12"-Dobson fertig

  • Hallo zusammen


    Nachdem im letzten Jahr die Entscheidung für ein etwas größeres Teleskop gefallen ist, konnte ich jetzt - auch, oder besser, gerade mit Hilfe des Forums - mein Erstlingswerk fertigstellen.


    Hier ein paar Details dazu:


    Spiegelzelle, eine 18-Punkt-Spiegelzelle, mit laterealer Lagerung mithilfe von Kugellagern:



    Rohgerüst des Hutes mit Spinne und Fangspiegelhalter:



    Spiegelkasten von unten:



    Justierung erfolgt von oben über drei Flügelmuttern, der Spiegel wurde selbst versilbert, Stangenklemmung mit den üblichen Sattelstützenschnellspannern:



    Nachdem das Ganze etwas hecklastig war, habe ich mit etwa 200 Gramm Trimmgewichten aus dem Modellbau ausgeholfen:



    Hier das fertige Teleskop, im Vergleich zum GSO 8"/f6:



    und hier nochmal mit zwei Helfern:



    Weitere Details:


    Der Spiegel ist mein erster Selbstschliff, 300 mm Rohling von Stathis, Brennweite ca. 1660 mm also etwa f 5,5.
    Gesamtgewicht ca. 21 kg, Leichtbau wurde nie angestrebt. Einblickhöhe im Zenit ca. 1,65 m.


    Gestern war dann erstes Firstlight unter suboptimalen Bedingungen (vielleicht mag 4,5-5) im direkten Vergleich mit dem GSO.
    Noch in der Abenddämmerung Saturn bei ca. 200 fach, Cassiniteilung immer wieder sichtbar. Später dann ein paar Kugelsternhaufen (M3, M5, M53)schön aufgelöst,ähnlich wie im GSO , aber deutlich heller. Ein paar Galaxien noch, M65, M66, NGC 3628 im Löwen, M64 und NGC 4565 in Coma berenices, dann noch M51 und NGC 5195 und als Abschluss NGC 5746 In der Jungfrau. Die Galaxien waren für diese Bedingungen deutlich zu sehen, NGC 5746 war im GSO nicht zu sehen. Auch der Quasar 3C273 konnte indirekt gesehen werden.


    Jetzt freue ich mich schon, was das Ding unter besseren Bedingungen kann.


    Viele Grüße


    Hubert

  • Hallo Hubert,
    Glückwunsch zu dem schönen Selbstbau.


    Da ich im Moment auch dabei bin mir mein eigenes Teleskop zu planen noch zwei Fragen:
    1) Die Aluprofile für den Hut haben welche Maße (ich vermute mal 10x10mm bzw. 15x15mm)?
    2) Bist du mit der Stabilität des Hutes zufrieden?
    3) Könntest du bitte von der Stangenklemmung am Hut ein Bild einstellen auf dem Einzelheiten gut erkennbar sind?
    Danke.
    Rolf

  • Hallo Rolf


    Danke für die Glückwünsche.


    Der Hut besteht aus 10x10 mm Alurechteckrohr mit 1 mm Wandstärke. Gebogen wurde das Ganze im Schraubstock mit entsprechenden Schablonen. Die senkrechten Verstrebungen bestehen aus dem gleichem Material, das ich mithilfe von zurechtgeschnittenen Hartholzdübeln rechtwinklig mit den Ringen verschraubt habe.
    Die ganze Konstruktion ist sehr verwindungssteif.
    Bilder zur Stangenklemmung folgen dann heute abend.


    Gruß


    Hubert

  • Hallo Hubert,
    Meine Gratulation zu dem wunderbaren Teleskop! Der Gewichtsausgleich per Zusatzgewicht ist natürlich nicht so ganz optimal, aber da kommen vielleicht noch ein paar hundert Gramm am Hut dazu. z.B. ein zweiter Sucher oder eine Streulichtblende, falls nötig. Sonst reicht es ja auch die Höhenräder um ein paar Zentimeter nach unten zu verlegen.
    Dobsons dieser Größe sind doch sehr handlich und komfortabel zu transportieren und machen viel Spass beim Beobachten.
    Grüße marty

  • Hallo Hubert,
    Glückwunsch zum neuen Eigenbau-Teleskop, und Respekt vor deiner Leistung!
    Es scheint ein praktisch sehr brauchbares Gerät zu sein, und viele Details zeigen, dass Du auch selbst nachgedacht hast.
    Du wirst noch sehen, dass die Steigerung von 8" auf 12" wirklich erheblich ist.


    Als alter Elektro-Modellflieger (angefangen habe ich vor über 30 Jahren mit sehr schlappen Antrieben) kann ich das Trimmblei am Hut natürlich nicht gutheißen[}:)]. Falls Du eine Oberfräse zur Verfügung hast, kannst Du bei der Rockerbox ja von außen noch Erleichterungs-Ausfräsungen anbringen (ca. 3-5 mm Material stehen lassen). Ich habe an meinem 18" Dobson auf diese Weise ca. 2,3 kg entfernt (die Wandstärke war allerdings vor der Fräsorgie überall 27 mm[:0].


    Der hohe Hut erspart Dir natürlich zusätzliche Streulichtblenden und schützt den Fangspiegel gut vor Tau.
    Kannst Du ihn in die Rockerbox stellen?


    Noch ein Tipp: Bau dir einen Deckel, der direkt über den Hauptspiegel passt und die Luftzirkulation verhindert. Nimm Pappelsperrholz, damit Feuchtigkeit vom Spiegel wegdiffundieren kann. Das spart jede Menge Staub und Fusseln auf dem Hauptspiegel.


    Gruß,
    Martin

  • Hallo Hubert,


    mal Danke für die Infos.
    Es ist doch beachtlich, dass man mit dem 10x10mm Aluprofil eine so gute Stabilität erzielt.
    Da ich einen 16er bauen will, bin ich mir nicht sicher, ob hier 10x10mm ausreichend sind? Da für mich Stabilität vor Leichtbau geht, bin ich am überlegen ob ich die beiden Ringe doch nicht aus 15x15mm biegen soll?
    Zwei Ringe aus 10x10mm habe ich schon gebogen, hab aber im Nachgang meine Zweifel beuzüglich der Materilastärke bekommen.


    Den Okularauszug schein kein "Schwergewicht" zu sein? Sieht aus wie ein Helikal-OAZ? Wie kommst du mit der Drehtechnik am OAZ zurecht?
    Gruß
    Rolf

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Teddy2007</i>
    <br />Hallo zusammen


    Nachdem im letzten Jahr die Entscheidung für ein etwas größeres Teleskop gefallen ist, konnte ich jetzt - auch, oder besser, gerade mit Hilfe des Forums - mein Erstlingswerk fertigstellen.


    Hier ein paar Details dazu:


    Spiegelzelle, eine 18-Punkt-Spiegelzelle, mit laterealer Lagerung mithilfe von Kugellagern:



    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">



    kann dir der Spiegel auf der Seite der Kugellager nicht aus der Fassung rutschen?



    Gruß Jogi

  • Hallo Hubert,
    saubere Arbeit, sehr schön.
    Ein Tipp was ich gegen meinen damals zu "leichten" Hut gemacht habe und was gleichzeitig auch die Unterschiedlichen Okulargewichte ausgleicht.
    Hatte ein kleines Rundes Gewicht 3-400 Gramm mit Bohrung in größe der Stangen (etwas größer) mit einer Klemmung versehen. Damit kann das Gewicht an der Gitterrohrstange verschoben werden und so auch die Okulargewichtsunterschiede ausgleichen.
    Deine festen Gewichte sind halt zu "starr", außer deine Okulare wiegen alle gleich viel.


    Weiter so, wird ja wohl nicht das letzte Teleskop im Eigenbau sein, oder? [:D]


    CS, Andreas

  • Hallo Hubert.


    Gratulation auch aus der Schweiz zu diesem schönen Selbstbau!


    Nur etwas hätte ich anders gemacht: anstelle der 200g Bleigewicht hätte ich einen Telrad montiert. [^] (Aber das kannst Du bei Bedarf ja immernoch nachrüsten[:D])


    Viel Spass und CS mit diesem schönen Teleskop!

  • Hallo zusammen


    Vielen Dank für die positive Resonanz.


    (==&gt;) Rolf


    Hier die versprochenen Bilder:


    Je zwei Stangen sind an ein 3mm Alublech geschraubt, in das eine Nut gesägt ist:



    Das Gegenstück dazu besteht aus einem Aluwinkel mit 3mmm Stärke, der am unteren Ring befestigt ist. In diese Blech ist eine M4 Zylinderkopfschraube von hinten eingeschraubt:



    Die Stangen werden bis zum Anschlag eingeschoben und das Ganze wird mit einer Flügelmutter gesichert:



    Ich habe das Teleskop bisher 4-5 mal zusammengebaut und es ist eigentlich recht justierstabil.


    Für 16" denke ich, dass man doch lieber 15x15 mm Vierkantrohr verwenden sollte. Aber das sollten erfahrenere Teleskopbauer entscheiden.


    Der Okularuszug ist ein Kineoptics HC-2, ein geniales Teil, aber gewöhnungsbedürftig, wenn man vorher nur Crayfordauszüge gekannt hat.


    (==&gt;)Marty und MartinB


    Die Trimmgewichte sind jetzt nur als Übergangslösung gedacht. Irgendwann soll da mal ein optischer Sucher ran. Aber die Dinger hatte ich gerade zuhause.
    Den Deckel habe ich bereits, es ist das ausgesägte Teil aus dem Spiegelkasten. Wäre ja zu schade gewesen, den wegzuschmeissen.


    (==&gt;)Jogi


    Ich hab's ausprobiert, bis ca. 10° übern Horizont bewegt sich der Spiegel nicht, ich werde aber in den nächsten Wochen und Monaten da noch eine Sicherung einbauen. Optimieren kann man ja immer [;)]


    Das nächste, was gebaut wird,ist die Fangspiegelheizung.
    Und ob es das letzte Teleskop ist, das ich gebaut habe, entscheidet leider meine bessere Hälfte.


    Viele Grüße


    Hubert

  • Hallo Hubert,


    Glückwunsch zu Deinem Selbstbau! Das sieht gut aus und durch den hohen Hut hast Du auch schon einen recht guten Streulichtschutz. Die 10mmx10mm sind absolut ausreichend für den Hut, bei 16 würde ich dann auch 15x15 nehmen, wenn es kein Ultraleichtbau werden muss. Wie gut hält der Hut denn die Spinne aus? Die greift ja an einer ungünstigen Stelle an. Hier könntest Du Dir alternativ eine Drahtspinne überlegen, die jeweils an den Ringen losgeht.


    Viele Grüße
    Reiner

  • Hallo


    (==&gt;)Rolf
    Die Stangen bleiben am Blech. Die Schrauben sind nur so fest angezogen, dass sich die Rohre noch bewegen lassen. Die Muttern auf der anderen Seite sind selbstsichernd. Ich habe also vier (nummerierte) Stangenpärchen, die sich einfach so in die Ecke stellen lassen.


    (==&gt;)Reiner
    Wenn man sehr genau hinsieht, bemerkt man, dass sich der Hut minimal verbiegt. Aber insgesamt ist die ganze Konstruktion sehr stabil. Ich habe gestern abend das Teleskop rausgestellt, zusammengebaut (dauert ~2 min.), Laser rein und festgestellt, dass ich nicht nachjustieren muss.


    Viele Grüße


    Hubert

  • Hallo Hubert,
    ein feines Teleskop hast du da gebaut. Kann dir nur gratulieren. Bei mir steht sowas in der Art auch demnächst an und ich kann nur hoffen, dass ich das einigermaßen so hinbekomme wie deins. Die Klemmung der Stangen am Hut gefällt mir sehr. Das behalte ich mal als Option im Hinterkopf[;)]
    Kann man die Entstehungsgeschichte deines Hauptspiegels hier nachlesen?
    Wünsche dir viele klare und dunkle Nächte mit dem Teil
    Grüße, Matze

  • Hallo Matze


    Über die Entstehung des Spiegel gibt's hier nichts. Irgendwie hatte ich mich da zu sehr auf das Schleifen und Polieren konzentriert.
    Nach insgesamt 35 Stunden Arbeit habe ich dann, nach Rücksprache mit Stathis, das Ding für fertig erklärt.
    Am Stern zeigt der Spiegel extrafokal sehr schöne Beugungsringe, die ich im GSO so nie gesehen habe, intrafokal ist ein leicht ausgefranster Rand zu sehen, der mit einer 3-4 mm breiten Blende aber vollständig verschwindet, was ja auf eine abgefallen Kante hindeutet.
    Da ich aber mit oder ohne Blende am Mond und am Saturn bei 200 facher Vergrößerung keinen Unterschied im Kontrast und in der Auflösung bemerkt habe, lasse ich den Spiegel vorerst so wie er ist.
    Dafür, dass es mein Erstschliff ist, bin ich mehr als zufreiden.


    Viele Grüße


    Hubert

  • Gratulation zu dem schönen Dobson. Die Befestigung des Hutes habe ich genauso gemacht; damit geht ein schnelles Lösen und sauberes Wiederanbringen bestens. Es ist wie Deiner ein 300er (F 4) und bringt 23 kg auf die Waage.
    Hast Du bei der Konzeption daran gedacht, auch schweres Zubehör problemlos anbringen zu können, ich meine ohne dass sich der Kopf gleich verzieht?


    Gruß Rolf

  • Hallo Rolf


    F4 ist von den Hebelverhältnissen natürlich ein bisschen anders wie f 5,5. Da sich meine schwersten Okulare (noch) unter der 500 gr. Grenze bewegen, habe ich keine Probleme mit irgendwelchen Verwindungen. Notfalls kann ich immer noch zusätzliche Verstrebungen anbringen.
    Für meinen ersten Teleskopbauversuch bin ich allerdings, was die Stabilität angeht, mehr als zufrieden.


    Viele Grüße nach Frankreich


    Hubert

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