Okularprojektion mit Digicam

  • N'abend!


    Mit Webcams kann man durch Bildaddition gute Planetenbilder erzeugen, das ist in diesen Astroforum gut dokumentiert.


    Wie sieht aber mit "normalen" Digitalkameras aus, die fest eingebaute Zoomobjektive haben? Hintergrund: Ich will mir eine Canon Power Shot Pro 1 zulegen, die scheint ein qualitativ gutes Objektiv zu haben. Per Okularprojektion müsste man auf annehmbare Winkeldurchmesser für Planeten kommen. Da diese Kamera sowohl Serienbilder als auch Filmsequenzen kann, sollte einer Bildaddition nichts im Wege stehen; oder übersehe ich da etwas Wichtiges?


    Viele Grüße
    Andreas

  • Hallo Andreas,


    ich hatte zwei Digicams, die Filesequenzen konnten. Olympus 2100 und Minolta Dimage 7i. In beiden Fällen wäre die Kompression so stark und das Rauschen so übel, dass ich die nicht gerne für Planeten genommen hätte.


    Aber einer Addition von Einzelbildern steht natürlich nichts im Wege! Das verspricht gute Ergebnisse.


    Hier Beispiele von Wes Higgins mit seiner Olympus 2100:


    http://www.licha.de/photo_refe…hp?id=4&val=Wes%20Higgins

  • Hallo!


    Der Korrektheit halber: Okularprojektion ist mit einer solchen
    Kamera nicht möglich, da ja immer noch das Objektiv der Kamera zwischen Projektiv/Okular und dem Chip sitzt.


    Deswegen muss mit dem Objektiv eben die Austrittspupille des Okulares abfotografiert werden, wobei natürlich wesentlich geringere Äquivalentbrennweiten entstehen. Das ganze nennt sich dann afokale Fotografie.


    Aber ich gehe ebenso wie Tom davon aus, dass eine Webcam bei der Planetenfotografie ordentlich überlegen sein wird.


    Mit Webcams wird ja im Normalfall fokal fotografiert, oder höchstens noch fokal mit ner Barlowlinse dazwischen.
    Afokal jedoch kommen erstmal die ganzen Linsen des Okulares + eine ganze Linsensuppe im ZOOMobjektiv der Kamera dazu.
    Wenigstens an wahrnehmbarer Restchromasie leiden aber leider so ziemlich alle dieser kleinen Zoomobjektive, was dann natürlich dem Kontrast und somit der Auflösung von Details am Planeten nicht zuträglich ist.
    Also rein optisch würde ich der Webcam schon einen Vorsprung attestieren. Dann aber zwirbelt die Software der Kamera auch nochmal über das Bild, und was da so alles gemacht wird weiß auch niemand so genau, gerade aber im vermeintlichen Videomodus komprimieren solche Kameras doch schon ordentlich, so wird das eine oder andere Artefakt weiterhin manchens Detail verschwinden lassen.


    Ohne den Videomodus allerdings kommt man nicht an die Bilderrate einer Webcam heran.


    Ich will also nicht sagen, dass es nicht geht, aber mit einer Webcam sind die Chancen doch wesentlich größer, eine gute Aufnahme zu erzielen.



    gruß,
    André

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