Parabolisierung.... war's das?

  • hi leute,


    ich habe mal daran gedacht einen test ähnlich dem künstliche sterntest zu machen, dabei den spiegel aber mit verschiedenen masken abzudecken die jeweils nur eine ringförmige zone freilassen würden. beleuchtet würde punkförmig aus dem krümmungsmittelpunkt. für die verschidenen masken für die verschiedenen zonen würde man dann mit dem tester jeweils jene positionen suchen welche das punktförmigste, schärfste bild wieder im krümmungsmittelpunkt ergeben (terst mit okular wie beim künstl sterntest).


    gibt es so einen (oder ähnlichen) test schon ?
    falls ja wie heisst er ?
    welche erreichbaren genauigkeiten wären damit denkbar ?


    grüsse robert

  • Hallo Robert,


    der Test müsste im Prinzip funktionieren. Aber ich glaube die Genauigkeit der gemessenen "schärfsten Stelle" wird nicht ausreichen. Ich erinnere mich an entsprechende Bilder bei Suiter, wonach der Bereich des schärfsten Bildes eine recht lange Zone ist (sausage-shaped = würstchenförmig, oder so ähnlich nennt er das). Da kommen bestimmt schnell einige Zehntel Unsicherheit zusammen.


    Im Prinzip macht der Hartmann-Test ja etwas ähnliches. Dabei weden die Strahldurchdringungen aber weit entfernt vom Fokus gemessen (wo sie einigermassen gross und damit gut messbar sind), und die Sitation im Fokus wird aus den Daten berechnet. Ist wohl von der Messgenauigkeit her besser. Vermute ich.


    Viele Grüsse
    Martin

  • Hallo Martin,


    in der Psychologie gibt es den Ausdruck "Ersatzhandlung". Der Thread ist zwar ungemein interessant, und dine Ausführungen zum Hartmanntest echt "Kurtesk", aber ich denke, du solltest der Wahrheit ins Gesicht sehen und Dir sofort einen 12 oder 16zoll Rohling zwecks Suchtbefriedigung besorgen [:D]


    Grüsse Max


    PS: der 8zöller gehört entweder an den Himmel zwecks Sterntest oder in die Bespiegelung.

  • hi martin,


    ja der hartmanntest vermisst die strahlen vor und nach dem kreuzungspunkt (für jede zone und errechnet daraus die lage des kreuzungspunktes für die jeweilige zone. bei meinem vorschlag würde man den kreuzungspunkt für jede zone direkt mit dem tester suchen. dabei hätte man wie du es erwähnst die schwierigkeit das sich der scharfe bereich wohl über eine gewisse strecke ausdehnen und somit eine gewisse ungenauigkeit erleiden würde, vor allem bei den inneren zohnen deren strahlen sich ja in einem besonders flachen winkel schneiden (die inneren zonen scheine aber bei den meissten test ungenauer zu funktionieren, tragen aber glücklicherweise auch am wenigsten zu strehl verschlechterungen bei). bei hartmann muss man die flecken der teilstrahlen auf subpixel genau bestimmen (falls ich das richtig mitbekommen habe) wie realistisch und gut das mit "haushaltsmittel" ccd aufnahmen geht ist auch so eine sache. bei meinem vorschlag müsste man die testerposition bestimmen für welche die flecken der telstrahlen minimale gösse erreichen (falls man meinen testvorschlag mit einer harmann maske machen würde).


    kurzer nachtrag zum hartmann test noch: denke man misst hier einen lichtfleck der aber primär nicht durch eine beugungserscheinung entsteht sonder einfach durch "normale" optische unschärfe da man ja abseits (vor und nach) des focus misst.
    beugungseffekte wie beim sterntest mögen hier auch auftreten sind aber nicht hauptverantwortlich für die ausdehnung der lichtflecken.
    wenn man bei hartmann mit einem okular arbeiten würde entschärft sich wuhl die subpixel problematik, allerdings werden dann die lichtflecken entsprechend grösser das macht deren exakte positionsbestimmung dann leider auch wieder schieriger.


    da könnte bei meinem vorschlag ein kleiner vorteil liegen, durch ein stark vergrösserndes okular dürfte die tiegenschärfe ausnahmsweise zum vorteil abnehmen.


    grüsse robert

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">"Kurtesk", aber ich denke, du solltest der Wahrheit ins Gesicht sehen und Dir sofort einen 12 oder 16zoll Rohling zwecks Suchtbefriedigung besorgen
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Hi Max,
    da muss ich aber noch etwas klarstellen: Selbstverständlich sollte jeder Spiegelschleifer mindestens ein Prüfverfahren verbessern oder besser noch, ein neues erfinden[^]! Wo kämen wir den hin, wenn jeder mit völlig ungesicherten Strehl- und sonstigen Größen den so seltenklaren Himmel abgrasen würde, dazu noch mit multikalibrigen Teleskopbatterien. DAS kann nicht gut gehen....[:o)]


    Gruß Kurt

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Martin_R</i>
    <br />Hallo,


    schon wieder gibt's neue Erkenntnisse... [;)]




    ==&gt; Heiner: Das Problem, oder besser die Unsicherheit, bezieht sich auf die Frage was ich mache wenn 2 Zonen gleich abdunkeln. Wie bringe ich das in die Auswertung ein?
    ----------------------------------------------------------------------


    am besten siehst du dir den Spiegel dann mal ohne Maske an ob der Schatten gleichmäsig wandert oder Störungen zu sehen sind
    ----------------------------------------------------------------------


    Die Situation war also folgende: Die 5 Couder-Zonen habe ich immer von aussen nach innen gemessen. Dabei trat stets die Situation ein, dass ich beim Nullen der 2. Zone von innen gemerkt habe dass die kreisförmige 1.Zone genauso abdunkelt. Also habe ich in mein Protokoll den Messwert der 2. Zone eingetragen, und für die 1. Zone genau den gleichen Wert hingeschrieben.
    -----------------------------------------------------------------------


    na dann deckst du die 1. Zone eben mit dem Fanspiegel ab [:)]
    -----------------------------------------------------------------------




    1. Wie zuerst von mir gemacht: ich werte die 5 Zonen aus, trage aber bei erster und zweiter die gleiche Schnittweite ein.


    2. Ich sage mir: wenn die beiden Zonen gleich abdunkeln, kann ich sie bei der Analyse auch zu einer zusammenfassen. Bei meiner Maske _denke_ ich mir also den Ring weg, und berechne den effektiven Radius der zusammengefassten Zone neu.


    3. Ich lasse die innere Zone einfach weg, werte also nur 4 Zonen aus.


    Dummerweise erhält man 3 unterschiedliche Ergebnisse.
    Das Ergebnis zu 1. ist in meinem ersten Beitrag, die untere Kurve.
    Das Ergebnis zu 2. sieht man in meinem Posting von letzter Nacht.
    Das Ergebnis zu 3. ist hier:



    Jetzt kann ich mir wohl das schönste Ergebnis aussuchen [:D]
    Die Ergebnisse weichen natürlich nicht dramatisch voneinander ab, sie können aber nicht alle richtig sein. Sieht ganz danach aus als würde ich im Rauschen stochern... Mir geht es vor allem darum zu verstehen was hier passiert, weniger um die Anzahl der 9er beim Strehl.


    Offenbar sind 1 und 3 verträglich, hier besteht nur in der Mitte ein Unterschied (vorgegebener Wert contra Interpolation von XP). Fall 2 liefert dagegen eine deutlich kleinere konische Konstante (-0,91 statt -0,98).


    Meine Einschätzung:

    Methode 3 ist auf jeden Fall von der Vorgehensweise her sauber. Hier ist nur die Unsicherheit der Vertiefung in der Mitte recht gross, da sich über einen grossen Bereich kein Messpunkt befindet. Ein Fehler des inneren Messwerts hat starken Einfluss auf die Tiefe der Mitte.


    Methode 1 hat ein Problem: ich darf strenggenommen nicht sagen dass die Schnittweiten von Zone 1 und 2 gleich sind, nur weil ich das gleichzeitige Abdunkeln beobachte. Richtig müsste ich die Schneidenposition nochmal verdrehen, und dann, nur die innere Zone beachtend, diese nochmal für sich nullen. Hier müsste sich im Mittel ein Unterschied zeigen.


    Methode 2 ist eigentlich am bedenklichsten, weil ich hier am effektiven Zonenradius für die Auswertung drehe.


    Vermutlich wird die wahre Form im Bereich der Spiegelmitte zwischen Ergebnis 1 und 3 liegen. Denn bei einer gleichförmigen Parabel muss Zone 1 eine etwas kleinere Schnittweite als Zone 2 haben, auch wenn ich diese nicht beobachten kann. In diesem Fall würde sich im Höhenprofil bei Fall 1 die Mitte absenken, bei -0,3mm ergibt sich exakt der Verlauf wie bei Fall 3.
    ------------------------------------------------------------------------


    ja und wenn man mit 4 Zonen mißt hat man Lambda 1/24 und bei 6 Zonen nur noch 1/8 und mit 8 Zonen gemessen ist er dann noch schlechter,
    wenn du den Helligkeitsuntzerschied nicht mehr leiden kannst mach doch den Drahttest
    außerdem das der Spiegel besser wie Lamda 1/8 ist merkst du nur wenn bei Neumond keine Wolken sind du weit aus der Stadt rausfährst , kein Wind weht , alles ausgekühlt ist , kein Wolkenschleier stört, nichts betaut und zufällig auch alles gut justiert ist und du gerade nicht im Polarsommer bist und die Spiegelgüte nicht Opfer der Schwerkraft wird oder hast du eine 36Punkt Spiegelfassung und Lebst auf dem Mond (das wäre in allen Punkten gnüstig wenn man von den Temperaturschwankungen mal absieht) [B)]


    Gruß Frank


    Alles klar? [?][?][;)]


    Viele Grüsse
    Martin


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">[:)]

  • Hallo zusammen!


    ==&gt; Max: Genau deshalb, um der Wahrheit ins Gesicht sehen zu können mache ich diese Verrenkungen. Denn mittlerweile traue ich der Zonenmessung, zumindest mit meinem Aufbau und mit meiner Vorgehensweise, nicht mehr so recht über den Weg. Meiner Einschätzung nach ist alles unter Lambda/6 oder so kaum reproduzierbar. Deshalb will ich eine "unabhängige Meinung" durch andere Testverfahren einholen [:D]


    ==&gt; Robert: Die Sub-Pixel braucht man nur bei kleiner Bildausflösung, so wie mit der Webcam. Wer eine Digi-SLR besitzt kann darauf wohl verzichten.


    Ich glaube schon dass die Lichtkleckse beim H-Test Beugungsfiguren (ausserhalb des Fokus) sind. Denn die Grösse der Kleckse ändert sich kaum wenn man die Kamera vom Fokus wegschiebt, nur der gegenseitige Abstand nimmt linear zu. Man muss sich klar machen: bei meinem Aufbau stellt jedes Loch in der Maske ein Objektiv von 15mm Durchmesser bei 2500mm Brennweite (Fokus im ROC) dar, das ist f/160! Und so ein Objektiv hat einen sehr grossen Tiefenschärfebereich.
    Ich meine auch im Livebild Andeutungen des 1. Beugungsringes gesehen zu haben, aber meine Lichtquelle war zu schwach für ein helleres Bild um das zu verifizieren.


    Ein Okular beim H-Test kann man vermutlich vergessen. Man muss immer die zusammengehörenden Punkte gleichzeitig im Bild haben, und die Verzeichnung eines Okulars wäre wohl viel zu stark für Relativmessungen unter 1% Genauigkeit.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Wo kämen wir den hin, wenn jeder mit völlig ungesicherten Strehl- und sonstigen Größen den so seltenklaren Himmel abgrasen würde,
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Kurt, ich denke ernsthaft darüber nach die Beobachtung des ständig unklaren Himmels zu Gunsten der Beobachtung der allzeit klaren Spiegeloberfläche aufzugeben... [:o)]


    ==&gt; Frank, mir ist auch irgendwie aufgefallen dass mehr Zonen meistens schlechtere Ergebnisse im Foucault-Test bringen. Einer der Punkte die mich misstrauisch machen.
    Eine Optik kann aber eigentlich gar nicht gut genug sein ... Meine bisher beste Saturnbeobachtung habe ich bei verschleiertem Himmel, mitten aus der Stadt, bei Mond und beginnendem Taubeschlag gemacht. Und in diesen Momenten zählt jeder Strehl-Punkt [:D]


    Ausserdem stellt sich die Frage wie gut die im F-Test gemessenen L/8 oder L/20 wirklich sind... wäre mal interessant so einen Spiegel unter dem Interferometer zu sehen.



    So, jetzt noch der aktuelle Stand der Dinge: Eine erste Testversion des Programms ist fertig. Man liest die beiden Hartmann-Bilder ein, und wählt mit dem Cursor die zusammengehörenden Lichtflecken aus. Die Software ermittelt dann in den jeweiligen Umgebungen den Helligkeitsschwerpunkt mit Sub-Pixel Genauigkeit, und zeigt gleich die berechnete Schnittweite dieser Zone an. Diese gibt man dann z.B. in FigureXP ein.


    Hier mal ein Screenshot. Die Fotos sind hier in der Ausgabe auf 50% verkleinert, das Programm rechnet intern natürlich mit voller Grösse. Hier sind die Bilder auch in Falschfarben dargestellt, man sieht leider nur blau und evtl. grün, da meine Bilder recht dunkel sind. Die Position der roten Quadrate gibt man mit der Maus grob vor, die kleinen grünen Kreuze darin sind die berechneten Maximumspositionen.



    Der Hartmann-Maske habe ich inzwischen wie man sieht noch ein paar mehr Löcher verpasst. Eine erste Auswertung der Daten zeigt in der Lochrichtung von oben links nach unten recht eine Kurve mit cc=-0,92, die andere Achse ergibt -0,97. Die PV-Fehler sind L/12 bzw. L/18.


    Vermutlich kommt durch den Testaufbau ein leichter Astigmatismus rein. Momentan habe ich einen recht grossen seitlichen Abstand der Lichtquelle, und die Kamera sitzt deutlich hinter der Lichtquelle. Muss wohl noch verbessert werden.


    Übrigens ergibt die Auswertung von 8 Zonen ziemlich genau den gleichen Verlauf wie die Auswertung von 4 Zonen.


    Viele Grüsse
    Martin

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Martin_R</i>
    <br />... mittlerweile traue ich der Zonenmessung, zumindest mit meinem Aufbau und mit meiner Vorgehensweise, nicht mehr so recht über den Weg. Meiner Einschätzung nach ist alles unter Lambda/6 oder so kaum reproduzierbar. Deshalb will ich eine "unabhängige Meinung" durch andere Testverfahren einholen [:D]


    ...
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Hallo,
    Also diese Vorgehensweise ist grundsätzlich immer gut.Wenn man die Ergebnisse eines Testes jeweils durch die Ergebnisse eines oder mehrerer Testverfahren absichert dann fällt man nicht so leicht auf Selbsttäuschung rein.
    Ich traue Wellenfrontabweichungen unter 1/8 Lambda sowieso nicht mehr. Das sind Scheingenauigkeiten die mit der Realität auch dann nichts gemein haben, wenn sie reproduzierbar sind.
    Häufig bilden sie zufällige Konfigurationen von Zonen und einer passenden Maske ab. Dagegen hilft zum Beispiel schon eine Maske die gegenüber der normalerweise benutzten Maske versetzt ist, oder man benutzt mal die Maske von der Rückseite her, da bekommt man dann schon andere Ergebnisse.
    Aber selbst wenn man einen leicht unterkorrigierten Spiegel in diversen Tests abgesichert hat, kann er am Himmel leicht überkorrigiert sein! So was hab ich schon öfters erlebt. Ich nenne das dann einen "Realen Spiegel" im Gegennsatz zu einem "Idealen Spiegel" [:D] Da muß man auch einfach die Grenzen der eigenen Fähigkeiten zu Messen und zu erkennen in Betracht ziehen.
    Grüße Martin

  • Moin Kurt, <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Wo kämen wir den hin, wenn jeder mit völlig ungesicherten Strehl- und sonstigen Größen den so seltenklaren Himmel abgrasen würde, dazu noch mit multikalibrigen Teleskopbatterien<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote"> He he, du meinst doch nicht etwa sowas in der Art [:D][:o)]


    Gruß

  • Hallo Martin,


    sehr interessante Versuche, die Du da machst!


    Ich kann deine Bedenken bezüglich der Genauigkeit des Foucault-Tests allerdings
    nicht bestätigen. Beim Abschlusstest meines 10zöllers habe ich auf der Suche
    nach einer unruhigen Oberfläche das volle Programm mit etlichen unterschiedlichen
    Coudermasken, einem Everest-Pinstick, zwei verschiedenen Foucault-Testern,
    unterschiedlichen Programmen zur Auswertung usw. usw. einen ganzen Tag lang
    durchgezogen. Die Messergebnisse lagen dabei ohne Ausnahme im Bereich Lambda/20
    bis Lambda/31,5. Wenn ich richtig rechne (Lambda=587.56) liegt die Streuung also
    irgendwo im Bereich 10nm oder eben Lambda/50 ;)


    Du hast aber natürlich völlig recht, es kann nie schaden einen weiteren guten
    Test zur Verfügung zu haben. Lass Dich also nicht entmutigen! Ich wollte nur
    kurz darauf hinweisen, dass der seit 150 Jahren bewährte Foucault-Test durchaus
    immer noch seine Daseinsberechtigung hat.


    Ciao, Heiner

  • hallo martin !


    schaut ja echt suuuper aus [:0].


    die webcam scheint so ca. 800x600er aufnahmen zu machen und die beiden bilder (abstände) sind wohl so gewählt das mann das ccd halbwegs formatfüllend nutz oder ?


    bei den berechnungen kürzt sich ja sogar die pixelgröss des ccd's heraus (braucht man also nicht zu wissen).
    nur zwei aufnahmen mit relativ zueinader vermessenen abstand dann die punktabstände intra un extra fokal vermessen noch ein bisschen strahlensatz und schon man hat die schnittweiten (zumindest die relativen schnittweiten zueinader so wie bei den anderen tests auch). genial einfach.
    programmieraufwand scheint sich ja auch in grenzen zu halten [:p] bleib drann.



    gratuliere und grüsse robert



    p.s. ein hartmann-programm thread wäre mehr als angebracht um uns auf dem laufenden zu halten.

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> He he, du meinst doch nicht etwa sowas in der Art [:D][:o)]
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hi Roland,
    jaaa, da ist aber noch vieeel Platz auf der Wiese frei, ein idealer Standort zur Endlagerung von nurfoucaultgestrehlten Teleskopen jeder Art[:o)].


    Gruß Kurt

  • Hallo Martin,
    Nur kurz einige Fragen zur Benutzung der Webcam von einem, der so ein Ding noch nie benutzt hat:


    dur hast geschrieben, die Fotos seien in direkter Projektion aufgenommen worden. Ich nehme an, dass das bedeutet, dass Du das Objektiv vor dem Chip abmontiert hast? Das würde sich dann leider nicht so ganz für meine eigene Digiknipse eignen..... da müsste ich das Objektiv mit der Flex oder der Eisensäge "abmontieren" [8D]


    Wie hast Du die Belichtung gesteuert? Per PC? Ich nehme an, dass Du die Auswahl des Bildausschnittes im Dunkeln mit Punktlichtquelle und Abbildung auf dem PC getroffen hast.


    Welche webcams wären für die Anforderungen des Tests geeignet? Gibts da Killerkriterien?


    Gruss Max

  • hi martin,


    beim künstlichen sterntest mit superheller led und lochblende davor welche den ganzen spiegel beleuchten hab ich nicht so toll viel helligkeit.
    wie ist das bei deinem hartmann testaufbau wie beleuchtets du da genau ?
    die situation ist doch hier noch sehr verschärft da nur eine wesentlich geringe fläche reflektiert !


    grüsse robert

  • Hier mal ein Screenshot. Die Fotos sind hier in der Ausgabe auf 50% verkleinert, das Programm rechnet intern natürlich mit voller Grösse. Hier sind die Bilder auch in Falschfarben dargestellt, man sieht leider nur blau und evtl. grün, da meine Bilder recht dunkel sind. Die Position der roten Quadrate gibt man mit der Maus grob vor, die kleinen grünen Kreuze darin sind die berechneten Maximumspositionen.
    <hr noshade size="1">


    Hallo


    und Probleme mit Hot-Pixel giegt es da naoch nicht?
    wegen der Helligkeit der Lichtquelle hätte ich da möglicher Weise eine Abhilfe um die FED heller ansteuern zu können , muß aber erst testen ob das auch Fototauglich ist.


    Gruß Frank

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: lupos</i>
    <br />hi martin,


    beim künstlichen sterntest mit superheller led und lochblende davor welche den ganzen spiegel beleuchten hab ich nicht so toll viel helligkeit.
    wie ist das bei deinem hartmann testaufbau wie beleuchtets du da genau ?
    die situation ist doch hier noch sehr verschärft da nur eine wesentlich geringe fläche reflektiert !


    grüsse robert
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Robert


    Na dann machst du da wohl was falsch
    wenn man das Loch der Blende als unendlich klein betrachtet stellt das einen Brennpunkt dar und die lichtabstrahlende Chipfläche ist sozusagen die Öffnung dann ist der Abstand Chipfläche und deren Größe für das Öffnungsverhältnis verantwortlich . Das ist dann mindestens F10 und wird durch die Linse vorn noch mehr gebündet, damit kann man wohl kaum einen Spiegel ausleuchten der ein geringeres Offnungsverhältnis hat , das liegt auch im Strahlensatz begründet.
    Wenn schon Lochblende dann mußt du die LED möglichst nahe am Chip absägen aber den Draht der etwas höher liegt muß dran bleiben.


    Gruß Frank

  • hi Frank,


    ich arbeite mit einer abgesägten/abgeschliffenen LED unmittelbar vor der LED die loch blende.
    ob ich damit den spiegel vollständig ausleuchte muss ich tatsächlich noch kontrollieren, nichts desto trotz habe ich ein helligkeitsproblem. wenn ich jetzt den spiegel nicht voll ausleuchte kann es ja im besten fall nur gleich hell bleiben oder aber sogar dünkler werden falls ich künftig etwas mehr als den spiegel ausleuchte.


    was heisst: "wenn schon lochblende" sterntest geht doch wohl ohne lochblende nicht oder ?


    grüsse robert

  • Hallo,


    zur Abwechselung mal wieder ein paar zweifelhafte Mess-Ergebnisse von mir [;)]


    Zum Hartmann-Test habe ich inzwischen noch ein paar Bilder aufgenommen und ausgewertet. Dabei tauchten dann auch die ersten Unklarheiten dieser Testmethode auf... Die zu vermessenden Flecken sind meist nicht exakt symmetrisch, d.h. die hellste Stelle liegt nicht im Zentrum des Flecks!


    Was also tun? Ist die hellste Stelle die gesuchte Position, der Helligkeitsschwerpunkt des Flecks, der geometrische Mittelpunkt, oder was sonst? Ausserdem fällt auf dass in meinen Bildern die einzelnen Flecken nicht gleich hell sind. Längs einer Achse werden die Flecken meist etwas dunkler. Warum auch immer.


    Diese Unsicherheiten führen natürlich zu Fehlern in der Auswertung, da bereits 2 Pixel Abweichung die Schnittweite um 0,1mm wackeln lassen. Insgesamt erhalte ich eine Kurve mit cc um -0,92, wobei die Einzelwerte zwischen -0,88 und -0,97 liegen.


    Fast würde ich wieder auf Astigmatismus tippen, da es Vorzugsrichtungen für den grössten und kleinsten cc-Wert gibt. Aber Astigmatismus hatte ich zuvor mit dem Okulartest im Krümmungsmittelpunkt eigentlich ausgeschlossen... [xx(]


    Ok, ich habe jetzt eingesehen dass auch der Hartmann-Test nicht das Gelbe vom Ei ist... [:I]


    Also wieder die kürzlich neu angefertigte Couder-Maske aufgelegt (mit abgeblendetem Zentrum), und nochmal Foucault-getestet. Mit der nochmals eingebleuten Überzeugung dass eine so bewährte Methode doch einfach funktionieren muss...


    Die Ergebnisse waren ja auch schön. 20 Messreihen in 3 Achsen. Ergebnisse zwischen lambda/15 und lambda/98 (schlapplach...). CC -0,95 bis -1,00.
    Wenn ich nicht 1 Woche zuvor mit exakt der gleichen Apparatur und Vorgehensweise über 8 Messreihen Ergebnisse zwischen lambda/5 und lambda/12 gehabt hätte! Mit CC von -0,79(!) bis -0,92.


    Bei Mehrheitsbeschluss aller bisherigen Messungen liege ich wohl eher auf der günstigen Seite. Trotzdem, die Sache bleibt rätselhaft.



    Dann wäre jetzt ja wohl der richtige Zeitpunkt ernsthaft über den Bau eines Bath-Interferometers nachzudenken [:D]. Der spontane Bastelanlauf am letzen Wochenende blieb jedoch bereits in den Startlöchern stecken... Mit 2 zusammengeölten Fernglasprismen gelang es mir noch nicht mal einen parallelen Strahlaustritt zu erzeugen. In 2m Abstand waren die beiden Laserpunkte 200mm voneinander entfernt. Egal wie ich die Prismen drehte und wendete. Und mir fiel auf dass die Ausleuchtung meines Laser-Pointers echt mies ist, nur ein schmaler Strich innerhalb des Laserflecks ist halbwegs homogen.


    Da wird wohl ohne anständiges Material nicht viel zu holen sein [:)]



    Ok, jetzt habe ich mal wieder den Suiter rausgekramt. Wird mir der Sterntest endlich Klarheit verschaffen wie der Korrekturzustand wirklich ist? 80%, 90% oder 100%? Und dass wirklich kein Astigmatismus im Glas ist?


    Jetzt muss ich mal sehen wie ich den Spiegel provisorisch in einen alten Newton-Tubus reinkriege (der Neue wird noch Monate brauchen bis er einsatzbereit ist). Dummerweise hat der alte Newton keinen wirklichen Okularauszug, wunderbare Voraussetzungen für einen erfolgreichen Sterntest [:D] [:D]



    ==&gt; Heiner, wie sieht Dein Testaufbau aus? Verwendest Du eine Hilfsoptik? Meine Versuche mit direktem Einblick waren noch viel unsicherer als mit dem 6x30 Sucher.


    ==&gt; Robert: Die Webcam macht 640x480 Pixel. Bei ca. 40mm Abstand der beiden Bilder sind sie jeweils fast formatfüllend (moving source). Das braucht man für kleinere Messfehler beim Pixelmessen.


    ==&gt; Max: Richtig, das Objektiv muss raus. Deshalb kann ich meine Digiknipse leider auch nicht verwenden, sondern nur die Webcam mit ihren 0,3 MPix.
    Die Belichtung wurde künstlich verlängert auf 3s (umgebaute Webcam und selbstgeschriebenes Programm zur Bildaufnahme). Vor dem Umbau war es eine Vesta Pro. Mit heller Lichtquelle müsste es auch ohne Umbau funktionieren.


    ==&gt; nochmal Robert: Die Lichtquelle ist eine LED, die eine kleine Stahlkugel anstrahlt. Oben im Thread habe ich ein Foto davon reingehängt. Die ganze Sache ist wirklich sehr lichtschwach.


    ==&gt; Frank: Die Hotpixel habe ich versucht bei der Aufnahme zu umschiffen. Klappt aber nicht wirklich gut. Sie sind definitiv ein Problem wenn sie auf einem der Lichtkleckse liegen. Bei der LED dürfte nicht mehr viel rauszuholen sein, es muss eher ein Scheinwerfer ran [:D]


    Viele Grüsse
    Martin

  • Hallo,


    &gt; Wird mir der Sterntest endlich Klarheit verschaffen wie der Korrekturzustand wirklich ist?
    &gt; 80%, 90% oder 100%?


    Das ist eher unwahrscheinlich. Allerdings wird man sehen, ob die Fläche glatt und zonenfrei ist, und ob die Kante des Spiegels in Ordnung ist.


    &gt; Und dass wirklich kein Astigmatismus im Glas ist?
    Das ja, der Sterntest ist für Astigmatismus äußerst sensibel. Ein solcher äußert sich im Sterntest absolut unbarmherzig durch ovale Scheiben innerhalb und außerhalb des Fokus, die ihre Orientierung beim Fokusdurchgang um 90° ändern.


    Ciao,
    Roland

  • Hallo Martin,


    &gt; ==&gt; Heiner, wie sieht Dein Testaufbau aus? Verwendest Du eine Hilfsoptik?
    &gt; Meine Versuche mit direktem Einblick waren noch viel unsicherer als mit dem 6x30 Sucher.


    Auch da habe ich alles durchgetestet: einlinsiges Bestelfernrohr, Webcam mit normalem Objektiv,
    Webcam mit Fotoobjektiv, Webkam ohne Objektiv, Digiknipse, freies Auge.


    Ich persönlich kam mit dem freien Auge am besten klar, das lag aber möglicherweise auch
    daran, dass mein Tester nicht wirklich gut für Hilfsoptiken eingerichtet ist und es deshalb
    immer zu einer gewissen Wackelizität kam.


    Auf alle Fälle findet mit der Zeit ein ausgeprägter Lernprozess statt. Beim Begin der
    Messungen meines ersten Spiegels hatte ich oft Streuungen von mehr als einem mm Schnittweite.
    Jetzt liegt das meist im Bereich von wenigen Hundersteln. Wichtig ist natürlich, dass man
    den Tester auch wirklich reproduzierbar um diese wenigen Hunderstel vor- und zurück bewegen
    kann.


    Ansonsten würde ich mich natürlich freuen, wenn Du beim Hartmann-Test am Ball bleiben würdest.
    Im Grunde scheint das eine sehr interessante Geschichte zu sein. Richtig super währen Tests
    mehrerer ausgiebig interferometrisch und sonstwie getesteter Spiegel in verschiedenen Qualitäten.
    Dann könnte man im Vergleich leichter entscheiden, wie die Mitte der Messpunkte zu bestimmen ist usw.


    Und jetzt noch eine Frage eines totalen Hartmann Laien: könnte man nicht einfach die Löcher in
    der Maske kleiner machen um die entstehenden Punkte besser vermessen zu können, oder bleibt dann
    zu wenig Licht übrig?


    Ciao, Heiner

  • hallo heiner,


    die grösse der lichtflecken scheint sich ja in erster linie durch beugungserscheinungen zu ergeben, d.h. sie werden kaum kleiner wenn mann die maskenlöcher kleiner macht, allerdings verliert man bei kleineren löchern sofort lichtmenge.


    (==&gt;)martin: bleib drann am hartmann, hat doch so gut begonnen.


    grüsse robert


    grüsse robert

  • Hallo zusammen!


    ==&gt; Heiner und Robert: Die Maskenlöcher kleiner zu machen wäre genau das verkehrte! Dann werden die Beugungsfiguren noch grösser. Offenbar ist das der Grund warum der H-Test normalerweise nur bei grossen Optiken verwendet wird: dort sind die Maskenlöcher naturgemäss grösser, und die Lichtflecken deshalb heller und schärfer.



    Gestern habe ich mich auf einen Sterntest vorbereitet. Die Vorbereitung bestand im Wesentlichen aus der Suche nach Christbaumkugeln, um im Suiter'schen Sinne einen artifical Startest zu machen.


    Zwei geeignete innenverspiegelte Kugeln habe ich auch auf dem Dachboden gefunden, eine mit 30mm und eine mit 57mm Durchmesser. Dazu einen kleinen konvexen Weitwinkel-Spiegel, wie er im Kfz-Handel als Zubehör erhältlich ist. Diesen Krempel habe ich an der Spitze eines Fotostativs appliziert, dazu an einem anderen Stativ eine kleine Taschenlampe (Mini-Maglite).


    Nach Suiter wäre das Gebilde bei einem 8" f6 in mind. 30m Abstand aufzustellen. Um den Brennpunkt nicht so stark (50mm) zu verlagern wollte ich lieber 60m Abstand verwenden, die Taschenlampe ist dabei 1m von den Kugeln entfernt aufgestellt. Die 30er Kugel würde dann einen Lichtreflex erzeugen, dessen Abbild im Fokus wesentlich kleiner ist als die Airy-Disk.


    Den Spiegel habe ich ein meinen Newton-SB-Tubus der 90er Jahre eingebaut, der seit dieser Zeit mit kaum messbarem Baufortschritt halbfertig rumsteht. Bisher waren dort ein Meade HS und FS eingebaut. Naja. Das Gerät hat mir damals allerdings die schwarzen Flecken von Shoemaker-Levy gezeigt, und war auch bei Hyakutake dabei.


    Nach Einbau des Selbstgeschliffenen musste ich noch eine Okularhalterung dranbasteln. Im jetzigen Zustand hat der Tubus nur eine kleine Blechplatte mit Loch, die über 3 Führungsstangen zum Tubus hin- und weggeschoben werden kann. Mit Heißleim habe ich einen Adapter mit T2 drangeklebt, damit eine Okularklemme und verschiedene Zwischenringe dran passen. Nicht gerade seriös, wie ich später erfahren musste. [:I]


    Ein Blick aus dem Fenster in einige hundert Meter Entfernung auf sachte im Wind wiegende Zweige verschafft mir Klarkeit über die Fokuslage. Hoppla, gerade schaue ich zum ersten mal durch meinen Spiegel... [8D]


    Inzwischen war es früher Abend, und die grauen Wolken des Tages wichen einem klaren Himmel! Also nix wie rein ins Auto mit dem Krempel, und zur Sternwarte gefahren. Ein echter Sterntest, damit hätte ich heute gar nicht gerechnet! Ich erblicke auch den Mond im Alter von knapp 7 Tagen am SW-Himmel. Das könnte dann ja sogar ein First-MoonLight werden...


    An der Sternwarte angekommen sondiere ich zuerst das Gelände, zwecks Aufstellmöglichkeiten für den künstlichen Stern. Hm, die sommerliche Vegetation habe ich nicht bedacht. Eigentlich wollte ich über ein Feld hinweg blicken, aber dort spriesst inzwischen das Getreide höher als mein Christbaum-Stativ bzw. mein Teleskop ist. Wird also nix. Ein ehemaliger Feldweg, auch recht zugewachsen, könnte aber gehen. Ich schreite 60m ab, der Platz reicht gerade so um freie Sicht zum Teleskop zu haben. Alles aufbauen, damit ich das nicht bei Dunkelheit machen muss.


    Aber zuerst will ich natürlich den Mond im selbstgemachten Glase schauen! Den Tubus auf die Rockerbox gesetzt, und erst mal in den offenen OAZ reingeschaut. Beim Test heute nachmittag war mit schon aufgefallen, dass die Spiegelrückseite wie ein 1-fach Sucher funktioniert, deren Bild das Bild der Vorderseite überlagert. Mit diesem "Sucher" ist der Mond schnell eingestellt.


    Mir fällt auf, es ist recht kühl geworden. Unterwegs hatte ich im Auto 15 Grad abgelesen, den ganzen Tag über war es mehr als 25 Grad. Und in der Wohnung wo das Teleskop stand noch mehr. Müsste ich jetzt nicht erst mal eine Weile warten, bevor ich vielleicht vom schlechten Bild des Spiegels ernüchtert werde?


    Egal, mal schauen was so geht. Das 30mm Ultima rein, und an die vorher ermittelte Fokusposition geschoben. Um mich herum laufen einige Kinder, Besucher der Sternwarte. Sie haben den ersten Stern gesichtet, ein Junge erkennt fachmännisch die Vega. Beim Hantieren am Okular verstellt sich die Tubusposition, ich schaue ins Okular und hebe das Rohr vorne wieder ein Stück an, bis der Halbmond ins Bild kommt. Hübsch! Das Bild ist angenehm in der Helligkeit, die unverspiegelte Fläche wirkt wie ein 20-fach Neutralfilter. Es blendet nichts.


    Ein paar Sekunden lasse ich den Blick über die Mondoberfläche schweifen. 41x Vergrösserung ist nicht viel, man sieht aber natürlich eine Vielzahl von Formationen. Ich schiebe das Okular ein winziges Stück in der Klemme hin und her, um das Bild vielleicht noch schärfer zu bekommen. Hoppla! Da geht ja noch was! Ich rutsche nervös mit meinem Klapphocker näher an den Tubus. Das Bild ist jetzt superscharf! Hunderte kleinster Krater zieren die Oberfläche. Waren mir vorher noch nie aufgefallen.... [:p][:D]


    Die spielenden Kinder hatten sich inzwischen um mich versammelt. Man rätselte ob diese graue Rolle ein Teleskop sei oder vielleicht doch was ganz anderes. "Kann man damit den Mond sehen?" wollte ein Mädchen schliesslich wissen, und reihum machte sich jeder auf den Weg zum Okular. Der Mond stand inzwischen weit im Westen, und das Okular entsprechend auf Kinderhöhe.


    "Genau wie oben" meinte die Erste [Oben ist das C14 in der Kuppel].
    "Nö, hier hat der Mond viel mehr Löcher als oben", korrigierte die Zweite.
    "Stimmt", bestätigte der Dritte.
    [:D][:D][:D]


    Der Mond war damit gesehen, man wendete sich wieder dem Versteckspiel zu.
    Ich wechselte zum 20mm Baader ED (62-fach). Dort unten, diese zerklüftete Gegend, die Apenninen. Alles extrem scharf. Na ja, der Mond bei kleiner Vergrösserung ist halt immer gut. Aber trotzdem - dieses Bild kommt von der Scheibe, die ich vor gut 3 Monaten mit dem 80er Karbo zerkratzt hatte.


    Ich kämpfte mit den Tücken meines improvisierten Okularauszugs, die Kinder mit der französischen Sprache. Jedenfalls die eine, die beim Zählen nach onze, douze, treize, nicht mehr weiterkam, und nach einigen Sekunden doch lieber "vierzehn" rief... [:)]


    Ein kleiner Junge, vielleicht 8 Jahre, tauchte plötzlich hinter dem Tubus auf, und fragte was das Teleskop gekostet hat. "Ist Selbstgebaut". "Oh", sprach's und lief davon.
    Eine Minute später war er wieder da, und schaute mit kritischem Blick vorne ins Rohr. Bedeutungsschwer erhob er sich zu voller Grösse, und fragte vorwurfsvoll "Und was hat das Glasding gekostet?". "Auch selbstgemacht". "Oooh", und weg war er.
    Nochmal eine Minute später war er wieder da. "Ich soll fragen wie lange das gedauert hat." "Ein paar Monate". Und wieder war er weg, und kam diesmal auch nicht wieder. Den Papa, der ihn wohl geschickt hat, bekam ich nicht zu Gesicht... [:)]


    Inzwischen war es ziemlich dunkel. Fast im Zenit stand die Vega, mit Mühe konnte ich den Tubus darauf ausrichten. Im 30mm Okular ein sehr schwacher Stern, das konnte doch nicht sein, auch ohne Verspiegelung. Nach kurzem Rumrudern war dann tatsächlich Vega drin, aber auch nicht sehr viel heller. Das Bild im 10mm Okular war irgendwie schwer zu interpretieren. Der FS-Schatten war einigermassen zentrisch, es war aber schwer die Bildmitte zu bestimmen da durch das dunkle Bild der Okularrand nicht sichtbar war. Hm, ist das eine Ellipse wenn ich defokussiere? Das Okular ein paar Mal in der Klemme vor- und zurückgeschoben, und ich war mir sicher einen geringen Astigmatismus zu sehen. Unmittelbar vor dem besten Fokus verformt sich das Bild zu einem kurzen Strich, der sich um 90 Grad dreht wenn man über den Fokus drüber geht.


    Das würde einige Messergebnisse erklären, und auch die vor Wochen mit der Webcam im Foucault-Test gesehenen Schleifen-Muster. Aber ich hatte doch mit Punktlichquelle und Okular im ROC auf Astigmatismus getestet, und keinen gesehen. Aber damals hatte ich beim Test den Spiegel nicht gedreht... hatten sich der Astigmatismus des Testaufbaus und der des Spiegels vielleicht zufällig kompensiert?


    Ich beschließe mal mit dem künstlichen Stern zu testen, da Vega dauernd wegläuft und ich mir mit dem Hinterher-Ruckeln schwer tue. Also die 60m zur Weihnachtskugel gelaufen, und die Taschenlampe eingeschaltet. Das reflektierte Bild der Kugel ist sehr schwach, viel schwächer als Vega. Wenn man ein Stück defokussiert, ist es fast nicht mehr zu sehen. Das wird nix! [}:)]


    Also auf den Polarstern. Hier entfällt die Rumruckelei, dafür ist hier das Bild natürlich recht dunkel. Die Beugungsfiguren sehen auf den ersten Blick ansprechend aus. Obwohl die Ausprägung der Ringe viel weniger deutlich ist als in meinem Mak. Aber das scheint bei offenen Tuben normal zu sein, schreibt jedenfalls Texereau. Ob ich Astigmatismus sehe kann ich nicht so recht sagen, die Tendenz zur drehenden Ellipse ist schon irgendwie da. Direkt neben dem Fokus ist die Airy-Disk jedenfalls keine Linie wie bei Vega, aber das Bild ist hier auch viel dunkler. Ich bin unschlüssig.


    Die Vergrösserung (125x) ist ja auch zu klein. Ein kürzeres Okular habe ich nicht, also stecke ich ein 15mm mit 2,4x Barlow rein (200x). Wenn ich mir das lange wacklige Gebilde anschaue fällt mir ein dass ein dezentrierte Barlow ganz schlecht ist... und eine exakte Ausrichtung meines OAZ-Provisoriums kann man kaum annehmen. Zumal das Dinge sich unter der Last von Barlow und Okular erkennbar verbiegt...


    Mit 200x betrachte ich die Beugungsfigur dicht am Fokus. Eigentlich recht schön, ein kleiner runder Punkt, umgeben von einem Ring. Beidseitig des Fokus kann ich keinen auffälligen Unterschied sehen, wobei die Okular-Verschiebung aber kaum reproduzierbar zu bewerkstelligen ist. Weitab vom Fokus eine helle Scheibe mit Fangspiegelschatten.


    Es ist wichtig genau zentrisch und gerade ins Okular zu schauen. Mit Brille ist die Sache kritischer, Verkantung führt zu deformierten Bildern (habe -6 dpt....).


    Ich versuche mal den Test auf sphärische Aberration nach Suiter, mit 33%-Maske. Diese aufgesteckt, verschiebe ich das Okular nochmal um den Fokus, und versuche zu erkennen wo in- und extrafokal der FS-Schatten zuerst auftaucht. Ist irgendwie knifflig, was genau ist der FS-Schatten? Beim Defokussieren wird das Zentrum ja ohnehin irgendwie dunkler...
    Ich finde 2 Positionen, bei denen der Schatten zweifellos zu sehen ist, und vergleiche die Einstecktiefe des Okulars. Danach würden beide etwa gleich weit vom Fokus entfernt liegen, aber das ist nur eine grobe Näherung. Um was genaueres zu sagen bräuchte ich einen funktionierenden OAZ, und am besten auch ein helleres Testobjekt. [}:)]


    Verunsichert habe ich schliesslich zusammengepackt.



    Die Astigmatismus-Frage hat mir natürlich keine Ruhe gelassen, deshalb habe ich heute nochmal den Test im ROC gemacht. Mit 3 Orientierungen des Spiegels (0, 45, 90 Grad). In allen 3 Fällen zeigen die Bilder der Webcam (ohne Objektiv verwendet) eine minimale Ellipse ausserhalb des Fokus (extrafokal, intrafokal ist wegen der starken sphär. Aberr. kaum auszuwerten). Die Orientierung ist aber bei Spiegeldrehung unverändert, deshalb kann ich doch wohl davon ausgehen dass der Fehler vom Testaufbau kommt, und nicht im Glas ist. Die Orientierung der Ellipse ist exakt senkrecht, die Punktlichtquelle ist nach links um 20mm auf Höhe der opt.Achse versetzt.


    Damit dürfte der Übeltäter der Fangspiegel sein, bzw. dessen Einbausituation. Oder ein allgemeines Justageproblem? Na ja, Hauptsache nicht der Spiegel. [:D]


    Über den Korrekturzustand bin ich mir nach wie vor nicht im Klaren, da eine quantitative Messung (oder besser Abschätzung) nach Suiter an der Fokussierer-Problematik gescheitert ist. Aber ich denke es sieht recht gut aus. [:D]


    Viele Grüße
    Martin

  • Hallo,
    Danke für den ausführlichen Bericht!
    Am ehesten meine ich, daß der Astigmatismus durch das eigene Auge zustande kommt. Versuch doch mal deinen Kopf zu drehen wenn du diesen Astigmatismus wieder beobachtest.
    Grüße Martin

  • was heisst: "wenn schon lochblende" sterntest geht doch wohl ohne lochblende nicht oder ?


    na zumindest an der Messerschneide geht auch ein Spalt, meist sogar viel besser.
    Ob man für die Hartmannmaske , das Loch etwas größer machen kann wäre auch mal ei interesanter versuch


    Gruß Frank

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