Parabolisierungsthread des 20er - Endspurt

  • Hallo Kalle,
    so schnell versaut man mit einem grösseren Tool die mühevoll erarbeitete Parabel nicht. Das habe ich auch beim Jahre späteren notwendigen Ueberpolieren meines neu zu beschichtenden 500er gesehen. Man kann ja auch das grössere Tool durch stetes Anheben (mühsam) etwas entlasten. gruss Emil

  • Hallo,
    mit glätten meine ich nicht die Buckel der Oberfläche, da hast du recht, dass das nicht so geht, wäre ja auch zu schön und zu einfach. Dann bräuchte man ja auch keine Minitools wenn es automatisch die Buckel wegrasiert, oder?
    Ich meinte die Strucktur der Oberfläche. Je kleiner das Tool desto größer die Gefahr das die Oberfläche rauer wird. Da ich meine, dass der Druck bei den kleinen Tools wesentlich größer ist als bei den Großen, pro cm^2. Du hast schon auch recht, das man mit wenig Druck auch nichts versaut. Ich habe jedenfalls meistens so gearbeitet: meine Retusche mit kleinem Tool gemacht, dann ein größeres Tool noch kurz drüber meist nur paar Striche und dann zum Schluß noch kurz das ganz große Tool. Ganz am Ende noch mal 1-2 min mit ganz wenig Ceri und viel Wasser zum reinigen der Fläche dann geht es beim saubermachen auch leichter zu reinigen.
    Ob das nötig ist kann ich nicht sagen, da habe ich keine Tests gemacht aber ich hab zumindest ein "gutes Gefühl" [:D]


    Aber jeder hat so seine Technik und jeder muss für sich seine Technik finden. Da kann man nicht sagen so ist gut oder schlecht. Letztlich zählt das Ergebniss, oder?
    CS und weiterhin gutes Gelingen, Andreas

  • Hallo Andreas,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> Je kleiner das Tool desto größer die Gefahr das die Oberfläche rauer wird. Da ich meine, dass der Druck bei den kleinen Tools wesentlich größer ist als bei den Großen, pro cm^2. Du hast schon auch recht, das man mit wenig Druck auch nichts versaut.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Du sprichst mir aus dem Herzen. Habe eben mit der Küchenwaage folgende Messung gemacht: 2€ Münze : 8g. Bei mittlerem Fingerdruck kommt man sofort auf 400g und mehr. Der Flächendruck erhöht sich dann um das 50-fache. Da Pech nicht linear auf Druck reagiert, ist einsehbar, dass man den Schlussstrich bei der Spiegelherstellung nicht mit einer Euro-Münze machen sollte.


    Gruss Emil

  • Hallo Emil,


    nur ganz kurz, das Thema ist natürlich interessant und sicher einen extra Tread wert.
    Mir ging es nur um das "große Tool", das finde ich nach wie vor nicht sinnvoll oder besser - schädlich.
    Insgesamt ist das Glätten eher was für Fortgeschrittene, ansonsten ist man doch froh wenn man erstmal die Form im Griff hat, und, wie gesagt ich sehe hier mit Pech kein Problem.


    Schau'mer mal ob Matze dem Rand eins auf die Mütze gegeben hat, und wie der jetz steht. Dann kommt vielleicht noch ein mittelgroßes Tool zu Einsatz[;)]


    cs Kai

  • Hallo Miteinander,
    erstaml vielen Dank für die Tipps. Ich kann leider derzeit nicht so genau darauf eingehen weil wenig Zeit[xx(] Am Spiegel ist die letzten Tage leider nichts passiert. Hoffentlich gehts morgen weiter. Berichte dann.
    Sehr interessant finde ich auch die eingeschlagene Richtung des Threads in Richtung "Rauheit/Glattheit mit Minitools". Bei den Foucaultbildern ist mir bisher keine nennenswerte Verunstaltung des Randes durchs Minitool aufgefallen. Solange das der Fall ist, sollte ich mir doch auch keine Sorgen machen, denn die Oberflächenabweichungen/Glätte die man Im Foucaulttest sieht sind doch in in einer Größenordnung kleiner 50nm und sollten auf die Abbildung doch keinen nennenswerten Einfluss haben? Oder irre ich mich da?
    Efahrungen zu Oberflächenabweichung die man <b>deutlich</b> im Foucaultest und auch bei der interferometrischen Auswertung sieht habe ich ja schon gemacht[8D] So wurde das auch quantifizierbar
    http://www.astrotreff.de/topic…PIC_ID=114462&whichpage=3
    Grüße und CS, Matze

  • Hallo Miteinander,
    es gibt wieder einen kleinen Zwischenbericht. Inzwischen bin ich in der wirklich heißen Phase angelangt und das Ende des Projektes ist absehbar[:p]
    Zunächst musste ich mich aber erfolgloß mit der Randbearbeitung quälen. Mit dieser Methode bin ich einfach nicht zurechtgekommen und bin dann wieder zu den bewährten "Reinerstrichen" übergegangen. Damit hatte ich mehr Erfolg. Der Rand hatt sich nun gegenüber der restlichen Spiegelfläche abgesenkt. Einzigstes Manko ist eine Zone bei ca. 130mm Radius und ein kleiner "Zuckerhut"


    Ich bin aber recht zuversichtlich diesen Beiden mit Minitool eins auf den Deckel geben zu können.
    Die Oberfläche sieht außerdem -zumindest im Foucaulttest- recht pasabel aus.


    So langsam wirds Zeit das zughörige Teleskop anzugehen. Immerhin die Spiegelbox habe ich schon angefangen...[;)]
    Klaren Himmel, wünscht
    Matze

  • Hi Matze,
    herzlichen Glückwunsch! Hast Du gut hinbekommen!
    Eigentlich ist der Spiegel einbaufertig, aber bei dieser Ausgangslage ist noch was drin. Die Zone ist wie ein Elf-Meter, zumal der Rand noch etwas hochsteht. Sonst wäre das schwierig, denn der Rand biegt sich bei der Aktion wieder mit runter.
    Immer schön in kleinen Schritten, viel Glas ist es nun nicht mehr.
    Das Tool dafür nicht zu klein wählen. Kannst Du ein Profil einstellen? Bin gespannt was noch geht.[:p]
    cs Kai

  • Hallo liebe Schleifgemeinde,
    endlich, endlich kann ich hier wieder etwas vorzeigen. Das wird auch bezüglich Schleifprojekt der letzte Beitrag sein und das bedeutet... genau, der Spiegel ist fertig[8D]
    Der letzte Schritt bis dahin war ein wenig mühevoll. Etliche Verusche mit Minitools brachten nicht den gewünschten Erfolg. Unter anderem auch ein tiefes Loch im Zentrum von dem zum Glück nicht mehr viel übrig ist. Nach vielen Hin und Her bin ich dann wieder mit dem 250mm Subtool übergegangen. Die Bearbeitung mit diesem in Verbindung mit Kantendruck brachten dann endlich den gewünschten Erfolg. Die Vorgehensweise war denn recht einfach. Die Zonenbearbeitung wie von Kai beschrieben


    brachte die CC in Richtung Sphäre und die Zone runter. Die zentralen "Reinerstriche" brachten die CC wieder in Richtung -1 ohne die Zone wieder entstehen zu lassen. Ein wenig hin und her und dann hats endlich geklappt. [;)] Aber nun genug der Worte, hier die Taten. 2 x 6 IG á 90° und danach LowPas 0.03. Den angezeigten Strehl würde ich also obere Grenze bewerten. Bei LowPass 0.06 geht der Strehl auf 0.88 runter, bei Zernike GLättung Order 10 auf 0.90. Ich freue mich schon rießig auf das Firstlight.




    Eine Foucaultauswertung wurde natürlich auch gemacht. Hierzu benutze ich ShadowgrammAnalysis, nehme im Abstand von 0,5mm die Bilder auf und werte diese dann aus. Anbei der Vergleich Foucault (übertragen in FigureXP) mit dem Interferometer.




    Ein Foucaultbild:


    Und das Objekt der Begierde völlig nackt darf natürlich auch nicht fehlen[;)]


    Es war zwar ein lange Weg -immerhin sind meine ersten Versuche mit dem PDI jetzt fast ein Jahr her- aber es hat richtig Spass gemacht. Bei dem Projekt habe ich bzgl. SPiegelschleifen eine Menge dazu gelernt. Dass dieses Projekt so gut gelaufen ist, ist vor allem den vielen Usern/Spiegelschleifern vom Astrotreff zu verdanken. Viele von Euch haben mich mit hilfreichen Tipps und Ratschlägen versorgt und sehr gut weitergeholfen. Vielen vielen Dank dafür. Ganz besonders möchte ich mich auch bei Kai (fraxinus) bedanken. Du hast mir vor allem gegen Ende durch die "Parabolisierungsnachhilfe" enorm weitergeholfen, Danke!
    Die Anfänge des zugehörigen Teleskopes sind übrigens auch schon gemacht. Sobald die einzelnen Teile einigermaßen anschaubar sind gibts einen kleinen Baubericht im Nachbarthread.
    Viele Grüße und CS,
    Matze


    <s>PS: Bilder müssen noch freigeschaltet werden.</s>

  • Hallo Matze


    Herzlichen Glückwunsch!
    Wenn der Spiegel so gelingt nach vielen Stunden des polierens und noch etlichen mehr mit dessen Auswertung, darfst du stolz sein auf das Resultat!


    Der Vergleich von Foucault und PDI ist erstaunlich, stimmt ja enorm gut überein, selbst in der absolten Höhe betrachtet (Wavefront = 2 x Surface, die Mitte und der äusserste Rand kann mit Foucault schlecht/ungenügend erfasst werden)


    Gutes gelingen für das Teleskop und Verspiegelung wünscht Dir

  • Hallo Matze,
    ich bin ja kein Glasquäler, lese aber immer interessiert Deine Berichte hier mit. Ich finde es richtig spannend. Für einen 20"er sind 0,91 Strehl glaube ich richtig gut. Ich nehme mal an, daß es am Ende eine Präsentation Deines Wunderwerks bei den Remseckern und/oder Backnangern geben wird. Darauf freue ich mich schon jetzt.


    Viel Erfolg weiterhin, Michael

  • Hallo Matze,
    gut gemacht! Klasse!
    Verblüffend ist die gute Übereinstimmung mit Foucault. Das gibt zusätzliche Sicherheit, kannst Du sofort zum Verspiegeln schicken[^]


    Vergiss nicht, den Fangspiegel zu testen. Wäre schade, wenn der das Gesamtsystem verhagelt. Denn das Teil hat das Zeug zum Planetenkiller[:p]
    Und dann wünsche ich Dir viel Erfolg beim Dobsonbau!


    (==&gt;)Michael: <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Für einen 20"er sind 0,91 Strehl glaube ich richtig gut.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Kann man so sagen. Ich hoffe Du kannst da mal bei Ausnahme-Seeing durchschauen und Dir selbst ein Bild machen.


    cs Kai

  • Hallo Matze,


    na da sag ich mal herzlichen Glühstrumpf zur Fertigstellung. Da haste echt nen sehr guten Spiegel gemacht, der dir sicherlich viel Freude bereiten wird.


    Kannst dich ja mal melden, wenn du auf den Hohloh fährst. Kann komm ich mit meinem halb so großen Telesköpchen mit. [:)]


    Viele Grüße,
    Christian

  • Hallo Leute,
    vielen Dank für Eure netten Kommentare,
    (==&gt;)Roger: Ja, das stimmt. Gegen Ende war die Vermessung sehr mühsam. Vor allem wenn eine Poliersession mal nicht den gewünschten Erfolg gebracht hat. Am liebsten würde man dann gleich weiterpolieren aber irgendwann muss man ja auch schlafen
    (==&gt;)Michael: Ich hätte zu Beginn niemals gedacht den großen Glasklotz so gut hinzubekommen. Das fertige Teleskop werde ich mit Sicherheit am Stammtisch präsentiern. Da es aber mein erstes selbstgebautes Teleskop wird geht es wohl eher unter die Kategorie "moderne Kunst" [:D]
    (==&gt;)Kai: Die gute Übereinstimmung mit Foucault hat mich auch immer wieder aufs neue verblüfft. Das hat im Großen und Ganzen immer recht gut zusammengepasst und das obwohl ich Foucault ohne Couder-Maske angewandt habe.
    Den Fangspiegel vermessen wird wohl eine größere Geschichte, denn ich habe keine Sphäre. Früher oder später möchte ich aber auch mal eine FS schleifen, aber erstmal Eins nach dem Anderen[;)]


    (==&gt;)Gerd und Christian: Vielen Dank. Würde mich freuen wenn der Dobs Eurem kritischen Blicken standhält. Ich hoffe auf eine schöne Spechtelnacht am Hohloh noch in diesem Jahr. Da organisieren wir schon noch was.
    Viele Grüße und klaren Himmel, Matze

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