei Schnauze angefertigtes) Dreickstool aus Aluminum (noch ohne Pechhaut). Das Dreieck hat eine Höhe von 50mm - gemessen von der Basis zur stumpfen/gerundeten Spitze.



    Viele Fragen. Vielleicht sehe ich das ganze auch nur zu kompliziert. Über Hinweise, und ggf. alternative Ansätze von Euch würde ich mich freuen.



    CS
    Harold

  • Hallo Harold,
    meine Antwort wird wohl nicht so auf die Frage passen, aber trotzdem...
    ein Bild sagt mehr als 1000 Worte. Ein Foucaultbild würde sicher sehr weiterhelfen.
    So wie Du Dein Problem beschreibst, hast Du keine abgesunkene Kante sondern einen hängenden Rand. D.H. die Mitte wird stärker auspoliert und bekommt einen kürzeren Krümmungsradius, während der Rand im Vergleich einen immer längeren KR bekommt.
    Ich persönlich habe mit Minitools keine guten Erfahrungen gemacht. Mehr hat mir ein Subtool geholfen (50%) Das würde ich aber erst anwenden sobald das Ende der Politur absehbar ist. Mit Diesem kannst Du anschließend auch die Parabolisierung vornehmen. Falls Du noch viele Pits hast weitermachen mit deinem jetztigen Tool mit ausreichend Überhang damit der Rand auch was abbekommt. Daumen zum Polieren würde ich nicht mehr benutzen. Es dauert einfach zu lange bis der Graben wieder wegpoliert ist.


    Weiterhin viel Erfolg,
    Matze

  • Hallo Harold,


    zu deinem Dreieckstool gibt es folgendes zu sagen:
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Wie sollte das Dreieck geformt sein (gleichseitig, ...)?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Jawoll, gleichseitig ist richtig


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Wie groß sollte es in Relation zur zu bearbeitenden Zone sein?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    2/3 der Zonengröße.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Gibt es für das Tool eine praktikable mindest oder höchst-Größe?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Bei der Mindestgröße solltest du nicht unter einem 2-Euro Stück gehen.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Wie führe ich die Pechhaut auf dem Tool aus <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Ich mache das vollflächig und presse 2 Rillen rein.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Wie sollte das Tool geführt werden <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Kreisende Bewegungen.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Wie stelle ich am besten sicher, dass der äßerste Spiegelrand NICHT bearbeitet wird?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Indem du die Spitze des Tools in Richtung Rand zeigen läßt. Auf deinem Bild (mit deinem übrigens sehr schönenn Alutool) ist es praktisch verkehrt.


    Und noch was:
    - Das Tool bei der Bearbeitung NICHT drehen. Also in deinem Falle die Spitze immer nach aussen zeigen lassen.
    - Laß dein Tool mit der Spitze ruhig mit ein klein wenig Überhang über den Rand fahren.
    - Solange du noch eine scharf begrenzte Zone aus einer Daumen-Session im Focault siehst, würde ich nicht versuchen mit kleinen Tools zu arbeiten. Versuch diesen Daumenfresser erstmal mit einem großen Tool und der "Glas nach aussen schieben"-Methode wirklich soweit zu bearbeiten daß du nichts mehr davon siehst.


    Gutes gelingen noch,


    Harry

  • Hallo,


    vielen Dank für Eure Infos [:)]


    (==&gt;)Harry: Klasse. Hier bleibt (fast) keine Frage offen. Nur: was meinst Du mit "Glas nach aussen schieben". Das habe ich so noch nicht gehört/gelesen und konnte auf die Schnelle auch nichts erhellendes googeln. Vielleicht kann ich hier noch einmal auf Nachhilfe hoffen?



    (==&gt;)Matze: Ich habe mal versucht die Situation freihändig abzulichten. Die Bilder sind aber so schlecht gelungen, daß sich darauf nicht viel erkennen lässt. Ich muss wohl erst eine geeignete Halterung zur genauen, wackelfreien Positionierung der Digiknipse finden bzw. anfertigen. Falls mir noch einigermaßen brauchbare Bilder gelingen sollten, werde ich diese einstellen.


    (==&gt;)Siegfried: Danke für den Link. Den Thread muss ich mir noch einmal ganz in Ruhe durchlesen ...




    Ich denke ich werde erst einmal einen Durchgang mit dem Dreieck einstreuen um ein bisschen Erfahrung mit dessen Handhabung und Wirkung zu sammeln. Danach werde ich wohl entsprechend Euren Empfehlungen versuchen mit dem großen Tool (TOT) weiter Richtung Sphäre zu kommen und den Spiegel auszupolieren.


    CS
    Harold

  • Hi Harold,


    mit "Glas nach aussen schieben" ist gemeint: Vom Zentrum aus Richtung Rand mit Druck schieben. Beim zurueckholen des Tools, die Pechhaut unbedingt entlasten. Also kein Druck mehr. Und auf jeden Fall etwas ueber den Spiegelrand hinaus polieren.


    Ich denke, die Methode, oder zumindest die Namensgebung kommt von Reiner Vogel.


    Gruesse,


    Harry

  • Hallo Harold,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ich muss wohl erst eine geeignete Halterung zur genauen, wackelfreien Positionierung der Digiknipse finden bzw. anfertigen. Falls mir noch einigermaßen brauchbare Bilder gelingen sollten, werde ich diese einstellen.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Das ist für die Taktik von enormer Bedeutung !
    Ich weiß nur von meinem 21" Projekt, das man mit den Tool aus Metall und der Handwärme etwas aufpassen muss. Man fasst auch mal schnell am Rand des Tools an wo das Pech sich dann etwas mehr erwärmt und anders greift. Das ist beim polieren immer so ein Ding. Ich musste mich da auch erst eingwöhnen, dass es so viele Möglichkeiten und Einflüsse gab/gibt.


    Bei Minitools habe ich meist mit ovalen Kreisen und etwas Überhang gearbeitet. Aber nicht zu viel Überhang sonst "knabberst" du dir durch den erhöhten Kantendruck die Kante weg.



    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Im äußeren Drittel der Zone ist noch deutlich die "Daumenfurche" zu sehen.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Diese würde ich zu erst angehen. D.h. erst den Rand versuchen mit Glätten in den Griff zu bekommen. Die Mitte geht nachher schnell.
    Da ich kein Foucault-Bild habe, du aber schilderst, dass die Zone eh noch genug Pits hat, könntest du eher mit einem Sub-Tool glätten. Das geht schneller und sollte die Oberfläche schön anpassen. Minitools würde ich nur nehmen wenn es mit Sub-Tools nicht mehr weiter geht.


    Viele Grüße und viel Erfolg


    André

  • Hallo,


    ich habe nun ca. 1/2 Stunde mit dem Dreieck experimentiert und danach noch einmal rund 1,5 Stunden mit dem großen Tool. Die Situation ist nicht mehr ganz so Katastrophal wie vorher - aber immer noch ziemlich schlecht. Für brauchbare Foucaultbilder sind die Schnittweitendifferenzen noch viel zu groß. Halbwegs brauchbare Ronchi-Bilder habe ich aber zustande bekommen:



    und mit einigen Linien mehr ...


    Die Halterung ist etwas provisorisch - daher die Schieflage. Für besseren Kontrast muss ich mir wohl noch einen schwarzen Karton als Hintergrund besorgen und die Aufnahmen im dunkeln machen. (Visuell ist das viel unkritischer). Vielleicht könnt ihr mir noch Tips zum Foto-Setup geben.


    Ich vermute, dass ich wohl noch mehrere Stunden Polierzeit benötige um den Rand wieder einzufangen [V]. Immerhin wird der Spiegel dann ziemlich sicher auspoliert sein.


    Falls Ihr nicht anhand der Bilder noch Verbesserungsvorschläge zum weiteren Vorgehen habt, werde ich erst einmal wie zuletzt fortfahren.


    CS
    Harold

  • Hallo


    kann schon sein das die Dreieckspitze nach außen den Rand nicht bearbeitet, aber bei den Bildern ist wohl genau Randbearbeitung gefragt.


    du musst diesen Berg abtragen der vor dem Rand ist, mit einem Tool 2/3 der Größe der zu bearbeitenden Zone, sollte Rund sein wird nicht gedreht, kreisende Bewegungen, so gesehen könnte man das Dreieck auch mit Spitze nach oben benutzen


    Dein Dreieck sieht zu groß aus


    Gruß Frank

  • Hallo Harold,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Für brauchbare Foucaultbilder sind die Schnittweitendifferenzen noch viel zu groß.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Du musst dann versuchen, mit dem Foucaulttester den Rand zu fokussieren. Da kann ich dann mehr zu sagen, wenn ein solches Bild vorliegt.


    Ich habe damals fast nur mit runden Tools, egal wie groß, gearbeitet. Langsame kreisende Bewegungen mit gleichbleibenden Druck haben da auch gut gewirkt. Mit einem Dreiecks-Tool habe ich damals nur ganz kurz gearbeitet. Ich finde, mann muss damit recht vorsichtig arbeiten um nicht üner das Ziel hinaus zu schießen oder sich noch gröbere Zonen einzupolieren. Aber das muss jeder selber entscheiden. Alois und ich haben damals herausgefunden, das es am besten mit einem Minitool geht, wenn man 2/3 der Zonengröße als Tool nimmt und die Kreise einen halben Tooldurchmesser groß macht. Und immer wieder nach ein paar Runden am Foucaulttester kontrollieren. Nach einer gewissen zeit kann mann dann bereits die Runden abschätzen. So ein Rand hat nunmal die größte Fläche und braucht seine Zeit.



    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...sollte Rund sein wird nicht gedreht....<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    ...würde ich ruhig drehen. Harold ist ja noch auf den Weg zur Sphäre. Wenn man in einer Parabel so korrigiert darf man nicht mehr drehen, da sich sonst die Radiendifferenzen von innen nach außen übertragen. Was aber ja bei einer Sphäre egal ist.


    Viele Grüße und CS


    André


    By the way, Harold, welche Pechhärte nutzt du ?

  • Hallo Harold,
    ich bin jetzt nicht der Experte was Ronchigramme angeht aber man sieht deutlich das Loch in der Mitte, sowie die "Daumenkur" am Rand. In wie weit die Kante in Mitleidenschaft gezogen wurde vermag ich nicht zu sagen. Klar ist aber, neben den Pits müssen erstaml diese Unebenheiten raus aus dem Glas.
    Den Hinweis von Harry kenne ich auch schon von diesem Link:
    http://www.otterstedt.de/atm/diesunddas.glas-schieben.html
    Nach den Ronchi-Bildern würde ich aber sagen "so weitermachen, aber darauf achten, dass der Randbereich ausreichend Pechhaut sieht. Gegen Ende der Politur villeicht ein kleineres Tool nehmen, damit Du dich stärker auf den Randberiech konzentrieren kannst ohne die Mitte zu polieren.
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Vielleicht könnt ihr mir noch Tips zum Foto-Setup geben.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Klar doch[;)]
    Die Kamera kommt am besten auf ein Fotostativ hinter dem Teststand. Ein Laptop ist nicht zwingend nötig, aber hilfreich. Die passende Belichtungszeit mußt Du rausfinden. Wichtig ist auch eine gleichmäige Temperatur, sonst versauen Dir Luftschlieren das Bild.

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Für brauchbare Foucaultbilder sind die Schnittweitendifferenzen noch viel zu groß<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote"> Dann mach einfach zwei Foucaultbilder[;)] oder eines, dass den Fehler am Rand am deutlichsten Darstellt. Das wäre dann auch schon sehr hilfreich.
    Grüße, Matze

  • Hallo Harold,aus meiner Sicht ist es in diesem Stadium wenig
    sinnvoll diese ausgeprägten Abweichungen von der Sphäre mit kleinen
    Tools korrigieren zu wollen zumal offensichtlich die Sphäre nach
    dem Feinschliff nicht genau genug war.
    Deine erste Eingebung den Rand mit dem "Volltool" on Top und
    Sternpressung anzugehen ist richtig und ich würde das weiter so
    machen (eher härteres Pech verwenden) bis der Rand auspoliert und
    der Rand scharf ist. (passt dann vielleicht schon in die Parabel)
    Der Hinweis beim Schieben über den Rand hinaus (nicht mehr als 2cm)
    etwas Druck auf den Toolrand zu geben - so als wenn man das Glas vom
    Spiegel wegschieben will ist auch gut. Einige Stunden musst du da
    schon investieren.
    Vielleicht wäre sogar die Rückkehr zum Feinschliff die bessere
    Wahl.
    Gruß, Joachim

  • Hallo Harold,


    wie Joachim schon sagte, kleine Tools sind in dieser Phase suboptimal.


    Erstens ist der Spiegel noch nicht mal auspolieret, zweitens ist die großflächige Abweichung von der Sphäre viel grösser als der mini Fehler am Rand. Zurück zum Schleifen würde ich nicht mehr gehen.


    Deine erste Aufgabe ist den Spiegel auszupolieren. Die 85%-iger Pechhaut ist optimal dafür (Bitte ein Foto davon einstellen). Ich würde:

    - 3/4 der Zeit ToT, schmale W-Striche (max. 2cm links und rechts über den Spiegelrand rausgehen), 1/3 Strichlänge.


    - 1/4 der Zeit MoT, zentrale Striche (keine Ws!), 1/3 Strichlänge.


    Nach ca. 2 Stunden Arbeit nachschauen wie es aussieht. Nicht das 2 Stunden ausreichen würden um die Form zu korrigieren, es ist aber besser die Entwicklung zu überwachen.


    Ronchi-Bilder sind sehr praktisch, insbesondere wenn du uns sagst ob intra- oder extrafokal. Ca. 5 Bänder über den Spiegel sind optimal. Foucault-Bilder sind auch sehr aussagekräftig.


    Viele Grüße,
    Horia

  • Hallo Harold,


    Wie Horia schon sagte (schrieb) erst mal auspolieren.
    Stathis sagte auch mal "was man reinpolieren kann, kann man auch wieder raus polieren".
    Ich bin auch bei meinem 10er zwei mal zurück zum Feinschliff.
    Hat aber rein gar nix gebracht ( nur die Polierzeit verlängert).
    Meine Meinung:
    Erst auspolieren dann an der Form arbeiten.
    Minitool erst mal beiseite legen.
    Soll ja eine rotationssymetrische Figur werden.
    Ausser du willst mit Minitool erst mal üben.
    Bei mir haben Foucaultfotos nach jeder Session geholfen, ein Gespür für die Arbeitsweise der Pechhaut zu bekommen.
    Gutes gelingen.


    Gruß,
    Otto

  • Hallo,


    zunächst noch einmal vielen Dank für Eure Unterstützung.


    Nachdem auch die letzten Vorschläge auf ein weiteres polieren mit dem 85% Tool hinauslaufen, werde ich die nächsten Polierstunden sicher so durchführen. Ich denke morgen weiß ich dann schon mehr.


    Zu den Nachfragen eurerseits:


    Ich poliere mit (gut abgelagertem) 28° Pech von Stathis und mit Ceri 3000 Fertigsuspension. Die Pechhaut ist per Freihand Klecksen auf dem auch zum schleifen verwendeten Granittool erstellt und im Moment etwa 4mm dick:



    und mit aufgelegtem Spiegel. Hier ist noch gut der eingeprägte Stern zu sehen:



    Als Unterlage dient eine Granitscheibe, die gegen eine 2te Scheibe weitestgehend plan geschliffen wurde. Als Matte zwischen Unterlage und Spiegel verwende ich eine etwa 5mm dicke Schaumgummi-Unterlage - ähnlich den Anti-Rutsch-Matten aus dem Sanitärbereich.



    Hier - nach ca 1h weiterer Polierzeit - noch einmal ein aktualisiertes Foto. Das Ronchi-Bild ist - wie die ersten Aufnahmen auch - intrafokal aufgenommen. Größere (positive) Veränderungen zu den letzten Bildern sind hier (leider) noch ncht zu verzeichnen.



    Und erste Foucault-Bild Versuche, bei denen ich versucht habe, die Randzone möglichst gut zu treffen:



    und



    Bei den Foucault-Bildern bin ich unsicher, in wie weit die streifige Ausleuchtung (kommt die von Beugung am Spalt?) die Beurteilung stört bzw verfälscht. Der Spalt ist 3mm hoch und sicher schmaler als 1/20 mm. Die in der Helligkeit einstellbare Beleuchtung erfolgt mit einer weißen High-Power-LED.
    So homogen ausgeleuchtete Bilder wie sie hier schon vielfach zu sehen waren bekomme ich jedenfalls nicht hin. Eventuell muss ich mal mit der Spaltbreite experimentieren.
    Ansonsten sind die Bilder durch reichlich Luftbewegung gestört. Da es hier aber noch um grobe Fehler geht stört das wohl nicht so sehr.


    Grüße und CS
    Harold

  • Hallo Harold,


    die Polierschalle arbeitet langsamer als die normale Ausführung, da viel Luft zwischen den Klecksen. Nicht schlimm, muss du nur etwas mehr Meter machen.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Hier - nach ca 1h weiterer Polierzeit - noch einmal ein aktualisiertes Foto. Das Ronchi-Bild ist - wie die ersten Aufnahmen auch - intrafokal aufgenommen. Größere (positive) Veränderungen zu den letzten Bildern sind hier (leider) noch ncht zu verzeichnen.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Die Veränderung ist nicht gros, dafür aber positiv, insbesondere im Randbereich. Ich hätte gesagt, in 4 - 5 Stunden ist die Sphäre da. Nachdem ich aber die Polierschale gesehen habe, wird es eher 8 bis 10 Stunden dauern. Bis dahin soll auch der eingepresste Stern in der Mitte wieder weg sein, was sehr gut passen würde. Außer dem Graben in der Mitte, sehr schön zu sehen wie die Kante nach oben geht. Das ist die direkte Folge der aggressiven Daumenbehandlung.


    Die Foucault-Bilder zeigen enorm viel Detail. Auf dem Bild sieht man sehr schön die paar superfeine Kratzer auf der Oberfläche. Das kommt von dem sehr schmalen Spalt. Ich schätze der ist nicht breiter als 0,020mm. Die Beugungserscheinungen kommen auch davon. Einerseits ist das gut, da so Oberflächendefekten in nm Bereich zu sehen sind, anderseits stören die Beugungsstreifen etwas. Man gewöhnt sich aber daran.


    Laut Texereau ist die ideale Spaltbreite ca. 0,05mm. Die meisten "modernen" Foucault Tester benutzen einen virtuellen Spalt, da konstruktiv viel einfacher und flexibler. Man kann die Spaltbreite direkt einstellen, in dem man die Schneide mehr oder weniger tief im Strahlengang bewegt. Die extreme Empfindlichkeit eines schmalen festen Spaltes kann man jedoch so nicht erreichen.


    Viele Grüße,
    Horia

  • Hallo,
    Wie der Joachim schon geschrieben hat: mit Volltool TOT weiterpolieren. Erst mal richtig auspolieren. Wichtig sind auch Chaosstriche, die dafuer sorgen dass die Oberflaeche glatter wird. Dann verschwindet auch der Graben von der Daumenmethode. Das Loch in der Mitte geht dann mit dem eingepressten Stern schnell raus.
    Bin auf die kommenden Berichte gespannt!
    Gruesse marty

  • Hallo Harold,


    mit deiner Polierschale wird es schwierig werden, eine halbwegs ordentliche, auch an der Kante stimmende Fläche zu polieren. Die Polierschale sollte möglichst gleichmäßig greifen, deshalb verwende ich seit einiger Zeit zum Pechgießen eine Silokongießmatte (PGM), die das Polierschalenmachen sehr erleichtert.
    Die Bilder zeigen die PGM sowie eine 53 cm große Polierschale für einen f/3 Spiegel.


    Mit freundlichen Grüßen
    Thomas ( VdS Mat.zentrale)


    (http://www.vds-astro.de/fuer-m…der/materialzentrale.html)



  • Hallo


    den Graben vom Daumen? das ist ja eher nur ein Kratzer auf dem hohem Wall vor dem abfallendem Rand.
    Wenn der Daumen schon so wenig ausgerichtet hat ist Minitool ganz bestimmt das Falsche.
    Selbst mit deinem großen Tool das leider auch nur 80% hat wird es nicht leicht den Randbereich zu bearbeiten.
    Als ich das letztes mal vor mir hatte habe ich auf ein Tool zurückgreifen können das größer wie der Spiegel war, 9" Tool für 7" Spiegel, dann aber Mot mit leichtem Überhang. Das Problem ist das Anpassen der Pechhaut, passiert eigentlich erst beim polieren, wenn es denn passt muß man auch fertig machen, fast im Blindflug, ging aber dank Alois seiner Tips hervorragend und erschreckend schnell.
    Was aber wichtiger ist als nunmehr 3 verschiedene Methoden ist das dafür die Strichführung richtig ausgeführt wird und man es auch zum Ende bringt und nicht immer wieder in eine andere Technik verfällt. Am besten ein WE durchschrubben, bloß kurz mit Focault betrachten und weiter machen solange die Pechhaut gut arbeitet.
    Wenn dann doch mal eine größere Pause nötig ist die Pechhaut im Wasser lagern. Ist aber davon auszugehen das dann bei erneutem Beginn die 1. halbe Stunde draufgeht bis die Pechhaut wieder tut, was immer in der Zeit auch dem Spiegel angetan wird.


    Gruß Frank

  • Hallo Harold,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...Halbwegs brauchbare Ronchi-Bilder habe ich aber zustande bekommen:...
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    die Bilder als solche sind durchaus brauchbar, aber inhaltlich einfach grausslig[V]. Ich würde als erstes das Dreieck gaaaz weit weg legen und statt dessen mit einem Fullsize- Ringtool (innere Begrenzung sternförmig), TOT und kurzen Strichen den Rand bearbeiten. Erfolgskontrollen nach spätestens 10 Minuten Polierzeit.


    Viel Erfolg


    wünscht dir


    Kurt

  • Hallo,


    nachdem ein sehr erfahrener Freund vom Spiegelschleif-Workshop in HH dieses Thema gesehen hat, rief er mich an und meinte, dass ich die Bilder wohl falsch interpretiert habe.


    Ich habe nun noch einmal genauer zum Ronchitest gelesen und auch noch einmal das Simulationsprogramm RonchiZ heruntergaladen. Danach sollte das vermeintliche Loch tatsächlich ein ziemlich massiver Berg sein! Böser Anfängerfehler [:I].


    Danach habe ich die Pechhaut noch einmal warm angepasst um den eingeprägten Stern loszuwerden und einige Zeit mit zentralen 1/3 Strichen Mot und kräftigem Druck auf die Spiegelmitte poliert. Ausserdem habe ich das "Loch" zwischendurch 2x für 5 Minuten mit dem Minitool beackert. Wie Kurt ja richtig anmerkte ist die Form aktuell gruselig - viel schlechter sollte es dadurch also auch nicht mehr werden. Falls der nun gemutmaßte Berg denn doch ein Loch war, wäre auf der haben-Seite immerin der Erkenntnisgewinn zu verzeichnen.


    Nach dieser Aktion sieht der Spiegel nun so aus:



    Ein mit RonchiZ gebasteltes Abweichungsprofil von der Sphäre, mit dem Ziel das fotografierte Ronchi Muster möglichst gut anzunähern, stellt sich im Vergleich so dar:




    Die Spiegelmitte ist meiner Meinung nach nun deutlich verbessert. Daher waren meine Aktionen bisher offenbar in die falsche Richtung orientiert [B)]. Die nächsten Polierstunden müssen nun zeigen, ob es eine realistische Chance gibt, die Form - insbesondere den Randbereich - in den Griff zu bekommen.


    Ein Fullsize-Tool hatte ich bereits letzte Woche aus Gips gegossen. Das muß aber noch einige Zeit trocknen, bis ich es lackieren und mit Pechhaut versehen kann.


    Während dieser Zeit kann ich ggf. die Mechanik so weit fertigstellen, dass ich den Schminkspiegel am Stern auf Astigmatismus prüfen kann. Im Fall von Asti wäre es dann ein klarer Kandidat für eine Rückkehr zum Feinschliff.


    Viele Grüße
    Harold

  • Hallo Harold,


    um die Oberflächenbeschaffenheiten besser einschätzden zu können würde ich zusätzlich zum Ronchi-test noch ein paar Foucaultbilder machen. Das dürfte am Anfang nicht so viel verwirrung stiften, wie das Ronchigramm.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Während dieser Zeit kann ich ggf. die Mechanik so weit fertigstellen, dass ich den Schminkspiegel am Stern auf Astigmatismus prüfen kann. Im Fall von Asti wäre es dann ein klarer Kandidat für eine Rückkehr zum Feinschliff.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Nicht sofort den Sand in den Kopf stecken... [;)].
    Würde erstmal die Abweichung der Achsen messen. Normalerweise lässt sich der Asti-Belzebub schön rauspolieren.


    Viele Grüße und CS


    André

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