Drahtspinne bauen

  • Drahtspinnen sind, wenn sie richtig gebaut sind, superstabil und trotzdem leicht und mit geringer Obstruktion behaftet. Der Aufbau einer solchen Spinne ist für viele jedoch anscheinend etwas obskur.



    Da ich gerade am Bauen eines Dobson mit Drahtspinne bin habe ich die einzelnen Schritte mal sozusagen als Schritt-für-Schritt-Anleitung auf meiner Webseite dokumentiert.


    klickst Du hier und bis zur Drahtspinne runterscrollen.


    Viele Grüße
    Reiner

  • Hallo Reiner,
    schön zu sehen, wie Du Dir eine "Lehre" gebaut hast um die Drahtspinne aufzuspannen. Die Dokumentation über die Blenden ist steht dem im Übrigen in nichts nach.


    Viel Spaß mit dem Dobson.


    Gruß

  • Hallo Reiner,


    auch von mir herzlichen Dank für die Dokumentation. Ich hab zwar bisher noch keine derartige Spinne gebaut wohl aber schon mal auf einen besonderen Vorzug hingewiesen. Das sei noch mal wiederholt. Die Drähte haben in Summa eine wesentlich geringere Oberfläche als übliche Blechspinnen. Damit wird die Thermik wg. IR- Abstahlung der zwangsweise <b>im</b> Stahlengang befindlichen Flächen erheblich reduziert.


    Gruß Kurt

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Kurt</i>
    <br />Hallo Reiner,


    auch von mir herzlichen Dank für die Dokumentation. Ich hab zwar bisher noch keine derartige Spinne gebaut wohl aber schon mal auf einen besonderen Vorzug hingewiesen. Das sei noch mal wiederholt. Die Drähte haben in summa eine wesentlich geringere Oberfläche als übliche Eine übliche Blechspinnen. Damit wird die Thermik wg. IR- Abstahlung der zwangsweise <b>im</b> Stahlengang befindlichen Flächen erheblich reduziert.


    Gruß Kurt



    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Reiner, hallo Kurt,


    genau das ist der Grund, warum ich beim neuen 16er so eine Spinne verwenden sollte. Gute Dokumentation!
    Ich bin aber noch am Grübeln, ob ich nicht doch lieber einen Monoring bauen sollte.
    Der würde doch noch etwas leichter werden, schließlich will ich nicht schwerer werden als max. 11kg.
    Ich lass mich von mir überraschen![:)]
    CS
    Timm

  • Hallo zusammen,


    ich habe ja für meinen "Intarsien-Dob" (vielleicht kennen ihn manche vom ITV) auch eine Drahtspinne gebaut. Bin damit sehr zufrieden. Ein paar Anmerkungen:
    - Der Bau war bedeutend aufwändiger als bei einer klassischen Spinne - aber das kann an mir liegen
    - Je größer die Basislänge, umso stabiler! Das passt natürlich nicht so gut zum Monoring
    - Unbedingt eine Einbaulehre bauen, egal wie lang man daran bastelt. Ich habe darauf verzichtet und gedacht, ich kriege das "hin-justiert". Geht auch - hat aber einen ganzen Samstag gedauert. Nie wieder.
    - Justieren geht bei mir sowohl klassisch am Halter (3 Rändelschrauben) als auch über die 4 Drähte direkt - wie bei einer Gitarre. Ist auch sehr viel feinfühliger damit.
    - Bei der Drahtstärke kann man experimentieren. Für rostfreien Federstahldraht habe ich folgende Werte ausgerechnet:
    ... - 0,1mm: 3,6kg (und 5 Ohm elektr. Widerstand bei 1m Länge*)
    ... - 0,2mm: 14,5kg (und 1 Ohm)
    ... - 0,3mm: 32,5kg
    ... - 0,5mm: 90kg
    ... - 1,0mm: 361kg
    Die Werte basieren auf 1150 N/mm^2 (Tabellenwerk). Meine Spinne hat 4 Drähte à 0,1mm, und ist sehr stabil. Je dicker, umso schlechter die Verarbeitung - störrischer, Knicke gehen dann nicht mehr weg, usw. Andererseits muss man aufpassen, dass man beim justieren keinen Draht reisst. Das hat man aber nach 1-2 Fehlversuchen raus: Man spannt nach Gehör. Der Tip kommt aus dem cloudynights-Forum. Man spannt maximal bis "bing". Danach geht es nämlich noch ein wenig weiter, und dann reisst er. Aber zu wenig spannen ist auch schlecht, dann vibriert es, wenn man an den Tubus tappst. Spannt man aber ordentlich (und hat eine gute Basislänge), dann ist es bombenstabil.


    Letzer Tip: Bezugsquelle für sehr dünnen Federstahldraht - Modellbau-Versandhandel! Die Modell-Eisenbahner bauen daraus "armdicke" Hochspannungskabel ;) Ist auch super billig zu kriegen, also gleich mehr bestellen (Stichwort: "bing")...


    * Ich hatte die Idee, eine FS-Heizung zu bauen und über die Drähte mit Strom zu versorgen. Nicht realisiert...dank langer Taukappe auch kaum vermisst.


    LG, Michael


  • Vielen Dank für die vielen positiven Rückmeldungen


    (==&gt;) Kalle: ja, eine Einbaulehre ist ein Muss, sonst wird man bei der ganzen Sache hirschig!


    (==&gt;) Kurt: Das mit der Thermik hat mal irgendjemand von den Franzosen, ich glaube auf Alt-Az, aufgebracht. Ich weiss aber nicht mehr wer, ist auch schon viele Jahre her. Die hatte damals auch propagiert, Spinnenbleche blank zu lassen (solange sie nicht vom OAZ aus sichtbar sind).


    (==&gt;) Michael: Das mit dem störrisch sein ist absolut richtig, aber das ist auch ganz gut, weil man die Drähte ganz gut an Gewindestiften über verzwirbeln fest machen kann. Das geht dann nicht mehr von allein auf. Knicke darf man keine einbauen, aber das kriegt man schon hin. Hey, 0.1 mm! Das ist ja superdünn. Für die größeren Dobs bin ich mit 0.8 mm immer ganz gut gefahren. Das ist wirklich superstabil und trotdem noch recht gut zu verarbeiten.


    Wichtig ist, dass man das Befestigen an den Gewindestiften ein paar Mal übt, weil das in der Regel nicht auf Anhieb gut wird.


    Ebenfalls wichtig ist das Überkreuzen der Drähte und das fixieren der Kreuzungsstelle mit dünnem Draht oder Litze und verlöten. Grad wenn die Spinne noch nicht so stark gespannt ist, merkt man den Stabilitätsgewinn doch ziemlich deutlich.


    Viele Grüße
    Reiner

  • Hallo zusammen,


    nach längerer "Auszeit" möchte ich auch mal wieder was Beitragen.
    Reiner - sehr schön dokumentiert!


    Ich habe bisher 2 Drahtspinnen gebaut. Eine für einen 17,5er und eine für mein 24er Projekt, dessen Dokumentation leider etwas eingeschlafen ist. Zu meinen "Erfahrungen"...


    Die erste Drahtspinne (überzeugt durch Reiner) habe ich wie gesagt für den 17,5er von Kumpel René gebaut http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=111713.


    Das brauchte mangels Erfahrung aber mehrere Versuche. Eine Leiste zur Befestigung der Fangspiegelhalterung hatte ich eingezogen. Die ersten Wutausbrüche kamen dann als ich die Spinne nach dem Verzwirbeln wieder einbauen wollte. Ich hatte die Drähte an den Halterungen abgeknickt, alles ausgebaut, die Enden verzwirbelt (0.8mm waren da schon etwas "bockig") und dann alles wieder rein. Problem: durch das Verzwirbeln hatte sich die Spinne ganz schön verkürzt und ich bekam außen die Muttern nicht mehr drauf.


    2. Versuch. 5-6mm Reserve gelassen, die Spinne passte sofort, freu-freu-freu, stabil war es auch noch...man konnte den Hut ohne Probleme an der Fangspiegelhalterung packen und in der Luft drehen.
    Das war dann auch das Stichwort für Wutanfall 2 - "Fangspiegel". Dessen Dicke bzw. Lage hatte ich beim Einbau der Spinne vergessen - sie war zu tief.


    3. Versuch - Es war echt nicht mehr zum Lachen. Da kam dann dieses "bing" ins Spiel oder wie man so schön sagt "Nach fest kommt ab und nach ab kommt Arbeit". Bei der Fahrt zum HTT (der Dobson wurde glaube ich einen Tag vorher fertig ohne zu testen) war einer der Drähte gerissen - ABER - beim Verzwirbeln hatte ich ihn mit der Zange etwas eingekerbt, was man an der Bruchstelle gut sehen konnte. Wir hatten zum Glück Draht und Werkzeug dabei, da ich der Sache nicht so recht trauen wollte. Das Firstlight war dann um so schöner und sie hält immer noch. Übrigens nicht mit 0.8 Federstahl, der war leider zwischendurch ausgegangen [:o)], sondern mit 0.6 mm Edelstahldraht aus dem Dentalbereich. Das waren die "Erfahrungen" mit Spinne Nr.1.


    Beim 24er gings auch erstmal in die Hose. Beim ersten Versuch gleich mal wieder die Reserve vergessen und die Muttern gingen nicht drauf (Das hat man sicher sehr weit hören können).
    Beim 2. Versuch paste alles. Länge der Drähte, die Höhe - ABER - Die Basislänge nicht. Und hier kann ich Michael nur zustimmen. Um so länger um so besser! Beim 17,5er, der als "klassischer" Dobson gebaut wurde, hatte ich die Spinne oben und unten am Hut befestigt und das war gut so. Beim 24er, der unbedingt ein Lowrider werden soll, hatte ich den Hut etwas höher gemacht um den OAZ ohne Verlängerung nach unten mit drann zubekommen. Fehler hier war, ich hatte die Spinne außen im oberen Teil des Hutes so mit ca 15cm Abstand befestigt. Da der Hut aus 15x15x1mm Alu ist + 1,5mm Beplankung und keine Rohre hat, wie klassische Varianten mit den 2 Ringen, war es zu instabil. Man konnte den Hut zwar an der Fangspiegelhalterung packen und heben, es tat sich da auch nicht viel, wenn ich ihn aber am unteren Ring gehalten schwenkte, wo die Stangen ansetzen, gab die Spinne immer etwas nach - zu viel nach.


    Das sollen mal meiner Erfarungen dazu sein. Ein wenig Reserve in der Länge der Drähte vor dem Verzwirbeln einplanen und die Spinne oben und unten am Hut festmachen. Es sei denn die Verbindungsrohre des Hutes sind "massiv" genug um das abzufangen.


    Das sind mit Sicherheit selbstgemachte Probleme aber die muss ja nicht jeder aufs Neue haben.


    Insgesammt bin ich beim 17,5er sehr überzeugt von der Drahtspinne.
    Was ich beim 24er mache weis ich noch nicht.



    Schöne Grüße aus dem Vogtland,


    Marcel

    Wenn du dich für das Thema Selbstbau in FreeCAD einarbeiten willst, findest du einige Beiträge, mit Bezug zu ATM, auf meiner Pinnwand unter "FreeCAD Zeuch"...

  • Hallo Marcel,


    uii, das klingt ziemlich nach Odyssee! Meine ersten Erfahrungen (Fehlschläge) waren zwar anders, aber auch nicht ermutigender. Wobei man sagen muss, dass einige der von Dir geschilderten Misserfolge nicht an der Drahtspinne lagen ;)


    Das mit dem Verzwirbeln sollte man auf jeden Fall vorher üben! Bei meiner ersten Spinne musste ich einige der vorbereiteten Drähte mehrfach machen, da ich sie verpfuscht habe beim Verzwirbeln. Bei den zwei Spinnen, die ich letzte Woche gemacht habe, ging das aber alles auf Anhieb. Einspannen der Drähte in den Schraubstock hilft und dann unter Zug mit einer Zange verzwirbeln führt zu guten Ergebnissen. Wenn Du mit der Zange den abgeflachten Teil des Gewindestifts greifst, werden die Drähte auch nicht verletzt/gekerbt/etc. und können eigentlich mit normalen Kräften nicht abgerissen werden.


    Ich hatte bisher keine Probleme mit der Länge der Drähte. Wenn ich die Länge der Drähte beim ersten Probezusammenbau festlege, knicke ich die Drähte gleich um und stecke sie in die Gewindestifte (ist auch auf den Bildern zu sehen). Das Verzwirbeln selbst verkürzt die Länge kaum merklich. Ich hatte bisher eher das entgegengesetzte Problem, dass die Drähte im gespannten Zustand dann doch oft eher zu lange waren. Ich habe bei der letzten Spinne im noch ungespannten Zustand vor dem Verzwirbeln etwa 10 mm Platz zum Hut, das kam dann am Schluss auf etwa 3mm in der fertigen Spinne hin.


    Wenn Du jetzt schon in Übung bist, würde ich für den 24er auf jeden Fall eine Drahtspinne bauen. Hält einfach sagenhaft und eine normale Spinne hat auch ihre Tücken (davon erzähl ich aber nix!)


    Viele Grüße
    Reiner

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: reiner</i>
    Hier nochmal das Bild, wie ich das mit dem Verzwirbeln meine
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Reiner,


    so habe ich es auch gemacht, nur hat sich die Sache genau dabei immer etwas verkürzt.


    Ich habe mal schnell den ersten Versuch meines Hutes geknipst.



    Das Problem ist, denke ich, dass er zu hoch (40cm) ist. 35cm hätten es auch getan und die Spinne hätte unten und oben befestigt sein müssen. Dafür wiegt das 69cm (außen) Teil so nur 2100gr. Aber dafür kann ich mir im Moment auch nix kaufen. Also überarbeiten ist angesagt. Bei deinem Beispielbild ganz oben sieht man, dass der Draht nach unten in einem steileren Winkel steht. Das würde bei mir ja noch extremer, da ich die Halterung für den Fangspiegel ja so weit wie möglich hoch bekommen will und unten den OAZ noch rein. Aber das dürfte doch genau so stabil sein!? Eventl. setze ich den OAZ von unten an den Ring. Dann wird der Hut nochmal kürzer. Nur so eine Verlängerung nach unten wollte ich nicht. Alternativ habe ich schon die Teile für eine "andere" Spinne hier liegen. Mal sehen was wird. Wir hatten das ja schon auf dem letzten DSM diskutiert. Die Drahtspinne gefällt mir von ihren Eigenschaften her am besten. Deine Doku kam gerade richtig...



    Gruß,


    Marcel

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