Fluchtgeschwindigkeit

  • Hallo Sternfreunde,
    es befremdet mich immer, wenn in Raumfahrtdukomentationen davon gesprochen wird, dass man mind. 11,2 km/s braucht, um der Erde zu entkommen. Ich weiß, das ist 7,9x Wurzel aus 2. Und woher 7,9 kommen, kann ich auch ableiten.
    Unterschlagen wird aber, dass hier eine Art Schuss vorliegt. Wenn man ein Triebwerk <u>hätte</u>, das lange genug (Tage) einen Schub liefert, der stets größer als das Gewicht des Gefährtes ist, könnte man doch gemütlich wie ein Aufzug aufsteigen. Oder irre ich mich da?
    es grüßt Lutz

  • Hi,


    nun, wenn Du mit einer geringeren Geschwindigkeit aufsteigst, dann schwenkst Du in eine Umlaufbahn um die Erde ein. Du kannst die Höhe dieser Umlaufbahn verändern, indem Du die Geschwindigkeit veränderst: Bremst Du ab, fällst Du auf die Erde zurück bzw. bewegst Dich auf einer erdnäheren Bahn; beschleunigst Du, entfernst Du dich von der Erde und fliegst in einer erdferneren Bahn.


    Erst wenn Du die 2. kosmische Geschwindigkeit erreichst, dann hällt Dich die Gravitation der Erde nicht mehr in einer Umlaufbahn, und Du entschwebst in einer parabelförmigen Bahn.


    cu - Arndt

  • das würde theoretisch gehen solange der Schub ausreicht den Körper zu tragen aber die gravitationsverluste durch den geringen Schub wären enorm. Ich würde aus dem bauch heraus behaupten, dass selbst bei maximaler austrittsgeschwindigkeit der Gase die benötigte Masse so gewaltig ist, dass sie das Gewicht des Körpers übersteigt

  • Hi Lutz,


    das was Melchior sagt, habe ich mir auch gedacht. Die von der Erde startende Rakete müsste so lange Schub liefern, dass sie vermutlich irrsinnig groß wäre.
    Das was Arndt beschreibt: Du bist bereits in der Umlaufbahn und gibst dann moderat Gas, wird doch gerade bei einer Mondsonde mit Ionentriebwerk gemacht. Smart-1 heißt sie. Das Triebwerk kann nicht viel, dafür aber lang Schub geben. Dauert halt auch lang. Man rechnete 15-17 Monate.


    Schönen Tag!


    Yoin

  • das angesprochene Ionentriebwerk von Smart1 hat ungefähr 0,1-0,15mN Schub also etwa 10g. Da Smart1 aber 350kg wiegt reicht das nicht ganz [;)]. Deshalb wird es auch nur benutzt wenn man schon genügend schnell ist, um nicht wieder auf die Erde runter zu fallen

  • Danke für Eure Antworten,
    muss noch nachtragen, dass ich das immer geforderte <u>schnelle</u> Erreichen der genannten Geschwindigkeiten als einzigen Weg anzweifeln wollte. Ihr habt mich richtig verstanden.
    Natürlich ist es überwiegend ein Treibstoffproblem, doch wenn man etwas wesentlich effizienteres als heute hätte und lange genug mit 1 g beschleunigen (und später genau so bremsen)könnte, käme man also gemütlich und ohne Probleme mit der Schwerelosigkeit in die Ferne.
    Sind viel Konjunktive, aber wer hat schon vor 50 Jahren davon geträumt, z.B. am Fuße der Pyramiden mit jemand im Baumarkt OBI in Hamburg telefonieren zu können?
    Vielleicht wirds eines Tages etwas mit Strahlungsdruck, der soll ja mit der 4. Potenz der Temperatur steigen. Du als Experte, Melchior, entwickle mal was!
    es grüßt Lutz

  • meiner meinung nach ist es falsch an geschwindigkeit zu basteln und forschen.
    mit Treibstoff und geschwindigkeit wird die menschheit nie weit genung kommen, um andeutungsweise über den Sinn und Warum alles ist, herauszufinden.
    man muss mehr in raum & zeit forschung stecken, weil man nur dadurch weit genung, in einer
    angemessenen zeit, fliegen kann.
    Raum und Zeit haben eine viel engere verknüpfung als wir vermuten. das hat einstein schon bei
    seiner theorie veranschaulicht

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