Stangenanordnung offene Frage

  • Moin Otto,
    wenn der Laser provisorisch vom Hut auf die Spiegelbox gerichtet (und umgekehrt) seine Auftrefffläche am jeweils anderen Teil unverrückbar hält, dann ist Dein Tubus hinreichend stabil. Das Ziel ist dann erreicht.


    Ich persönlich finde die Stangenbefestigung an der Spiegelbox jetzt nicht so gelungen. Du hast die Stangenbefestigung ohne Not sehr nah am Spiegel. Der Wippmechanismus (also jeeweils ein Stangenpaar auf eine Schraube an der Spiegelkiste aufzusetzen) mag zwar 'bombensicher' halten, aber aus statischer Sicht ist das eine 'Einladung' zur Dejustierung im späteren Verlauf. Sei's drum, em Ende zählt, dass es hält.


    Alles in allem hat Dein Tubus soviel 'Reserve', dass die 'Schwächen' wohl nie zum Tragen kommen werden. Ist übrigens auch ein Konstruktionsprinzip.[;)]


    Gruß

  • Hallo Otto,
    ob nun 6 oder 8 Stangen, hauptsache es funktioniert. Wenn du deine Tests machst und alles bleibt stabiel und es verzieht sich nichts dann ist doch alles ok. Glückwunsch!
    Es gibt so viele Selbstbauteleskope und wohl noch mehr Möglichkeiten diese zu bauen. Deine Stangenaufnahme kannte ich noch nicht.
    Eine Frage hätte ich zu deinem Teleskop. Dein Spiegel ist ein 10" denke ich und dein Kasten ist 500X500mm? Ist schon ganz schön groß! Kannst du mir sagen warum so "überdimensioniert" ? Im allgemeinen versucht man doch kleiner und leichter zu bauen. Du gehst einen ganz anderen Weg.
    Es sieht ohne Zweifel sehr schön aus aber der Sinn der "Größe" hat sich mir noch nicht erschlossen.
    Allerdings sehr schwer scheint es ja nicht zu sein oder bist du Gewichtheber, dass du so einfach dahockst und es mal nebenbei hochhebst!?! [:D]


    Viele Grüße, Andreas

  • Hallo Otto,


    auch wenn der Laser sich nicht sichtbar verstellt, die Stangenklemmung unten ist eine Einladung zum Zittern. Ich würde es auf keinem Fall so lassen.


    Viele Grüße,
    Horia

  • Hallo Otto,
    so bauen würde ich es auch nicht, aber ich bin optimistischer, was das Zittern angeht. Du hast Gummi verbaut, und das dämpft Schwingungen ziemlich gut. Erst mal ausgiebig testen!


    Gruß,
    Martin

  • Hallo Otto,


    vielen Dank für Deine Antwort und die Bilder. Ich sehe es so, wie die meisten anderen auch: Es funktioniert, und das ist das Wichtigste.


    Aber ich hätte es auch anders gelöst. Vielleicht als Anregung für Dein nächstes Projekt (hehee, das kommt sicher!): Paarweise Klemmung in den Ecken, System Stathis, ist in meinen Augen die stabilste und sauberste Verbindung.




    Ist auch nicht schwierig herzustellen, schaust Du hier


    Viele Grüße
    Reiner

  • Hallo Leute,


    vielen lieben Dank, das ihr alle geschrieben habt.


    Das Teleskop soll mir ermöglichen in kurzer Zeit verschiedene Spiegel einzubauen. Weil ich seit meinem selbst geschliffenen 10er weiß das es hilfreich ist wenn ein Teleskop zur Verfügung steht, wollte ich mit nur einer Spiegelkiste und der dazu gehörigen Rockerbox und großen Höhenrädern, so was flexiebles haben.
    Bis 18 Zoll große Spiegel sollte die Spiegelkiste aufnehmen können.
    Dazu will ich auch dass die Stangen sehr rasch umgebaut und anders angeordnet werden können.
    Selbst die Spiegelkiste soll von zwei Seiten benutzt werden können.
    Daher auch die unterschiedlichen Abmessungen. So kann ich den jeweiligen Hut sehr schnell in die richtige Distanz bekommen was dazu dient nicht immer neue Stangen machen zu müssen.
    Grob kann man sagen es wird ein Test-Teleskop.


    ZU den Stangenbefestigungen:
    Es war bei meinen bisherigen Versuchen ein Ausschwingen von unter einer Sekunde erreicht worden.
    Dass ich nicht zimperlich bin beim Testen und es für ein Teleskop echt grob behandelt habe könnt ihr mir glauben.
    Ich habe an den Stangen gerüttelt und geschüttelt das es euch Angst und Bange werden würde. Niemand schlägt so hart gegen seine Stangen.
    Ich weiß nicht ob das daher rührt, dass die Kugeln unten in den Rohrschellen zwar unter richtig Druck stehen, aber eben im Gummi eingebettet sind ( Schwingungsentkoppelung?), oder weil der Hut schon an zwei Stangen (also ein Stangenpaar) wie ein Basketballkorb hängt.
    Wenn der Hut in der oberen Befestigung der Stangen fixiert ist und ich dann die Stangen in die Löcher der Spiegelkiste einstecken will müsste ich sie auseinander ziehen auf einen größeren Durchmesser als die Stangen eigentlich wollen. Ist also vorgespannt.
    Darum lasse ich zuerst die obere Verschraubung etwas locker und ziehe diese erst fest wenn die unteren drei Flügelmuttern angezogen sind.


    Die Befestigung unten:
    Ich habe auch nicht so recht verstanden warum diese sich "nicht" wie eine Wippe verhält.
    Ich kann aber sagen dass es so ist.
    Wenn ich an einer Stange mit Gewalt versuche diese nach unten zu drücken sperrt die zweite Stange. Genau so kann ich sie nicht nach oben ziehen. Da hebt eher das Teleskop ab, siehe Foto. Da ziehe ich an nur einer Stange.
    Ich habe auch schon gedanklich das Teleskop auf den Kopf gestellt und gehofft so dahinter zu kommen warum das so ist, jedoch erst mal ohne Erfolg. Das eizige was mir logisch erscheint ist das es die Steiffigkeit aus dem Hut holt. Weil oben nix wippt, wippt auch unten nix. Keine Ahnung.


    Und weil ich bisher keine schlechten Erfahrungen mit dieser Stangenbefestigung gemacht habe, wird das wohl am Schluss mein einziges Teleskop sein.


    Die Stangenbefestigung mit drei Stangenpaaren hat mich jetzt deswegen gereizt, weil ich denke das ich später mit vier Stangenpaaren keine bösen Überraschungen zu befürchten brauche, die ich mit drei Stangenpaaren schon gelöst habe.


    Warscheinlich bin ich der erste der so etwas wie ein Test-Teleskop oder Allround-Teleskop baut.


    Die Spiegelzelle ist nach lösen der drei Rändelschrauben ausgebaut.
    Genau so schnell soll der Nächste eingebaut werden können.


    Zum spiegelschleifen werde ich immer gleich die entsprechende Spiegelzelle bauen.


    Na ja, und so weiter.


    Viele liebe Grüße,
    Otto

  • Hallo Otto,
    Ein Testteleskop also!?!
    Irgendwie ging es auch nicht in meinen Kopf, dass das Teleskop so groß sein soll und der Spiegel halt kleiner.
    Wenn du herausgefunden hast das alles sehr gut funktioniert und du zufrieden bist, sich nix verstellt etc. dann verstehe ich eigentlich deine Frage vom Anfang nicht wirklich.
    Die Stangen scheinen ja wohl nicht "überlastet" zu sein, da ja alles klappt.
    Solltest du natürlich einen 18" Spiegel reinlegen wirst du doch aber auch einen anderen Hut brauchen. Oder sehe ich das falsch? Denn wenn du nur einen 10" reinlegst ist ja der Weg vom Sekundärspiegel zum Brennpunkt ellenlang wenn du jetzt schon einen Hut hast der für 18" passen würde.
    Ein Testteleskop scheint meiner meinung nach dann doch ein Kompromiss zu sein, oder?


    Ansonsten weitermachen wenn alles funktioniert!
    Und für den Fall das es keine Kompromisse geben soll (sprich ein Teleskop passend für den jeweiligen Spiegel) hast du ja auch schon ein paar schöne Tipps bekommen.


    CS, Andreas

  • Hallo Heiko,


    da hast du ja seinerzeit schon klar verdeutlicht, daß man Steifigkeit und Schwingungen nicht gesondert betrachten kann. Auch damals kam Kalle schon mit seinem Zollstockdobson als angeblichen Beweis für die ausreichende Stabilität von extrem dünnen Röhrchen.
    Weiters hast du sehr gut beschrieben, wie man 45° Anordnung der
    Stäbe über eine Zwischenebene extrem verkürzt und damit wenig schwingungsanfällig macht.


    Der moderne Dobsonbauer betrachtet das etwas anders, nämlich extrem lange, sehr dünne und im spitzen Winkel angeordnete Stäbe ....


    Dem einen verzieht´s dann den Laser um 8mm und der andere schwingt halt ohne Gummibänder zwischen den Stäben [:)]


    Gruß
    Johann

  • Hallo Johann,


    ja, vielen ist das nicht so klar.
    Und der Trick, unter optimalen 45°-Strebenwinkeln die auftretenden Belastungen, also sowohl Kräfte
    als auch Torsion, gleichgut in Zug- und Druckkräfte umzuwandeln, funktioniert bei flacheren Winkeln
    und dünnen Streben eben nicht mehr. Je spitzer die Winkel und länger die Streben, umso geringer
    die Steifigkeit. Bei optimaler Konstruktion könnten alle Strebenkreuzungen als reine Gelenke
    ausgebildet sein.
    Beim Extremfall paralleler Streben mit großer Länge funktioniert die Erzeugung von Druck-
    und Zugkräften gar nicht mehr, und es treten nur noch Schubkräfte auf. Es besteht auch keine
    Torsionssteifigkeit mehr. Beim diesem Grenzfall versagt ein Zollstock-Dobson natürlich: je spitzer
    die Winkel werden, umso ungünstiger.


    Die Ausführung mit sechs Streben funktioniert zudem nur dann, wenn das System in Haupt-
    achsrichtung belastet wird – dies gilt hier für die Biegung. Bei einer Belastung, die nicht durch den
    Schubmittelpunkt G des Stabsystems erfolgt, oder die nicht symmetrisch zur Hauptachse (bzw. G)
    liegt, tordiert sich nämlich das gesamte Strebensystem unsymmetrisch (->Ausweichung) – und dies
    ohne äußere Momente! Als weitere Folge dreht und kippt der Hut, und die Kollimation ist natürlich
    hin. Wenn also das Sechs-Strebensystem mit der Spiegelzelle falsch gelagert wird, erzeugt man
    starke Kollimationsabweichung infolge Torsionsausweichung!
    Außerdem gelten auch noch andere Symmetriebedingungen für das Strebensystem, aber die werden
    in der Regel ja eingehalten.


    Gruß
    Heiko

  • Hallo Otto,


    noch was zu Deinem vorangegangenen Post mit den 5 Fotos, und zum Thema Hauptachsensystem /
    Symmetriebedingungen:
    Du hast doch die Höhendrehachse Deines Dobsons - auf dem vorletzten Bild – quasi in
    Links-Rechts-Richtung angeordnet: So soll es sein! Also nicht senkrecht dazu, nicht wahr?!
    Die Höhendrehachse in Bildbetrachterrichtung (also von vorne nach hinten) anzuordnen, würde ja
    die beschriebenen ungünstigen Ausweichverschiebung erzeugen. Dies muß die Symmetrieachse sein.


    Gruß
    Heiko

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