Böser Carbon-Mythos jetzt tot?!

  • Hallo,


    ich hatte gerade als Endverbraucher die Entscheidung "Karbon oder nicht ?" zu taetigen.


    Alternativen waren:


    Instrument im Metalltubus, m = 15.7 kg, 1999 Euro.


    Instrument im Karbontubus, m = 14.6 kg, 2799 Euro.


    Fuer 40% Aufpreis sieben Prozent Gewichtsersparnis. Das war es mir nicht wert. Das Geraet wird groesstenteils stationaer betrieben werden, abgesehen von der einen oder anderen Starparty oder dem Astrourlaub in Autoentfernung (fuer Flugreisen waere es eh zu schwer). Ob ich nun 14.6 kg oder 15.7 kg auf die Montierung wuchte, aechzen werde ich sowieso. [:)]


    Sicher, die Expansion ist noch ein Vorteil. Aber da das Geraet in meiner Sternwarte stehen wird, werden die Temperaturgradienten nicht so schockierend gross sein wie beim staendigen Hinaustragenmuessen vom warmen Wohnzimmer in den kalten Garten. Bei meinem Newton im Blechtubus kontrolliere ich oefter den Fokus, habe aber bei f/5 nur allerseltenst nachfokussieren muessen. Das neue Geraet ist ein f/8-RC, also einerseits wegen der Oeffnungszahl gutmuetiger, andererseits wegen der Brennweitenverlaengerung des Fangspiegels um den Faktor 8/3 kritischer. Ich gehe das Risiko ein. Mein Celestron 9.25 im Alutubus hat diesbezueglich auch keine Zicken gemacht.

  • Ich habe keine Ahnung, was Michael mit seinem Geschwurbel sagen bzw erreichen will. Zumindest aber drängt sich sehr stark der Verdacht auf, daß hier nur versucht werden soll, Carbon schlecht zu reden, ohne auch nur ein Minimum an praktischer Erfahrung damit zu haben. Daß 80% der Rennradrahmen Alu sind, vermag ich ebenso zu bezeifeln in Angesicht der Tatsache, daß selbst im Bereich Mountainbiking schon mehr Carbon im Einsatz ist - dort ist die Gefahr eines Bruches ungleich höher einzusachätzen als im Straßenradsport. Man kann natürlich 'ambitioniert' sehr flexibel interpretieren. Wenn jeder, der nur ein Rennrad ausschließlich zum Fahren wegen des Fahrens hat, als ambitioniert bezeichnet wird, könnten die 80% Alu noch hinkommen. Aber allein schon die Teilnhemer an Jedermann-Rennen sind zumindest in den vorderen Abteilungen zu mehr als 50% mit CFK-Rahmen ausgestattet.


    Just my 2 cents.

  • Heiko,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Je höher also die Spannung, umso größer die Durchbiegung<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Du wirfst die Physik durcheinander!


    Bsp: Einfacher, am Ende belasteter Kragbalken. An der Einspannstelle ist die Belastung am höchsten und die Durchbiegung Null, da der Balken an der Stelle aus der Wand tritt. Am Ende ist die Biegespannung Null und die Durchbiegung am höchsten!


    Nichts durcheinander bringen!


    Deswegen kann der Träger zum Ende hin immer dünner werden! Das ist tatsächlich Statik erstes Semester! [B)]


    Viele Grüße
    Michael


    P.S. Wieso wird angenommen, das hier was von mir schlecht geredet wird? Ich finde das der Threadtitel "Böser Carbon Mythos endlich tot" für Amateurgeräte (konkret: bis 1000€) absolut nicht zutrifft. Zu teuer und Anwender hat meißt andere, größere Probleme.

  • Hallo Michael,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Das ist tatsächlich Statik erstes Semester!<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Allerdings!
    Und Du hast gerade ohne danach gefragt zu werden bestätigt, dass Du dieses Semester komplett geschwänzt hast[;)]


    Zum Nacharbeiten:
    http://de.wikipedia.org/wiki/Hookesches_Gesetz
    http://de.wikipedia.org/wiki/Elastizit%C3%A4tsgesetz


    Kleiner Tip, es geht hier um die *lokale* Situation.
    Einstieg in das Konzept:
    http://de.wikipedia.org/wiki/Differentialrechnung


    cs Kai

  • Danke Kai!


    Geschwänzt habe ich nicht! Es zeigt mir dass du nicht verstanden hast, wovon ich rede.


    Eine Brücke vertieft sich NIE an ihren Auflagern, sondern immer an der am weitesten von diesen Entfernten Stelle (der Brückenmitte).


    Wenn du mir diesen Standpunkt streitig machen willst, weiß ich auch nciht weiter


    Der höchst belastete Teil ist der Brückenkopf und der ist Querschnittsmäßig am dicksten ausgeführt!


    So sollte ein optimierter Newtontubus auch aussehen: An den Tubusschellen (dem Einspannlager) am dicksten, zu den Tubusenden dünner. Ein Paraboloid, wie ich schon berichtig wurde, bei dem die Wandstärke in einer Funktion 3. Ordnung zum Ende hin abnimmt.


    Wenn du den Tubus im Rohrschellenbreich möglichst dünn und an den Tubusenden möglichst dick machen willst, dann tu das. Ich möchte soetwas nicht haben!


    Viele Grüße
    Michael

  • Moin Michael,


    ich hab´s Dir doch vorgerechnet. Also mach Dich bitte kundig. Und sei ganz sicher: Hooke hat recht!
    Einige meiner Studenten hatten auch immer wieder Verständnisprobleme damit. Besser nochmal in
    die Theorie, wird nämlich nochmal ernst bei den Maschinenelementen (-&gt; Getriebeauslegung) – falls
    Du das beruflich brauchst.


    Was Du meist, sind die differenziellen Randbedingungen für die Verschiebung w(x) (Verschiebung in
    x-Richtung gerne „u“, in y-Richtung „v“ und in Z-Achse gerne „w“ genannt). Die hast Du zwar richtig
    erkannt, aber falsch umgesetzt! Wenn Du´s einfach haben möchtest, schau einfach nochmal ins
    Mechanik-Skipt: Der Kragbalken ist das klassische Lehrstück für die Herleitung von u/v/w und
    u/v/w´´´ bzw. durch 3 malige Integrieren zurück auf u/v/w.


    1) Zu Hooke: Die Verschiebung v(x) bei x=L (L=Kraglänge) ist von der Spannung sigma xx (x) an Stelle x=0 abhängig!


    2) Stelle mal die Gleichung v(x) auf: enthalten ist eben dieser Stelle x=L das maximale Biegemoment an
    Stelle x=0 (rechnerisch ist also sigma max eingefaßt). Auch der E-Modul ist nun in der Gleichung enthalten!


    3) Wenn du die DGL´s aufstellst und die allgemeinen Lösungen heranziehst und Deine Randbedingugnen
    einsetzt, dann sollte das ganz klar werden!


    4.) Menno.



    Gruß
    Heiko


    PS:


    5) Michael, nach Deinem obigem Beitrag sind´s doch größere Lücken als nur Flüchtigkeit! Du vermischt die
    Lagerung und die Schlußfolgerungen. Bei Deinem Beispiel mit der Brücke hast Du im Punkt der maximalen
    Verschiebung nun auch noch die größte Spannung! Wie passt Dir das denn in s Konzept? Das ging doch laut Deinem
    Kragbalken gar nicht!?


    6) Der Kai hat´s verstanden, da bin ich sicher!


    7) Das wird nicht gerade besser!

  • Moin Michael,
    wenn man alle Freiheitsgrade bei der Konstruktion nutzen will, läuft das auf's Optimieren mittels FEM hinaus. Hier mit irgendwelchen Formeln zu diskutieren, finde ich da schon etwas abwegig. Das kann ein vernünftiges CAD-Programm besser. Dann lande ich aber bei dünnwandigen Rohren mit Außenskelett. So wie man bei einer Brücke auch "Tragkonstruktion" und "Fahrbahn" trennt.


    Die Frage stellt sich aber dann nicht, wenn, man nicht CFK als Rohware hat und verarbeiten will, sondern CFK-Rohre als "Halbzeug". Die Freiheitsgrade sind dann reduziert, auf Rohrmaterial, Rohrabmessungen eventuell Stellen, die man mit einem zweiten Rohr als Manschette verstärkt.


    Also worüber diskutiert ihr?


    Gruß

  • Freunde wir reden aneinander vorbei.


    Ich frage mich, wie ich so erfolgreich durch diese ganzen Semester gekommen bin und doch so dumm geblieben sein soll. -&gt; Schiebts ruhig auf die Schule und das System, ist okay! [:)]


    Es ging um die Durchbiegung und das Gewicht der Tuben. Hierzu habe ich die Aussage gemacht, dass wenn man es [natürlich total übertrieben, das ist mir klar] ganz gründlich machen will, die Tubuswandstärke variabel gestalten muss.


    Sie muss am Ort des größten angreifenden Moments am größten sein und im Sinne der Materialeinsparung/Gewichtsreduktion dünner werden. So wäre das Material am besten ausgenutzt.


    Wenn ich mit den Tubus als einen Balken vorstelle, der in der Mitte zentrisch gelagert wird, muss seine Balkenstärke rechts und links zum Ende abnehmen. Über diesen Sachverhalt wird hier diskutiert und dann meine Schulbildung in Frage gestellt, das ist traurig!


    Ich habe mir wahrscheinlich hier keine Freunde gemacht, weil ich High-Tech schlechtgeredet habe. Tut mir leid!


    Viele Grüße
    Michael


    P.S. Kalle: Das Thema ist verkorkst... ich halte mich jetzt raus, ist mir zu doof.[B)]

  • Michael,
    als Konstukteur sollte man das Ziel nicht aus den Augen lassen. Nicht alles, was konstruktiv machbar ist, ist auch bezahlbar oder wird von den Kunden gekauft. Da unterscheidet sich der ambitionierte und versierte "Selbstbauer" von Firmen.


    Letzte versuchen Bauteile, soweit es geht, zu standardisieren, wenn möglich, über ganze Produktreihen hinweg.


    Gruß

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Der_Michael</i>
    <br />Freunde wir reden aneinander vorbei.


    Ich frage mich, wie ich so erfolgreich durch diese ganzen Semester gekommen bin und doch so dumm geblieben sein soll. -&gt; Schiebts ruhig auf die Schule und das System, ist okay! [:)]


    Es ging um die Durchbiegung und das Gewicht der Tuben. Hierzu habe ich die Aussage gemacht, dass wenn man es [natürlich total übertrieben, das ist mir klar] ganz gründlich machen will, die Tubuswandstärke variabel gestalten muss.


    Sie muss am Ort des größten angreifenden Moments am größten sein und im Sinne der Materialeinsparung/Gewichtsreduktion dünner werden. So wäre das Material am besten ausgenutzt.


    Wenn ich mit den Tubus als einen Balken vorstelle, der in der Mitte zentrisch gelagert wird, muss seine Balkenstärke rechts und links zum Ende abnehmen. Über diesen Sachverhalt wird hier diskutiert und dann meine Schulbildung in Frage gestellt, das ist traurig!


    Ich habe mir wahrscheinlich hier keine Freunde gemacht, weil ich High-Tech schlechtgeredet habe. Tut mir leid!


    Viele Grüße
    Michael


    P.S. Kalle: Das Thema ist verkorkst... ich halte mich jetzt raus, ist mir zu doof.[B)]
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    ja, das ist wahrlich ein Problem wenn mit Gewalt ein Material-Werbefeldzug durchgezogen werden sollte .....


    hier wird Integriert und Differenziert in dritter Ordnung und sonstwas [:)] Wisst Ihr Leute, ein Zimmerergeselle braucht keine Integrale und Differenziale um zu wissen, daß die Pfette über der Mauerbank am stärksten und am Vordachende am schwächsten ausgeführt werden muß. Und nichts anderes macht unser Tubusröhrchen eines Refraktors - im Schwerpunkt wird die Röhre aufgelegt (Mauerbank) und an den Tubus-Enden (Vordachende) ist die Biegebeanspruchung NULL [:D]


    Das ganze Getue wird wirklich langsam zu doof ....


    Johann

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Das ganze Getue wird wirklich langsam zu doof ....<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Vielleicht ist es das, was Michael erreichen wollte...mit der Praxis sich auseinandersetzen und was fertigungstechnisch (auch in größerer Stückzahl, um preislich attraktiv zu bleiben) sinnvoll ist, war nichts zu merken. Ich würde zumindest meinen Carbontubus "för keen Gild" hergeben. Und ja, ich habe auch 3 Semester Statik bzw. Technische Mechanik gehabt.

  • Hi Johann , <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">..und an den Tubus-Enden (Vordachende) ist die Biegebeanspruchung NULL <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Dummerweise hängt da am hinteren Ende der Auszug und der bringt einen schönen Hebel auf das Ende des Tubus- da tut sich doch einiges mehr als NULL


    Das Grinsen kannst du wieder einpacken


    Stefan

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: stefan-h</i>
    <br />Hi Johann , <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">..und an den Tubus-Enden (Vordachende) ist die Biegebeanspruchung NULL <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Dummerweise hängt da am hinteren Ende der Auszug und der bringt einen schönen Hebel auf das Ende des Tubus- da tut sich doch einiges mehr als NULL


    Das Grinsen kannst du wieder einpacken


    Stefan
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    [:D] am Ende eines Bauteiles (und ein solches stellt das Tubusende dar) gibt es keine Biegebeanspruchung [:D][:D][:D]


    Johann


    Nachtrag:


    beim Drehen zwischen zwei Spitzen tut sich dazwischen auch was und weshalb sind dann die Spitzen spitz [?]
    GENAU, weil an der Spitze der Spitzen keine Biegebeanspruchung vorliegt [8D]

  • Hi,


    ach ja? Ende des Tubus- da steckt der OAZ drin und der geht noch ein Stück weiter und zieht mit seinem Gewicht eben am Endstück des Tubus- und dort bringt er eine nette Biegebeanspruchung rein in den Bereich wo Tubus und OAZ überlappen. Das kannst du soweit treiben mit der Belastung bis am Tubus was bricht- wenn keine Biegebeanspruchung auftritt- durch was kommt dann der Bruch zustande? Wobei- vorher knickt bei Blech das Ding in dem Fall meistens ja ab.


    Stefan

  • Stefan,


    dann berechne doch einmal die Biegespannung am Bauteilende ...


    Das was du hier beschreibst, hat mit Biegung nichts zu tun, auch wenn der Tubus dabei verformt werden sollte. Das Szenario, welches du hier beschreibst entsteht bei nicht formschlüssigen Verbindungen zweier Bauteile und ist Konstruktionsbedingt. Wenn du den Auszug mit einer Wurfpassung in den Tubus steckst und mit radialen Schräublein befestigst, dann kann das schon mal passieren. Würde man z. B. eine Muffe - Rohr - Gewindeverbindung mit entsprechender Gewindelänge verwenden, dann gibts das nicht .... auch nicht bei einer Kegelverbindung - sie dir doch einfach mal Werkzeugaufnahmen an ...

  • Also Stefan -


    hier irrst Du zwar nicht im Grundsätzlichen, aber im Detail.


    In jedem Punkt (auf der Länge des Tubus) gilt: Das Biegemoment ist gleich der Summe aller Einzelkräfte multipliziert mit dem dazugehörigen Hebelarm. Hierbei können massive Einzelteile mit deren Masse und dem Schwerpunkt als Wirkhebel vereinfacht werden. Das bedeutet aber, daß am Befestigunspunkt des OAZ (der ist nicht so weit vom Schwerpunkt desselben entfernt, auch unter der Berücksichtugung der Last wie CCD-Kamera) selbst das Biegemoment klein bleibt. (In diesem Falle habe ich mal den Refraktor vorausgesetzt). Brechen wird da vielleicht die Schraube, mit der der OAZ befestigt ist, aber die Biegesteifigkeit wird immer noch in der Rohrschelle gefordert und danach muß die Dimensionierung bzw. die Rechnung der Durchbiegung erfolgen.

  • Hallo Leute,


    ist ja schön das sich hier einige mit Statik auskennen aber bleibt doch bitte auf dem Teppich.
    Ich dachte wir waren uns einig das es bei einem Teleskop Tubus das Sinnvollste ist ein schnödes Rohr zu verwenden eventuell mit Verstärkungen an Neuralgischen Punkten.


    Das soll keine Wundertüte werden mit aufwendig berechneter Struktur.
    Michael hat hier leider die Diskussion in eine völlig unsinnige Richtung gelenkt.


    Obendrein ist Sein Vorschlag den Tubus in der Mitte mit der stärksten Wandstärke auszuführen und diese zu den Enden hin zu verkleinern zwar Statisch bei isolierter Betrachtung dieses Bauteiles und Augenmerk ausschließlich auch die Festigkeit über die Längsachse des Tubus korrekt.


    Aber leider kommt es nicht nur auf die Längsachse an und es befinden sich Anbauteile am Tubus.
    Hier ist eindeutig der Überblick über das Ganze und dessen Funktion verloren gegangen was zu einer fatalen Fehlkonstruktion geführt hat.


    Das größte Problem bei einem Tubus ist gar nicht mal die Festigkeit über die Längsachse, selbst dünnwandige Tuben haben hier auf Grund des großen Durchmessers keine größeren Probleme und biegen sich bei normaler Belastung nicht sonderlich durch.


    Das eigentliche Problem ist die Formstabilität des Tubus als ganzen und im Speziellen an Neuralgischen Punkten wie der Verbindung mit dem OAZ beim Newton.
    Kräfte die beim Newton über den OAZ in den Tubus eingeleitet werden verbiegen nicht in erster Linie das gesamte Rohr in der Längsachse sondern es wird vor allem die Tubuswand lokal deformiert was letztlich die Justage des OAZ zunichte macht.


    Punkt1


    Der OAZ befindet sich beim Newton in der Nähe des Tubusendes, hier will Michael die Wandstärke reduzieren und damit die Stabilität schwächen.


    Punkt 2


    Bezüglich Formstabilität sind die Enden eines Rohres am kritischsten , dort lässt sich ein Rohr am leichtesten zusammendrücken, es wäre fatal hier die Wandstärke zusätzlich zu verringern.
    Es wäre im Gegenteil vernünftig diese Enden zu Gunsten der Formstabilität zusätzlich zu verstärken.
    Genau das wird auch gemacht.
    Siehe die Tuben dünnwandiger Newton, dort sitzt am vorderen Tubusende ein Verstärkungsring und Hinten ist die Spiegelzelle auch so ausgeführt das die Formstabilität des Tubus gewährleistet bleibt.
    So ist es zb. bei dem Vixen 114 den ich mal hatte.


    Punkt3


    Apropo Spiegelzelle.
    Diese inklusive des HS ist das schwerste Bauteil am Newton, die Verbindung zum Tubus sollte daher möglichst stabil sein, auch hier wäre es kontraproduktiv den Tubus ausgerechnet da wo es drauf ankommt zu schwächen.


    Punkt4


    Die FS Spinne.
    Die sitzt ja bekanntlich am vorderen Ende des Tubus, auch wen deren Gewicht nicht groß ist so belastet diese doch die Formstabilität des Tubus auf Grund der üblichen Befestigungswiese.
    Spätestens wenn diese nicht mit dünnen Blechen sondern mit Drähten realisiert wird (derartige Konstruktionen wurden hier ja schon vorgestellt und als sehr gelungen bewundert) die entsprechend stramm gespannt werden müssen wird man an dieser Stelle den Tubus deulich verstärken müssen damit dieser nicht deformiert wird.



    Also was soll das mit der Wundertüte, wie ihr seht wäre das ohnehin ne Fehlkonstruktion.


    Belassen wir es beim schnöden Rohr und verstärken es meinetwegen an neuralgischen Punkten.


    Grüße Gerd

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ich will hier jettz bitte KEINE Schlammschlacht lostreten.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Schon als ich diesen Satz zum ersten Mal gelesen habe, konnte ich mir ein Grinsen nicht verkneifen. Aber jetzt, nach 8 Seiten ist er ein echter Knueller. [:D]

  • Hallo Gerd,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Aber leider kommt es nicht nur auf die Längsachse an und es befinden sich Anbauteile am Tubus.
    Hier ist eindeutig der Überblick über das Ganze und dessen Funktion verloren gegangen was zu einer fatalen Fehlkonstruktion geführt hat.


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    genau so ist es ! Und das hat mit dem Tubusmaterial schon einmal rein gar nichts zu tun, denn ein gut gebauter Pappetubus ist allemal besser als ein sog. High - End - Tubus aus welcher Faser auch immer, wenn der Überblick über das Wesentliche verloren gegangen ist und ausschließlich die Gewichtsfrage und die thermische Längendehnung zum Tragen kommt ....


    Und wenn schon eine High - End - Faser, dann bitte überpinseln mit weißem Lack damit auch die Farbe High - End ist und nicht wegen der Materialprotzerei faule Kompromisse eingehen [:D]


    Johann

  • Hallo Johann,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">ein gut gebauter Pappetubus ist allemal besser als ein sog. High - End - Tubus aus welcher Faser auch immer, wenn der Überblick über das Wesentliche verloren gegangen ist und ausschließlich die Gewichtsfrage und die thermische Längendehnung zum Tragen kommt ....<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    ja ein Hartpapiertubus ist natürlich völlig ok, das Material ist mir durchaus sympathisch auch in Hinblick auf dessen Bearbeitung.


    Allerdings ist so ein Tubus dann doch schon relativ schwer.
    Hier kommt es natürlich drauf an wie hoch man Personlich den Gewichtsfaktor einstuft und auch was am konkreten Teleskop dann an Gewicht durch CFK einzusparen ist und was das CFK dann mehr kostet.
    Bezüglich Gewicht spielt natürlich auch mit rein ob es ein Reiseteleleskop sein soll oder Stationär verwendet wird.


    Pauschal lässt sich da also keine Aussage treffen.
    Persönlich ist für mich zb. das Gewicht ein ganz entscheidender Faktor.


    Aber natürlich muss die Gewichtsersparnis und der Mehrpreis bei CFK noch in vernünftiger Relation stehen.


    Die mögliche Gewichtsersparnis mit CFK Tubus hängt natürlich ganz wesentlich davon ab welchen Gewichtsanteil der Tubus am Gesamtgewicht hat.


    Hier dürfte beim langsamen Newton mit entsprechend langen und dementsprechend schweren Tubus das größte Potential stecken und hier sehe ich einen CFK Tubus in jedem Fall im Vorteil.


    Bei anderen Teleskopen wie dem RC im Beispiehl von Juergen


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">ich hatte gerade als Endverbraucher die Entscheidung "Karbon oder nicht ?" zu taetigen.


    Alternativen waren:


    Instrument im Metalltubus, m = 15.7 kg, 1999 Euro.


    Instrument im Karbontubus, m = 14.6 kg, 2799 Euro.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Fällt die Gewichtsersparnis wesentlich bescheidener aus weil der kurze Tubus ohnehin nur entsprechen wenig Anteil am Gesamtgewicht hat und demzufolge lässt sich da auch nicht sonderlich viel Gewicht sparen.


    Der Aufpreis in dem Beispiel ist gewaltig.
    Das liegt aber nicht rein am CFK.
    Natürlich hat das seinen Preis und man bekommt es nicht fürn Appel und n Ei aber so gewaltig sind die Mehrkosten nun aber bei weitem nicht würde man einen Fairen Preis verlangen.


    200 Euro Aufpreis hätte es auch getan und dann ist auch die CFK Version wieder ne Überlegung Wert.
    Das Problem ist nicht das Material als solches sondern die völlig überzogenen Preise die bisweilen dafür verlangt werden.


    Das ist etwas was auch mir missfällt aber es liegt an den Herstellern und Händlern und nicht am CFK.


    Ist wohl bisschen so wie bei Markenartikeln, da zahlt man ja auch für den „edlen“ Schriftzug nen satten Aufpreis.
    Exakt die gleichen Artikel vom gleichen Hersteller in der gleichen Qualität aber mit weniger prominenten Schriftzug sind ja dann auch deutlich billiger.
    Mit Herstellungskosten hat der Aufpreis dort also nicht zu tun.


    Offensichtlich meint man beim „edlen“ CFK auch so einen Sonderzuschlag nehmen zu müssen der längst nicht nur allein mit den etwas höheren Materialkosten zu rechtfertigen ist.


    Aber ich denke das wird nicht ewig so klappen denn das „edle“ CFK wird mit zunehmender Verbreitung längst nicht mehr so exklusiv sein und dann ein ganz normaler Werkstoff zum ganz normalen Preis sein der sich dann an den Herstellungskosten und nicht an der Exklusivität orientiert.


    Aus diesen Blickwinkel sehe ich die „Modeerscheinung“ CFK durchaus positiv.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Und wenn schon eine High - End - Faser, dann bitte überpinseln mit weißem Lack <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Würde ich ebenfalls bevorzugen und das sollte ja auch kein Problem sein.
    Ich finde ein Teleskop sollte klassisch Weiß sein, einmal aus ästhetischen Gründen worüber sich streiten ließe aber auch aus praktischen Gründen.


    Zumal sich bei Weglassen der „edlen“ Sichtlage das CFK auch günstiger herstellen lässt.


    Grüße Gerd

  • Hallo Johann,


    daß Carbon ein überlegenes Material ist, haben wir ja von den Fakten her geklärt. Jetzt sind wir aber alle gespannt, welchen gut konstrierten Papptubus Du uns präsentierst, der einem Carbontubus überlegen ist. Aber bitte die üblichen Rahmenbedingungen beachten:
    - Tubus muß zumindest im mittleren Drittel zylindrisch sein, sonst kann man ihn nicht zwecks Ausbalancieren hin - und herschieben
    - Tubus muß bei gleicher Steifigkeit leichter sein als ein Carbontubus


    Bitte natürlich auch einen derzeit Carbon-tubus einer der Firmen nennen, die so etwas derzeit mit einem Refraktor anbieten, und der dann als Vergleich dient.


    Clear skies


    Tassilo

  • Heute nachmittag muss ich auch mal wieder dazu schreiben :-), ich gehe jedoch nicht auf die Qualität verschiedener Tubusmaterialen ein, sondern auf Gesamtgewichte.




    6"F/7 Carbontubus mit 3" Auszug wiegt 11 kg


    6"F/7 Alutubus mit 3" Auszug wiegt 12,3 kg


    6"F/8 , also 150 mm länger, mit Krüpax 50 Tubus und 3" wiegt ebenfalls 11 kg , somit der leichtest im Bunde der dreien, da er schlieslich 150 mm Länger ist


    Dies heisst der Kohlefasertubus ist schwerer , aber wieso ? Weil in China und Taiwan rücksichtslos Alu in den Tubusadaptern verbaut wird


    Kohlefasertubuen könnten deutlich leichter gebaut werden, wenn die Aluteile von unnötigem Balast entsorgt werden würden. Dies wird aber nicht getan und deswegen bringt Carbon in diesen Fällen nicht den Gewichtsvorteil, den es bringen könnte


    Die gleichen Tubuen aus Alu aus Taiwan/China wiegen mehr als die beiden oberen, weil massiv Alu verbaut wird.


    Ein Alutubus perfekt und stabil konstruiert ( siehe ehamsl Vixen Fluorite ) könnten ebenfalls sehr leicht gebaut werden.


    Unsere früheren TMB Apos mit Tuben und Auszüge aus Deutschland ( alter weiss-silberne Version ) hat man vor 10 Jahren angeprangert weil hier der 152 mm F/8.... 13.9 kg gewogen hat. Das sind Gewichte die heute von William Optics, Takahashi und auch den Chinesen übertrumpft werden ohne angerügt zu werden.


    Was ich damit zum Ausdruck bringen möchte, wenn ich schon Carbon-Apos anbiete, dann sollte ich daraus auch einen Vorteil erhaschen und diesen deutlich leichter Bauen als Alu oder Krpüax Tuben, sonst macht Carbon wirklich keinen Sinn

  • Hallo Markus,


    Gegenrede:
    Der 127 ED von Meade (ES) wiegt im Alutubus 9,6kg.
    Der 127 ED von Meade (ES) wiegt im Carbontubus 6,5kg


    Beste Grüße
    Winfried


    P.S.: ist wie Beton: "...es kommt darauf an, was man daraus macht..." (ehemalige?) Werbung von Heidelberger Zement.


    Wobei ich kein Verfechter von Carbon bin. Bei mir sollte ein Refraktor (zumindest) weiß sein. Und das wird er auch werden!

  • Hallo Markus,


    das heißt nur, daß sowohl der Alu- als auch der Carbontubus zu schwer konstruiert wurden, weil beide Materialien Krüpax überlegen sind. Wir sind hier mit den Fakten aber schon seit ein paar Seiten durch, und befinden uns im Chips-Stadium des Threads. Hier wird traditionell Postern die Möglichkeit geboten, sich selbst zu blamieren. Derzeit sind wir gespannt auf Johanns Papptubus.



    Clear skies


    Tassilo

  • Hallo Tassilo,


    ...und befinden uns im Chips-Stadium des Threads...


    was an sich nichts mit Aluminium- oder Carbontubus zu tun hat. Der Thread ist mal wieder entgleist und befindet sich in völlig anderen Regionen. - Die ich, - zumindest als "Visueller", - lächerlich finde.
    Ich komme mit dem Carbontubus sehr gut zurecht, auch mit meiner Nikon D3x, die ja nicht gerade als die leichteste ihres Faches gilt. Dazwischen hängt auch noch so einiges zum Test, was den Tubus offensichtlich nicht im geringsten interessiert.


    CS
    Winfried

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