Copernikus im 120/600er

Hallo Freunde der Nacht,

gestern war doch mal wieder sehr klarer Himmel in den Abendstunden und so schleppte ich meinen 10" Dobson auf den Hinterhof. Ein Nachbar hatte zum Grillen eingeladen und so war voraussichtlich die Möglichkeit einer guten Fotoserie durch örtliches Luftflimmern zunichte gemacht - ich beobachtete also erstmal nur.
Als ich dies so eine Weile tat, konnte ich doch nicht anders und holte den 120/600er FH auf der kleinen EQ3-2 raus. Nach kurzem Anpeilen des Mondes und halbstündigem Auskühlen der Optik kam dann die DMK21 zum Zuge. Ich machte vier Aufnahmeserien von 1024 Bildern bei ca. f/28 schön um den Copernikus herum. Gestackt wurde das Ganze wieder in Registax6 und zum Mosaik gefügt habe ich es wieder mit Autostitch. In Gimp habe ich dann noch den Zuschnitt und ein bißchen Helligkeits- und Kontrastbearbeitung durchgeführt. Letztendlich habe ich dann einen zentralen Ausschnitt auf ca. 70% skaliert und dies ist nun das Ergebnis.

Sternklare Grüße
Alko

Hallo Christian,

den Workaholics in der Bilderfreischaltzentrale sei Dank kannst du das Bild sogar gleich ansehen - das hat vom Reinstellen bis zum Freischalten keine 10 Sekunden gedauert. Ich glaube die schließen Wetten ab, wer das nächste Bild erwischt[:D]

Das Bild ist auch nicht wirklich größer als der Zentralauschnitt, da ich nur in der Bildbreite deutlich mehr im Gesamtbild hatte und ich dieses auch noch etwas stärker runterskalieren musste wegen der maximalen Bildbreite von 640px.

Ich hatte gestern auch Glück, was die Luftunruhe betraf; Da gab es letzte Zeit ganz andere Zustände in der Atmosphäre. Auch die Nachbarn mit dem Grill, der übrigens nur zwei Meter neben meinem Dobson stand, haben auf Grund von Windstille keine Auswirkungen im Bild verursacht. Ich hab dann auch gleich dreist die 5x Powermate benutzt - wenn man schonmal gute Bedingungen hat. Nach der Fotosession habe ich dann noch etwas länger im Dobson beobachtet - das sah wirklich beeindruckend aus, welche Detailfülle da im Copernikus zu sehen war.

Sternklare Grüße
Alko

Hallo Cai-Uso,

danke für das Lob. Das Mosaik war nötig, da ich ein bißchen mehr Umfeld haben wollte - sonst hätte das schon gepasst, wie du richtig vermutet hast. Ich muss aber auch sagen, dass der Farbfehler sich bei f/28 schon etwas kontrastmindernd um die Details legt - das sehe ich dann schon an einer gewissen Seichtheit der Aufnahme. Im direkten visuellen Vergleich mit dem 4" f/11 Indi konnte der 120/600 FH zwar mehr Details zeigen, aber der Kontrast war im langen Rohr besser.

Sternklare Grüße
Alko

Hallo Markus,

schön dass es dir gefällt, ich war auch ganz glücklich drüber - gestern sah es da schon wieder ganz anders aus in der Atmosphäre.

Ich denke beim Fotografieren bzgl. der Montierung in zwei Kategorien. Da gibt es einerseits die Astrofotografie mit Langzeitbelichtung, und andererseits die Sonnen-, Mond- und Planetenfotografie mit ihrer sehr kurzen Belichtungszeit. Letztere setzt noch garnicht so große Montierungen vorraus - da macht es auch die visuell stabile Variante locker. Ich denke speziell bei der EQ3-2 sind Geräte bis 6" f/5 kein Problem. Bei langen Hebeln sieht's dann ja schon wieder anders aus. Beim 4" f/11 mit seinen 6,5 kg und 1,3m Länge braucht es da schon die EQ5, die dann aber auch reicht. Ich denke auch, dass eine 1:10 Untersetzung am Crayford viel wichtiger ist als eine Montierungsklasse höher zu wählen, da die Untersetzung die Kraft beim Fokussieren zehntelt und somit besser auf die Bildstabiltät wirkt als eine doppelt so steiffe Montierung.

Sternklare Grüße
Alko