-Instrument für die Planetenbeobachtung-

  • Hallo liebe Sternfreunde



    Mein Anliegen ist folgendes.


    Ich möchte mir ein Teleskop zulegen.
    Mir sind da besonders die Angebote der Fa TAL aufgefallen, deren optische Quallität
    immer besonders hervorgehoben wird und Preis/Leistung sollen auch stimmen.


    Das Anwendungsgebiet des Teleskops,
    soll Hauptsächlich die Beobachtung der Planeten sein.


    Ich stehe nun zwischen der Wahl des TAL2M oder des TAL100RM.


    von der Guten Quallität des TAL2M habe ich schon gehört.
    Hat jemand Erfahrungen mit diesem Gerät bezüglich der Planetenbeobachtung?


    Und wäre das TAL100RM als Refraktor eine Alternative zum Newton im Hinblick,
    auf die Abbildungsleistung?
    Hat schon jemand Erfahrungen mit dem TAL100RM machen können?


    Mich interessiert besonders die Abbildungsleistung der Teleskope!


    für Unterstützung schon jetzt danke!


    MFG
    Michael

  • Schau Dir mal die Seiten der "Talianer" an. Ich habe zwar die URL nicht im Kopf, aber mit GOOGLE wirst du sicher fuendig. Das ist eine wahre Fundgrube.
    Gruss Christoph


    Christoph Petermann
    http://www.df9cy.de
    * Astrofotografie
    * Amateur Radio DF9CY
    * GvA-Kiel

  • Hallo Michael,


    auf der Seite http://www.TALianer.de findest du bestimmt einige Informationen zu beiden Teleskopen.


    Ich selbst kenne beide Teleskope nur aus den Internet/Prospekt/vom ansehen,aber habe nocht nie durchgesehen.


    Ich habe selbst einmal das Tal 2M in die engere Wahl genommen,als der Kauf eines Teleskopes nach einigen Jahren Pause anstand.
    Ich habe mich dann aber für einen 8"f/6 GSO Dobson entschieden.
    Der Grund war die bessere Transportabilität des Dobson.Da ich mitten in der Stadt wohne und nicht nur Mond und Planeten beobachten wollte war das ein wichtiges Kriterium für mich.


    Die Ausstattung der TAl Teleskope ist sehr gut,man hat ohne weiteres erst einmal alles notwendige dabei,das 25mm original Tal Okular ist fast schon ein Kult-Teil.Auch der Sucher ist ausgezeichnet.


    Das Tal 2M wiegt so um die 40 KG,und 220V Strom für die Nachführung findet man im Feld auch nicht.
    Die optische Leistungsfähigkeit des 6" Spiegels ist schon sehr ordentlich,außerdem hat es keine "Falschfarben" bei hoher Vergrößerung,die ein Refraktor bei hoher Vergrößerung an helleren Objekten zeigt.


    Der 4" Refraktor ist hier doch ziemlich selten anzutreffen,ich habe aber auch schon mal einen positiven Bericht gelesen(Tal-Seite?).
    Er ist nnatürlich sehr viel handlicher und transportabler,ich glaube aber,daß 4" etwas zu wenig sind....


    MfG,KArsten

  • hallo michael,


    obwohl ich beide geräte nicht kenne, muß ich als
    planetenbeobachter natürlich meinen senf dazu geben :)


    sicher ist folgendes: der 150mm TAL-Newton zeigt dir
    mehr details als der 100mm refraktor. so gut kann dessen optik gar
    nicht sein, da müßte der Newton schon eine echte gurke sein und
    bei TAL ist das fast ausgeschlossen.
    ein weiterer punkt: der newton braucht mit sicherheit im
    winter bei minusgraden über eine stunde bis er die volle
    leistung hat. der refraktor hingegen nur 15-30 minuten.
    wenn du also aus irgendwelchen gründen nicht die zeit
    haben solltest das abkühlen abzuwarten, dann ist der
    refraktor die bessere wahl.
    für den refraktor spricht außerdem die einblickposition:
    sie ist tiefer und du kannst im sitzen beobachten, beim newton
    wirst du wohl stehen müssen. es ist auf jeden fall so, daß im
    sitzen details leichter und exakter zu erkennen sind als im stehen.
    besonders wichtig wenn man auch planeten zeichnen will. das
    ist überhaupt nur im sitzen möglich.
    solltest du aber die planetenbeobachtung in erster linie
    mittels webcam machen, so fällt dieser gesichtspunkt weg.
    ein weiterer nachteil des newton ist der einblick in nähe der
    tubusöffnung. dadurch kann körperwärme beim beobachten in den
    strahlengang kommen (vor der tubusöffnung ziehen dann warme schlieren
    vorbei) und dadurch die definition stören. im winter heißtst dann
    entweder noch eine taukappe auf den newton oder luft anhalten :)
    ich verwende meinen newton im winter auch nur mit sehr langer
    taukappe.


    grundsätzlich würde ich aber bei der auswahl eines planeten-
    gerätes mal von folgenden fragen ausgehen:
    welche details auf den planeten (mars, jupiter, saturn) will
    ich erkennen können (nötige öffnung) und will ich vorwiegend visuell oder fotografisch arbeiten (einblickposition)?


    hast du darüber schon nachgedacht?


    c.s. tom

  • Erst einmal danke für die vielen Infos!


    Hallo Bino...


    Ich habe mir schon viele Gedanken gemacht, welches der genannten
    Teleskope wohl die bessere Wahl ist.


    - mir sind folgende Dinge wichtig:


    1. Ich möchte möglichst viele Deteils auf den Planeten sehen
    und das mit dem geringsten finanziellen Aufwand!


    2. Die Beobachtung soll vorwiegend visuell sein, aber auch fotographische
    Versuche sollen folgen.


    Die Einblickposition ist eher zweitrangig, da finde ich schon Möglichkeiten, es mir
    auch am Newton bequem zu machen.
    Die Zeit zum Auskühlen habe ich auch und die Idee mit der Taukappe ist gut!


    Das 150mm Newton hatt doch ungefär die Abbildungsleistung am Planeten,
    (Kontrastschärfe) eines 4 zoll Achromaten oder?
    Das Bild am Newton ist heller und könnte höher vergrössert werden.


    Nun stellt sich noch die Frage, wie seeingabhängig der Newton im Vergleich zum
    Refraktor kleinerer Öffnung ist!


    für weitere Infos bin ich sehr dankbar!


    MFG


    Michael

  • Hallo Michael,hallo Tom,


    ich fühle,daß sich hier wohl eine längere Diskussion anbahnt<img src=icon_smile_wink.gif border=0 align=middle>


    Von den beiden Tal-Teleskopen sollte der Spiegel der Linse überlegen sein,es sei denn der Spiegel hätte ernste Probleme.


    Die Einblickposition eines Newtons seitlich/oben am Rohr hat Vor- und Nachteile:
    Der Nachteil ist der von Tom erwähnte negative Einfluß der Beobachterwärme und seines Atems auf die Abbildungsgüte des Newtons,gerade in der kalten Jahreszeit.Das kann man durch eine Taukappe weitestgehend verhindern.
    Der Vorteil ist meiner Meinung nach,daß man schon mit einem niedrigen Stativ oder einem Dobson-montierten Newton sitzend beobachten kann,während beim Refraktor für eine brauchbare Einblickposition ein weit ausziehbares Stativ braucht.Das wirkt sich dann sehr negativ auf die Stabilität aus,besonders bei billigen Montierungen/Stativen.Und je länger der Refraktor desto schlimmer.
    Nun ist beim Refraktor für gute Planetentauglichkeit ein kleines Öffnungsverhältnis günstig(f/15 ist kleiner als f/10 oder gar f/5)weil damit das sekundäre Spektrum(der Farbfehler)geringer ist,wobei der Tubus entsprechend länger ist und ein höheres Stativ nötig wird.Der f/10 Tal Refraktor ist schon ein Kompromiß.


    Meiner Meinung kommt es daruaf an,wie du die verschiedenen Aspekte gewichtest:
    Das TAl 2M ist für mich nicht transportabel,wenn du aber zu Hause einen guten(dunklen) Himmel hast und nicht rausfahren mußt,ist Transportfähigkeit kein wichtiges Argument.
    Sollte dein Himmel aber stark aufgehellt sein,wäre ein transportables Teleskop günstig.Unter einem dunklen Himmel sind flächenlichtschwache Objekte erst gut zu beobachten.


    Aber du fragtest ja nach Planeten<img src=icon_smile.gif border=0 align=middle>


    Aus eigener Erfahrung kann ich sagen,daß auch für Planeten eine große Öffnung wegen des Auflösungsvermögens nicht zu ersetzen ist.
    Beispiel:
    Mein 8" GSO Dobson(gute Spiegelqualität,getestet bei Wolfgang Rohr) zeigte mir bei einem Besuch bei Kurt Schreckling Jupiter und Saturn mit vielen Details bei 300x,aber der 10" Dobson von Kurt konnte noch feinere Details herausarbeiten und sein 12" Cassegrain zeigte noch einmal signifikant mehr.
    Dabei setze ich eine gute Qualität voraus!Das ist natürlich nicht selbstverständlich,im Gegenteil,im preiswerten Bereich braucht man schon etwas Glück und ein gutes Händchen bei der Auswahl von Teleskop und Händler.
    Ein Gegenbeispiel:Ein Freund hatte einen 8" Skywatcher-Dobson(200/1000) mit sehr schlechtem Spiegel.Bei Deep Sky und geringen Vergrößerungen war er noch brauchbar,aber am Planeten zeigt sein jetziger 114/900 Vixen mehr Details<img src=icon_smile_shock.gif border=0 align=middle>.Den Skywatcher hat er schnell wieder verkauft.
    Lange Rede,Qualität wird gebraucht und Öffnung!Laß dir bloß nicht erzählen,bei unserem durchschnittlichem Seeing kann man eine große Öffnung nicht oft nutzen,das ist definitiv falsch.


    Wenn es ein Tal sein soll,käme vielleicht noch der 150/750 in Frage,mit oder ohne Motor(muß gleicht mitgekauft werden,nicht nachrüstbar).Die Montierung ist erheblich leichter und auch der Tubus wiegt deutlich weniger(ist halt kürzer,3mm starkes Alurohr wiegt ganz schön viel),das ganze ist viel transportabler.


    Die 150mm Spiegel sollten,gute optische Qualität vorrausgesetzt,bei einer Austrittspupille von 0,7mm die maximale Detailwiedergabe erreichen,also bei ca 215x.
    Beim f/8 Teleskop erreicht man mit einem 6mm Okular 200x,mit einem 5mm Oku 240x.
    Dafür nehmen echte Planetenfreaks noch orthoskopische Okulare,mit einem Augenabstand von ca 3 bis 3,5mm beim 5er Okular.
    Beim f/5 Teleskop brauct man schon ein 3,5mm Okular für eine Austrittspupille von 0,7mm!
    Ein vierlinsiges Ortho mit 2,5mm Augenabstand ist dann aber sicher über der Zumutbarkeitsgrenze,da ist dann wohl ein 7mm Okular und eine zusätzliche Barlow gefragt oder ein modernes Okular mit großem Augenabstand(mehr Linsen,höherer Preis).


    Bei der Planetenbeobachtung(hohe Vergrößerung ist eine Nachführung sehr angenehm,ein Dobson erfordert hier häufiges nachschubsen,was aber mit kleinen Verbesserungen bis 250x ganz gut geht,zur Not bis 300x(bei meinem,Edelgeräte sollen sich sogar bei 500x noch nutzen lassen).


    Ich hoffe,wir haben nicht zu viel in deine Frage hineininterpretiert und dir etwas geholfen.


    MfG,Karsten

  • Hallo Michael,


    ganz vergessen,zur Photographie:Ich bin nur visueller Beobachter,aber die TAL haben nur einen 1,25" Auszug,und das ist für chemische Photogtaphie etwas wenig,hier wäre ein 2" Auszug anzuraten.


    Ein f/5 ermöglicht erheblich kürzere Belichtungszeiten im Vergleich zum f/8.


    Wenn das für dich ein wichtiges Thema ist,könnte vielleicht ein 8"f/4 GSO mit Komakorrektor(z.B.von Vixen oder Baader)eine bessere Wahl sein.


    MfG,Karsten

  • nicht zuviel in meine Frage reininterpretiert!!! /:-)


    Ihr habt sicherlich schonmal etwas vom Efektiven Kontrastdurchmesser eines
    Teleskopes gehört.Das ist das mit dem 20%igem Kontrast.
    ( übrigens auch bei Deep Sky )


    Nun müsste man wissen, ob der Tal Refraktor eine sehr gute Quallität hat.
    Dann könnte man Aussagen über dessen Optik Treffen!


    Ein sehr guter achromatischer Refraktor von 4 Zoll Durchmesser
    liefert wohl ungefär eine Abbildung/effektiver Kontrasdurchmesser
    von etwas unter 4 Zoll.


    Ich weiss nicht, ob Ihr mit dieser Rechnung vertraut seit?
    der mann hieß oder heißt wohl Zmek oder so/:-)


    Ein Newton 150mm landet dann, wenn der Spiegel wirklich sehr gut ist
    (Oberfläche so ab 1/30 RMS ) bei einer zentr. Abschattung
    von 30% bei etwas über 4 Zoll efektivem Kontratsdurchmesser!


    Also müssten, was die Wahrnehmung von Details an Planeten angeht,
    das Newton minimal besser dastehen.
    Wenn man Nachteile wie Turbolenzen durch lange Auskülungsdauer
    oder Turbolenzen durch den Beobachter beim Newton mit einrechnet,
    sollten die beiden gleich dastehen.


    Ich habe noch keine Vergleichsbeobachtungen machen können,
    mein Wissen ist also nur graue Theorie.


    Habt Ihr schonmal solch einen Vergleich machen können?
    Wäre mal sehr interessant /:-)






    Übrigens, Ich habe gehört, daß 8 Zoll Schmidt Cassegrain Systeme von Meade
    ( celestron weiß ich nicht )
    nur mittlere bis schlechte Spiegelquallitäten haben (so bei 1/10 RMS).
    Bei dieser bescheidennen Quallität, einer Mittenabschattung von 40%
    erreichen diese Teleskope nur einen efektiven Kontrastdurchmesser
    von gerade mal 3 Zoll.
    Und die Lichtsammelleistung soll der eines 5 Zöllers entspechen
    Da gehen mal locker 50% des einfallenden Lichtes einfach verloren!


    Ich kauf mir doch keinen 8 Zöller für mehrere tausend Euro und dann sowas!
    könnte Ihr das bstätigen?


    naja genug der schlauen Worte,
    jetzt seit Ihr dran!


    MFG


    Michael

  • Hallo, Michael
    Hatte mal die Vergleichsmöglichkeit Vixen FH 102/1000 u. gebrauchtes C 8,im Refraktor fand ich stets die bessere Definition (also kontrast)
    hatte mich schon damals geärgert ,das ich nicht gleich den Vixen FH 102/1500 genommen hatte
    wenn du wirklich dein hauptaugenmerk auf Planeten legts , bau dir ein Refraktor-ist gar nicht so schwer -günstige gute Linsen hier: http://www.sterrenkunde.com unter Rainpipe refraktor

  • Tach Michael!


    Ja, und wenn Du Tips für den Selbstbau brauchst, hier gibt es einen Marc <img src=icon_smile.gif border=0 align=middle>, der hat sich einen - offenbar (ich habe schon einiges gutes drüber gelesen!) - wunderbaren Refraktor selbstgebaut; unter der Adresse http://www.refraktor-holz.de/ findest Du das schöne Stück. (Haaaaallllooo Marc ...:-) )
    Für weitere Selbstbau-Aktivitäten sei Dir (und den anderen Selbstbauern natürlich auch!) die Seite http://www.open-astronomy.de/ nahezulegen. Hier kann man diverse Herstelleradressen finden - gerade auch für die mechanischen Teile.
    Und weitere Tips (absichtlich "falsch geschrieben; ´Tipps´ sieht krank aus!!) zu astronomischen Fragen kann ich Dir auf meiner Seite http://www.amateurastronomie.com unter "Der Einstieg" anbieten.


    peace, love & pitbulls,
    <b>hannes
    http://www.unitedweb.de</b>


    <img src="http://www.unitedweb.de/apo/lzos150/pics/lzos150kl.jpg" border=0> <img src="http://www.unitedweb.de/pics/gso880.jpg" border=0>

  • Hallo Michael,
    <BLOCKQUOTE id=quote><font size=1 face="Verdana, Arial, Helvetica" id=quote>Zitat:<hr height=1 noshade id=quote>Das 150mm Newton hatt doch ungefär die Abbildungsleistung am Planeten,
    (Kontrastschärfe) eines 4 zoll Achromaten oder?
    Das Bild am Newton ist heller und könnte höher vergrössert werden.


    <hr height=1 noshade id=quote></BLOCKQUOTE id=quote></font id=quote><font face="Verdana, Arial, Helvetica" size=2 id=quote>
    Rein physikalisch kann ein 4" Refraktor nicht besser sein als ein sehr gutes 6" Newton, selbst nicht in APO- Ausführung und auch nicht besser als ein 8" SC. In der Praxis spielt aber die optische Qualität der meist sehr preiswerten Spiegelteleskope wensentlich mit. Die kann sehr stark steuen von "sehr gut" bis "unter aller Sau", wenn z. B. der Reflektor auch noch mangelhaft kollimiert ist. Im letzten Falle wird sogar ein 2- zoll "Tschiboskop" bessere Planetenbilder zeigen.
    Ein " Planeten" Newton sollte ca f/8 haben. Dann gibt es weniger Okularprobleme und auch die Obstuktion durch den Fangspiegel kann dann bei 20% gehalten wrden. Weniger Obstruktion bringt ohnehin nicht mehr, was man wirklich wahrnehmen könnte. Wenn du es Dir leisten kannst, wäre noch ein 6" Mac-Cassegrain sehr attaktiv als "Planetenrohr". Vorteile:
    1. geringe Bauklänge
    2. absolut farbrein
    3. Relativ lange Brennweite vermindert Okularprobleme
    4. Einblick von hinten vermeidet Luftturbulenzen der Beobachtes vor der Rohröffnung.
    5. Bequeme Nutzung mit Bino - Ansatz
    <BLOCKQUOTE id=quote><font size=1 face="Verdana, Arial, Helvetica" id=quote>Zitat:<hr height=1 noshade id=quote>Nun stellt sich noch die Frage, wie seeingabhängig der Newton im Vergleich zum
    Refraktor kleinerer Öffnung ist!


    <hr height=1 noshade id=quote></BLOCKQUOTE id=quote></font id=quote><font face="Verdana, Arial, Helvetica" size=2 id=quote>
    Bei 4" zu 6" stellt sich diese Frage nicht. Es kann höchtesn sein, dass das Netwton längere Zeit zur optimalen Temperaturanpassung benötigt. Mein Erfahrungen mit eigenem 5" Refaktor, 8" Newton sowie 10" Newton- Cassegrain und auch 12" Newton- Cassegrain zeigen, dass nur unter sehr ungünstigen Bedingungen die 5" Öffnung ein besseres Planetenbild liefert als die größeren, wenn z. B. Mars nur 10° über dem Horizont steht und des seing generell weniger gut ist. Wichtig ist dabei noch ein annähernd unverbauter Standort. Die Bebauung sowie der Untegrund können das sog. lokale seeing derart verschlechtern, dass ein größeres Gerät tatsächlich nicht mehr zeigt.


    Viel Erfolg bei der Auswahl!
    Gruß Kurt

  • Hallo Michael,


    das mit dem Kontrastdurchmesser hast du sicher aus der ICS Broschüre von M.Birkmaier,im Prinzip ist das schon richtig.
    Man sollte aber von Verallgemeinerungen absehen,im Low-Price Bereich erreicht eine Optik nun mal nicht häufig die theoretisch mögliche Leistung,und auch im höheren Preisbereich kann man nicht sicher sein.
    Auch hier lohnt ein unabhängiger Test.


    Da es dir mit den Planeten ernst zu sein scheint,solltest du natürlich ein spezialisiertes Teleskop wählen.Ich fürchte aber,daß die meisten Vorschläge den Preisbereich der von dir anfänglich genannten Teleskope sprengen wird.


    Refraktor:
    Beim Fraunhofer stört das sekundäre Spektrum,er kann halt nicht alle Wellenlängen des Lichts in einem Brennpunkt vereinigen.
    Dieser Effekt wird bei großem Öffnungsverhältnis schlimmer,also sollte man den Refraktor "lang" wählen,so f/15 ist das klassische Maß.
    Ein f/10 ist ein Kompromiß zugunsten der Transportfähigkeit,mir ist der Farbfehler am Mond oder Planetenrand schon zu stark.


    Ein Newton
    zeigt vor allem den Abbildungsfehler Koma,umso stärker,je größer das Öffnungsverhältnis ist.Wegen der kurzen Belichtungszeiten wird trotzdem f/4 oder f/5 gewählt,aber ein f/8 oder gar f/10 zeigt keine nennenswerte Koma und ist sicher Planetentauglicher.Ein 200er ist bei f/10 aber 2Meter lang!
    Im Preiwerten Bereich hat sich 200/1200 als "Planeten-Newton" etabliert,bei ICS gibt es auch einen 200/1600,aber zu ganz anderen Preisen!


    Dann kann man den Strahlengang natürlich auch "falten" und so trotz großer Öffnung noch eine kurze Baulänge erreichen.


    Cassegrain,Schmidt-Cassegrain(SC),Maksutov-Cassegrain(MC) und weitere abarten sind so gebaut.
    Alle haben Vor- und Nachteile.Der klassische Cassegrain gefällt mir persönlich davon am besten,weil er auch lichtbrechende Elemente verzichten kann,die wieder ein wenig Farbabweichungen ins Spiel bringen können.


    Im Gegensatz zu den SC bekommen die MC gute Kritiken.Die rein sphärischen Flächen lassen sich industriell scheinbar mit guter Qualität fertigen.Mit einem f/15 MC erreicht man schon mit einem 10mm Okular 0,66mm Austrittspupille und damit die Maximale Detailwiedergabe(wenn die Optik gut ist!).Und bei 10 mm kann man noch problemlos ein sehr gutes Ortho einsetzen.


    Aber um auf die beiden Tal zurück zu kommen,ich würde den Spiegel nehmen,wenn beide optisch gut sind siehst du damit mehr am Planeten.


    MfG,KArsten

  • Ich möchte mich erst einmal bedanken, für die vielen Informationen.


    Da mein Büdget sehr begrenzt ist werde ich wohl zum TAL2M greifen müssen.
    Ich hoffe, dass dies keine alzuschlechte Entscheidung ist.


    Noch eine Frage die mich brennend interessiert!



    Das man mit einem 150mm Newton die Cassiniteilung des Saturnrings sehen kann ist klar.
    aber kann man auch die Encke-Teilung sehen


    Oder ab welch einme Durchmesser ist dies bei sehr gurten Bedingungen möglich?


    nochmals Danke an alle


    MFG
    Michael

  • Hallo Michael,
    <BLOCKQUOTE id=quote><font size=1 face="Verdana, Arial, Helvetica" id=quote>Zitat:<hr height=1 noshade id=quote>Das man mit einem 150mm Newton die Cassiniteilung des Saturnrings sehen kann ist klar.
    aber kann man auch die Encke-Teilung sehen


    Oder ab welch einme Durchmesser ist dies bei sehr gurten Bedingungen möglich?


    <hr height=1 noshade id=quote></BLOCKQUOTE id=quote></font id=quote><font face="Verdana, Arial, Helvetica" size=2 id=quote>
    mit meinem 8" Newton hab ich einmal die Encke- Teilung gesehen. Da war das Seeing aber ausnahmweise gut. Ohne dem hat man auch mit größeren Teleskopen keine Chance. Ob es dann auch mit 6" geht, weiss ich nicht.
    Gruß Kurt

  • hallo michael,


    beim thema enke muß ich als planetenbeobachter natürlich
    auch was zum besten geben :)


    also grundsätzlich muß zwischen enke-minimum und enke-teilung
    unterschieden werden. das enke-minimum ist ein dunkelbereich
    etwa in der mitte des a-ringes und ein weicher übergang, also
    keine eigentliche teilung. daher auch die bezeichnung minimum.
    hier das bild dazu:


    <img src="http://home.fiam.net/ericj/encke.jpg" border=0>



    die eigentliche enke-teilung ist viel schmäler und befindet
    sich etwa 1/5 vom außenrand des a-ringes entfernt.
    auf diesem bild mit pfeil markiert:


    <img src="http://home.fiam.net/ericj/encke_keeler2.jpg" border=0>


    je nach luftbedingung und anderen faktoren können beide
    erscheinungen, nur eine der beiden, oder auch keine :)
    zu sehen sein.



    da sehr viele faktoren den erfolg einer solchen beobachtung
    beeinflussen, kann ich dir nur eine grobe orientierung
    über die nötigen instrumente geben (für alle gilt eine
    sehr gute optik als grundvorraussetzung):


    - enke-minimum: zur sichtung braucht man wohl mindestens
    200fache vergrößerung bei farbreinen refraktoren oder
    6" öffnung bei hochwertigen spiegelteleskopen.
    die luft muß nicht ganz so gut sein wie zur sichtung der
    schwierigeren enke-teilung, aber in jedem fall gut (7/10 n. Pickering)
    - enke-teilung: berichten zufolge unter idealbedingungen mit
    5"-apochromaten ab ca. 300fach sichtbar.
    für einen newton in sehr guter qualität sind 6" die allerunterste
    grenze (siehe auch untenstehender link). ich selbst hab sie
    mit einem 7"MakNewton bei 350fach gesehen. allgemein
    besteht bei spiegelteleskopen unter 8" kaum eine reale
    chance, so sie nicht auf planetenbeobachtung hin optimiert sind
    (wie kurt's geräte *schwärm*).


    mit deinem künftigen TAL kannst du dich aber auf jeden fall
    an das enke-minimum ranwagen. die entsprechenden bedingungen
    mußt du natürlich abwarten, das gerät möglichst lange
    auskühlen lassen und hochwertige okulare verwenden.
    dann könnte es klappen.


    hier noch der link zu einer genaueren beschreibung:
    http://home.fiam.net/ericj/encke.html


    viel erfolg, tom

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