Reihenfolge in der Bildverarbeitung

  • Hallo,


    ich würde gerne mal wissen, in welcher Reihenfolge ihr eure Astrofotos
    bearbeitet.
    Also: Zuerst Stacken, dann Photoshop/Fitswork...
    So in der Art.


    Danke jetzt schon mal,


    Andi

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Orion1311</i>
    <br />Hallo,


    ich würde gerne mal wissen, in welcher Reihenfolge ihr eure Astrofotos
    bearbeitet.
    Also: Zuerst Stacken, dann Photoshop/Fitswork...
    So in der Art.


    Danke jetzt schon mal,


    Andi
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Nabend,


    mein momentaner Workflow sieht so aus:


    Daten reduzieren mit THELI (darks, bias, flats)
    Theli produziert mir aus den Raws je ein fits pro Kanal plus Luminanz.


    Diese je nachdem in Fitswork oder MaximDL zu einem RGB bauen.
    Anschliessend grundlegende Bearbeitung in Fitswork:
    Schwarzpunkt setzen, ebnen, Zeilen gleichhell


    Feintunig dann in Photoshop:
    Entrauschen, Gradation, Tonwert, Sättigung, Schärfung


    Es kommt allerdings immer sehr stark auf das Objekt und das Ausgangsmaterial an.


    Wichtig ist eigentlich erstmal nur, dass die Datenreduzierung am RAW vorgenommen wird.
    Eigentlich machen das fast alle Programme automatisch richtig.

    Ei,ei,ei.... was hatte ich denn in meiner alten Signatur stehen?


    sternengedönsige clear sky Grüsse,

    Robert aus dem Allgäu

  • Also...


    1) Lightframes aufnehmen und zwar so viele wie nur möglich
    Wichtig dabei ist, sich wirklich nur auf ein, maximal zwei Objekte pro Nacht zu konzentrieren.
    2) Unmittelbar nach den Lighframes die Darkframes anfertigen. Ich mache mindestens immer 4 Stück
    3) Bei den Flatfields greife ich auf eine selbst erstellte Datenbank zu. Ich habe für jede Kamera-Teleskop-Kombination mehrere Flatfields. Ich habe durchschnittlich 20 Flats zu einem Masterflat verrechnet, welche ich aber nicht darkkorigiere.
    4) BIAS mache ich nach jeder Aufnahmesession, dauert ja auch nur maximal 30 Sekunden, bis einige BIAS erstellt sind.


    Die erstellten Light- und Korrekturframes (bei dSLR natürlich in RAW!) schmeiße ich in
    1) DeepSkyStacker und
    2) MaximDL
    Ich probiere beide Programme aus und vergleiche die Resultate.


    Dann lade ich das Ergebnis in PS und bearbeite die üblichen Dinge (Kontraste, Kurven, Tonwerte, Sättigung usw...). Ich (subjektiv persönlich) lege Wert darauf, nicht selektiv zu bearbeiten. Das heißt, ich wende alle Veränderungen auf das gesamte Bild an. Lediglich beim abschließenden Entrauschen wende ich auf verschiedene Bildgebiete unterschiedliche Rauschfilter an.


    Und ganz am Ende das Speichern als JPEG. nach dem Verkleinern fürs Internet natürlich nochmal nachschärfen und so verfahre ich eigentlich ohne Abweichungen [:)]


    Grüße,


    Jens

  • Hallo


    wichtig ist erst mal alle Daten aufzunehmen und zu archivieren
    Lights, Darks (da für später die Temperatur notieren), Flats wegen immer anderswo liegendem Dreck und Darks für die Flats, der einfachkeit halber könnte man statt Flatdarkls Bias verwenden
    theoretisch würde man dann von allem das gemittelte Bias abziehen,
    von den Lights das gemittelte Flat abziehen
    von den Lights das das gemttelte Flat dividieren
    jetst erst von RAW in RGB umwandeln
    als letztes stacken
    schwarzpunkt setzen, einen weißen Stern als graupunkt setzen
    gamma anpassen vermutlich logarythmisch
    eventuell Farbsätigung


    das ist eigentlich das Prozedere, sicher DSS macht das automatisch, manchmal aber nicht zu meiner zufriedenheit, dann gehts auch in fitswork wenn man weis was gemacht werden muß


    die Anleitung, hat so süße Häckchen die man im Histogramm anklicken kann, ist jetzt nicht mehr so, aber die Reihenfolge entspricht noch den Tasten von unten nach oben. Das geht so zumindest für ähnliche Objekte unter sauberem Himmel. Wichtiger wie das Ergebniss ist aber das man wenigstens die paar Funktionen und Einstellungen kennen lernt.
    Theli ist auch schön, aber macht man da was falsch wird man auch gleich abgestraft. mit den runterscalierten Bildern muß man aber auch erst mal klar kommen, ohne dike Kniffe in Fitswork zum strecken zu kennen ist amn da auch aufgeschmissen, ich sage mal muß man nicht gleich am Anfang haben,
    da darf man sich die richtigen farben auch irgendwo im Web abgucken.


    Gruß Frank

  • Hallo,


    danke erstmal für die zahlreichen Antworten.
    Weiß jetzt gar nicht, was ich darauf antworten soll.
    Ich versuch's mal
    Erstmal die Lights aufnehmen, ist klar.
    Dann Darks, Bias, Flats.
    Ich hab' bis jetzt auch erst nur mit Lights, Darks und Bias gearbeitet.
    Mit Flats noch nicht. Wie fertigt ihr eure Flats an? Hab mal von über die Öffnung des Teleskops gehängtem weißem T-Shirt gehört. Klappt das?
    Dann macht DSS den ganzen Kalibrierungsprozess schon automatisch? Das ist ja gut.


    Gibt es irgendwo , wenn möglich, kostenlose "Tutorials" über die Nachbearbeitung von Bildern? Weiß da jemand was? Oder könnte da jemand selbst was starten? Wäre ziemlich cool.


    Danke nochmal,


    Andi

  • Hallo Andi,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Wie fertigt ihr eure Flats an? Hab mal von über die Öffnung des Teleskops gehängtem weißem T-Shirt gehört. Klappt das? <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Ist zwar nicht perfekt aber es klappt. Natürlich darf zwischenzeitlich nicht am Okularauszug gedreht werden, die Kamera sollte in der selben Position sowie mit/ohne Filter/Flattner/etc am Okularauszug ausgerichtet sein und es muß natürlich wieder im RAW- Format aufgenommen werden. Dazu ein wenig überbelichten, so klappt es bei mir am Tageshimmel am besten!


    Gruß

  • Hallo Roland,


    ist ja klasse , dass das klappt.
    Du schreibst, dass du das am Tageshimmel machst.
    Lässt du dann das Teleskop die Nacht über draußen stehen?


    Gruß,


    Andi

  • Hallo


    eigentlich solltest du dir eine Flatbox bauen
    einfach eine Kiste die ca. halb so hoch ist wie wie breit, innen mit diffuser Reflexionsfolie ausgeklebt, in den 4 Ecken jeweils 1 Leuchtdiode mit großem Abstrahlwinkel, sowas wie die Luxeon batwing, oder solche wie in Taschenlampen. Die LEDs ca. im 45° Winkel nach Innen strahlen lassen, und vor die Öffnung weiße matte Lichtkastenfolie, gibt es im Bastelladen.
    Die LEDs alle in Reihe an einen 9V Block und einen Vorwiederstand, da brauchen bloß 3mA fließen, hält jahrelang
    Für die Kiste reicht das weiche leichte Pappelsperholz
    Ist zwar etwas klobig, die Ausleuchtung so aber gut komntrollierbar, und bei 8" nicht all zu sperrig.
    Wenn man mobil ist möchte man ja kaum erst auf den tag warten.


    Gruß Frank

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Orion1311</i>
    <br />
    Mit Flats noch nicht. Wie fertigt ihr eure Flats an?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hi, ich hab mir aus einem Pergamentpapier quasi einen Diffusor gebaut, wie man auch einen Sonnenfolienfilter bauen würde.
    Dann mit Photoshop ein weisses Bild (255,255,255) erstellt.
    Das Vollformat auf meinen LCD (der natürlich sauber sein sollte [;)]).


    Mein Borg mit Kamera davor in der gleichen Ausrichtung wie auf dem Teleskop, d.h. ich nehme Teleskop mit Kamera von der Montierung.


    Kamera auf Blendenautomatik und ISO 100. Auslöser halb durchdrücken und Zeit merken.
    Dann Kamera auf manuell umstellen und gemerkte Zeit halbieren.


    Ich schiesse meistens mit dieser Einstellung zwischen 30 und 40 Flats, da Flats wie schon an anderer Stelle gesagt nicht rauschen dürfen.


    DSS damit füttern ist schon mal für den Anfang nicht verkehrt, da kommst Du schon sehr weit damit.
    Wobei ich mich gerade frage, was BIAS und Darks ohne Flats bringen sollen.
    Im Dark ist der Dunkelstrom ja schon enthalten, den man üblicherweise bei der Verarbeitung der Flats benötigt. Aber nicht bei den Darks.

    Ei,ei,ei.... was hatte ich denn in meiner alten Signatur stehen?


    sternengedönsige clear sky Grüsse,

    Robert aus dem Allgäu

  • Hallo Andi,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Lässt du dann das Teleskop die Nacht über draußen stehen?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Nein, den Newton kann man dann hinstellen, sodaß er senkrecht in den Himmel "schaut". Ich nehme sogar die Kamera zwischenzeitlich ab und setze sie dann in etwa in der gleichen Stellung wieder an. Gut eignet sich dann ein gleichmäßig bewölkter Himmel oder nebliges Wetter.


    Gruß


    edit: Die Flats nehme ich mit der gleichen ISO Einstellung wie die Lights und Darks auf. Sollten sie, wie Robert es vorzieht, mit ISO 100 aufgenommen werden, müssen auch die Bias meines Wissens nach mit der gleichen ISO Einstellung augenommen werden.

  • Hallo Leute,


    jetzt mal eine Frage von einen Astrofotonoob:


    Wie genau erstellt man einen Bias Frame (bzw was ist das genau) - Und die selbe Frage noch mal für: FlatDarks.


    Viele Grüße,
    Günther

  • Hallo


    ein Biasframe ist ein Dark ohne belichtungszeit


    man macht Darks für die Lights
    man kann auch Darks für die Flats machen (Flatdarks) die Belichtungszeit ist eigentlich so unerheblich das auch Bias genügen würden


    Eigentlich müsste man bei jeweils passenden Darks keine Bias verwenden, meist passen die aber nicht richtig, werden dann automtisch scaliert, das wirkt leider dann auch für den Biasanteil, in dem Fall ist besser man macht auch Bias und zieht die vorher ab.



    Gruß Frank

  • Hallo Frank,


    ich kapier das immer noch nicht - was soll das heißen ein Dark ohne Belichtungszeit?


    In welchen Rahmen liegen eigentlich die typischen Kameraeinstellungen und Belichtungszeiten für so ein Flat?


    Gruß,
    Günther

  • Hallo,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: tmctiger</i>
    ich kapier das immer noch nicht - was soll das heißen ein Dark ohne Belichtungszeit?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    mit dem BIAS ermittelst Du das reine Ausleserauschen der Kamera. Also quasi schwarzes Bild bei der <i>kürzestmöglichen</i> Belichtungszeit, die die Kamera bietet, mit Deckel auf der Optik bzw. im Darkframe-Modus.


    Gruesze,
    Karsten

  • hallo


    abgesehen von der Belichtungszeit sollten die restlichen Einstellungen gleich bleiben, alle Bilder im RAW Modus, sonst passt es nicht
    Das Flat sollte nicht überbelichtet sein, 25-50% Helligkeit werden gut verarbeitet, zur zeit selbst kann man nichts sagen wenn man die Lichtquelle nicht kennt. Mache eben verschieden helle Flats und probiere es aus , die Aufnahmen dauern ja nicht lange, man bekommt schnell eikn Gefüphl dafür wie die aussehen müssen.


    Gruß Frank

  • Hallo Frank,


    geh ich recht in der Annahme dass man mit den Flats die Vignettierung korrigiert? Das würde dann bedeuten dass so ein Flat genau so belichtet werden muss, damit sich die Vignettierung im Light wieder aufhebt - oder?


    Ne andere Frage: Wieviel Darks macht ihr eigentlich pro Light-Belichtungsreihe?


    Viele Grüße,
    Günther

  • Hallo Günther,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: tmctiger</i>
    <br />Macht man da eigentlich dann auch mehrere oder reicht da ein Frame?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    hier trifft die Aussage <i>Viel hilft viel</i> ausnahmsweise mal zu [:D]. BIAS-Frames sind ja auch die, für die Du am wenigsten Zeit brauchst [;)]


    Wie alle anderen Frames auch werden die BIAS-Frames zum Master-BIAS gemittelt und dann erst mit dem Rest verarbeitet.


    [EDIT]
    Die Flats müssen normalerweise mit exakt der selben Kameraausrichtung wie die Lights entstehen, vor allem wegen dem Dreck auf dem Sensor. Für die reine Beseitigung der Vignettierung könnte man <i>ein bisschen</i> großzügiger verfahren, aber am genauesten ist der erste Weg. Darüber, wie die Flats auszusehen haben, gibt's einige Anleitungen im Netz. Google mal nach flatfield usw.
    [/EDIT]


    Gruesze,
    Karsten

  • Hallo Jens,



    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: kopfgeist</i>
    <br />Also...


    1) Lightframes aufnehmen und zwar so viele wie nur möglich
    Wichtig dabei ist, sich wirklich nur auf ein, maximal zwei Objekte pro Nacht zu konzentrieren.
    2) Unmittelbar nach den Lighframes die Darkframes anfertigen. Ich mache mindestens immer 4 Stück
    ...
    4) BIAS mache ich nach jeder Aufnahmesession, dauert ja auch nur maximal 30 Sekunden, bis einige BIAS erstellt sind.
    ...
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Darks und/oder Flats bei der Beobachtungssesssion aufzunehmen ist evtl. nicht noetig. Wenn der Andi eine Camera mit guter Temperaturkontrolle hat, kann er Darks spaeter machen und sich davon einen Vorrat anlegen.


    Ebenso bei Flats, wenn die Positionierung der Camera am Teleskop reproduzierbar ist. Das geht bei rotationssymmetrischen Teleskopen einfacher. (Refraktor & Cassegrain besser als Newton) Eine gute diffuse Lichtquelle fuer Flats sind Leuchtfolien. Der Gerd Neumann bietet die an.


    Die Anzahl der Flats und Darks kann man aus den Anforderungen an die Qualitaet des Ergebnisses ableiten. Das von Darks und Flats bei der Bildkalibrierung eingebrachte Rauschen sollte einen bestimmten vom Beobachter zu bestimmenden Anteil (sagen wir mal 10%) am Gesamtrauschen (Science_image_noise + Flat_noise + Dark_noise) nicht ueberschreiten. ('+' steht hier fuer Quadratur-Addition der Rauschterme). Zur Berechnung kann man sich eine Formel in den programmierbaren Taschenrechner schreiben (benutzt heute eigentlich jemand noch so einen?). Alternativ kann man das in ein Tabellenkalkulationsprogramm stopfen.


    Clear Skies,
    Gert

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Orion1311</i>
    <br />Hallo,


    ich hätte da noch eine Frage:
    Kann man unbegrenzt viele Darks aufnehmen? Wird dann das Rauschen mehr "weggestackt"?


    Danke,


    Andi
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hi Andi,


    ne. Rauschen bekommt man nur mit den Lights weg. Darks sind für Hotpixel und das sog. Frame noise pattern. Das sind so ungleichhelle Zeilen im Bild.


    Meistens reichen ca. 10 Darks um daraus das Masterdark zu machen. Das ist dann ausreichend rauscharm.

    Ei,ei,ei.... was hatte ich denn in meiner alten Signatur stehen?


    sternengedönsige clear sky Grüsse,

    Robert aus dem Allgäu

  • Ah, vielen Dank.
    Ich dachte immer, Darks würden das Rauschen minimieren.
    Aber es gibt doch den automatichen Dunkelbildabzug bei der DSLR, bei dem dann das Bildrauschen weniger ist/sein soll.
    Stimmt das?


    Danke,


    Andi

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