Pechhaut Totalschaden?

  • Hallo!


    Tja eben hatte ich begonnen die Pechhaut zu gießen aber irgendwas lief schief.


    - Pech erhitzt bis es flüssig war
    - Pech auf das Tool gegossen
    - Ehe ich mich versah' war schon 2cm Pech auf dem Tool
    - Mit einer Alu-Stange rillen hineindrücken :(
    - Alu-Stange steckt fest :((


    Und wie bekommt man jetzt das Pech wieder vom Tool runter? *g*



    +++ HIFE +++

  • Hallo Andi,


    nicht verzagen -- derlei Unfaelle passieren, vor allem wenn man noch nicht viele Pechhaeute gegossen hat und sich mit dem Auskuehl- und Klebeverhalten der Substanz noch nicht so auskennt.


    Halt Pech gehabt. [:I]


    Du kannst wie folgt vorgehen:


    Pechhaut ins Kaltwasserbad geben und mit flachem Gegenstand - z.B. breitklingigem Schraubendreher oder Messer - abhebeln.
    Das Zeug splittert und die Splitter koennen sich unschoen in der Wohnung verteilen, deshalb das Wasserbad. Du kannst unter Wasser arbeiten.
    Bei tieferen Temperaturen bricht das Pech auch leichter.


    Die Stuecke wieder einschmelzen und einen neuen Versuch wagen.


    Tip: Das Rillenwerkzeug mit Spuelmittel benetzen - dann klebts nicht an. Glyzerin tuts auch.


    Das Zeitfenster fuer die optimale Pechkonsistenz, um die Rillen eindruecken zu koennen, ist relativ klein.


    Zur Not kann man eine vorzeitig erkaltete Pechhaut im Heisswasserbad erwaermen.


    Du musst ja dann auch noch den Spiegeltraeger darauf abformen.


    Ich habe gute Erfahrungen damit gemacht, den Spiegeltraeger ebenfalls im Warmwasserbad vorzuheizen, damit das Pech beim Kontakt mit dem Glas nicht schlagartig fest wird.


    Natuerlich muss der Spiegeltraeger ebenfalls mit Spuelmittel oder Glyzerin eingerieben sein, um ein Festkleben zu vermeiden.

  • Das sieht danach aus, als wäre a) das Pech zu heiß gewesen und b) die Alustange nicht mit Spüliwasser benetzt worden - letzteres ist ganz wichtig, damit das Pech nicht an dem Rillenwerzeug festklebt. Ich habe das immer etwas anders gemacht: ich nahm so ein Gitter aus dem Kühlschrank und drückte damit die Rillen in das Pech, natürlich nachdem ich es satt mit Spüliwasser (deutlich mehr Spüli als zum normalen Geschirrspülen verwenden) eingesprücht habe. Runter bekommst du das Pech entweder indem du das Ganze erwärmst (60°, mehr brauchst nicht) oder es mit einem stabilen Spachtel in einen SAUBEREN Eimer schabst.
    Eimer deshalb, weil das Pech beim Abschaben etwas in der Gegend rumspritzt und die Pechsplitter fiese Flecken hinterlassen.

  • Hi Andi,


    Du siehst schon - zwei Antworten, zwei verschiedene Meinungen: Pech im Kaltwasserbad entfernen, Pech heiss machen. [;)]


    Es fuehren halt viele Wege nach Rom. Die Abschmelzmethode funktioniert natuerlich auch.

  • Hallo Andy,


    hast du beim Gießen überhaupt eine Randbegrenzung gemacht (z.B. eimal mit Kreppband um den Umfang)
    Ich verweise mal auf meine Bildbeschreibung:
    http://www.stathis-firstlight.…gelschleifen/pechhaut.htm
    Siehe auch in meiner DVD.


    Wenn man das Pech wieder komplett entfernen will: Pech in kaltes Wasser bzw. in die Tüte und in's Gefrierfach. Eiskaltes Pech splittert sehr leicht ab. Vorsicht: alles in einer sauberen Tüte machen, sonst fliegen die Pechsplitter in der Wohnung herum).


    Wenn man das Pech auf dem Tool in die richtige Form bringen will: Pech unter heißem Wasser weich machen und wie Knete formen.


    Eine optimale Pechhautdicke ist ca. 3-8 mm.

  • Hallo


    lass das mit dem abkratzen in Eimern unter Wasser oder gar in warmem Zustand, gibt ne RIESENSAUEREI !


    Leg das Zeug in zwei (doppelt hält besser) durchsichtige Plastiksäcke in den Tiefkühler für 1 Stunde und kratz es dann im Sack ab, was noch nicht von aleine ab ist.


    Lass es danach trocknen, so das kein Kondeswasser drann ist, erst danach wider einschmelzen.


    Keine Eile! Das entfernen von Pech auf Möbel tut dem Haussegen nicht gut[:D]


    Gruss

  • Hi,
    so wie Roger mache ich das auch immer, Kühltruhe etc.
    Und richtig, niemals nasses Pech einschmelzen, Blasen und Geblubber ohne Ende[B)]
    Übrigens: DAS Trennmittel für Pech heisst <s>Butterbrotpapier</s> Backpapier.


    Es gibt Fehler, die wollen einfach gemacht werden, besser jetzt als später!
    Mir ist mal ein 18" vollflächig mit der Pechhaut verklebt, den musste ich mit der Säge(!) wieder freikämpfen.[:D]


    cs Kai

  • Hallo,


    jap ich hatte Krep-Band drum gemacht.


    Mit kalten und heißen Wasser habe ich nun wieder das Pech vom Tool runter. Oh man das ist eine Sauerei.
    Morgen probiere ich es nochmal zu gließen. Kann ich eigentlich auch unter dem Topf auf dem Herd Alufolie legen?

  • Hallo


    so richtig lachen kann nur der, der das auch mal durchlebt hat.


    Ein paar Erfahrungen:
    - Pech immer sehr langsam erwärmen, nicht überhitzen
    - wenn in der Küche, umbedingt alles abdecken mit Zeitung und Alufolie (Herd)
    - die Umrandung erst entfernen wenns dahinter einigermassen Fest ist, ev. im Wasser nur die Umrandung kühlen, nicht die Oberfläche
    - und danach *schnell* die Rillen reinpressen, ich habe dazu den Stab mit Backpapier umwickelt
    - die Rillen beim 16er wollten nicht so, deshalb wurden diese mit dem Lötkolben rausgebrannt (ist was zum draussen machen und die Nase weit weg halten)
    - Pechflecken auf glatten Oberflächen lassen sich mit Aceton leicht entfernen
    - Als Trennung beim pressen verwende ich Backpapier, kommt dem Butterpapier gleich
    - beim zweiten mal pressen, Tool mit "handheissem" Wasser erwärmt, und Fliegengitter reinpressen


    Mir passieren die unglaublichsten Fehler immer in der Eile, deshalb lass dir Zeit.


    Gruss

  • Hallo "alkath" !


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Kann ich eigentlich auch unter dem Topf auf dem Herd Alufolie legen?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das ist das A und O. Sonst verschmiert man sich schnell die Platten oder noch schlimmer, das Ceranfeld.
    Ich hatte mir eigens dafür eine günstige Kochplatte gekauft. Wenn die Frau sonst anfängt zu meckern...naja...die Nächte sind zu kühl zum draussenschlafen [:D].


    Wichtig ist auch, das es Krepp Band ist. ich hatte das mal mit Panzertape versucht. Äußerst ungünstig, da es wegschmilzt.
    Wenn du den neuen Versuch wagst, kippe doch erst nur ganz wenig am Rand in die Runde um zu sehen ob das Band hält. Dann einfach den Rest hinterher.


    Viele Grüße und CS


    André

  • Neuer Tag neues Glück :)


    Das Pech habe ich heute mit 4 Teelicher flüssig gemacht. Beim ersten Guß war das Pech noch nicht richtig warm und floss nicht in alle "Ecken" des Tools.
    Beim zweiten mal, habe ich dann das Pech gleichmäßig auf dem Tool verteilt, Rillen hineingespresst und den Spiegel angepasst.


    Leider ist das Pech auf einer Seite des Tools dicker als auf der anderen, ich hoffe das bekommt man mit dem Warmpessen wieder einigermaßen hin.


    Hier ein par Bilder:

  • Hallo Andy,
    bei deinen Scheiben (sowohl Spiegel als auch Tool) fällt mir auf, dass sie anscheinend keine oder kaum eine Fase haben. Sehe ich das richtig? Wenn ja, Du solltest mindestens 1,5 mm Fase an alle Kanten schleifen, besser 2 mm. Das gilt sowohl für den Spiegel als auch für das Tool. Ich würde das unbedingt auch jetzt noch nachträglich machen.


    Zur Pechhaut: Die Dicke kann durchaus irgendwo zwischen 3 und 10 mm liegen. Am einfachsten zu handhaben sind Pechhäute nach meiner Erfahrung bei 5-8 mm Dicke.


    Die Kanäle sollten tief und breit genug sein, um das Anpassen der Pechhaut zu erleichtern. Sie dürfen ruhig bis aufs Tool gehen, d.h. Du hast nur einzelne Pechinseln, die durch die Kanäle getrennt sind.
    Ich mache die Kanäle mindestens 3-5 mm tief und 6-8 mm breit.


    Zum Anpassen der Pechhaut an den Spiegel hat es sich bewährt, wenn man das Tool mit Pechhaut abwechselnd im ca. 55-60°C heißen Wasser anwärmt, schnell die Kanäle nachdrückt und dann den Spiegel draufpresst. Diesen Vorgang so oft wiederholen, bis die Pechhaut passt. Mit Spiegel oben kannst Du gut beobachten, ob das Pech überall gleichmäßig Kontakt hat. Alle Teile gut nass halten, damit nichts anpappt.


    Nach dem vollständigen Abkühlen noch eine Zeit lang weiter pressen, dabei Spiegel und Tool ab und zu gegeneinander bewegen. Dabei kann ruhig schon etwas Poliermittel auf dem Tool verteilt werden, aber alles muss gut nass bleiben und nix antrocknen.


    Nun kannst Du mit dem Polieren beginnen. Am besten ist ein gleichmäßig hoher Widerstand, Tool und Spiegel sollen nicht aufeinander schwimmen, aber immer vollständig benetzt sein.
    Feines Nachdosieren von Wasser aus der Sprühnebelflasche ist gerade bei warmem Sommerwetter wichtig.


    Eine gute Pechhaut erleichtert das Polieren sehr. Umgekehrt kann eine Pechhaut, die nicht genug Kontakt hat oder deren Rillen sehr unterschiedlich breit und ungleichmäßig verteilt sind, viel Ärger beim Polieren machen. Geduld beim Pechhaut anfertigen zahlt sich aus!


    Wichtig ist auch die Arbeitstemperatur. An heißen Sommertagen kann die Pechhaut zu weich sein, was die Gefahr eines abgesunkenen Randes beim Polieren stark erhöht.


    Gruß,
    Martin

  • Hallo Andy,


    Der Dickenunterschied ist nicht so schlimm. Du musst ja eh noch pressen. Wenn das Pech z.B. im Wasserbad etwas weich geworden ist, kannst Du ja etwas mehr auf der dicken Seite druecken, Wenn das Pech dann da rausquillt kann man es immernoch spaeter abstechen.


    Martins Hinweis mit dem warmen Spiegel ist sehr richtig. Mach das auf alle Faelle, sonst kriegt das Pech einen Kaelteschock. Ich seh' dass oft bei uns in der Spiegelschleifgruppe, wenn Leute mit dem Auto kommen und Pechhaut & Spiegel im Kofferraum lag. Beide eiskalt ist keine gute Idee.


    Wer oefters mit Pech arbeitet besorgt sich im Baumarkt eine einzel-Kochplatte. Ist besser fuer den Hausfrieden. Mit Teelichtern wuerde ich vorsichtig sein. Pech kann sich da auch gut dran entzuenden und brennt dann. (Denke an die mittelalterlichen Pechfackeln!)


    Clear Skies,
    Gert

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