Egal welches Okular, keine Vergrößerung?

  • Nabend!


    Also ich würde einfach mal ganz stark vermuten, dass der Sucher nicht richtig eingestellt.
    Wenn du durch den Sucher auf den Jupiter (Saturn kann´s eben nicht gewesen sein!) guckst und ihn größer wahrnimmst als der Anblick im Okular des Teleskops, dann siehst du im Teleskop ganz einfach nicht das selbe wie im Sucher.


    Du glaubst vielleicht im Teleskop das gewünschte Objekt zu sehen, bloß weil´s wahrscheinlich im Vergleich zum bloßen Auge recht hell aussieht. Das liegt aber an der viel höheren Lichtsammelleistung des Teleskops.


    Wenn du mit dem bloßen Auge ein helles Objekt siehst und es im Sucher einstellst, heißt das nicht, dass du das gleiche Objekt auch im Okular siehst. Obwohl es das von der "scheinbaren" Helligkeit her sein müsste.


    Wenn du einen hellen Punkt siehst, der sich nicht vergrößern lässt (und ich meine jetzt keine Pseudo-Vergrößerung am Fokussierrad des Okularauszugs, sondern mit anderen Okularen), dann ist es HÖCHSTWAHRSCHEINLICH ein Stern. Die sehen in jedem Okular gleich groß aus!!


    Ich frag mich aber, wie du nicht selber auf die simple Idee gekommen bist, einfach mal den Tubus mit Blick durch´s Okular hin und her und auf und ab zu schwenken, um einfach mal zu testen, ob du nicht vielleicht am gesuchten Objekt vorbei schaust.


    Darauf sollte man nach den ganzen vergeblichen Versuchen doch schon mal kommen... Ansonsten drängt sich mir gerade irgendwie auch der Gedanke


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Das ist doch wieder der Ostfriese aus dem Vorstand von a...treff, der Gott spielt, und jetzt nach München umgezogen ist.
    Lasst Euch doch nicht verastrotreffen leute.
    Rudi<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    auf.


    Jedenfalls kann ich mir einen technischen Defekt kaum vorstellen. Wenn du die Sterne scharfstellen kannst und auch scharf siehst und du für deine gelungene Justage Lob kassiert hast, kann´s nicht am Teleskop liegen. Unterschiedliche Okularbrennweite ergibt nunmal unterschiedliche Vergrößerung. Fakt!


    Also... Sucher mal genau justieren! Geht am Besten bei Tag, wie dir ja schon oft empfohlen wurde. Nachts tut´s auch ne Straßenlaterne oder die roten Markierungslichter auf nem Strommast. Stell die Laterne im Okular des Teleskops mittig ein und guck dann mal in den Sucher. Mit den Stellschrauben am Sucher bringst du die Laterne in die Mitte des Suchers und gut ist.


    Also viel Glück und versuch mal, das hier bereits geschriebene zu beherzigen. Wenn du allerdings so schnell die Flinte ins Korn werfen willst, kannst du bei der Astronomie allerdings auch falsch liegen.


    Ich wünsch jedenfalls alles Gute weiterhin.


    Matthias


    PS: Das mit Andromeda wag ich auch zu bezweifeln. Wenn du dich schon schwer tust Saturn und Jupiter auseinander zu halten bzw anzuvisieren, dürfte es dir bei der Andromeda-Glaxie ungleich schwerer fallen.

  • Hallo Jo,


    na, guck erstmal im Stellarium. Je nachdem wie der Horizont an Deinem Beobachtungsplatz aussieht kannst Du den Saturn auch schon früher sehen. Wenn Du auf dem platten Land bist kriecht er im Moment über den Horizont. Wenn Du in einem Tal hockst, dauert es halt noch ein bissl. Planeten sind, wenn sie niedrig am Himmel stehen nicht sooo schön zu beobachten (Luftunruhe, das Licht muß eine weitere Streche durch die Atmosphäre zurücklegen), aber den Unterschied zu einem einzelnen Stern solltest Du auf jeden Fall erkennen.


    Neben (oder anstatt) des Sucherfernrohres würde ich Dir den "Telrad" empfehlen. Da werden 3 konzentrische Kreise auf eine Plexiglasscheibe (nagelt mich nicht auf das Material fest) projiziert. Damit "zielst" Du dann auf das Objekt Deiner Begierde. Unter anderem im "Deep Sky Reiseatlas" werden die Telradkreise um die jeweiligen Objekte dargestellt. Ich meine im Stellarium kann man sich die Telradringe auch anzeigen lassen. Viele (nicht alle) Objekte kann man mit dem Telrad sehr einfach finden.

  • Hi nochmal.


    Auch wenn die Dunkeladaption momentan bei der Diskussion um Planetenbeobachtung eher unwichtig ist, so kann ich dir aus eigener Erfahrung sagen, dass selbst der iPhone-Bildschirm auf minimaler Helligkeit und im Rotlichtmodus von StarMapPro noch viel zu hell ist und blendet. Da kann das iPad auch nicht besser sein.


    Ich wiederhole hier besser nochmal meinen Tipp vom Ende der ersten Seite:
    Besorg dir eine drehbare Sternenkarte (jene hier am besten: http://www.amazon.de/Drehbare-…&sr=8-1&tag=astrotreff-21), lerne diese einzustellen (ist auf der Rückseite ausführlich erklärt) und dann gehts erstmal raus.
    Und zwar völlig ohne vergrößendern Hilfsmittel, also nur mit deinen Augen, der Sternenkarte und ner schwachen Rotlichtlampe (ich hab mir dazu rotes Bastelpapier an eine Minimaglite gebastelt).
    Damit solltest du dann erst mal anfangen Sternbilder zu identifizieren und dir möglichst auch gleich einzuprägen.
    Denn wenn du dann z.B. im Internet ließt, dass Saturn momentan in der Jungfrau steht und du die Jungfrau nicht am Himmel siehst, dann weißt du was Sache ist [;)]


    MfG,
    Christoph

  • Hi Schiffi.


    Auf der Homepage der Deepsky Brothers findest Du Beobachtungsvorschläge für Einsteiger. Unter anderem geordnet nach Jahreszeiten.


    Für Dein Ipad kann ich Dir Stellarium und StarmapPro empfehlen.
    Dunkeladaption spielt überhaupt keine Rolle bei der Planetenbeobachtung und sowieso ist es wichtiger, dass Du überhaupt Objekte findest, anstatt Deine Augen völlig an die Dunkelheit anzupassen. Ob Deine Augen dunkeladaptiert sind oder nicht macht überhaupt keinen Unterschied dabei, die bekanntesten Himmelsobjekte aufzufinden, die für Einsteiger interessant sind.
    Egal welche App Du momentan nutzt, sicherlich stimmen die Einstellungen zu Datum/Uhrzeit nicht.


    Nebenbei: In Australien konnte ich direkt nach dem Blick auf den Bildschirm eines Ipods Sterne der 7. Größenklasse erkennen - Augen also absolut nicht dunkeladaptiert.
    Die Transparenz des Himmels und die allgemeine Dunkelheit am Beobachtungsplatz ist wesentlich wichtiger als die Dunkeladaption der Augen, die sehr oft überbewertet wird.


    Viele Grüße, Bernd.

  • Hallo "schiffi",


    wie will man Dir helfen? Neufahm gibt es in Bayern 6x, wen soll man Dir in der Nähe empfehlen, schau Dir das mal an und klick drauf in Deiner Gegend:
    http://www.astrotreff.de/astromap.asp?Koord.x=0&Koord.y=0 zumindest in der Münchener Ecke kenne ich ganz paar kompetente Leute!
    Das beste für heute abend wäre, nimm Dein Tablett, stell ein Bier drauf und lies Dir unter der Tulpe die 4 Seiten hier durch. Da haste mehr davon als am Himmel damit rumzufuchteln[:D], jedes (Astro-) App ist Nepp[;)]. Einfach locker mit drehbarer Sternkarte (da biste ja optimal ausgerüstet[:p]) den Sternenhimmel kennenlernen! Am Tage dann mal an irgendeiner Kirchturmspitze den Sucher justieren! Dann wird es was am nächsten Abend. Wir haben alle mal so angefangen, aber das wird schon. Nur Ratschläge annehmen sollte man schon, besser noch Gleichgesinnte in der Umgebung suchen! Am Abend sollte Jupiter noch gehen, vor Mitternacht der Orionnebel, so man weiß was Orion ist und ein Stück nach Mitternacht der Herr der Ringe in der Jungfrau[:D]!


    Lass Dich nicht unterkriegen!


    Volker

  • So nochmal an ALLE


    Vielen vielen Dank für Eure Hilfe, ZUMINDEST AN DIE DIE ERNSTE ANTWORTEN ABGEGEBEN HABEN!!
    ICh hatte eben endlich das Vergnügen den Saturn zu sehen UND DAS DANK DER IPAD APP!!
    HAbe es sogar bis zum bitteren Ende mit dem 5mm Okular geschaft aber da war es schon sehr haarig Ihn zu verfolgen.
    Allerdings haben wir hier auch 60 km/h Sturm im Moment und ich war trotzdem draussen. Allerdings sind nun meine Finger
    taub Dank -12Grad bei uns :P
    Aber es musste einfach sein. ICh musste den Tips nachgehen um mir sicher zu sein. Allerdings habe ich auch Neben angepeilt
    und leider keine Erfolge gehabt. Irgendwie sah ich nur die Sterne aber keine Farmen der NEbel. Aber das kommt noch oder habt
    Ihr da spezielle Tips für mich was ich machen kann?


    Johann

  • Bin gerade zurück vom beobachten...


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Irgendwie sah ich nur die Sterne aber keine Farmen der NEbel. Aber das kommt noch oder habt
    Ihr da spezielle Tips für mich was ich machen kann<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Erster und wichtigster Tip:
    Das Eipad ausmachen. Eine sehr schwache Rotlichtlampe beim beobachten benutzen um die Dunkeladaption der Augen zu erreichen und zu erhalten. Rhodotopsin muss sich in den Augen aufbauen können und erhalten bleiben.


    Zweiter Tip:
    Einige Nebel benötigen einen Filter, um sie sichtbar zu machen. UHC oder O III. Welchen Filter man sich zuerst zulegt, darüber gibt es unterschiedliche Meinungen.


    Dritter Tip:
    Es langsam angehen lassen. Erfahrungen sammeln! In einer Gruppe mitbeobachten.


    Vierter Tip:
    Gedruckte Sternkarten mit hinaus nehmen. Stropek oder Karkoschka. Und diese nur mit Rotlicht ansehen (siehe erster Tip).


    Fünfter Tip:
    Das Astronomische Sehen lernen. Indirekt, blinken, sweepen.


    Sechster Tip:
    Warm anziehen. Kaffeekanne mitnehmen. Kekse mitnehmen...


    Gruß
    Gerd...


    ...der heute genug Galaktische Nebel gesehen hat, sich direkt und indirekt die Augen verbogen hat, mit ner Rotlichtfunzel gerade noch die Sternkarten entziffern konnte und jetzt Saumüde ist und ins Bett fliegt...

  • Hallo "schiffi",


    dann schon mal "Chapeau" zum Saturn!! Da hast Du ja jetzt gesehen, daß nicht alles punktförmig ist! Alles andere kommt mit der Erfahrung. Und hör mal auf Gerd und mich (und andere)! Für deepsky gehört das Tablett in die Tonne oder unters Bierglas, aber nicht zum Beobachten, das macht die Dunkeladaption kaputt! Zieh dir vor dem Beobachtungsabend zur Planung Literatur rein, nimm die Sternkarte und Atlanten mit und dann Rotlicht so dunkel wie möglich, aber bitte nicht von so 'nem fettgefressenen Telefon!! Mach alles was Du willst mit dem Teil, aber nie wirklich ernsthaft beobachten damit! O.K.: Für Planeten mag es gehen. Aber für alles andere, möglichst in der Gruppe in der Pampa: Du hast sofort viele "Freunde"[:0][:(!]. Aber das wird schon, haste Saturn, ist der "AHA"-Effekt da, das andere kommt, so man nur will und etwas Rat annimmt!


    Gruß und CS!


    Volker

  • Hallo Johann,


    Herzlichen Glückwunsch zum ersten Saturn. Jetzt hast du es ja doch noch geschafft. Und wie war das Gefühl als er das erstemal im Okular aufgetaucht ist, und du ihn scharf gestellt hast?
    Haste ne Gänsehaut bekommen? So war es zumindestens bei mir, als ich die Schönheit dieses Planeten mit eigenen Augen gesehen habe.




    Zu deiner APP. wenn das die ist die ich meine, ist das ein geniales Teil. Ich würde mir zwar nie ein EI PÄD kaufen, da ich militanter Fallopstgegner bin, aber die APP ist geil.
    Doch so geil die APP auch ist, Sie ersetzt in keinemfall den Sucher. Um den Himmel kennzulernen und mal schnell zu schauen was denn in dem Gebiet des wolkenfreien Himmelsstück grad zu sehen ist, ist es super. Man richtet das EI PÄD wie einen Bildschrim in richtung der Himmelsstelle und das APP zeigt dir in Echtzeit den Himmel mit den Objekten. Aber zum wirklichen suchen und finden sind Aufsuchkarten durch nichts zu ersetzen.




    Gruß Jogi



    PS, Planeten versprechen auf den Bildern von Ihnen ungefähr das, was man auch im Teleskop sieht, doch bei Nebel darfst du dich nicht in die Irre leiten lassen. Die viele schönen bunten Bilderchen sind Langzeitaufnahmen. In der Realität siehst du nur graue Flecke, die viel kleiner sind als auf dem Bild, auch wenn das Bild in S/W ist.


    Besonders Andromeda wird dich vermutlich sehr enttäuschen, den hier wirlich nur ein leuchtender milchiger Fleck zu sehen, und das ist nur der Kern. Die eigentliche Größe ( 6-facher Vollmonddurchmesser ) ist nicht zu sehen. Wenn du M31 so zu sehen bekommt wie auf der Drittletzten Zeichnung auf diese Seite http://www.taunus-astronomie.de/z_gx.html , dann musst du mega dankbar sein. Meistens sieht man weniger.

  • Hi zusammen!


    Dass hier alle diese Astro-Apps verteufeln (ausser dem Jogi[;)]) kann ich so nicht stehen lassen.


    Ich hab sowohl auf meinem Handy als auch auf meinem Galaxy Tab unter anderem Google Sky Maps und Messier Objects drauf und bin voll zufrieden damit.


    Google Sky Maps ermittelt per GPS den genauen Standort, Datum, Uhrzeit etc. Dann hält man das Gerät in Richtung eines Objekts und bekommt es ziemlich präzise auf dem Display angezeigt. Hab´s an mehreren Objekten, die man mit bloßem Auge sieht (M42, M31, Plejaden, Jupiter, Saturn, Capella usw.) probiert und es klappt jedes Mal.


    Dann hat die App auch noch eine Suchfunktion, die einen mit Pfeilen auf dem Display zum gesuchten Objekt hinführt. Klappt auch einwandfrei und funktioniert genau so gut wie der Celestron Sky Scout. Nur, dass die App gratis ist und der Skyscout immerhin ein stolzes Sümmchen kostet.


    Messier Objects ist eine Art Checkliste für die Deep Sky Grandtour. Es sind alle M-Objekte aufgelistet, mit einem ausfürhlichen Text (in englisch) dazu.


    Bei jedem Objekt kann man ein Datum der ersten persönlichen Sichtung und einen kurzen eigenen Text dazu speichern. Mit der Funktion "in Google Sky Maps suchen" kann man sich zu einem ausgewählten Objekt wieder per Pfeil auf dem Display hinnavigieren lassen, die eine App wechselt dann automatisch zur anderen.


    Wenn ich von meinem Balkon aus beobachte, benutze ich diese kleinen Helferlein eigentlich immer. Für eine anständige Dunkeladaption ist es wegen der beleuchteten Nachbar-Fenster eh meist zu hell.


    Ich suche mit dem Gerät einfach den Himmel ab und gucke, was er mir für interessante Sachen anzeigt, die ich noch nicht kenne. Dann schlag ich das Objekt in meinem Deep Sky Reiseatlas nach und mach mich dann per Telrad und Sucher auf die Suche danach.


    Wenn ich aber mal draußen unter nem richtig dunklen Landhimmel bin, lass ich die kleinen Helferlein allerdings ausgeschaltet wegen der Adaption. Trotz Nachtmodus und Rotlicht ist das Display doch noch recht hell.


    An dieser Stelle noch eine kleine Frage an die Raucher: Wie mach ich mir ne Kippe an, ohne die Dunkeladaption zu stören? Ich tue mich dabei bissl schwer [;)]


    Ich weiß, man könnte jetzt sagen, einfach keine rauchen wärend dem Beobachten. Aber wenn ich z. B. den schönen Anblick von M42 genieße, würd ich mir zum Entspannen doch gerne mal eine anstecken [;)]


    Lieben Gruß und CS,


    Matthias

  • Glückwunsch an Johann.[:)][:)]


    Geht doch![:)]


    Hatte Gestern meinen ersten Saturn in 2011. = )
    Habe Saturn im 90mm Mak auf 180fach hochgeprügelt, gutes Seeing = geile Murmel.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Irgendwie sah ich nur die Sterne aber keine Farmen der NEbel. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Meinst du Farben?
    Farben kannst du im Teleskop nicht sehen!
    Außer an Planeten.


    Nils


    So jetzt geht es wiede raus mit dem CaK und der DSLR spielen.[:p][:p]

    Tak FS-60CB / Tak FC 76 DCU / DDoptic 56mm ED Spektiv / Manfrotto 502AH Neiger + Vixen APP TL 130 Stativ

  • Zum Thema Dunkeladaption:


    Ich halte es keineswegs für Blödsinn, seine Augen an die Dunkelheit zu gewöhnen. Nur finde ich es oft übertrieben, wie darüber berichtet wird.


    Nachdem die (störende) Lichtquelle ausgeschaltet wurde verändern sich Pupille/Iris in kürzester Zeit. Dann geht die Sache mit der Dunkeladaption los, die jedoch nicht linear verläuft. Nach bereits einer Minute ist eine starke Zunahme an Nachtsichtfähigkeit zu bemerken.
    Ich persönlich finde diesen Unterschied am krassesten. Die weitere Anpassung ist zwar anschließend vorhanden, aber viel weniger auffällig. Nach 10 Minuten sollte man auf einem Level sein, an dem es gut ist.


    Achtet mal darauf, wie der Unterschied in den ersten 2 Minuten nach Ausschalen des Lichtes ist, wie er nach 10 Minuten ist und wie er ab dann bemerkbar wird.
    Die ersten 2 Minuten sind erstmal am wichtigsten, zwischen 10 Minuten und länger sehe ich kaum einen Unterschied.


    Zu Mättes:
    Ich beobachte meistens nur so circa 3 Objekte pro Beobachtungsabend, diese aber dann richtig lange und ausgiebig. Dazwischen rauche ich dann auch. Nach 10 Minuten wirst Du wieder auf einem guten Dunkeladaptionslevel angekommen sein.
    Da ich die Objekte ausgiebig lange beobachte und nie einen Objekte-Marathon durchziehe bemerke ich dann beim Blick durch das Okular sehr gut, wie sich die Sehkraft über die Zeit verändert.


    Ich weiss nicht, wer von Euch überhaupt jemals einen Ipod/Iphone/Ipad benutz hat als Sternkartenersatz.
    Ich persönlich finde meinen Ipod mit Stellarium und StarmapPro drauf auf jeden Fall unvergleichlich zu meinem DeepSky-Reiseatlas, den ich deshalb nicht oft benutzt habe.
    Gerade beim Starhopping ist es super, wenn einem die Apps die Okularansicht simulieren und dabei den Bereich außerhalb des Okulargesichtsfeldes grau hinterlegt anzeigen - vor allem "richtig herum". Man kann die Programme auch der eigenen Himmelsqualität entsprechend einstellen und somit die Grenzgröße der Sterne bestimmen, die angezeigt werden.


    Wer für sich eine Sternkarte oder ein Programm vorzieht macht auch alles richtig, da es auf den persönlichen Geschmack ankommt.
    Über etwas zu urteilen, dass man vermutlich noch niemals benutz hat ist jedoch langweilig. Es ist natürlich auch klar, dass es bessere und schlechtere Apps gibt.
    Wenn jemand am PC gerne Stellarium benutzt, dann findet er in der Stellarium-App ein ansprechendes Gegenstück.
    Ich halte diese Dinger nicht für Spielerei sondern für verbesserte Sternkarten. Wem die Dunkeladaption-Extrem wichtiger ist, der wird mit seinen Sternkarten glücklich. Trotzdem braucht man sich dann nicht mit Häme zu überschlagen.
    Für 60€ findet man oft bei Ebay gebrauchte Ipods der 2. Generation. Wem das nicht zu teuer ist, der kann sich ja mal so ein Ding kaufen und selbst probieren. Der Ipod bietet zwar kein GPS, aber das ist nicht so wichtig. Aber Achtung: auf der 8GB Version des Ipod touch der Gen2 funktionert Stellarium nicht.


    Moon Globe (gratis) ist auch ein wirklich tolles Programm, wenn man während der Mondbeobachtung kleinste Krater bestimmen möchte, samt Namen und Namensherkunft. Vor allem ist es toll, wenn man die Beleuchtung des Mondes verstellt und dabei die unterschiedlichen Schattenverläufe verdeutlichen kann.
    Die Moon Globe Version mit HD-Fotos statt normalen Fotos kostet nur 80 Cent, läuft jedoch auch nicht auf der 8GB Version des Ipod touch Gen2.


    Im Garten bei uns stehen mehrere Bäume. Mit StarmapPro kann ich genau bestimmen, wie lange ich noch warten muss, bis Saturn sich über die Bäume erhebt. Die Position der Monde oder des Roten Flecks auf Jupiter lassen sich anzeigen, die Überflüge der ISS oder Iridium-Flares und viele weitere kleine Dinge. Mit dem "Sternbilder-Quiz" aus "Pocket Universe" kann jeder die Konstellationen spielerisch lernen. Sowieso käme ich mir ganz schön blöd vor, wenn ich ohne technisches Hilfsmittel nicht zumindest die wichtigsten Sternbilder kennen würde.
    Per Fingerdruck lassen sich die Grenzgrößen einzelner Sterne anzeigen und so kann man im Handumdrehen die Namen und Magnituden der hellste Sterne auswendig lernen.
    Und nochmals: Sogar im heimischem Garten habe ich schön öfters mit dem Ipod Sterngrenzgrößen bis mag 6.5 bestimmt. Sooo schlimm kann es also nicht sein mit der Dunkeladaption. Transparenz und allgemeine Himmelsdunkelheit ist wichtiger.
    Klar, an DeepSky-Objekten lässt man das Ding aus, nachdem man das Objekt gefunden hat.
    "Überleben in der Wildnis, Kampf, usw", Puh! Also für mich geht es darum durch ein Fernrohr zu gucken und zu denken "boah toll" oder "boah schön". Es geht hier um Genießen und nicht darum einen Pilotenschein zu machen. Wenn das Sternegucken für mich mit "Kampf" verbunden wäre, dann würde ich es nicht tun.


    Jeder zieht seine Freude halt aus anderen Aspeken. Wichtig ist, das zu akzeptieren.

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ich weiss nicht, wer von Euch überhaupt jemals einen Ipod/Iphone/Ipad benutz hat als Sternkartenersatz.
    Ich persönlich finde meinen Ipod mit Stellarium und StarmapPro drauf auf jeden Fall unvergleichlich zu meinem DeepSky-Reiseatlas, den ich deshalb nicht oft benutzt habe.
    Gerade beim Starhopping ist es super, wenn einem die Apps die Okularansicht simulieren und dabei den Bereich außerhalb des Okulargesichtsfeldes grau hinterlegt anzeigen - vor allem "richtig herum". Man kann die Programme auch der eigenen Himmelsqualität entsprechend einstellen und somit die Grenzgröße der Sterne bestimmen, die angezeigt werden.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Vielleicht habe ich es überlesen, aber wurde schon erwähnt, um welches Programm es sich handelt[?]
    Ich nutze ebenfalls StarmapPro und muss sagen, dass es absolut sein Geld wert ist. Solange man das richtige Datum, bzw. Uhrzeit eingestellt hat, kann man sogar sein iPod/iPhone in die entsprechende Richtung schwenken, und der passende Himmelsabschnitt wird angezeigt[8D].


    Viel Grüße,
    Marian

  • ...was macht ihr bei schwachen und feinen Nebeln, die wie ein leichtes Negligé zwischen den Sternen liegen?
    Bei denen man völlige Dunkelheit und Konzentration braucht um feinste Nuancen zu sehen und herauszuarbeiten. Bei Objekten, an denen man sich langsam herantasten muss, Stern für Stern, das man indirekt mit den Augen überstreichen muss um es Wahrzunehmen.


    Zerstört da nicht ein "Eipad" die Erkennbarkeit von Objekten? Wenn ihr da abwechselnd in den Nachts immer noch hellen Bildschirm guckt und dann wieder in das Okular, könnt ihr da wirklich alles sehen?


    Es hat bestimmt einen Grund, das alle großartigen und fähigen Beobachter jegliches Licht vermeiden und nicht auf aufgeblasene Handys am Teleskop setzen.


    Nachdenkliche Grüße
    Gerd

  • Zu Kepheus:


    Zitat:
    "Ich halte es keineswegs für Blödsinn, seine Augen an die Dunkelheit zu gewöhnen. Nur finde ich es oft übertrieben, wie darüber berichtet wird."


    Die weiteren Ausführungen erspare ich mir, kann man ja nachlesen.
    Generell gebe ich Dir recht, daß die ersten 10 Minuten entscheidend sind und eine merkliche Besserung des Sehens im Auge hervorrufen.
    Allerdings steigert sich das noch einmal - um Potenzen, - natürlich fällt das dann nicht mehr soooo sehr auf, aber es ermöglicht mir, kleine "Fitzelchen" zu sehen (nach 30 Minuten), die ich nach 10 Minuten eben noch nicht sehe!


    Gut, ich arbeite (nein, ich beobachte ja nur aus Hobby..) auch mit dem Laptop, nur habe ich den auf Nachtadaption geschaltet und verwende noch zusätzlich 2 relativ dichte Rotfolien, die sehr stark dämpfen.


    Ich gebe Gerd hier völlig recht, denn selbst die Rücklichter eines Autos zerstören in Bruchteilen einer Sekunde meine Nachtadaption, hervorgerufen von einer speziellen Chemie, die mein Auge erzeugt.


    Neben einem wirklich dunklen Himmel ist die Augenadaption mit das wichtigste, was der Hobbyastronom in der Nacht benötigt.


    CS
    Winfried

  • Hallo Gerd


    Also ich glaube das ich mindestens 5 mal erwähnt habe das Dieses Programm am Pad im Rotlicht läuft!
    Genauso wie du wahrscheinlich auch ein Rotlicht verwendest um deine sternenkarte zu benutzen oder?
    Ich finde das jetzt noch so schlimm da ich dieses Programm zu Einstieg benutze um einfach damit besser klar zu kommen :)


    Lg

  • Ich habe mal so auf die schnelle zwei Bilder gemacht:
    So sieht StarmapPro aus, wenn der Bildschirm maximal dunkel gestellt wurde.
    Ist wegen fehlendem Stativ ein wenig verwackelt, aber ich denke es reicht, damit sich jeder selbst ein Urteil bilden kann...



    0,3 s bei ISO 1600 und 38mm f3,5






    1/30s bei f4 und ISO 1600


    Viele Grüße,
    Marian

  • Leider klappt es mit der Anmeldung im Moment irgendwie nicht, und deswegen kann ich leider auch nicht editieren...[V]


    Ich wollte nur nochmal darauf hinweisen, dass das erste Bild mit 0,3s geschossen wurde und das zweite mit 1/30s.
    Soetwas überliest man schnell mal[;)].


    Viele Grüße,
    Marian

  • Hi,


    die Crux ist ja- das Auge braucht seine Zeit zur Anpassung- aber ein Bruchteil helles Licht und der ganze Vorgang beginnt von vorne.


    Auch wenn nach vielleicht 10 Minuten schon eine deutliche Anpassung feststellbar ist- ganz adaptiert an richtig dunkle Umgebung dauert halt so 25 bis 45 Min.- und dann einen Blick auf ein Äpp um was zu gucken und ich bin wieder am Anfang?


    Da ist auch die Rotlichtlampe meist schon zu hell- also vorher einprägen, den Himmel kennenlernen, den Beobachtungsabend planen und nur 2 oder 3 neue oder noch wenig gesehene Objekte vornehmen. Und die dafür mit voller Dunkeladaption.


    Zigarette anzünden mit zugekniffenem Beobachtungsauge geht ja noch (so kann man auch einen Blick auf die Karte werfen). Aber die helle Glut stört auch und Nikotin hindert den Aufbau von Rhodopsin- und das hat einen wichtigen Anteil bei der Dunkeladaption- nicht nur die Größe der Pupille.


    Wenn man allerdings aus dem Ort heraus beobachtet und sowieso Lichtquellen um sich herum hat wird das Auge nie in den Bereich der vollen Dunkeladaption kommen- dann stört auch kein Äpp oder Laptop.


    Gruß
    Stefan

  • Hi Zusammen.


    Auf dieser Forenseite findet man einen Beitrag zur Dunkeladaption, begleitet von einem sehr interessanten Schaubild - ich meine das untere der beiden Schaubilder.


    Der Beitrag wurde zwar von keinem Wissenschaftler geschrieben, entspricht aber dem, was ich oben geschrieben habe, bzw. dem, was ich mir mal angelesen habe und zu wissen meine.


    Die von mir genannte Wichtigkeit von Pupille/Iris in den ersten Sekunden, die Unterschiede nach einer Minute und nach 10 Minuten gegenüber der lange Frist werden dort auch sehr deutlich besprochen.


    Wie gesagt, das ist kein wissenschaftlicher Bericht, entspricht aber nahezu ideal dem, was ich oben geschrieben habe.

  • Hallo Winfried,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Winfried Berberich</i>


    Die weiteren Ausführungen erspare ich mir, kann man ja nachlesen.
    Generell gebe ich Dir recht, daß die ersten 10 Minuten entscheidend sind und eine merkliche Besserung des Sehens im Auge hervorrufen.
    Allerdings steigert sich das noch einmal - um Potenzen, - natürlich fällt das dann nicht mehr soooo sehr auf, aber es ermöglicht mir, kleine "Fitzelchen" zu sehen (nach 30 Minuten), die ich nach 10 Minuten eben noch nicht sehe!


    Gut, ich arbeite (nein, ich beobachte ja nur aus Hobby..) auch mit dem Laptop, nur habe ich den auf Nachtadaption geschaltet und verwende noch zusätzlich 2 relativ dichte Rotfolien, die sehr stark dämpfen.


    Ich gebe Gerd hier völlig recht, denn selbst die Rücklichter eines Autos zerstören in Bruchteilen einer Sekunde meine Nachtadaption, hervorgerufen von einer speziellen Chemie, die mein Auge erzeugt.


    Neben einem wirklich dunklen Himmel ist die Augenadaption mit das wichtigste, was der Hobbyastronom in der Nacht benötigt.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    nimm's mir bitte nicht übel, dass ich bei diesen Zeilen hier auf dem Sofa Sitze und grinsen muß. Auf dem BTM 2009 hatte ich mein Zelt neben Deinem Wohnwagen, in dem gefühlt alle 30min das Licht angeschalten wurde. Mein Tip: Versuchs doch das nächste mal mit Rotlicht, oder kleb' die Fenster ab ;)


    Auf anregende Diskussionen wie vor zwei Jahren freut sich in diesem Juli


    Alex

  • Nun,


    links auf andere Beiträge kann ich auch was bieten


    http://stlplaces.com/night_vision_red_myth/


    Da steht zu lesen, das nach 10 Minuten nur ca. 10% gewonnen sind. Ca. 80% nach 30-45 Minuten. Und auch einiges zum Thema Rotlicht- bzw. das Rotlicht nicht immer das Wunder zur Erhaltung der Nachtadaption ist. Es kann auch Weißlichtsein oder cyanfarbiges Licht- je nachdem was man mit dem Licht erreichen möchte.


    Wichtig jedoch immer- es muss genügend gedimmt sein- und das gilt auch für Rotlicht <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">then a very long wavelength red at a very low level<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Das was viele unerfahrene Beobachter als Rotlicht nutzen, ist viel zu hell um damit tatsächlich in den Bereich einer richtig guten Dunkeladaption zu kommen- und dann wundern die Jungs sich, wenn die Nebelstrukturen oder die kleinen feinen Galaxien nicht zu finden sind. [:D]


    ==&gt;(==&gt;) Bobanaut


    Die sehr hellen Sterne wie Sirus oder Wega wirken sich bestimmt schon aus, Jupiter auf jeden Fall und Saturn dürfte auch schon reichen um die Adaption zunichte zu machen.


    Gruß
    Stefan

  • Hi Stefan.


    Aus dem von Dir verlinkten Text geht auch hervor, dass die Sache nicht linear abläuft. Was dort steht entspricht also auch dem von mir verlinkten Beitrag und meiner eigenen Erfahrung.


    Du weisst was ich meine oder?
    0% zu 10% ist wesentlich stärker als 50% zu 60% undsoweiter. Abnehmender Grenznutzen sozusagen.


    Grüße, Bernd.

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