Baubericht: Wie eine Gartensternwarte entsteht...

  • <u>Hallo Astrofreunde,</u>



    hier möchte ich nun über mein Projekt Gartensternwarte berichten und wie damit ein lang gehegter Traum in Erfüllung geht.


    Die Idee dazu geisterte mir schon länger im Kopf herum, aber es fing Anfang Oktober an konkret zu werden und ich sprach darüber mit meinem Vater, der am Dorfrand mit einer guten und häuserfreien Südlage wohnt. Ihm konnte ich sehr schnell die Idee schmackhaft machen, denn auch er fasziniert sich schon lange für die Astronomie und hat großes Interesse an meinen bisherigen Astrofotos gezeigt.


    So kam es, daß das Projekt Sternwarte geboren war und die Planung zu dem "Gartenhüttchen" began. Zuerst wurde die Konstruktion und Architektur gemeinsam ausgedacht und ausgeklügelt, dann wurde das Ganze von ihm im Computer in 3D erstellt und virtuell begehbar gemacht.


    Die Kriterien von mir waren umfangreich: das Dach musste von einer Person abschiebbar sein und es sollten vom Aussehen her keine äusseren Schienen oder Träger zu sehen sein. Ebenso sollte ein quadratischer Teleskopraum, sowie ein seperater Kontroll- bzw. Computerraum entstehen. Auch das Fundament wurde mehr als stabil erdacht, besonderer Wert wurde auf schiere Betonmasse gelegt, damit Schwingungen und Vibrationen minimiert werden. Die Sternwarte sollte auch in Richtung Süden ausgerichtet werden und damit wurde das Dach auch in Richtung Süden abfallend konstruiert. Das heisst die Nordwand ist hoch und die Südwand ist niedrig um einen möglichst tiefen Blickwinkel auf die Äquatorialen Sternbilder zu erhalten.
    Die Wände und das Dach selber wurden nach Rücksprache mit einem Holzprofi vom Baumarkt mit OSB Platten geplant, verstärkt durch ein stabiles Leimholz Skelett.


    Da aber Bilder viel mehr als Worte sagen können habe ich eine umfangreiche Fotodokumentation gemacht:



    So war der Plan im Computer, wie es mal aussehen soll:







    Spatenstich war der 14.10.10, hier wird einmal die Gartensternwarte entstehen:





    Die Maße für das geplante Betonfundament wurden mit 300 x 470 cm abgesteckt, per Spraydose eingezeichnet und mit dem Spaten ausgestochen.





    Unser befreundeter Bauer aus dem Nachbarort half am nächsten Tag mit seinem "Traktor Bagger", denn der Boden ist sehr steinig und es musste ca. 30 cm tief gegraben werden. Das wäre doch etwas zu viel Arbeit gewesen das alles per Hand auszuschaufeln.


    Dann hatte ich die zündene Idee mein großes Partyzelt über die Baustelle zu bauen, denn das Wetter wurde immer unbeständiger und Regen würde früher oder später zu einem Problem für das Holz werden und für viel Matsch in der Grube sorgen:





    Vorher wurde das Baggerloch für das Fundament mit Brettern verschalt und genau ausgerichtet, damit das Fundament in Form und Lot kommt. Auch die spätere Säule für das Teleskop darf schon mal Probe stehen.


    Dann fing die Schwerstarbeit an: Mineralbeton musste her! Und zwar viel...!
    Insgesamt wurden 8 Tonnen mit dem Anhänger geholt (8mal fahren) und dann gleichmässig verteilt und mit einem Rüttler Schicht für Schicht ordentlich verdichtet. Dann wurde alles mit eine Plastikfolie abgedeckt, damit der Beton später nicht zu schnell versickert und austrocknet und sie dient auch als Dampfsperre von unten:





    Ebenso ist ein 20 cm tieferes Loch für die Betonsäule zu sehen, damit auch wirklich keine Schwingungen auftreten können. Erste Abstandshalter für die Baustahlgitter sind auch schon geholt und hingelegt.


    Die Säule selbst wurde auch gleich gebastelt:





    Dazu wurde ein 300 KG Rohr (30 cm Durchmesser und 120 cm Länge) verwendet in das unten einige Löcher für den Beton gesägt wurden.


    Die Säule selbst wird mit 6 durch Baustahl miteinander verschweissten M18 Gewindestangen bewehrt, damit die spätere Sternwartenmontierung auch ordentlich stabil getragen wird:





    Dann wurde die Säule genau senkrecht und mittig mit ein paar Latten ausgerichtet, um dann mit 6 Säcken Trockenbeton und Baustahl fixiert zu werden:





    So sieht das dann fertig aus, man sieht nun auch gut das tiefere Loch für die Säule:





    Schließlich wurde das Fundament mit einer doppelt und dreifachen Schicht aus Baustahlgittern abgedeckt und mit Draht verzwirbelt, damit nichts verrutschen kann. Die Gitter wurden dazu auch mit den Abstandshaltern vom Boden entkoppelt, damit der Beton später alles gut umschliessen kann:





    Dann war alles fertig für den großen Tag! Es wurde ein Betonpumpenmischer (kurz Pumi) zur Baustelle bestellt, befüllt mit stolzen 3,5 m³ bzw. 8 Tonnen Trockenbeton. Alles selber anrühren hätte Tage gedauert und wäre so gut wie nicht zu bewerkstelligen gewesen.


    So wurde am 27.10.10 früh morgens das Fundament gegossen. Mein Vater war echt begeistert (und ich natürlich auch):









    Nach nur 20 Minuten waren die 8 Tonnen eingefüllt und soweit verteilt. [;)]
    Gut, dass es solche Erfindungen gibt! Sonst wäre das eine mörderische Arbeit geworden.


    Mein Vater macht noch die Säule hübsch, die sich nun zu einer bombigen Betonsäule gemausert hat:





    Und zum Schluß wurde der Beton glatt mit einer Alu-Latte abgezogen:





    So trocknete alles drei Tage durch und dann wurde die Verschalung abgeklopft. Der Beton war Knochenhart und Tests mit rumgehüpfe und getrampele neben der Säule ließen diese ich keinster Weise vibrieren oder erzittern, die Masse dazu ist einfach viel zu groß.


    Und ich war schon mal sehr zufrieden mit der ersten gelungenen Bauphase!





    Die Fortsetzung für die zweite Bauphase poste ich hier in wenigen Tagen. Dann geht es mit dem Holzbau los... [:p]



    (Edit: Betreff geändert)

  • Hallo Patrick,


    wenn schon, denn schon! Sieht ja mächtig aus, so eine "Pumi" im heimischen Garten. Ich glaub´, sowas mache ich auch, wenn ich mal eine Gartensternwarte baue, schon alleine um die Gesichter der Nachbarn zu sehen, wenn das Monstrum an deren Gärten vorbei manövriert wird...[:D]


    Aber mal ganz im Ernst: Das sieht für den Anfang ja sehr vielversprechend aus, ich freue mich jetzt schon, den Baufortschritt hier mitverfolgen zu können!

  • Moin Patrick


    Schon gigantisch, wenn du bedenkst das du das alles mit der Hand machen solltest.
    Nur eines hätte ich anders gemacht. Ich hätte die Säule von der Platte entkoppelt und ihr
    ein eigenes Fundament gegönnt.
    Auf jedenfall schön großzugig dimensioniert damit man sich nicht auf die Füße tritt wenn Besuch kommt.
    Und man hat endlich genug(!) Platz für sein ganzes Gerödel ohne jedesmal alles hin und her zu schleppen.
    Ich hoffe du hast gleich ein paar Leerrohre mit in oder an die Säule gelegt?
    Na denn - weiterhin gutes Gelingen.

  • Hallo Patrick,


    meine Gratulation!
    Ähnliche Gedanken hatte ich auch. Ich wollte keine Stützen im Garten, das Dach aber auch als Schiebedach haben. Also kamen die Schienen für das Dach obenauf und ragen heraus. Bin mal gespannt, wie Du das gelöst hast.
    Einen Betonboden habe ich nicht, wir haben Randsteine einbetoniert und darauf mittels Halfenschienen das Haus gestellt. Somit habe ich Luft under dem Boden, was im Winter angenehm ist, es kühlt nicht so sehr aus, die Luft isoliert.


    Liebe Grüße und spannender Erwartung auf den nächsten Bericht,
    Winfried



    Die Aufnahme ist bereits 8 Jahre alt, da stehen heute größere Geräte auf einer Deutschen Montierung

  • Hallo Patrick,
    ein sehr schönes Projekt, ich wollte, ich wäre auch schon soweit, dass ich mein Equipment endlich mal stationär stehen hätte.


    Allerdings gebeich zwei wichtige Punkte zu bedenken, die Du meines Erachtens vernachlässigt hast.


    Erstens ist Deine Basisplatte nicht von dre Säule entkoppelt, klar ist da eine Riesenmasse Beton vergossen, aber beim Beobachten mit hohen Vergrösserungen wirst Du wohl eine Schwingungsübertragung vom Boden in die Säule feststellen.


    Dieses Problem kann man wohl durch die Wahl eines dämpfenden Bodenbelags oder eine geeignete Konstruktion des Bodens bekämpfen.


    Was viel schlimmer wiegt, ist, dass Deine Bodenplatte "nur" auf dem Untergrund aufliegt, ohne ein wirkliches Fundament in Frosttiefe zu besitzen.


    Google mal nach Frosttiefe, dann wird dir bewusst, welche Folgen das haben kann, im schlimmsten Fall steht Deine gesamte, mit viel Mühen (und wohl auch ein wenig Geld) Konstruktion schief.


    Es wäre schade, soviel Geld und auch Zeit in das Projekt versenkt zu haben, um dann festzustellen, dass man Fehler eingebaut hat, die man durch kleine Änderungen hätte vermeiden können.


    Tu Dir selber den Gefallen und unterhalte Dich mit jemandem vom Fach, Bauunternehmer, Architekt oder ähnliches, BEVOR Du weiterbaust.


    Gruß Claus

  • Hallo Claus,


    bei 8 Tonnen Betonplatte kann man die Entkoppelung ggf. etwas vernachlässigen. Ich bin aber auch mal auf die ersten Ergebnisse am Himmel gespannt.
    Wir haben unsere entkoppelt, das Säulenfundament ist 2m Tief und wiegt ca. 6 Tonnen. Die Hütte darüber hat keine Berührung damit und ruht auf einem eigenen Fundament, 80cm tief, - eben wegen der Frostgefahr.


    Aber je mehr Beton man nimmt, deste weniger anfällig ist das dann am Ende. Nachfragen vorher wäre aber sicherlich besser gewesen.


    CS
    Winfried

  • Hallo Pat,


    das ganze ist ein schoenes und langwieriges Projekt.


    Allerdings habe ich zu dem was Claus schon sagte noch eine Anmerkung. Habt Ihr beim giessen der Bodenplatte eine Ruettelflasche benutzt? Diese ist essentiell zum verdichten des Betons, den Beton nur glatt zu streichen genuegt hier leider nicht.



    Gruss
    Andreas

  • Moin allerseits,


    wie meist bei solchen Projekten liest man ja interessiert mit. Das Argument mit der Frosttiefe ist ja nicht von der Hand zu weisen, aber ist nicht der verwendete Mineralbeton gedacht als Frostschutzschicht? Sowas wird doch auch im Straßenbau zur Stabilisierung der eigentlichen Fahrbahndecke benutzt?

  • Hallo alle zusammen,



    erst einmal vielen Dank für eure zahlreichen Kommentare!


    Die Bedenken die ihr angesprochen habt, wurden von meiner Seite natürlich so gut es ging berücksichtigt und vorher mit den jeweiligen Spezialisten ausführlich besprochen und diskutiert:


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Nur eines hätte ich anders gemacht. Ich hätte die Säule von der Platte entkoppelt und ihr
    ein eigenes Fundament gegönnt.
    Auf jedenfall schön großzugig dimensioniert damit man sich nicht auf die Füße tritt wenn Besuch kommt.
    Und man hat endlich genug(!) Platz für sein ganzes Gerödel ohne jedesmal alles hin und her zu schleppen.
    Ich hoffe du hast gleich ein paar Leerrohre mit in oder an die Säule gelegt?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Dieses Problem habe ich am Anfang gleich mit eingeplant, jedoch nach den Baggerarbeiten neu überdacht, da der Boden sich schon ab einer Tiefe von 20 cm als sehr sehr steinig und verdichtet erwiesen hatte. Dort ein Loch buddeln (geplant war 1 Kubikmeter für die Säule) wäre nur mit Schaufel und Hacke kaum machbar gewesen und so habe ich zwei Profis vom Betonwerk angesprochen. Die haben nur verdutzt geguckt und mir versichert wenn das Mineralbetonfundament gut gerüttelt wird, daß einfaches rumlaufen um die Säule sicherlich nicht zu bewegungen der Betonplatte führen würden. Die Masse und Dimension sei dafür zu gross.
    Auch habe ich vor drei Tagen einen Test mit meiner Ausrüstung durchgeführt. Beim guiden mit 900 mm Brennweite erwies sich das Fundament als enorm stabil, erst durch gehüpfe in den Ecken (und da wackelt auch ein Haus) gab es Ausreisser im Graphen bei PHD. Und hüpfen während der Belichtungen habe ich nicht vor. [:D]
    Ein Leerrohr habe ich überlegt eins rein zu bauen, aber ich entschied mich bewusst dagegen, da ich eine unbekannte Anzahl an Kabeln verwenden werde (Montierungs- und Teleskopfrage stand damals noch aus)
    und ich aussen an der Säule alles bequemer verlegen möchte. Sieht zwar nicht schön aus, ist aber praktischer wenn mal Kabel getauscht werden müssen oder immer mehr dazu kommen.
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ähnliche Gedanken hatte ich auch. Ich wollte keine Stützen im Garten, das Dach aber auch als Schiebedach haben. Also kamen die Schienen für das Dach obenauf und ragen heraus. Bin mal gespannt, wie Du das gelöst hast.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Das war auch ein Spezialproblem welches ich und mein Vater gut gelöst haben. Das Prinzip ist wie bei einer Schublade, also alles läuft in mit Industrierollen in einer Schiene. Genaueres werde ich im zweiten Bericht erklären.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Allerdings gebeich zwei wichtige Punkte zu bedenken, die Du meines Erachtens vernachlässigt hast.


    Erstens ist Deine Basisplatte nicht von dre Säule entkoppelt, klar ist da eine Riesenmasse Beton vergossen, aber beim Beobachten mit hohen Vergrösserungen wirst Du wohl eine Schwingungsübertragung vom Boden in die Säule feststellen.


    Dieses Problem kann man wohl durch die Wahl eines dämpfenden Bodenbelags oder eine geeignete Konstruktion des Bodens bekämpfen.


    Was viel schlimmer wiegt, ist, dass Deine Bodenplatte "nur" auf dem Untergrund aufliegt, ohne ein wirkliches Fundament in Frosttiefe zu besitzen.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Wie schon erwähnt, wird durch einfaches rumlaufen keine Schwingung feststellbar sein, es sei denn man trampelt. Der Betonboden wird aber noch zusätzlich mit einem PVC Belag gedämmt werden, das ist schon fest eingeplant worden.
    Das Problem Frostgrenze wurde nach Rücksparche mit dem befreundeten Bauern, der sich sehr gut mit Bauernhof und Kuhställe bauen auskennt und auch den Betonwerk Profis als vollkommen ausreichend bewertet. Dazu ist ja der Mineralbeton da, der gleichzeitig als Drainage dient. Wenn man ins nackte Erdreich den Beton giesst, dann hat man das Problem, das stimmt, so aber nicht. [:)]


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Allerdings habe ich zu dem was Claus schon sagte noch eine Anmerkung. Habt Ihr beim giessen der Bodenplatte eine Ruettelflasche benutzt? Diese ist essentiell zum verdichten des Betons, den Beton nur glatt zu streichen genuegt hier leider nicht.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Nein, denn das ist nicht erforderlich gewesen, ich habe dazu ebenfalls mit dem Betonwerk Spezi gesprochen. Da wir eine Betonpumpe hatten und flach gegossen wird, wird der Beton automatisch verdichtet. Die Pumpe haut ja stossweise den Beton durchs Rohr und der wird regelrecht in die Soße "geschossen". Anschliessendes stochern mit einem Rechen reicht vollkommen aus um den Beton gut zu verteilen. Eine Rüttelflasche hat bei Amateuren sogar oft den entscheidenden Nachteil, daß zu viel gerüttelt wird und die Schwebeteilchen im Beton (Sand und Kies) sich absetzen und sich oben drauf Wasser bildet. Ein sehr schlechter Guss wäre die Folge. So eine Rüttelflasche wäre bei einem Blockguss von nöten gewesen, aber ich bin ja nur ~25 cm Tief. Die Säule selbst wurde mit einem Stock (stochern) und Gummihammer (gegen Säule kloppen) verdichtet, da wars schon etwas wichtiger, stimmt. [:)]


    Also wie gesagt, zittern wird da nicht viel, primär fotografiere ich und da dürfen sich die Besucher ganz still verhalten. Nach dem Motto: hinsetzen und Klappe halten! [:o)]
    Im übrigen wird die Montierungs- und Teleskoplast bei über 100 kg liegen, das neigt nicht so zum zittern denke ich...

  • Hallo Patrick!
    Gratuliere zur Säule und Bodenplatte. Das ist stabil!
    Mach Dir keine Sorgen wegen des "Säulen Entkoppeln" Mythos.
    Bei Deinen verwendeten Betonmengen und der Säulendicke brauchst
    nicht entkoppeln.
    Ich habe ebenfalls eine 3x3m Bodenplatte mit 30cm Betonrohr
    zusammenbetoniert. http://www.werbeagentur.org/oldwexi/pier.html
    Da zittert nix, auch wenn ich auf der Platte herumhüpfe, obwohl meine Säule noch wesentlich höher ist.


    Gerald

  • Danke Gerald!


    Also wenn doch wider erwarten Vibrationen auftreten sollten, dann kommt eben noch eine Schicht Moosgummi unter den PVC Belag, dann läuft es sich sogar wie auf Wolken.
    [:)]

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Nein, denn das ist nicht erforderlich gewesen, ich habe dazu ebenfalls mit dem Betonwerk Spezi gesprochen. Da wir eine Betonpumpe hatten und flach gegossen wird, wird der Beton automatisch verdichtet. Die Pumpe haut ja stossweise den Beton durchs Rohr und der wird regelrecht in die Soße "geschossen". Anschliessendes stochern mit einem Rechen reicht vollkommen aus um den Beton gut zu verteilen. Eine Rüttelflasche hat bei Amateuren sogar oft den entscheidenden Nachteil, daß zu viel gerüttelt wird und die Schwebeteilchen im Beton (Sand und Kies) sich absetzen und sich oben drauf Wasser bildet. Ein sehr schlechter Guss wäre die Folge. So eine Rüttelflasche wäre bei einem Blockguss von nöten gewesen, aber ich bin ja nur ~25 cm Tief. Die Säule selbst wurde mit einem Stock (stochern) und Gummihammer (gegen Säule kloppen) verdichtet, da wars schon etwas wichtiger, stimmt.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Die Nachteile bei Laien, die viel zu viel ruetteln, sind mir bewusst, ich selber habe schon mehrere Fundamente/Bodenplatten/Decken bei einigen Haeusern, unter Anleitung von Profis, betoniert ;)
    Bei 25cm reicht das "stochern" und der Druck der Pumpe, da hast du recht. Hast du nur beides nicht erwaehnt. [:D]


    Wuensche dir weiterhin gutes Gelingen beim Rest.



    Gruss
    Andreas

  • Hi, Patrick,
    Kompliment! So einen Beobachtungsort würde ich mir auch mal wünschen. Wohne zwar am Stadtrand, aber meine Nachbarn würden auf die Barrikaden gehen. Na, und Dein Projekt, mit all der Sorgfalt, da kann man eigentlich nur noch von träumen.
    Ich gehe einen etwas anderen Weg, weil ich gern zu verschiedenen Beobachtungsorten fahre. Nachdem ich etliche (transportable)Stative ausprobiert habe, und bei fast allen denen die Sünden der Konstrukteure gefunden habe, bin ich zu Werke gegangen und habe mir selbst ein Stativ gebaut, wo ich mit allen Fehlern eines (wohlgemerkt: transportablen) Statives aufgeräumt habe.
    Deine Kommentare bzgl. Vibrationen leuchten mir allesamt ein. Transportabel kann man so konsequent nicht bauen, wie Du es tust, Deine Konstruktion passt nicht in den Kofferraum, wenn man mit dem Zeugs in die Alpen fahren will, aber man kann "optimieren". Die Natur tut das auch - Beispiel "Röhrenknochen". Da sind die Strukturen im Inneren auch aus Parabeln angeordnet. Das habe ich aufgegriffen und habe einen wirklich schönen Erfolg erlebt. Bäh! und jetzt habe ich gemerkt, dass die Gabel meines 8" SC das momentat schwächste Glied ist. Ich habe nämlich mein Stativ mit einem Bildkorrelationsprogramm und einer Mikrokamera vermessen und liege im Faktor 12 besser als die Rohrkonstruktionen. D.h., die Elastizität der Gabel selbst ist um Größenordnungen schlimmer als das Stativ.
    Ich habe hier im Forum ein wenig kommuniziert, schau Dir mal den Beitrag an "Stabiles Stativ - neue Wege", oder, wenn Du Lust hast, wirf mal einen Blick in "www.vides-eventum.de" &gt;&gt; Astronomie &gt;&gt; Säulenstativ Ursa Major. Nur mal Interesse halber.


    Und vielleicht hast Du eine Idee, wie man eine wabbelige Gabel- oder deutsche Montierung stabil bekommt.
    Jedenfalls: viel Freude an Deiner Astrolaube mit Inhalt.
    Schöne Grüße aus Dortmund,
    Wally

  • Hi, Patrick,
    Kompliment! So einen Beobachtungsort würde ich mir auch mal wünschen. Wohne zwar am Stadtrand, aber meine Nachbarn würden auf die Barrikaden gehen. Na, und Dein Projekt, mit all der Sorgfalt, da kann man eigentlich nur noch von träumen.
    Ich gehe einen etwas anderen Weg, weil ich gern zu verschiedenen Beobachtungsorten fahre (dunkler Himmel, ortsgebundene Geschehnisse usw.). Nachdem ich etliche (transportable)Stative ausprobiert habe, und bei fast allen denen die Sünden der Konstrukteure gefunden habe, bin ich zu Werke gegangen und habe mir selbst ein Stativ gebaut, wo ich mit allen Fehlern eines (wohlgemerkt: transportablen) Statives aufgeräumt habe.
    Deine Kommentare bzgl. Vibrationen leuchten mir allesamt ein. Transportabel kann man so konsequent nicht bauen, wie Du es tust, Deine Konstruktion passt nun mal nicht in den Kofferraum, wenn man mit dem Zeugs in die Alpen fahren will, aber man kann "optimieren". Die Natur tut das auch - Beispiel "Röhrenknochen". Da sind die Strukturen im Inneren auch aus Parabeln angeordnet. Das habe ich aufgegriffen und habe einen wirklich schönen Erfolg erlebt. Bäh! und jetzt habe ich gemerkt, dass die Gabel meines 8" SC das momentat schwächste Glied ist. Ich habe nämlich mein Stativ mit einem Bildkorrelationsprogramm und einer Mikrokamera vermessen und liege im Faktor 12 besser als die Rohrkonstruktionen. D.h., die Elastizität der Gabel selbst ist um Größenordnungen schlimmer als das Stativ.
    Ich habe hier im Forum ein wenig kommuniziert, schau Dir mal den Beitrag an "Stabiles Stativ - neue Wege", oder, wenn Du Lust hast, wirf mal einen Blick in "www.vides-eventum.de" &gt;&gt; Astronomie &gt;&gt; Säulenstativ Ursa Major. Nur mal Interesse halber.


    Und vielleicht hast Du eine Idee, wie man eine wabbelige Gabel- oder deutsche Montierung stabil bekommt.
    Jedenfalls: viel Freude an Deiner Astrolaube mit Inhalt.
    Schöne Grüße aus Dortmund,
    Wally

  • Hallo Patrick


    Respekt, sieht ja grossartig aus! Ist doch einmal vernünftig dimensoniert.
    Und keine Sorge da vibriert bestimmt nichts. Bin zwar Leihe auf dem Gebiet, aber so ein Seeing in Mitteleuropa gibt es garantiert nicht was dem Bauwerk gerecht käme.
    Beim Fotografieren bist du sowiso im Computerraum oder draussen beim Beobachten.


    Was ich allerdings finde, dass die Säule recht niedrig ist. Ok, kommt drauf an was du vor hast.
    Für einen Newton oder für die Fotografie ganz passabel. Verängern kann man ja immer.


    Gruss und weiterhin viel Erfolg beim Fertigstellen
    Jürg

  • Hallo Wally und Jürg,


    Danke euch auch für die Kommentare!


    (==&gt;) Jürg:
    Ja stimmt, die Säule wurde ursprünglich für einen grossen 40 cm Selbstbau-Newton konzipiert, jedoch bin ich mittlerweile wieder von diesem Typ abgekommen, da ich nun doch lieber einen Dall-Kirkham oder Ritchey-Chretien favorisiere. Die Säule ist 80 cm hoch und voraussichtlich wird nun darauf eine AP 1200 GTO ihren Platz finden, die auch nochmals 65 cm hoch ist. Mit Montageplatte und Teleskopbefestigungen (jeweils ca. 10 cm) komme ich auf eine Höhe von ca. 165 cm. Das Teleskop passt dann (theoretisch) seitlich runter geschwenkt noch genau unters Dach. Primär fotografiere ich ja, aber wenn doch mal gespechtelt wird, dann kommt zusätzlich ein Zenitprisma dran, was den Einblick angenehm sitzend möglich machen müsste. Würde ich die Newton-Variante nehmen, dann müssten ich und andere zum spechteln auf eine kleine Leiter klettern, was nicht so ideal ist.

  • So, hier kommt nun die Fortsetzung - die Bauphase Teil 2, der Holzbau beginnt:



    Nachdem das Betonfundament einige Tage durchtrocknete und ich und mein Vater mich etwas erholen konnten, ging es mit dem Aufbau der Balken los.
    Verwendet wurden an den Ecken 8 x 10 cm Leimholzbalken, die nach Rücksprache mit dem Baumarkt Spezi die verwindungsfreieste Variante darstellt. Denn das Holz-Skelett sollte so Feuchtigkeits- und Temperaturstabil wie möglich sein, damit wir später keine Probleme mit dem Rolldach bekommen.





    Die niedrige Südseite wurde mit 160 cm Höhe konzipiert und die hohe Nordwand mit 220 cm. Die Maße der Sternwarte betragen 280 x 450 cm, davon entfallen 280 x 280 cm auf den Teleskopraum und 280 x 170 cm auf den Computerraum.


    Das Wetter spielte dabei keine allzu große Rolle und es wurde auch mal bis tief in die Nacht gearbeitet. Diese Aufnahmen entstanden bei Regen, ca. 5°C und um 0:18 Uhr:








    Schließlich, als der Holzrahmen endlich stand, konnten wir nach Vorbestellung bei einer Spezialfirma für Industrierollen (Firma Winkel) genau zugesägte U-Schienen aus Stahl und 8 Vulkollan Kombirollen beziehen, damit unsere Idee mit dem Rolldach ohne äußere Schienen verwirklicht werden konnte. Das Prinzip ist wie einer Schublade, d.h. die Rollen laufen exakt passend in den Schienen und können weder nach oben noch nach unten rausrutschen. Die Tragkraft beträgt pro Rolle 50 kg (für maschinelle Dauerbelastung), also insgesamt 400 kg.
    Hebelwirklungen wurden mit einberechnet und zur zusätzlichen Stützung wurden noch zwei Schwerlastrollen zu je 70 kg für das Dach eingebaut.


    Hier werden die Schienen per Laser genau Horizontal ausgerichtet und mit Klemmen fixiert:







    Die Schienen wurden fertig verschraubt und montiert und es ging mit der Rolldach Konstruktion weiter. Wieder wurde per Laser ein exakt Rechter Winkel eingemessen und danach die Leimholzbalken ausgerichtet und verschraubt:





    Als der Dachrahmen fertig war, wurden auch gleich die 8 Rollen montiert und fest verschraubt. Hier sind die Rollen seitlich des Balkens zu sehen, der Durchmesser des Rades beträgt gerade mal 40 mm:







    So wurde der fertiggestellte Dachrahmen (in die Mitte kamen längseits noch zwei Balken) in das Schienensystem eingeschoben (genau wie bei einer Schublade) - das war über Kopf echt schwer... Puhhhh - hatte ich Rücken danach... [xx(]


    Aber es machte sich schnell Freude breit: es passte! Und es rollte!


    Stolz vom gelungenen Konstrukt machten wir gleich mit der Verschalung weiter. 18 mm starke OSB-Platten wurden mit dem Hänger geholt, denn diese sind gut Feuchtigkeitsverträglich und quellen kaum in Wasser auf. Das ist ja für eine Aussenwand besonders wichtig und der Holzspezi aus dem Baumarkt hatte uns hierbei sehr gut beraten! Holzbohlen kamen nicht in Frage, da diese zu stark arbeiten und das hätte dem Schienensystem Probleme gemacht, so seine Aussage. Da er über 20 Jahre in einem Sägewerk arbeitete, konnte er uns prima beraten und nahm sich über eine Stunde für uns Zeit. Echt klasse und sehr kompetent!


    Hier zwei Aufnhamen wie das Dach schon fertig eingeschoben ist und die Südwand verschalt ist:







    Die Verschalung ging weiter und langsam machte sich Zeitdruck bemerkbar, denn der Winter nahte und das Wetter wurde immer schlechter. Da bald Minusgrade und Schnee zu befürchten waren, mußten mein Dad und ich uns beeilen. Denn Leim trocknet dann nicht mehr und auch das Zelt würde Schnee nicht lange überstehen.





    Nachtschichten wurden wieder eingelegt (Uhrzeit 23:52):





    Und so ging es zügig dem vorläufigen Ende entgegen, denn es kam wie es im Winter kommen musste: ein nächtlicher Wintersturm mit Böen um die 70 km/h bekamen meinem schönen Partyzelt nicht gut und trotz massiver Sicherungen mit Spanngurten, zusätzlichen Heringen und starken Seilen, wurde die Dachplane vom Wind abgedeckt. Zum Glück regnete es dabei nicht, aber etwa 2/3 aller Ösen waren ausgerissen und ein Seil hat es sogar zerrissen.
    Naja kann man alles wieder flicken und es war kein Beinbruch, das Zeltdach mußte eh bald für das Holzdach weichen, aber schade war´s natürlich trotzdem. So wurde das Zeltgestänge zwangs abgebaut und der Rest fertig verschalt und auch die Tür eingepasst:







    Fugen wurden mit Wasserfestem Holzleim zugeschmiert und die OSB-Platten am Betonfundament mit Silikon abgedichtet:





    Innen wurde es schon richtig "Häuslich" und man konnte sich alles immer besser vorstellen wie es einmal sein wird. Das Konstrukt ist auch super stabil, da kann ein Lothar-Sturm kommen wie er will, da wird nichts weg fliegen.


    Ein paar Eindrücke von Innen - dies wird der Teleskopraum werden:







    Hier sind zusätzliche Schwerlastrollen (70 kg Tragkraft je Rolle) an der kritischsten Stelle zu sehen. Wie man sieht wurde auf den Millimeter genau gearbeitet.
    Dies wird einmal der Computerraum werden, eine Trennwand wird dazu noch eingebaut werden:





    Als das Dach endlich nach harter Arbeit fertig verschalt war, wurde alles für die Wintermonate vorbereitet. Ein Anstrich kam nicht mehr in Frage, da die Temperaturen auf null sanken und sich Schnee ankündigte. Also kam wieder die Zeltplane zum Einsatz, die die Sternwarte zumindest von oben eingermaßen Winterfest machte.
    Alles wurde eingepackt und die lange Winterpause begann...









    ...und sie wurde ja bekanntlich sehr schneereich!


    Fortsetzung folgt!


    Ich hoffe das Design der Sternwarte gefällt euch bis jetzt...

  • Hallo liebe Astrofreunde, hier ist nun Teil 3 meines Bauberichtes.


    Es geht nun primär weiter mit dem Außenanstrich der Sternwarte und dem Innenausbau und zeigt euch das Rolldach ohne äußere Schienen oder ähnlichem.



    Es war der 13. April 2011 als es nach dem langen und Schneereichen Winter endlich weiter gehen konnte. Die "Holzhütte" hatte den Winter sehr gut überstanden, trotz der stolzen 40 cm Schnee die im Dezember fielen.
    Etwas sorgen hatte ich mir ja schon gemacht, ob das Dach hält und sich nichts verzieht oder gar einbricht, um so erfeuter war ich als es endlich wärmer wurde, dass alles in bester Ordnung war.
    Ich deckte also die Plane wieder ab, da es die nächsten Tage gutes Wetter geben sollte und auch kein Nachtfrost zu erwarten war und widmete mich ganz der Fassade, um diese richtig Wetterfest zu machen in dem ich ihr den Schutzanstrich verpasse.


    Zuerst musste ich die verleimten und verschraubten OSB-Platten mit Spachtelmasse verspachteln um die Fugen und Schraublöcher zu schließen. Mit dem Dach fing ich an und dann weiter mit den Außenwänden. Einen Tag später wurde alles mit einer Schleifmaschine glatt geschliffen um die Untergründe für den Anstrich vorzubereiten:





    Das Dach hatte priorität, denn wenn es regnen sollte dann sollte es oben schon dicht sein, die Wände sind da nicht so wichtig. Also wurde oben zuerst alles fertig gemacht und die Farbe schön dick aufgetragen. Als ich so oben auf dem Dach rumturnte, merkte ich erst wie stabil doch das Dach ist. Mein Gewicht (ca. 75 kg) hielt es locker aus und ich konnte bequem laufen. Wie es sich für eine Sternwarte gehört, wurde alles in Weiss gestrichen, damit die Hütte sich tagsüber nicht aufheizt.





    Nachdem von oben das Dach endlich dicht war, habe ich mich an die Optimierung des Rolldaches gemacht, denn hier und da schliff das Dach noch an den Außenwänden und rollte noch nicht leichtgängig genug. Dazu schob ich anfangs noch mit Mühe das Dach auf und fing an mit Hobel und Schleifmaschine die "Problemzonen" zu bearbeiten.


    Nun sieht man auch wie die Sternwarte mit geöffnetem Dach aussieht. Es gibt keine störenden Schienen nach außen und das Dach lässt sich trotzdem mühelos öffnen:











    Endlich war alles beseitigt und das Rolldach konnte nun mit erstaunlich wenig Aufwand auf- und zu geschoben werden. Nachts war und ist das schon ein tolles Gefühl die Hütte binnen Sekunden in eine "Cabrio-Hütte" zu verwandeln und plötzlich in dem Teleleskopraum unter den Sternen zu stehen. Erste größere Vorfreude auf die erste Astronacht machten sich bei mir breit! :-))


    Jetzt durften auch die Wände in ein schönes reines Weiss verwandelt werden. Der Plan sieht noch vor, dass später um die Hütte noch ein paar niedrig wachsende Büsche geplanzt werden, damit etwas mehr grün in die Sache kommt und sich alles etwas harmonischer in den Garten einfügt.
    So sieht die Gartensternwarte nach dem ersten Anstrich aus, ein zweiter wird mit der gleichen Farbe nochmals später erfolgen:







    Auch die Dachkanten werden noch mit Tropfkanten ausgestattet werden und hier und da kommt auch noch Farbe dran, natürlich auch Außen unter dem Dach.


    Als nächstes wurde mit einer kleinen Bodenfräse eine 20 cm breite und 10 cm tiefe Rille für das Erdkabel durch den halben Garten verlegt. Erst Abends wurden wir damit fertig und das hatte bei sommerlichen 25°C für viel Schweiss gesorgt, da der Boden schon sehr hart und trocken war:







    Diese Aufnahmen sind nun erst vor kurzem entstanden, die Trennwand wurde nun eingebaut, die den Teleskopraum vom Kontroll/Computerraum trennt. Natürlich darf eine Tür dabei nicht fehlen.


    Blick von aussen in den Kontrollraum mit geschlossenem Dach:





    Und Blick von aussen in den Kontrollraum mit geöffnetem Dach. Man sieht wie der äussere Balken dann mit der Trennwand abschliesst:





    Das Dach bleibt im abgeschobenen Zustand dann noch über dem Kontrollraum während der Teleskopraum offen liegt. Das verhindert das Streulicht von den Monitoren zu dem Teleskop vordringen kann und sorgt im Winter für eine Heizmöglichkeit ohne das warme Luft ebenfalls vordringt. Sämtliche Spalten werden dabei mit Besenkanten und Gummidichtungen dicht gemacht.


    Hier ein Blick mit geöffnetem Dach (Abends) vom Teleskopraum aus auf die Trennwand:





    Und so sieht die Gartensternwarte bis jetzt und Nachts mit geöffnetem Dach aus:





    Als nächste Schritte werden nun folgen:


    - Dämmung mit Styropor beschichteter Gipsplatten im gesamten Kontrollraum
    - verspachteln und schleifen des Teleskop- und Kontollraumraums
    - streichen der beiden Räume in Rot-Braun (ich hoffe das sieht auch gut aus)
    - Tropfkanten an den Dachkanten installieren und alles nochmals streichen
    - Leitungen legen und damit die Verkabelung für Licht und Strom installieren
    - Lackieren der Betonsäule sowie verlegen eines PVC Bodenbelags in beiden Räumen
    - Tische, Regale und Sitzmöglichkeiten installieren
    - Alarmanlage, PC´s, Monitore und zum Schluss die Montierung installieren und einscheinern


    Da vergehen aber noch einige Wochen bis ich soweit bin. Ich freue mich aber schon sehr, bis zum dem Tag an dem ich unter dem Sommersternhimmel der Sternwarte ihr First-Light geben kann.


    Den Endspurt poste ich dann wenn ich endlich fertig bin, das dauert aber wie gesagt noch seine Zeit und die letzte Fortsetzung des Bauberichtes wird dann von mir folgen.


    Kommentare sind natürlich willkommen! [:)]

  • Hallo Patrick,


    schön geworden!
    Nun noch ein Tip. Meine Warte sieht ähnlich aus, ein Tick weniger Dachneigung. Um die Stabilität bei Starkwind oder Sturm zu erhöhen, solltest Du zwischen den senkrechten Ständern noch waagrechte Zwischenstücke verbauen. Das stabilisiert noch einmal ungemein. Ich habe zwei Zwischenstücke rundum eingebaut, da wackelt auch bei Sturm nichts mehr.


    Beste Grüße
    Winfried

  • Vielen Dank Winfried!


    Hmm, ich finde die Wände schon echt stabil genug, aber Danke für den Tipp!


    Mal sehen, vielleicht ziehe ich aber am Dach noch ein oder zwei Querträger ein, nur für den Fall das mal 1 Meter Schnee fällt...

  • Hallo Pat,


    In die Wand zwischen Computerraum und Fernrohrbereich sollte ein schoen grosses Fenster. Speziell bei computergesteuerter Montierung ist eine Sichtkontrolle eine schoene Sache.


    Clear Skies,
    Gert

  • Hallo Gert,


    [:)]


    das ist richtig, das Fenster wurde gerade vorgestern eingebaut! 100 x 40 cm, Doppelverglast mit Kippfunktion, was anderes hatte der Baumarkt nicht...
    Ein schwarzer Rollo kommt dann auch noch davor, damit kein Streulicht von den Monitoren in den Telelskopraum eindringen kann.


    Aber Tapezieren werd ich die Räume nicht... [:o)]

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Aber Tapezieren werd ich die Räume nicht... <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Schade, denn es gibt tatsächlich blaue Tapeten mit Sterne drauf!


    [;)] Lutz

  • Servus Sternenfreunde,



    nach längerer Pause kommt nun der angekündigte letzte Teil meines Sternwarten-Bauberichts.


    Nachdem der Holzbau soweit beendet war, aussen alles gestrichen, mussten erst die Tropfkanten am Dach angebracht werden. Gut verklebt und mit Schrauben fixiert halten die bombig:







    Jetzt konnte der (verregnete) Sommer mit all seinen Gewittern etc. kommen!


    Nächster Schritt war: die Verschalung des beheizbaren Kontrollraumes.
    Dazu verwendete ich Gipskartonplatten mit angeklebtem Styropor speziell für Feuchträume. Der Hintergedanke dabei war, daß im Winter die Kälte draussen bleibt und möglichst wenig Wärme Richtung Teleskop abgestrahlt werden soll. Die Platten wurden mit Styroporkleber und einigen wenigen Schrauben an den Wänden befestigt und anschliessend verspachtelt:







    Das alles ging relativ schnell und war schon nach zwei Tagen gemütlichen Arbeitens fertig. Der Teleskopraum bekam innen auch noch den letzten Schliff mit der Schleifmaschine und hier und da wurden noch kleine Spalten weggespachtelt und ebenso verschliffen.
    Auch der Teil des Daches welches in geöffneten Zustand sich über dem Kontrollraum befindet wurde mit speziellen Hartschaumplatten verschraubt und verklebt:





    Auch das Sichtfenster durfte nicht fehlen, welches ich in Trennwand zwischen die beiden Räume installierte:







    Alles ging recht flott von statten und innerhalb einer Woche konnte ich endlich die Innenfarbe anmischen und auftragen. Ich hatte mich für eine Art Rot-Braun entschieden, welches Nachts angenehm aussieht und extrem lichtschluckende Eigenschaften hat.


    Auf den Fotos (mit Blitz) wirkt die Farbe heller als in Wirklichkeit:









    Nachdem alles einige Tage getrocknet hat, konnte ich mich der Elektrik widmen. Einige Grundkenntnisse reichten gut aus um das meiste selbst zu planen und zu installieren. Mein netter Nachbar gab mir aber hier und da noch ein paar Tips und Ratschläge, da er gute Kenntnisse über diese Materie hat.


    Installiert habe ich folgendes:


    Jeweils ein 40 Watt Rotlicht für den Teleskop- und Kontrollraum,
    das ist wichtig für die Dunkeladaption des Auges, wenn mal spechteln angesagt ist.


    Zwei 60cm Leuchtstoffröhren für den Kontrollraum, sowie eine für den Teleskopraum, für angenehmes und nicht zu helles Licht.


    Sowie zwei 150 Watt Halogenstrahler für den Teleskopraum, damit es dort gut hell ist, wenn mal gebastelt oder Optiken gewechselt werden sollen.


    Ausserdem acht Steckdosen für den Kontrollraum und zwei für den Teleskopraum. Die Stromversorgung für das Equipment erfolgt auf 12 Volt Basis, dazu habe ich noch ein Kabelkanal aus dem Kontrollraum zum Teleskop gebohrt und installiert. Die Netzteile stehen dann gut geschützt bei den Computern und können mit Tau nicht in Berührung kommen.
    Ausserdem wurde die gesamte Elektrik für Feuchträume ausgelegt, damit evtl. Kurzschlüsse vermieden werden.
    Die Beleuchtung kann dann seperat vom Kontrollraum ein und ausgeschalten werden, wie man es gerade braucht.


    So sieht das Ganze nach der Installation aus, nicht gerade schön, ich weiss, aber sehr praktisch und wartungsfreundlich:









    Das schöne war, es funktionierte alles auf Anhieb! Endlich keine langen Kabeltrommeln mehr durch den Garten, sondern einfach Stecker rein und los gehts. :)


    Als nächstes Stand dann der Bodenbelag auf dem Plan. Wieder mal in den Baumarkt meines Vertrauens gefahren und mit einem tollen Granitoptik PVC-Belag zurück gekommen. Vorher habe ich natürlich noch schnell die Betonsäule mit weisser Farbe gestrichen, damit diese Farblich auch schön zu meiner jetzigen und baldigen Montierung passt.
    Nach kürzere Zuschneidezeit war auch dies erledigt.
    Wow, sieht das schon geil aus, dachte ich und entschloss mich gleich ein vorläufige Adaption für mein jetziges Equipment auf die Betonsäule zu basteln. Da es sehr bald wechseln wird und einem stattlichen Sternwartegerät Platz machen wird, habe ich nur einen Säulenadapter aus zwei verleimten 18mm MDF-Platten gefräst. Das ist absolut stabil und reicht für die EQ-6 Skyscan vollkommen aus.





    Hier nun das fertige Ergebnis, zu sehen ist meine EQ-6 Skyscan mit 200/800 GSO Newton und 80/900 Leitrohr, voll Einsatzbereit:









    Ein fotografisches First Light gab es schon hier:
    http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=122074


    Sternwarte von aussen mit aufgeschobenem Dach:





    Etwas klein wirkt das gesamte Equipment ja schon auf der 30 cm Säule, aber es gibt bald ein Upgrade auf eine Astro Physics 1200 GTO mit 70 kg Tragkraft. Darauf wird dann ein Ritchey Chretien oder Dall Kirkham seinen Platz finden, mit einer Öffnung von 30 oder gar 40 cm. Die Endfassung poste ich dann vielleicht hier auch noch im Anschluss, so zum Abrunden und als Happy End meinerseits. [:)]


    So Freunde, das wärs erst mal, ich hoffe ihr hattet Freude am lesen und an den Aufnahmen und ich konnte euch ein Bild von diesem recht aufwändigen Projekt Gartensternwarte geben. Zurückblickend war es sehr viel Arbeit und sehr Planungsintensiv, aber es hat auch viel Spass gemacht! Vielleicht kann/konnte ich mit dem Baubericht dem einen oder anderen auch ein paar Anregungen geben.


    Es wird gegen September/Oktober auch eine schöne Einweihungsparty geben, wenn das schwere Sternwartengarät installiert und montiert ist.
    Wer möchte kann dann gerne vorbei kommen, ich würde mich sehr freuen!
    Eine Einladung werde ich dann zum gegebenen Zeitpunkt hier im Astrotreff auch ausschreiben.


    Allzeit Clear Skies wünscht euch


    Patrick

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