Interferogramme mit dem PDI - so gehts

  • Hallo Leute,
    Wie die meißten von Euch sicher wissen parabolisier ich derzeit ja meinen 20 Zoll Spiegel mithilfe eines PDI.


    Das PDI ist wirklich eine große Hilfe beim Vermessen der Spiegeloberfläche. Allerdings möchte ich nicht verheimlichen, dass es anfangs eineziemliche Fummelei war bis ich den Dreh raushatte. Ich möchte daher hier kurz eine Anleitung vorstellen wie ich vorgehe um mit dem PDI brauchbare Interferogramme zu erhalten und hoffe damit dem Ein oder Anderen ein wenig Hilfestellung geben zu können.
    Anmerken möchte ich noch, dass dies hier wirklich nur eine grobe Anleitung ist. Ich arbeite derzeit an einer Version die ein wenig ausführlicher werden soll (Teststand, Beschreibung PDI, Auswertung Openfringe, Beispiele). Bis das jedoch fertig ist werden mit Sicherheit noch einige Wochen ins Land gehen.Daher hier erstmal vorab eine kleine Crash Course Anleitung.
    Zunächst mal hier ein Bild meines Testers.
    <b>Bild1</b>


    Bild1 zeigt die Ansicht des Testers aus Sicht der Optik. Die PDI Platte wird mit Kunststoffschrauben festgehalten. Darunter sieht man das Lasermodul. Mit der Stellschraube kann der ganze Anbau mit PDI-Platte (Abmaße siehe hier http://www.astro-electronic.de/pdi.htm) gekippt werden. Für das Bild habe ich zur Verdeutlichung das Ganze extrem gekippt. In der Praxis genügt max. 1 Umdrehung um in die nächste Lochebene zu gelangen. Dieser kleine Zusatz erleichtert das Einstellen eines brauchbaren Loches ungemein.


    <b>Bild2</b>


    Bild2 zeigt den kompletten Tester. Ursprünglich handelte es sich hierbei lediglich um einen Foucaulttester. Die PDI Platte ist also in X,Y und dank der Stellschraubeauch in Z-Richtung verschiebbar. Für Interferogramme braucht man die Messuhr übrigens nicht. Trotz Interferometrischer Auswertung mache ich zur Sicherheit immer noch Foucault Auswertungen.


    <b>Bild3</b>


    Bild3 zeigt den Messaufbau. Den Foucault/PDI tester stelle ich auf ein Stativ einer EQ2 Montierung. Das erleichtert die Höhenverstellung zum Einfangen des Laserreflexes (Erklärung siehe Unten). Die Bilder nehme ich über den Laptop auf und erkenne auf diese Weise ob die Interferogramme brauchbar sind. Früher habe ich das nicht gemacht und mich bei der Auswertung geärgert, dass ich die Hälfte meiner IG verwerfen musste.


    <b>Bild4</b>


    Der Laserreflex bei der PDI Platte. Zur Verdeutlichung fürs Bild wurde der Laserreflex nicht auf die PDI Platte geleitet. Der Reflex sieht übrigens nur auf dem Bild nicht so rund aus. Da ist alles in Ordnung


    <b>Bild5</b>


    Bild5: Interferogramme aus Unterschiedlichen Lochgrößen. Von Oben nach Unten 40, 25, 16 ,10, 6.3µm
    Mit dem 6,3µm Loch bekomme ich die besten Ergebnisse.(nicht auf der Spiegeloberfläche sonder als Interferogramm[:D])


    Und so gehe ich vor:


    1) Der Spiegel kommt in den Prüfstand (natürlich richtig gelagert)
    2) Einschalten der Laserdiode
    3) Den Laserreflex suchen. Dabei ist ein Blatt Papier hilfreich. Kennt man ja vom Foucaulttest. Hat man den Laserreflex gefunden muss man den auf die PDI Platte bekommen (Bild4) Und hier taucht schon das erste Problem auf (zumindest bei mir). Der Spiegelteststand wird über eine Stellschraube so gekippt, dass der Spiegel nahezu im Gleichgewicht auf seinen Auflagepunkten "wippt". Natürlich habe ich ihn gesichert und er kann nicht nach vorne kippen. Da der Spiegel jedoch jedesmal in einer etwas anderen Position in den Teststand kommt ist diese Gleichgewichtsposition nicht immer gleich und ich muss an der Stellschbe des Spiegelteststandes drehen. Dies führt aber wiederum dazu, dass der Laserreflex nicht immer in der gleichen Höhe zum Tester (PDI) ankommt. Anfangs war das ein echtes Problem, aber dank des EQ2 Stativs lässt sich mein Tester problemlos in der Höhe verstellen.
    4) Danach das richtige Loch suchen. Ich mache das durch den Sucher der Kamera (Canon 350D) Durch Verschieben Quer und in Höhe findet sich mit etwas Übung schnell ein passendes Loch. Eine Kameramit Live Funktion ist da natrülich die bessere Wahl. Es muss auch keine Spiegelreflex sein. Eine normale Digiknipse tut es auch.
    5) Falls man kein Loch findet, einfach die PDI Platte aus dem Krümmungsmittelpunkt bewegen. (ca. 2mm) Dadurch nimmt der Abstand der Löcher ab und man hat eine bessere Orientierung.


    Wünsche den Spiegelsleifern da drausen viel Erfolg. Über Fragen, Feedback und Kritik freue ich mich.
    Grüße und Klaren Himmel, Matze

  • Hallo Matze


    besten Dank für den Bericht!
    Und ich dachte immer, dass ich der einzige bin der so ein Bastelei als Messgerät verwendet[:D]
    Kann aber an dieser Stelle sagen, dies funktioniert einwandfrei so.


    Hast Du noch ein Bild vom Teststand? Dort sind für mich zur Zeit die grössten offenen Fragen, nebst der Auswertung mit OF.


    Gruss

  • Hallo Matze!


    Nachdem ich für den kommenden Herbst einen 12" plane und natürlich auch einen PDI-Tester freue ich mich besonders über diese Zusammenfassung.


    Danke und viel Erfolg beim weiter Basteln am 20"er.


    Grüsse Robert[:)]

  • Hallo Matze,


    Super Beschreibung, vielen Dank.


    Aber, warum sieht der Spiegel elliptisch aus? Kannst du so auswerten?


    Viele Grüße,
    Horia

  • Hallo Zusammen,
    Danke für eure Beiträge
    (==&gt;)Roger: Naja funktionieren tuts einwandfrei und auf das kommt es ja an[;)] Teststandbilder habe ich nicht parat. Kai hat mal Bilder von seinem Teststand gepostet aber ich weis leider nicht mehr wo. Daran würde ich mich aber orientieren.
    (==&gt;)Robert: Ich arbeite noch dran. Hoffe, dass ich damit einigermaßen zeitig fertig werde.
    (==&gt;)Horia: Gern geschehen. Die eirigen Bilder sind durchs Zusammenfügen zu einem Bild entstanden. Da hat sich das Format verzogen. Die habe ich sowieso nur als Beispiele für den Einfluss der Lochgröße aufgenommen. Zu Auswertung sind waren sie eher nicht vorgesehen.
    Grüße und CS,
    Matze

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