Des Wahnsinns fette Beute - 33" f/3.9

  • Hallo Roland


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Was passiert eigentlich theoretisch bei einer Pechschale in voller Spiegelgröße, die durch Kaltpressen während vieler kleiner Drehungen an den Spiegel angepasst wurde, bei einem darauffolgendem Auf-der-Stelle-Drehen des Spiegels mit vielleicht 1-2cm seitlicher Bewegung?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Da bekommst du viele feine Rillen die du lange nicht mehr heraus bringst.[:(!]
    Auch nicht mit viel fluchen, und die Parabelkurve verändert es dir auch noch [}:)]
    weil in der Mitte ist die Bewegungsstrecke fast null,
    die du mit den 1 - 2 cm gegenüber der Drehung am Rand nicht wett machen kannst.


    Viele Grüße
    Alois

  • Hallo,


    ich glaube euch das gerne, und freue mich auch schon sehr auf eine Mitbeobachtung mit dem Neuen.


    Kai braucht aber wohl noch ein paar gegensätzliche Meinungen, bis er sich seiner Sache ob der weiteren Vorgangsweise sicher ist. [;)]


    Ciao,
    Roland

  • Hallo Roland, Alois, Andi und Jörg,


    ich hab's gewusst, dass die Frage nach der Glättung kommt[;)]


    Jörg, Du hast das schon durch mit Deinen Spiegeln, genau, es geht nur mit Minitools!
    So habe ich das intuitiv beim 21" gemacht, später beim 28" etwas verbessert und mehr variiert, mit verschiedene kleinen Tools (50-200mm sowie schmale Streifen).
    Interferometrie unterstützt das intuitive Polieren ungemein!


    Beim 33" liegt die Sache nochmal anders, denn der ist in weiten Teilen so dünn wie der 28" in der Mitte, also 10mm, und die inneren 400mm liegen noch tiefer.
    Der Spiegel selbst hat weiterhin keine feste Form, die hat er nur im Teststand und später im Teleskop. Es wird also auf einer Art Phantom herumpoliert.
    Das geht so oder so nur mit Tools unter 100mm.
    Wenn man erstmal so tief gesunken ist, spielt es kaum eine Rolle ob der der Spiegel f/4 oder f/3 hat, selbst eine Sphäre wäre nicht einfach. Deshalb schrieb ich, dünn+schnell passt gut zusammen. Solange sich Pfeiltiefe und Glasdicke vertragen[:D]


    Es gibt noch einen anderen Grund, warum eine Glättung der Zonen bei einer Parabel mit großen Tools unmöglich ist: Die Steigung der Asphäre ist ähnlich groß (oder größer!) wie die Steigung der Zonen. Woher soll also das Tool "wissen" was es machen soll. Zonen raus oder Parabel verunstalten? Die Parabel ist aus der Sicht der Sphäre ein böser Fehler!

    Aus Interesse habe ich einiges dazu gelesen und der Weg führt direkt zu den Profis, die machen das nämlich genauso! Seit Anfang der 80'er aber mit CCP, Computer Control Polishing, also Polier-Roboter.
    Die haben die nötige Geduld um 20 Stunden am Stück rumzuwursteln.
    Mit Minitools, was sonst[;)]


    Perkin Elmer hat den HST Mirror (2.4m f/2.3) damit poliert.
    Ist ziemlich gut geworden und darf bis zum UV verwendet werden!
    Leider mit dem falschen Null Korrektor, spielt aber erstmal keine Rolle.(Passiert uns doch nicht, tss[8D])
    Toolgröße bei den Probespiegeln war dabei 38mm, beim HST weiss ich es nicht.


    Das Spitzer Space Telescope ist auch so zusammengefrickelt.
    Hier gibt es ein PDF mit netten Bildern dazu:


    <b>50 Years Of Mirror Technology Investment At Nasa (PDF)</b>



    Auf Seite 48 ist die manuelle Methode abgebildet, unter "Stratoscope II - Optical Fabrication"


    Hier noch ein Filmchen dazu:
    http://webbtelescope.org/webb_telescope/behind_the_webb/10


    Es gibt noch ein paar andere Methoden mit größeren Tools, aber die sind nicht ganz so zielgenau und sowieso für uns nicht machbar weil komplett Hightec.


    Über Mikrorauhigkeit braucht man sich wenig Gedanken zu machen. Sonst könnte man keine kleinen Linsen mit Volltools polieren. Also im Bereich von 5-10mm auf der Spiegeloberfläche ist de facto das meiste so glatt wie es nur sein kann. (Wenn's ganz dumm kommt sind ein paar Rillen drin, lässt sich vermeiden)
    Und bis zu dem Bereich runter, also 10mm, kann ich locker messen.
    Bleibt nur noch das handwerkliche Geschick, die schmalen Zonen und Buckel entsprechend wegzupolieren. Und keine neuen Löcher aufzureissen[xx(]


    Wenn man aber alles in Gesamtheit betrachtet, kann man excellete Qualität nur erreichen
    - mit einem ausreichend dicken Spiegel,
    - oder mit einer perfekten Lagerung im Teleskop,
    - mit thermischen Gleichgewicht oder besser gleich Zerodur


    Gerade bei der Thermik ist es komplette Augenwischerei zu glauben, ein so großer Pyrexspiegel würde die ganze Nacht seine Leistung abrufen können.


    Dann wird das ganze zu allem Übel unmöglich teuer und schwer, für einen Gebrauchsspiegel zu schade und eigentlich für die allermeisten Nächte gar nicht nötig.
    Der Trend geht da eher zum Zweit-Teleskop[:D]

    Viele Grüße
    Kai


    <font color="yellow">EDIT: Hab Dir den Googlelink mal im Text versteckt. Die Forensoftware kriegt sonst Probleme mit der Breite. Kalle</font id="yellow">

  • Hallo Kai,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Es gibt noch einen anderen Grund, warum eine Glättung der Zonen bei einer Parabel mit großen Tools unmöglich ist: Die Steigung der Asphäre ist ähnlich groß (oder größer!) wie die Steigung der Zonen. Woher soll also das Tool "wissen" was es machen soll. Zonen raus oder Parabel verunstalten? Die Parabel ist aus der Sicht der Sphäre ein böser Fehler!


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    ein dünner parabolisierter Spiegel im MOT- Modus auf einem Volltool betrieben, harmonisiert bestens. Der Kontakt ist vom Rand bis ins Zentrum gegeben und das einfach deshalb, weil der Spiegel so biegsam ist, dass er sich perfekt der Pechhaut anpasst, wie ein Raupenfahrzeug dem unebenen Gelände. Wenn du deinen Spiegel auf ein Volltool legst, slumpt er perfekt, auch ohne Ofen [:(!]


    Machte dazu heute Nachmittag folgenden Versuch:
    Habe unter anderem ein Voll-Tool für meinen 16"/25mm/f:4.5. Der Spiegel ist bereits zu ca. 60% gleichmässig parabolisiert. Der Filzstift-Test (Edi-Test, oder wie das genau heisst)hat gezeigt, dass der Spiegel völlig gleichmässig vom Zentrum bis zum Rand bearbeitet wird. Die Striche verschwanden gleichmässig nach wenigen kurzen Strichen. - Würde der Spiegel sich nicht anpassen, hätte ich natürlich nur einen Abtrag am Rand.


    Zonen dagegen, werden im Gegensatz zur Parabel, vom Voll-Tool angegriffen, weil sie eine abrupte Richtungsänderung haben, da kann sich das Glas nicht anpassen wie eine Raupe.


    Gruss Emil

  • Hallo in die Runde,


    ich lese den Thread ebenfalls voller Spannung mit !


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">ein dünner parabolisierter Spiegel im MOT- Modus auf einem Volltool betrieben, harmonisiert bestens. Der Kontakt ist vom Rand bis ins Zentrum gegeben und das einfach deshalb, weil der Spiegel so biegsam ist, dass er sich perfekt der Pechhaut anpasst, wie ein Raupenfahrzeug dem unebenen Gelände.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Was ich mich dabei Frage ist,wie durch die Verbiegung ein kontrolliertes Polieren/Abtrag stattfinden soll ?


    Wenn ich bei einem "großen dünnen" ToT poliere, so stütze ich das Glas ja mehr, wenn es auf einer stabilen Unterlage liegt. Es ließe sich dadurch doch viel berechbarer Parabolisieren.


    Bei der MoT Methode muss ich den Spiegel aber gut gegen meine Handwärme schützen.


    Viele Grüße und CS


    André

  • Hallo zusammen,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">ich lese den Thread ebenfalls voller Spannung mit !<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    dito [;)]


    (==&gt;)Emil:
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">ein dünner parabolisierter Spiegel im MOT- Modus auf einem Volltool betrieben, harmonisiert bestens. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Habe unter anderem ein Voll-Tool für meinen 16"/25mm/f:4.5. Der Spiegel ist bereits zu ca. 60% gleichmässig parabolisiert. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das mag ja sein, aber hier geht es um 33"!! nicht um einen 16er, den man problemlos mit einem full size tool parabolisieren kann, Das Riesenteil von Kai hat mehr als die 4-fache Fläche. Da ist meiner Meinung ein full size tool geradezu grotesk. Wenn ich überlege, welche enormen Kräfte/Widerstand damals mein 12er schon geleistet hat... da möchte ich mir die Sehnenscheidenentzündung bei einem fs-tool bei 33" nicht mal vorstellen [8D][8D][B)]

  • Hallo Daniel,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> einen 16er, den man problemlos mit einem full size tool parabolisieren kann<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    geht nicht, brauchst zum Bohren auch bei 16" kleinere Tools, die grossen dienen nur dem allgemeinen Zonenausgleich und deren Gebrauch wird höchstens in 10 Minuten Intervallen immer wieder eingestreut. so bringt es mir etwas.
    Auch sehr grosse Tools sind kein Problem vom Kräfteaufwand, wenn du Streifen machst mit viel Leerzeilen, wie es Bernhard Schmidt schon vor vielen Jahren gemacht hat.
    Gruss Emil

  • Hallo André,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Was ich mich dabei Frage ist,wie durch die Verbiegung ein kontrolliertes Polieren/Abtrag stattfinden soll ?


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    beim Parabolisieren geschieht der kontrollierte Abtrag hauptsächlich über den Zeitfaktor: Du polierst länger im Zentrum als am Rand. Wie einzelne Zonen abgetragen werden, habe ich ja oben beschrieben.
    Gruss Emil

  • Hallo


    ich habe mal einen f/2.8 Spiegel mit einem 120% Tool fertig parabolisiert, wenn man das Tool nur auf einer Seite benutzt und nicht dreht geht das


    aber so eine dünne Flunder wie hier beschrieben reagiert fürchterlich auf Druck, da bleibt wirklich nur die Möglichkeit nur da zu polieren wo Glas weg soll, also kleine Subtools


    der letzte Schrei währe Ionenstrahlpolieren, aber ich fürchte bei so großen Optiken träumen selbst die Profis davon


    Gruß Frank

  • Hallo Frank, Emil, Daniel und André,
    danke für das Interesse!
    Ich freue ich über solche kontroversen Diskussionen weil es nicht nur einen Weg nach Rom gibt. Aus jedem dieser Wege können alle etwas für sich mitnehmen, wenn es hier vorgestellt wird.
    Hat auch nichts mit Rechthaberei zu tun wenn ich sage: geht nur mit Minitools.
    Ganz im Gegenteil, ich würde mich freuen wenn jemand eine praktikable Methode findet, wie man dünne Spiegel zonenfrei entwickeln kann.
    Werner Reimann war auf einem interessanten Weg mittels MOT und Volltool und unter Ausnutzung der Verbiegung des Spiegels die Parabel zu formen. Er hat aber mit viel Erfahrung die Spiegeldicke, Öffnung und Öffnungsverhältnis passend ausgewählt. Bei seinem Meisterwerk (690mm), der jetzt in Uwe Glahns Dobson zu Hochform aufläuft und bei seinem letzten, unvollendeten 28" hat er da mit circa 30mm nichts anbrennen lassen.
    http://www.astrotreff.de/topic…CHIVE=true&TOPIC_ID=57894


    Ich habe das beim 21" einmal versucht und fand die Sache etwas zu unvorhersehbar. Da fehlte die Routine, klar. Das Auspolieren und grobe Parabolisieren des 28" mit 24" Tool war dann eine prägende Erfahrung, vorallem für die Hände[xx(]
    Never ever again!
    Das ganze soll ja Spaß machen!


    Nebenbei, die besten Späße sind immer noch die auf Kosten anderer.
    Und da habe ich es auf Dich, Emil, abgesehen.
    Hoffe Du nimmst mir das nicht übel[?]
    //Spassmodus an[:D]//
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Habe unter anderem ein Voll-Tool für meinen 16"/25mm/f:4.5<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Richtig! Planspiegel gehen am besten mit Volltool!
    Den leichten Radiusfehler am besten TOT und etwas Überhang beseitigen!
    Bekommst Du hin!
    Und bei <i>der</i> Dicke die Markierung nicht vergessen, wo oben ist. Damit der Spiegel nicht versehentlich hochkant eingebaut wird.


    //Spassmodus aus[:(]//


    Ok, war echt hundsgemein!
    Aber mal ehrlich, ich bin gespannt wie Du den Spiegel hinbekommst.
    Nur mit Vermutungen kann ich nichts anfangen. Mit einem Edding-Test bei der Politur tue ich mich auch etwas schwer.

    Schau Dir mal den Thread von Horia an, das ist eine nachvollziehbare Sache und vielleicht der Königsweg.
    http://www.astrotreff.de/topic…CHIVE=true&TOPIC_ID=90619
    Du müsstest das eben nur dokumentieren. So mit Vorher- und Nacher-Bildchen wie sich der Spiegel glätten lässt.
    Dann kannst Du auch mal einen richtig fiesen Witz über meine Buckelpiste reissen. Nehme ich nicht übel, versprochen!
    Soll ja Spaß machen[:D]

    Viele Grüße
    Kai

  • Hallo Frank


    wenn du das Ding vermessen hast und das stimmt kannst du das auch polieren
    Sicher musst du bei so einem Faltengebirge nicht jede Falte Einzeln bügeln sondern kannst das als Gesammterhebung mit dafür passendem Tool bearbeiten. Vielleicht wird es dann glatter bevor eine der Zonen zu tief wird, das man die Kurve dabei gleich trifft ist unwahrscheinlich, muß man aber auch nicht, wenn es dann glatter ist sind auch die Minitools besser kontrolierbarer.
    Ist aber auch egal du wirst messem und polieren, immer im Wechsel, sicherh aber mehr Zeit zum messen aufbringen müssen, in der Zeit werden dir nach schon 2 Famielenpizza wohl genug Iden kommen


    Gruß Frank

  • Hallo zusammen,


    genau diese Diskussionen bringen die Spiegelschleifgemeinde weiter.
    Was Kai da im Moment durchlebt, mit der dünnen Pizza, kann ich nur erahnen. Mein 21" mit 25mm war schon krass, wenn man so etwas noch nie gemacht hat. Der 33 Zöller toppt echt alles !


    Bisher bin ich auch "nur" auf dem Stand, das sich solche "dünnen Riesen" nur mit Minitool beherrschen lassen. Zum einen, da man mit kleinen bis mittleren Tools einen evtl. vorhandenen Asti gut herauspolieren kann, zum anderen, da man mit den Tools gut lokale Zonen äußerst berechenbar abtragen kann (Rundengenau). Aber genau da lasse(n) ich mich/wir gerne eines besseren belehren. Wichtig ist hierbei auch die genaue nachvollziehbarkeit der Arbeitsschritte.


    In dem Sinne...alle die im Moment in der Glasveredelung stecken..viel Erfolg !


    CS


    André

  • Hallo Kai,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ich freue ich über solche kontroversen Diskussionen weil es nicht nur einen Weg nach Rom gibt. Aus jedem dieser Wege können alle etwas für sich mitnehmen, wenn es hier vorgestellt wird.
    Hat auch nichts mit Rechthaberei zu tun wenn ich sage: geht nur mit Minitools.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    das wirkt beruhigender auf mich, hatte immer etwas den Verdacht, im Forum müsse eine unité de doctrine durchgesetzt werden: nur gross und dünn, mit Minitools und nur mit Interferometer.


    Zürück zum Thema:
    Es ging mir ja darum zu zeigen, dass man auch mit einem Voll-Tool auf einer parabolisierten Fläche überall Kontakt hat und dieses daher prinzipiell geeignet ist für das Finishen. Im voliegenden Fall ist die Parabel bereits zu 60% über alle Maskenzonen ungefähr gleichmässig fortgeschritten.


    Bilddaten eingeben und freischalten
    1/8/2012 Bilddaten eingeben und freischalten
    1/8/2012


    Es genügten wenige kurze Striche, um die Striche zu beseitigen. Möchte darauf hinweisen, dass nicht alle permanenten Filzstifte gehen.


    Das Voll-Tool wird bei mir eingesetzt, um Randfehler erfolgreich zu bekämpfen (MOT mit kurzen Striche ist wie Balsam für eine abesunkene Kante) und auch ist es Teil einer eigenen Parabolisierungsstrategie, die ich hier austeste. Mehr davon, wenn ich weiss, dass sie auch gut funktioniert.


    Ein Voll-Tool würde deinem Spiegel sicher gut tun und die Wogen etwas glätten, da es eine ökonomische Weise ist mit wenig Flächendruck sanft zu polieren. Es ist schnell hergestellt, braucht viel Arbeit bei der Anpassung und birgt die Gefahr eines Glasbruches [:(] wenn der Spiegel nur 7mm stark ist in der Mitte, weil etwas Murksen muss man schon bei dieser Tool-Grösse.


    Ab Dienstag bin ich wieder am Compi und könnte ja etwas berichten über die Herstellung grösserer Tools, falls ein allgemeines Interesse besteht.


    Gruss Emil

  • Hallo Emil


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ein Voll-Tool würde deinem Spiegel sicher gut tun und die Wogen etwas glätten, da es eine ökonomische Weise ist
    mit wenig Flächendruck sanft zu polieren.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Der Satz ist zwar gut, funktioniert beim Kai nicht mehr ganz so gut wie bei 20 Zöllern.
    Der Unterschied von Couder-Maske Messung zur FFT Analyse ist derart groß das man es fast nicht
    zu glauben vermag.
    Die Couder-Maske misst die Parabelform sehr gut und liefert diesbezüglich eine sichere Auswertung.
    Aber solche Feinheiten wie die FFT Analyse vermag,vermag nicht einmal die interferometrische
    Streifenauswertung mit den Zernikes zu machen.
    Bei der FFT 3D Darstellung werden so kleine Unebenheiten aufgezeichnet das so gar das stabile
    Pech nur noch mit wenig Druckunterschied auch in den Tiefen mit etwas geringeren Druck mitarbeitet.
    Also kommen wir hier auch schon in eine Gummizone.
    Also bleibt ihm nur noch die Wahl mit passender Toolbreite und Strichzahl zu arbeiten.



    Hallo Kai


    Schön das das du so viel gelesen hast und uns die wichtigsten Texte bekannt machst. Vielen Dank dafür.
    Anscheinend geht es allen so die größer 20 Zoll und Lichtstärker als f/4 zu machen haben.
    Bei mir war es auch so als ich den ersten 400 f/1,5 gemacht habe.
    Als nichts mehr so richtig weiter ging war klar das man neue Überlegungen machen muss.
    Da nütze mir ein Rat des Fachlehrers.
    Alles was nicht erkennbar ist zuerst übertrieben stark aber genau zu zeichnen und dann die
    Erkenntnis gedanklich in das unsichtbare zu übertragen.


    Daraus ist diese Zeichnung entstanden und das Poliertool war auf einer Transparentfolie so
    dass ich es auf der Zeichnung der Linie entlang bewegen konnte.
    Dann wurde schnell klar von wo bis wo ich welches Tool verwenden konnte.
    Uns so sind bei mir die ersten Minitools entstanden. Natürlich auch in verschiedenen Größen
    weil zum Rand hin kann man schon flächendeckender arbeiten.



    Und hier noch ein Bild mit einen Probeglas an einen 200 mm F/0,75 Spiegel.
    Dieses Zeigt deutlich den Unterschied vom Parabelradius zum Rotationsradius.
    Dies macht deutlich dass das Tool nicht mehr gedreht werden darf und die Bewegungen klein sein müssen.



    Vielleicht hilft das den Teilnehmern bei eigenen Überlegungen.


    Viele Grüße
    Alois

  • Alois,
    mit einem Minitool wird das f/-Verhältnis genau im Verhältnis der Durchmesser vom Spiegel zum Minitool 'entschärft'. Das gilt für die Mitte, wo die KR-Änderungsrate am stärksten ist. Ist der Spiegel z.B. f/3 mit 600mm und das Tool hat 150mm, dann ist die Parabel aus Sicht des Tool eine f/12-Kurve und am Rand des Spiegels wird das sogar noch langsamer. Beste Waffe gegen unangepasste Pechhaut hieße dann: langsam Polieren. Wenn das nicht reicht, Polierzonen einrichten, die man nacheinander abarbeitet.


    Wobei meine bescheidene Erfahrung sagt: Ein 300mm f/6 mit Volltool wird beim Parabolisieren recht zickig. Bis cc=-0,7 geht das noch einfach, aber dann muss die Pechhaut doch viel arbeiten.


    Gruß

  • Hallo Alois,


    als erstes sorry für die schlechte Skype Verbindung neulich, hab wohl ein Problem mit der neuen Version, stürzt immer wieder ab bei mir...


    Das mit der FFT Analyse ist tatsächlich unglaublich. Manchmal glaub ich, die Software "erfindet" einfach eine Oberflächenstruktur, denn wenn ich mir die Interferogramme ansehe, kann man sich beim besten Willen nicht vorstellen, wie aus den "paar Streifen" solche extrem feinen Strukturen herausgerechnet werden können. Echt fast Zauberei :)


    Übrigens, tolle Zeichnung! Aber ich hab ein Verständnisproblem, vielleicht kannst du es aufklären? Du schreibst "Dann wurde schnell klar von wo bis wo ich welches Tool verwenden konnte."


    Das leuchtet mir ein, aber wieso werden die Poliertools torisch? Wenn du zirkular um den ganzen Spiegel arbeiten würdest, würde das ja nicht passieren, und wenn du selbst nur lokal mit kurzen Strichen polierst und dabei das Minitool kontinuerlich drehen würdest, würde das doch auch nicht torisch oder? Wär das nicht rein "gefühlsmäßig" besser? Sonst hab ich das Gefühl, daß man leicht kleine Canyons reinpolieren kann wenn man lokal zuviel poliert? Wird die Oberfläche nicht gleichmäßiger, wenn das Minitool rotationssymmetrisch bleibt? Kann Kai das nicht steuern?


    cs,


    Alfredo :)

  • Hallo


    man muß auch bedenken das bei so einem dünnem Spiegel das Glas sich unter dem Tool einfach wegdrückt, ein großes Tool an anderer Stelle angepasst drückt den Berg einfach runter,
    man poliert dann etwas mit kurzen Strichen und dann passt sich das Pech dabei wieder an, so das es nicht so wirkt wie vorgesehen, am Ende hat man dann statt dem Berg eine Schießscheibe. Es ist kaum vorhersehbar was da passiert, den Traum vom mit großem Tool glätten kann man also vergessen, da geht eventuell was wenn die groben Fehler weg sind und nicht die Glasdurchbiegung auch noch dagegen arbeitet.


    die bescheidene Erfahrung von Kalle trifft wohl auch bei 6" f/6 noch zu, nur ist die Störung in der Mitte kleiner, darauf baut ja das Bath das die Mitte sphärisch bleibt


    Alfredo


    wenn man das Tool dreht bleibt es rotatsionssymetrisch, aber an dem Prüfglasbeispiel siehst du das es dann nicht passen kann


    Gruß Frank

  • Hallo Kalle


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Beste Waffe gegen unangepasste Pechhaut hieße dann: langsam Polieren. Wenn das nicht reicht,
    Polierzonen einrichten, die man nacheinander abarbeitet.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Genau so ist es.
    Man kann mit einen Tool auch einen größeren Bereich abfahren in dem man es zuerst im inneren Spiegelbereich
    anpasst und dann die nächste Runde ein cm weiter außen macht und so weiter. Das wirkt auch oft gut glätten.
    In dieser Zeit ist das Minitool in der Lage sich gleich der neuen Kurvenform anzupassen.
    Man braucht nur eine Minute lang drauf drücken und dann weiter polieren.
    Von innen nach außen ist deshalb gut. Weil dann kommt das Tool von den krümmeren Radien zu den Flacheren
    und dann gibt es keine Kantenspuren.


    Viele Grüße
    Alois

  • Hallo Alfredo


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> jetzt hab ichs realisiert, stand irgendwie auf der Leitung <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Ja das Tool arbeitet wie ein Hobel.
    Um so genauer seine Lauffläche ist um so genauer ist auch der Abtrag.


    Gruß
    Alois

  • Alois,


    "krümmere Radien" [:D] - einfach nur genial, hihihi
    Aber es klingt einleuchtend, die Kantenspuren vermeidet man so, klar. Ich bekomm beim Lesen dieses Threads immer mehr Lust, meinen dünnen 24"er zurechtzupolieren, uff... hier kommt man echt auf blöde Ideen [:D]


    cs,


    Alfredo [:)]

  • Hallo Alfredo


    Weil es so interessant geworden ist habe ich meine Überlegungszeichnung.
    Wie man einen Bogen möglichst gleichmäßig abtragen und zu einer Geraden machen könnte,
    noch besser Beschriftet damit alles auf einen Bild ist.
    Da das Tool am Rand der Zone nur kurzzeitig und das auch nur mir seinen runden Teil
    hin kommt kann es dort nur ganz wenig abtragen gegenüber der Mitte wo es mit
    vollen Durchmesser und immer arbeitet.
    Dieses Beispiel gilt natürlich nur als Denkvorlage und kann von jedem selber verändert werden.
    Man kann auch längliche Tools machen und dann wird die 21% Wirkungsbreite größer
    und bei einer scharfkantigen Zone wird man zuerst mit einen noch kleineren Tool arbeiten müssen
    bis die Kante zu einen Bogen wird.
    Von Kai habe ich telefonisch erfahren das er eh schon mit länglichen Minitools arbeitet,
    damit er mehr Abtrag bekommt.
    Was bei einer so wahnsinns fetten Beute wohl notwendig sein wird.[:D]



    Viele Grüße
    Alois

  • Hallo Kalle,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Kalle66</i>
    Das gilt für die Mitte, wo die KR-Änderungsrate am stärksten ist.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Du meinst wahrscheinlich den lokalen Krümmungsradius der Parabel an verschiedenen Stellen. Dieser Krümmungsradius hat in der Mitte des Spiegels ein Minimum und nimmt zu beiden Seiten hin zu. Somit müsste die Änderungsrate (= die erste Ableitung des lokalen Krümmungsradius) in der Mitte Null sein.


    Gruß
    Michael

  • Hallo Alois,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Bei mir war es auch so als ich den ersten 400 f/1,5 gemacht habe.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Dann bin ich ja beruhigt[:D]
    Könnte ich mir gut als Dobson Vorstellen, ok, der Fangspiegel wird etwas groß, aber die Stangen können komplett eingespart werden. (Alfredo, wie wär's? Wieder ein Problem weniger. Teilbare Stangen war gestern, <i>ohne</i> ist der neueste Schrei[;)])


    Zunächst vielen Dank für Deine Hinweise und Grafiken. Gerade die Sache mit den runden Tools (nur 21% Wirkung) hatte ich zwar vermutet aber noch nie so klar gesehen. Die Streifentools haben tatsächlich mehr abgetragen, nur die wurden auch immer mit mehr Druck benutzt.
    Jetzt bräuchte ich in jedem Fall neue Mini-Streifen-Tools um mehr Variationsmöglichkeiten zu haben.


    (==&gt;)all:
    Im Prinzip ist bei mir etwas die Luft raus, denn so ein Spiegelschleifprojekt lebt vorallem von den Ideen die dahinterstehen.
    Die wichtigste Idee war diese Error-Budget Abschätzung, denn ohne diese Überlegungen ist ein so dünner Spiegel von vorherein sinnlos.
    Ob das Konzept aufgeht, wird sich zeigen, theoretisch ist in Sachen Spiegelqualität alles im grünen Bereich für 2" Seeing.


    Auf dem Weg haben sich einige interessante Schleif- und Poliertechniken ergeben.
    Da kann jetzt jeder drüber denken wie er will, es ist bis hierher eben <i>ein</i> gangbarer Weg - nämlich ein Schach Matt (oder Remis?) in vorhersehbaren 54 Zügen. Denn die letzte Auswertung war Poliersession Nr.54, genau der Endstand des 28" f/3.1, also schon eine magische Zahl für mich.
    Genau das ist für mich ATM, in einer <i>endlichen</i> Zeit mit bezahlbaren Mitteln eine exakt vermessene Qualität hinzubekommen. Die durchaus höher liegen kann als das, was es zu kaufen gibt.


    Allerdings hat sich Alois meine Auswertung detailiert angesehen und dabei am Telefon soviel Optimismus versprüht, dass ich mich dieser Energie schlecht entziehen kann ("Auf 3 Uhr die Buckel... einfach so und so, kein Problem... und da auf um 11 Uhr... ganz sichere Sache!")
    Ich konnte es deutlich sehen, wie er das Ceri in Gedanken schon aufgetragen hatte[;)]


    Mal sehen, vielleicht geht doch noch was!
    Nicht heute und morgen, aber ich halte Euch auf dem laufenden!


    Viele Grüße
    Kai

  • Hi Kai,


    jo, warum nicht? Für Innovationen bin ich immer zu haben Und es hört sich phantastisch an, ist dann allerdings wegen der beengten Platzverhältnisse bei f/1,5 nix für "Dickschädel", sonst landet man mit der Nase im Strahlengang [:D]



    Alois, schönes Bildchen, wirklich schön anschaulich!


    cs,


    Alfredo :)

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