Langbrennweitige Refraktoren

  • Hallo,


    gibt es denn keine neuen Berichte und Erfahrungen zu den schönen alten langen Fraunhofern? Das wäre schade, denn die langen Röhren haben doch das gewisse Etwas. Und außerdem suche ich gerade einen solchen 4 Zöller mit etwa f/15. Hat jemand so etwas in dieser Art zum Verkaufen?
    Von diesen f/15 Geräten habe ich einen schon einen 80/1200 mit Kosmos Objektiv von Lichtenknecker, wollte mich aber noch ein wenig vergrößern.


    Gruß Matthias

  • Hallo,
    eigentlich lese ich in diesem Thread auch nur still mit [:)].
    Ich hab während meiner Schulzeit öfters durch einen Telementor 63/840 und einen 80/1200 FH von Zeiss geschaut und seitdem steht für mich fest, dass ich mal einen 100/1500er haben will- vielleicht sogar als Selbstbau. Eigentlich macht es so garkeinen Sinn...ein gut gebauter(auch teurer und qualitativ hochwertiger, das wird oft vergessen) Newton kann zwar (fast)alles besser, aber trotzdem üben diese langen Refraktoren einen eigenartigen Reiz auf mich aus. Ich weiß auch nicht woran das liegt.
    Bis jetzt hats nur zu einem 80/900er gereicht- aber was nicht is kann ja noch werden..


    Grüße

  • Hallo,


    zu den (relativ) langen Röhren kann ich mittlerweile auch noch eine beisteuern - ein weiteres Mauerblümchen von Wachter, ähnlich dem 8.8" Stauß-Refraktor, nur etwas kleiner (FH 125/2300mm, f/18.4):




    Der Vorbesitzer hat den Refraktor vor über 25 Jahren von Herrn Günther D. Roth gekauft, welcher ihn vermutlich bei Wachter für seine Dachbodensternwarte anfertigen ließ (Bild siehe Handbuch für Sternfreunde). Meines Wissens nach ist das ein Einzelstück, das der Vorbesitzer mir vor einigen Wochen aus Altersgründen zu einem sehr fairen Preis überließ.


    Er soll eine sehr gute Optik haben, aber vor dem Testen steht zunächst eine Totalrestauration an. Die dafür speziell angepaßte Astronom-II Montierung wurde als Gabelmontierung ausgeführt. Leider ist die Mechanik ziemlich 'fertig', die Montierung sitzt fest, auch ohne Klemmung. Da ich aber noch eine normale Astronom-II habe, kenne ich das Innenleben genau. Die Optik ist noch weitgehend unversehrt, die Vergütung ist nicht mehr perfekt, die Planspiegel könnten eine neue Belegung gebrauchen. Was fehlt ist der originale Wachter-Sucher, dem alten Bild nach wohl ein kurzbauender 10x40mm.


    Das Fernrohr wird dieses Jahr liebevoll und mit Respekt restauriert, egal was die jüngeren Kollegen hier von Alteisen und Heavy-Metal halten! Aber ich gebe zu, als Reisefernrohr, um damit durchs Gelände zu traben, ist er wirklich ungeeignet; alleine die Gußstahlsäule bekommen zwei Leuten nur mit einiger Mühe getragen! Und einen Farbfehler hat er wohl auch, aber völlig egal. Ich weiß noch als wäre es gestern gewesen, wie ich als 16-jähriger Junge geifernd über Bildern von Teleskopen dieser Art saß und mich fragte: Werde auch ich einmal ein Solches besitzen?


    Grüße, Coyote


    PS: (==>)Rudi-Fernrohrland: Was ist mit dem Stauß-Refraktor? Ist der noch brauchbar?

    Es schaute mich an - und ich schaute Es an.
    Und errötend wich Es zurück - das Universum.


    Bresser 102/460 | Tasco 76/1200 | Tasco 60/1200 | Tasco 60/900 | Tasco 60/700 | Tasco 50/600 | Minolta Bino 10x42 | Kasai s'Gucki 2.3x40

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Fernrohrland</i>
    <br />Hallo miteinander,


    danke für die netten Rückmeldungen.


    Michael:
    Geb deinen schönen Refraktor ja nie mehr her! Unser AK 90 gehört der Sternwarte, wir haben dazu eine Orion 60 Montierung, aber neuerdings ist der 90 K auf einer G-11 Losmandy, im Wechsel mit anderen Geräten.


    .........


    Rudi


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">



    Hallo Rudi,


    auch wenn der Beitrag schon reichlich angestaubt ist, wollte ich nur noch einmal ergänzen, dass sich mein Setup von Seite 3 ja mittlerweile komplettiert hatte. Aus den Niederlanden fand eine Lichtenknecker M60 ( Kosmos Orion 60 ) Montierung in der Baustufe 3 ihren Weg zu mir. Die motorische Nachführung läuft auch heute noch sehr ruhig und gleichmäßig !




    MfG Michael

  • ...und hier ist noch mein kleiner f/15 "Pulsadur". Es ist sozusagen ein wilder Klassik-Mix von mir. Eigentlich ist es ein japanischer 80/1200 mm Refraktor von Towa Opticals. Hier in der Version als Tasco 10k. Da mir die original Montierung einfach zu grauslich war, habe ich den Refraktor, der übrigens eine ganz ausgezeichnete Optik besitzt, etwas stylischer montiert. Wie man unschwer erkennen kann, auf einer Zeiss T.
    Da der Refraktor recht leicht ist und auch einen relativ kurzen Tubus hat, sitzt das Ganze sehr stabil auf der Zeiss T !! "Angehängt" ist ein Unitron Unihex Revolver....


    MfG Michael


  • Coyote, der Wachter ist gnadenlos!! Die ganzen räumlichen Durchdringungen, absolut abgefahren und meisterhaft. Heute unbezahlbar. Absolutes Einzelstück. Niemals verkaufen!


    Es würde mich aus naheliegenden Gründen interessieren, welche Maßnahmen gegen Streulicht sich die Jungs bei den sich kreuzenden Lichtkegeln ausgedacht haben.


    LG, Martin

  • Hallo Martin,


    ich werde vom Verlauf der Restauration Bilder machen und auch bekommen, soweit Teilarbeiten von Anderen gemacht werden. Wenn das Teleskop dann wieder im alten Glanze erstrahlt bringe ich einen Bericht mit Photos und Erfahrungen. Bis dahin kenne ich dann auch das Innenleben des optischen Tubus.


    Grüße, Coyote

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  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Reverend_Coyote</i>
    <br />(Bild siehe Handbuch für Sternfreunde)<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo! Dieses Bild im "Handbuch" war oft mein Ausgangspunkt für unerfüllbar erscheinende Träume... lang' ist es her!
    Inzwischen hatte ich auch einen LK 150/2350 Faltrefraktor im Einsatz, eine phantastische Optik, und immer eine bequeme Einblickposition!


    Gruß, Michael.

  • Hi,


    da wir gerade bei den langen Röhren sind: Hat bereits jemand aus der Community ein historisches, einlinsiges Luftfernrohr gebaut und kann berichten? Mit modernen Materialien wäre das doch auch mal interessant - dann wirds noch länger und 'fernrohrartiger'. Mir fehlt leider die Zeit dafür, aber vielleicht kann ich Matthias Wirth dafür begeistern. Eine dünne Einzellinse schleifen sollte so schwer auch nicht sein? Die muß ja nicht Strehl &gt;= 99% haben um authentisch zu sein.


    Grüße, Gerd

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  • Hallo,


    apropos Luftfernrohr:


    Das war bei uns letztes Jahr mal ein Thema.


    Anlaß war der höllisch schwere FH Refraktor 140/900 von Astro Professional:




    Dieser wiegt fast 12 kg, das ist total daneben.



    Daraus wurde dann folgendes:




    Ein Leichtgewicht von ca. 5 kg.


    Vorteil: kein Tubusseeing, schnelle Auskühlung, stabil - ohne Durchbiegen, justierstabil, leicht und gut transportabel - auch auf einer kleinen Montierung stabil.


    Es gibt dann auch eine aus Folie gestaltete und mit Klettband versehenes Lichtschutztuch, das gleichzeitig als Taukappe dient.


    Das ganze funkti9oniert mit nur einer Innenblende und ist absolut tagblindfrei, wir haben es getestet!


    Aber die Kosten wären für eine kleine Serie viel zu hoch, zumal der Tubus übrig bleibt, den niemand will.


    Natürlich haben wir auch daran gedacht: Istar Optical, die bieten einzelne Objektive an:


    Aber ob da ein Markt dafür da ist?



    Das eine Gerät ist jedoch mit viel Erfolg im Einsatz.


    Viele Grüße


    Rudolf Idler
    Fernrohrland

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: CorCaroli</i>
    <br />Servus Reinhard.


    Dein Vorhaben würde ich nicht machen.
    Ein f12 bis f15 Teleskop mit ungefalteten Strahlengang wird ein sehr großes Teil.
    Du solltest noch schreiben, ob du mobil bist, oder ob das Teleskop fest aufgestellt werden soll.


    Falls mobil, wäre es für mich ein NoGo. Neben der Länge, die du bewältigen musst, hast du auch noch das Gewicht, das du herumwuchten musst.


    Ich habe Erfahrungen mit einem 150mm, f20 Schiefspiegler, Baulänge ca. 120cm, Gewicht ca. 10kg. Auch für diesen muss ich meine G11 entsprechend hoch einstellen, beim ab- und aufbauen ist es dann von Vorteil, wenn sich um den Oberarmknochen, den Schultern usw. einiges an Muskeln befindet - ich möchte damit sagen, dass man das auch alleine Bewerkstelligen sollte, sonst wirst du ein 16kg Gerät mit 2 Meter Baulänge nicht oft aufstellen.


    Beim Schiefspiegler befindet sich der OAZ in der Nähe vom Deklinationskopf, bei einem langen Refraktor ist der weiter von der Montierung weg, du musst die Beine vom Stativ noch höher ausziehen, wenn du dich nicht in Zenitnähe fast schon unters Teleskop legen willst.


    Die Dinge, die ich bei so einer Kaufentscheidung beachten würde:
    - Belastung für die Montierung, insbesondere der Hebel.
    - Transportmaße, inklusive Montierung und Zubehör.
    - Kann ich das noch alleine Aufstellen und bewältigen.


    Überdenke das alles.


    Gruß
    Gerd
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">

  • Hallo zusammen,


    wenn ich mir die sich wild durchdringenden Röhren bei den Faltrefraktoren anschaue, frage ich mich:


    Warum eigentlich kein Fagott-Dobson-Refraktor in offener Bauweise? Ein Ende mit Objektiv und Okularauszug, das andere Ende mit dem "großen" Faltspiegel, verbunden mit 3-4 Stangenpaaren wie bei den Gitterrohr-Newton-Dobsons. Nur deutlich kopflastiger, so dass man es weiter oben lagern müsste. Dafür bleibt die Einblickhöhe auch bei horizontnahen Objekten angenehm. Vielleicht kann man à la Coudé sogar den Okularauszug in die Höhenachse legen.


    Hat jemand mal sowas versucht oder sogar erfolgreich gebaut? Das wäre ein Projekt, das mir mal Spaß machen würde...


    Gruß, Holger

    :milky_way: 10" f/5 Newton-Bino :comet: 120mm f/5 Achromaten-Bino :hammer_and_wrench: 8" f/8 Jones-Schiefspiegler-Bino

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