Dachmaterial für Gartensternwarte

  • Hallo,


    ich hoffe, dieses Forum ist ok für meine Frage. Wir haben letztes Jahr eine Gartensternwarte mit den Maßen 2,50 x 3,00 m gebaut. Das Dach, welches ein Flachdach ist, haben wir auf Rollen gesetzt. Wie vom Bausatz vorgesehen, haben wir das Dach mit Brettern mit Nut und Feder zusammengebaut und Dachpappe drauf gemacht. Da das Dach aber leckte, sind da jetzt 2 Schichten Dachpappe drauf. Dadurch ist das Dach jetzt so schwer, das mein Mann das sogar nur noch mit ganz viel Mühe und mit Hilfe eines Pfostens aufschieben kann. Ich als schwächlich Frau kriege das gar nicht hin. Daraufhin haben wir einen Seilzug dran gebaut, damit geht es schon viel besser, ist für mich aber immer noch schwierig. Jetzt möchten wir das ganze Dach abreißen und was leichteres drauf setzten. Wir dachten zunächst an diese wellenförmigen Terassendächer aus Kunststoff, die sind ja schön leicht. Aber da das Dach trotz 2 Schichten Dachpappe immer noch nicht dicht war, haben wir diese Terassenüberdachungen in wellenform nochmal drauf gemacht. Jetzt war die Hütte trocken aber wir haben im Winter bemerkt, dass dieses Kunstoffzeugs sehr dünn und brüchig ist. Daher sind wir davon erstmal wieder ab gekommen. Was für Material würdet Ihr empfehlen? Es soll schön leicht sein, damit man den Seilzug vielleicht nicht mehr braucht. Wir hatten schon an Doppelstegplatten gedacht, aber sind die wirklich leicht? Im Baumarkt hatten die von irgendwelchen Leichtmetallplatten oder so gesprochen (weiß die genaue Bezeichnung leider nicht mehr). Wäre sehr dankbar für ein paar Tipps.


    VG
    Meltem

  • Hallo,
    habe bei meiner Sternwarte Aluminiumplatten in den Maßen (ca.) 1X2m aus einem hier in der Nähe befindlichen Baustoffhandel bezogen. Darunter eine stabile Holzkonstruktion und die Platten ca. 300mm überlappt und mit Silikon dazwischen abgedichtet / verklebt. Natürlich die Platten mit solchen Spezialschrauben (mit Dichtungskopf?) verschraubt.
    Das Dach bei mir hab aber eine Neigung von ca. 30-40° Siehe die Bilder aus einem Thread weiter unten da geht es auch um den Bau einer Sternwarte. Die Aluplatten sind ca. 1mm Stark und damit hält sich das Gewicht gut in Grenzen.
    Die hatten dort auch gleich eine Blechschneidemaschine und abkanntbank sodass ich fast alles schneiden und biegen konnte.
    Ich empfhele auch eine Neigung des Daches, ein flaches Dach bring da einige Schwierigkeiten mit sich und wird nur schlecht richtig dicht.


    CS, Andreas

  • Hallo Meltem,
    das Dach besonders leicht zu bauen halte ich für keine gute Lösung.
    Das Dach meier Hütte (3mm x 2,4m) ist ca. 450kg schwer. Ich hatte bewusst auf eine Leichtbaulösung verzichtet. So wird bei Wind das Dach auch in aufgeschobenen Zustand sich nicht verabschieden. Man sollte die Kraft des Windes nie vergessen. Bitte jetzt nicht behaupten, dass man bei Wind eh nichts machen könne. Auch bei Wind geht in einer Rolldachhütte eine ganze Menge.
    Knackpunkt sind die Rollen. Meine Rollen laufen auf Stahlschienen und lassen die fast halbe Tonne mühelos bewegen. Als Rollen habe ich zehn Torrollen verwendet. Die tragen das Dach seit fast 7 jahren ohne Probleme.
    Mag sein, dass auch ein Leichtbau realisiert werden könnte, ich wäre aber kein Anhänger solcher Lösungen. Wie gesagt, es läuft seit Jahren problemlos.
    Ach ja, das Dach ist mit Bitumenschindeln gedeckt.

  • Vielen Dank schon mal für die Antworten. Das Dach hat ein leichte Neigung allerdings soll die beim Neubau noch vergrößert werden, damit das Wasser besser ablaufen kann.


    Das es besser ist ein schweres Dach zu nehmen, kann ich verstehen, nur kann ich nicht ständig meinen Mann bitten das Dach auf und zu zu machen, besonders nicht bei Schnee und Eis. Ich möchte es einfach alleine können. Kann das Problem vielleicht eher bei den Rollen liegen? Wir haben auf jeder Seite 3 ziemlich große Gummirollen. Wird es leichtgängiger wenn wir andere oder mehr nehmen? Die Rollen mussten ziemlich groß werden, da die Seiten der Schienen auch ziemlich hoch sind.

  • Hi,
    das Dach besonders schwer machen[?]
    Natürlich Wind sollte nicht unterschätzt werden aber mann kann auch Sicherungshacken anbringen. Diese sind in meiner Hütte so angebracht, das sie das Dach nochmal richtig gegeneinander anziehen. und die steht auch schon 6-7 Jahre ohne Probleme.
    Wenn das Dach zu schwer ist und du es nicht aufbekommst, gäbe es ja noch die Möglichkeit Kraft gegen Weg "einzutauschen" also eine lose Rolle für die halbierung der nötigen Kraft oder einen Flaschenzug je nach Rollen eben weniger Kraftakt. Dauert halt etwas länger um aufzumachen. Aber bekommt dann wohl jeder auf.
    Zum Thema große Rollen, ich denke die sollten leichter laufen als zu kleine und bei Unebenheiten diese besser ausbügeln (Eis/Schnee)
    Nur sollten sie leicht Rollen also geölt sein und auch bei Minus 20° nicht festgefrieren!


    CS, Andreas

  • Hallo Meltem!
    Ich habe seit mindestens 15 Jahren ebenso eine kleine Gartensternwarte mit abschiebbarem Dach und 4 kleinen Rollen (ca. 2 x 2 m. Sie reicht für mein C11. Das Dach besteht aus einem Rahmen mit 5x8er Staffeln und 2mal Querlatten mit ca. 3x5cm Stärke.
    Erste Phase:
    Feder und Nutbretter mit Dachbitumenschindeln. Hat schön ausgesehen, war aber viel zu schwer im Handling. Übrigens: da hat mir einmal ein Sturm das Dach 'runtergefetzt!!
    Phase 2: Dann kam die Dachpappe statt der Schindeln drauf.
    Nach vielen Jahren kam über die Dachpappe zur Dichtheit eine Abdeckfolie.
    Phase 3: Feder und Nutbretter demontiert und auf dem alten Rahmen ein ganz leichtes dunkelgrünes Terrassendach drauf: Bis jetzt kann ich nur sagen: Es ist superleicht [:)], ] dicht, die starken Stürme in unserer Gegend haben ihm nichts ausgemacht, der Schnee im Winter war auch kein Problem. Ich schätze jetzt das Gewicht auf nur ca. 15 kg. Ich werde das vielleicht noch ein bisschen verstärken aber prinzipiell bin ich sehr damit zufrieden. Ich bin halt ein Freund des Leichtbaues.
    Meine Hütte steht allerdings in der Ebene am Rande des Tullnerfeldes. Dort ist es zwar ziemlich windig aber nicht so schneeanfällig.
    Gute Verrichtung,
    Richard

  • Hallo Meltem.
    bei meiner Klappdachhütte habe ich das Dach in ein nördliches und südliches Segment geteilt. Da das Aufklappen eines schweren Daches viel Kraftaufwand erfordert, habe ich mich für eine Leichtbauweise entschieden die aus einer Rahmenkonstruktion aus Dachlatten mit einer Sperrholzbeplankung besteht. Als Bezug habe ich eine dünne Fischteichfolie aus dem Baumarkt gewählt. Die läßt sich mit einem speziellen Kleber gut aufkleben, kostet relativ wenig und wiegt bei einer Größe von etwa 2x3 m nur 2-3 kg. Ein weiterer Vorteil ist, dass man bei einem Leck durch Aufkleben eines "Flickens" aus übrig gebliebenem Material, dieses Leck schnell schließen kann.


    So weit mein Denkanstoß


    Sven

  • Hallo Meltem
    bei euerem Dach stimmt etwas mit den Rollen oder so nicht. Unser Vereinssternwarte mit Flachdach 6 x 5,5m ist extrem stabil gebaut mit 220 x 120mm Stahlträgern und wiegt ca 1,6 to und dieses Dach läßt sich mit einem Finger bewegen und dazu noch im Winter mit ca 60 cm Schnee. Es kommt nur auf die Rollen und deren Lagerung an.
    Stegplatten usw würde ich auf keinen Fall verwenden. Das Fernrohr sollte sich tagsüber nicht aufheizen, am besten sind Sandwich Trapezbleche wie die Fabrikhallen und Supermarkte haben. Diese Isolierung ist dann wirklich perfekt. Zur not gehn auch Alubleche aber auf keinen Fall verzinke Stahlbleche weil diese sich stark aufheizen.
    Ich spreche in diesem Fall aus Erfahrung. In meiner Privatsternwarte habe ich 2 weiß Kuppeln und mußte laut Baugenehmigung das Flachdach unter den Kuppel in Dachfarbe zB. altkupfer streichen. Die Sternwarte heizte sich dermaßen auf, daß das Fett bei meinem Meade LX200 regelrecht auslief und an Planetenbeobachtung wegen dem seeing kaum zu denken war. Vor 10 Jahren strich ich alles aussen in Superweiß und muß im Sommer tagsüber eine Jacke anziehen wenn es draußen 25 oder 30°C hat und es gibt keine seeingprobleme mehr.


    Gruß Rolf

  • Hallo,


    habe gerade mal ein älteres Bild vorgekramt. Das Dach meiner Sternwarte hat die Größe 5x5 Meter und ruht als Alu-Wellblech auf einer geschweißten Aluminiumkonstruktion. Das gesamte Dach läuft in 2 Alu-U-Profilen mit recht kleinen Rollen. Die Dachneigung beträgt 8 Grad. Das gesamte Dach wiegt keine 50 kg und läßt sich leicht öffnen. Probleme mit Wind habe ich nicht, das gesamte Dach wird mit Spanngurten an der Holzbalkenkonstruktion festgemacht.


    CS
    Winfried


  • Hallo,


    noch ein Tipp zu Stahlblechen als Sternwartendächer. Habe diese mit "Ikosit (oder Icosit) K 5" gestrichen, einem Infrarot-Wärmestrahlung reflektierenden 2-Komponenten-Anstrich. So gestrichene Bleche kann man getrost stundenlang in die pralle Sonne legen und sie werden nicht wärmer als die umgebende Lufttemperatur. Habe unter den Blechen aber auch noch eine Lange Holz (damit kein Kondenswasser vom Blech tropft).


    Meine Hütte mit 2,2 x 3,5m umbautem Raum wird übrigens komplett weggeschoben (Rollhütte / keine Rolldachhütte), Sie steht auf sechs Schwerlastrollen a 700kg Belastbarkeit und kann mit ihren 4 Tonnen (!) von mir zartem Geisteswissenschaftler geschoben werden. Zwar habe ich aus Sorge, bei aufkommendem Wind aus südlichen Richtungen mit 12qm "Segelfläche" bei weit geöffneten Türen sie gegen den Winddruck nicht mehr zugeschoben zu kriegen, nachträglich eine Drahtseilwinde eingebaut, die ich aus Bequemlichkeit fast immer zum Schließen nutze, aber geöffnet wird sie ausschließlich ohne kraftsparende Hilfsmittel. Da vermute ich auch, Melten, dass eure Rollen nicht die rechten sind.


    Grüße


    Hubertus

  • Hallo Meltem.


    Ein leichteres Dach ist keine Lösung. Beim Bau meiner Gartensternwarte hatte ich das gleiche Problem, nach Verschönerung und Auflegen von Dachpappe war das Gewicht des Daches ziemlich groß.
    Ihr müsst ein anderes Rollensystem nehmen. Das habe ich auch gemacht und jetzt schiebt meine Frau das Dach mit dem kleinen Finger.


    Gruß.
    Frank

  • Hallo Frank u.a.,


    das Thema leichtes oder schweres Dach wird hier ja kontrovers diskutiert. Ich denke, beide Varianten gehen. Mein Dach liegt nun seit 8 Jahren und ich hatte noch keine Probleme.
    Ein einziges mal ist es mir weggeflogen, aber das war meine eigene Schuld, da ich vergaß, die unteren Sicherungen einzuhängen. Da das Dach bei mir im geöffneten Zustand völlig frei liegt, war das logisch, da genügt eine Miniböhe. Im eingehängten Zustand kann aber nichts passieren.
    Die Idee mit der unteren Verschalung mit Holz macht Sinn, Kondenswasserprobleme habe ich ab und an schon. Werde das berücksichtigen, da wir in zwei Wochen das Dach erhöhen werden müssen.
    Meine Aluplatten sind noch einmal ganz einfach mit farblosem Bootslack behandelt. Das erhöht auch noch einmal die Reflexion und beschert mir im geschlossenen Zustand auch im Hochsommer eine Temperatur von ca -5 Grad als Die Außentemperatur. Praktisch ist auch eine fahrbare Klimaanlage, die normalerweise in meinem Wohnwagen steht. Wenn`s ganz dicke kommt (falls es mal wieder richtig heiß wird) und ich abends beobachten möchte, dann schalte ich sie 4 Stunden vor Beobachtungsbeginn ein. Gleichzeitig laufen schon die Lüfter der Teleskope. So kann man abends gleich mit der Beobachtung beginnen.


    Beste Grüße
    Winfried

  • Hallo Winfried


    das Dach ohne Sicherung im ausgefahren zustand? Mache doch im Unteren U-Profil eine Winkelschiene und oben ein Gegenwinkel mit Abstandsklötzchen und schon kann das nichts mehr passieren.
    Unter dem Alu würde ich vielleicht Styrodur einkleben, weil zwischen Alu und Holz wird es feucht werden und nach jahren bildet sich Schimmel.


    Gruß Rolf

  • Hallo Rolf,


    von deiner vorgeschlagenen Kombination aus Holz mit Styropor rate ich gleich ganz dringend wieder ab. Wollte meine Hütte genau so isolieren und wurde gleich im Baumarkt gewarnt, dass es zwischen Styropor und Holz Kältebrücken gibt, an denen Wasser erst recht kondensiert und Holz schimmeln lässt, weil Styropor Wasser abweist und in Zwischenräumen stehen lässt.
    Das grüne sogenannte "Styrodur" soll hingegen Wasser und Feuchtigkeit aufnehmen und später verdunsten lassen. Da sollte man sich allenfalls bei kompetenteren Menschen noch mal nach erkundigen.


    Grüße,


    Hubertus

  • Hallo Hubertus


    Styrodur in den Alurahmen und Alublech einlegen wie in dem Bild zu sehen ist.
    Das Holz sollte man natürlich nicht isolieren (Holz isoliert sowieso schon sehr gut), bei den OSB Platten könnte man.


    Gruß Rolf

  • Moin Meltem,


    für mich sind die Rollen plus Schiene das Wichtigste am Abrollverhalten.
    Mein Dach ist ein Pultdach 4,40m x 3.40m, eingedeckt mit 2mal Dachpappe und grüne Schindeln.
    Die tollen Rollen haben 90mm Durchmesser (insgesamt 6 Stück) mit Kugellagern und sind von der Fa. Came.
    Die Dinger kosten zwar einiges aber da ich einarmig bin, war mir das leichte Öffnen das Wichtigste.




    Viele Grüße
    Heiner

  • Die Holz- mit Styroporvariante hatte ich auch erst in der engeren Auswahl. Ein befreundeter Architekt hat mir ebenfalls davon abgeraten.Styrodur klingt interessant. Da werde ich mir mal ein paar Infos zu den Materialkosten einholen.


    Gruß
    Michael

  • Hallo Rolf,


    Dein Tip ist zwar gut, aber bei meiner Konstruktion kann ich das offene Dach nicht sichern, da unter den Schienen Holzbalken laufen. War leider ein Fehler, für den ich nun büßen muß und das Dach jeweils "anbinden" muß.


    CS
    Winfried

  • Hallo,
    meine Sternwarte wurde vor 17 Jahren komplett mit beschichteten Aluminiun Profilblechen verkleidet, die auf eine Holzkontruktion aus 22mm Rauhspund geschraubt sind. Ein regelmäßiges Beschichten/Streichen/Neudecken ist nie nötig gewesen, der höhere Beschaffungspreis hat sich bezahlt gemacht. Innen ist der Raum ebenfalls mit Holz verkleidet, der Hohlraum ist belüftet und isoliert. Das vorne hochklappbare Dach (Aluprofil) ist innen mit blauen 30mm Dämmplatten und Sperrholz verkleidet, die gemessenen Innentemperaturen sind nie höher als die max. Aussentemperaturen, da das Dach gut isoliert. Zusätzliche Belüftunglöcher sorgen für minimale Feuchtigkeit, Rost- und Fäulnis trat nie auf. Dichtigkeitsprobleme gab es nie. Die Dachseiten sind über die Seitenwände herübergezogen und umgreifen ein Profil, da kann auch bei Windstärke > 10, die hier im Norden nicht selten ist, nichts wegfliegen. Zusätzliche Sicherungszapfen aus 12mm Stahl verriegeln das Dach.


    Gruß: Bruno

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