Welche fotografische Sternwartenmontierung...?

  • <u>Hallo liebe Sternfreunde und Astrofotografen!</u>



    Ich bin nun seit Wochen am überlegen und kann mich einfach nicht entscheiden, denn ich bin auf der Suche nach der idealsten Montierung für meine zukünftige Sternwarte. Der absolute Schwerpunkt ist die fotografische Eignung für mein liebstes Hobby, die Deepsky Astrofotografie. Daher möchte ich nun schwer aufrüsten und habe dafür auch schon lange gespart, um mir meinen Kindheitstraum zu verwirklichen.


    Nach sehr langer Recherche habe ich folgende Montierungen in die Top drei Liste ausgewählt, aber ein absoluter Favorit will sich nicht so richtig heraus kristallisieren. Folgende Kriterien gibt es primär:
    ich lege besonderen Wert auf eine hervorrangende Nachführgenaugkeit (mindestens +-5" oder besser), eine gute Tragfähigkeit (mind. 50 kg) und der Preis sollte nicht noch derber ausfallen wie er ohnehin schon ist! [xx(]


    Diese folgenden Montierungen sind nun die Favoriten, aber wie gesagt, eine Entscheidung fällt mir sehr schwer bzw. gibt es bisher nicht.
    Daher würde ich mich über diverse Tips, Infos, Ratschläge, eure Erfahrungen und/oder Empfehlungen sehr sehr freuen und mir hoffentlich eine Entscheidung leichter bzw. möglich machen!


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    <b>1. WS240GT mit FS2:</b>


    http://www.teleskop-express.de…--bis-70kg-belastbar.html


    Positiv: gute Tragfähigkeit und gute Präzesion
    Negativ: kaum Erfahrungen darüber zu finden


    Diese Montierung bildet m.E. quasi das Mittelfeld.


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    <b>2. Fornax 100 mit FS2:</b>


    http://www.teleskop-austria.at…14&lng=slo#goto-fornax-fx
    http://www.teleskop-austria.at…ation/goto-fornax-fx/pdf/


    Positiv: sehr hohe Tragfähigkeit und nicht so ganz so teuer
    Negativ: etwas schlechtere Präzesion geg. den anderen Modellen


    Diese Monti wäre eher der Dinosaurier mit viel Tragkraft.


    <hr noshade size="1">
    <b>3. 10Micron GM2000:</b>


    http://www.teleskop-express.de…hsenkreuz---bis-50kg.html


    Positiv: sehr hohe Präzesion, gute Erfahrungen
    Negativ: weniger Tragfähigkeit und hoher Preis


    Und diese wäre das moderne und präzise, allerdings schwachbrüstige Leichtgewicht.


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    Ebenso im Rennen und in der Auswahl gab es noch diese Montis: Sideres 85, Losmandy Titan, AOK WAM 8000, Taurus GM60, ALT 5 / 6 / 7, Fornax 51, MAM-50 und RG288.


    Nun stellt sich unweigerlich die Frage welche(s) Teleskop(e) oben drauf Platz finden sollen.


    Nun, das ist eine gute Frage! Ich weiss es noch nicht genau... [:I]


    Lange hatte ich einen grossen Hightech-Selbstbau Newton im Auge (400/1600), jedoch kamen mir in letzer Zeit wieder Zweifel, da ich so ein Ding auch noch nie Konstruiert habe und daher schaue ich mir auch andere Lösungen an, besonders einige Dall Kirkham Astrographen.
    Denn mit einem Newton dieser Grösse wäre die kleine 10Micron ziemlich überfordert, aber für einen Dall Kirkham gut geeignet. Umgekehrt wäre die WS240GT und Fornax gut für den fetten Newton zu gebrauchen, aber die sind eben nicht soo genau wie die 10Micron.



    Für eure diversen Tips, Infos, Ratschläge, eure Erfahrungen und/oder Empfehlungen möchte ich euch jetzt schon herzlich DANKE sagen!

  • Hallo Patrick,


    ich vermisse in Deiner Auflistung die ASA DDM85. Die trägt 65kg (es gibt auch eine Version mit 90kg), und würde in Punkto Genauigkeit Deine Liste souverän anführen - autoguiding kannst Du Dir mit dieser Montierung in der Regel sparen (kannst Du aber trotzdem machen; dann kannst Du ein Bild machen so lang wie die Nacht ist).
    Gerade bei der festen Installation in einer Sternwarte, wie Du das vorhast, spielt die voll ihre Stärken aus: Strom einschalten, fotografieren. Funktioniert wirklich so einfach.


    Grüsse,
    Ralph

  • Hallo Patrick,


    zumindest die "üblichen" wären auch meine Wahl.
    Aber ich habe eine andere Sternwartenmontierung, die ich in meiner 2. Sternwarte, die in Planung ist, wahrscheinlich nehmen werde: die WAM 8000.


    Derzeit werkelt in meiner Warte die WAM 400cc, mit der ich mehr als zufrieden bin. Ich bin allerdings ein "Visueller", fotografiere also nicht oder nur noch selten. Trotzdem ist sie gescheinert und ausgetestet. Ein Beispiel:


    Eingenordnet, gescheinert, am Tak FS102 im Ethos 3,7mm die Wega eingestellt, dann rüber ins Haus zum Abendessen. Nach 2 Stunden war die Wege noch in der Mitte des Ethos zu finden. Ohne irgendeine Guidingkamera, ohne irgend etwas. Gut, ich habe mir 2 Nächte lang Zeit genommen, die zu 100% auszurichten.


    Beat gibt sie mit 25 kg fotografisch an. Bei mir hängen folgende Geräte drauf: TAK-FS.102 (4,5kg), Richfielder 120/600 (4kg), Intes Micro MN-68 (12kg) sowie diverse Sucher und Hilfsmittel, die noch einmal ca. 10 kg ausmachen, alternativ mein 14" AOM Newton im Voll-Alutubus mit 35kg + Tak als Leitrohr. Und das alles mit der uralten (Bj. 95) Boxdörfer MTS-III.


    Diese Monti (aus 2.Hand) bekommt man sehr günstig und sie hält das, was man von ihr erwartet. - Ist meine erste Wahl, daher kommt die WAM 8000 oder deren Nachfolger, die dieses Jahr erscheinen wird, in die 2. Warte. Die WAM ist keine Schönheit, einfach, mausgrau, aber immens stabil. Man hört nur wenig über sie, weil sie eben nur direkt von Beat Kohler vertrieben wird, daher ist sie bei Händlern nicht so sehr beliebt...


    Die Alternativen wären Die ALT-7 oder eine Fornax, die Micron wäre mir zu "modern", zu viel Schnickschnack, ich liebe das alt-hergebrachte, sauber gebaute Gerät, nicht das modernste, bei dem man auf die Elektronik angewiesen ist. - So meine rein persönliche, eigene Meinung.


    Liebe Grüße
    Winfried


    P.S.: ist natürlich subjektiv, jeder ist mit dem zufrieden, was er selbst einsetzt.

  • Hallo Ralph,


    ja die ASA DDM85 ist richtig super, kenne ich auch schon von den Fakten.
    Die sprengt aber bei weitem mein Budget - das gute Stück kann ich mir leider nicht leisten...
    Die Montierung sollte/muss unter 10k liegen, selbst das ist schon heftig, aber ich möchte die nächsten Jahre auch Ruhe haben und nicht wieder neu kaufen müssen.

  • Hallo Winfried,


    Danke für Dein Kommentar! Ja, die WAM 8000 ist auch nicht schlecht, jedoch konnte ich bisher nicht viele Infos darüber finden. Nur auf der Homepage von AOKswiss steht etwas, aber Angaben wie zur Grösse der Montierung finde ich nicht und auch der Periodische Fehler (PE) ist nicht sehr genau Beschrieben. Es wird angegeben der PE wäre max. 2" je Zeitminute, das kommt mir etwas viel vor, wenn man bedenkt dass der PE von einer grösseren Schneckenradmontierung bei +-5" (oder weniger) in 6-8 Minuten liegt.
    Gut, der Fehler würde dann weggeguidet werden und soll sich durch den Reibradantrieb auch langsamer bemerkbar machen, als bei einer Schnecke.

    Macht das einen arg grossen Unterschied? Weiss das jemand?
    Besser Reibrad oder eine gute Schnecke?


    Bei der WAM 8000 habe ich aber auch mal was wegen Schlupfproblemen gelesen und dass diese schlecht in den Griff zu bekommen waren. Aber ich kann leider nicht mehr sagen wo das stand...


    Was mich auch etwas nachdenklich macht ist, dass es nur sehr wenige Astrofotografen mit der WAM 8000 gibt, oder täusche ich mich da?



    Weiterhin vielen Dank im voraus für weitere Hinweise!

  • Hallo Patrick


    Ich vermisse auch die Knopf K70. Meine Top3 wuerden anders lauten: RG288, Knopf K70 und Sideres 85. Etwas exotischer, aber wohl nicht weniger gut: Anssen Ellessa (bei Michael Koch zu bekommen)


    Die RG 288 und die K70 sind wohl, was die Genauigkeit angeht, etwas besser als die Sideres. Aber nur marginal. Von einer 10Micron habe ich nur einmal einen Kommentar gehoert: "Nach 2 Star Alignment war ein (keinen grossen Schwenk entferntes) Objekt nicht mal im Feld eines 15' grossen CCD-Feldes"


    Mein Favorit waere heute eindeutig die RG288.

  • Hallo Patrick,


    das Thema "geeignete Montierung" wurde ja schon oft angesprochen. Am Ende waren dann alle genannten Modelle mehr oder weniger gut geeignet, es ist eben so wie bei Stiftung Warentest, jede Montierung hat Stärken und Schwächen. Vielleicht sollten einige Hersteller weniger auf Hochglanz und Hightech setzen, als auf Genauigkeit und Zuverlässigkeit. Früher war die Sache einfach, es gab drei Hersteller und kaum Interessenten, da die Astrofotografie in den Kinderschuhen stand. Heute hat fast jeder User eine Kamera und seine eigene Philosophie...


    Meine Philosophie setzt auf so wenig Schnick-Schnack wie möglich bei allerhöchster Genauigkeit bzw. Zuverlässigkeit. Ich hatte vor einigen Jahren das gleiche Problem, bei weniger Anbieter natürlich.


    Damals fiel meine Entscheidung auf die Montierung von Eckhard Alt (zunächst ALT-5, später eine ALT-7). Bereits die ALT-5 trug den 47 Kg schweren ALT-RC mit einer Leichtigkeit. Durch günstige Umstände konnte ich, allerdings ohne zwingende Notwendigkeit, auf eine ALT-7 aufstocken, da eine große Kuppel in Vorbereitung war und ich für alle Zeit "gerüstet" sein wollte.


    Im Nachbarforum ist ein seltener Bericht der Fertigung gezeigt, da gibt es keinerlei Geheimnisse und man ist (fast) live dabei:


    http://www.astronomicum.de/mod…ums&file=viewtopic&t=8265


    Zu jeder Montierung gibt es auch zahlreiche Gerüchte und Tatsachenberichte, ob gut oder schlecht. Mich hat die mechanische Genauigkeit und Laufruhe interessiert und da ist für mich die Serie von ALT "die Montierung".
    Bei meiner Montierung (vorher auch bei der ALT-5) war/ist der Schneckenfehler so gering, dass ich niemals auf die Idee kommen würde, diesen zu ermitteln. Man kann stundenlang am Fadenkreuzokular bei 10"/F8 hängen, ohne eine merkliche Bewegung des Sterns zu erkennen, natürlich weicht bei ungenauer Aufstellung der Stern ab, hat aber Nichts mit dem Schneckenfehler zu tun.


    Wer eine perfekte Materialoberfläche sucht, elektronischen Schnickschnack benötigt, ist kein Kunde dieses Herstellers. Wer allerdings 20 Jahre lang ohne einen mechanischen Fehler nachführen möchte, ist dort genau richtig. Ich empfehle ebenfalls die FS-2 in der 30V-Version von Michael Koch. Mit dieser Steuerung werden immer perfekte Ergebnisse gelingen, auch bei -20°C.


    Die ALT-5 trägt auch echte 50 Kg fotografisch bei relativ kurzer Bauweise (also keinen 14"-Newton bei F/5), die ALT-7 trägt zur Zeit 100 Kg, siehe hier:


    http://eckhardalt.ec.ohost.de


    Alt zeigt keine langen Materialtabellen mit Festigkeitswerten und Berechnungsdiagrammen, es gibt keine Schweißnähte und keine Verschraubungen an exponierten Punkten, alles aus einem Alu-Sand-Guss, so wie sich es gehört und von Meisterhand in mühevoller Kleinarbeit gefertigt. Als Getriebe kommen nur HarmonicDrive-BL3-Typen von ausgesuchter Qualität zum Einsatz, alle Wellen sind geschliffen und auf absoluten Rundlauf ausgerichtet, die Schneckenräder sind aus massivem Rotguß RG7, auf eigenen Maschinen gefräst, nicht als Lohnarbeit vergeben.


    Wer aber jetzt unbedingt Meßkurven oder Nachweise benötigt, schaut z.b. einfach mal hier:


    http://www.himmelwarte.ch/0000…93199a381355b32/index.php


    Im Netz gibt es im Gegensatz zu anderen Anbietern zahlreiche Erfahrungen und Meßergebnisse, einfach mal schauen.


    Aber mache die mal schlau, was andere Hersteller aus der Produktion so veröffentlichen und entscheide Dich erst dann...


    Fragen beantworte ich nur per PN, danke!


    Gruß und cs,


    René

  • Moin


    Das Beurteilen dieser Dinge ist sehr schwer: Anders als bei der EQ6 kann kaum jemand verschiedene Montierungen gleicher Tragkraftklasse aus eigener Anschauung vergleichen. Und wenn man was vergleichen kann, dann sind das immer Einzelexemplare. Ich kenne jetzt aus eigener Erfahrung eine Losmandy G11, eine Alt AD7 und eine Astro-Physics El Capitan, und das ist alles weder von der Tragkraft noch vom Preis her vergleichbar.


    Dann gibt es immer die Ebene des Hörensagens und die Meinungen einzelner User, die aber oft selber andere Montis nicht kennen. Ich z.B. "weiß" aus zuverlässiger zweiter Hand, dass ne AP1200 oder 900 sehr vergleichbar ist mit der El Capitan. Ich "habe mal gehört", dass eine Titan genauer nachführt als eine G11 - ich weiß aber nicht mehr von wem.


    Außerdem ist die Frage, was Du auf die Monti stellen willst, und wie flexibel Du die Beladung durch An- und Abhängen von Fernrohren ändern möchtest.


    Eine Sache "weiß" ich aber relativ sicher: Sollte ich jemals darüber nachdenken, &gt; 10k€ in eine Monti zu stecken, würde ich ernsthaft über länger sparen und Astro-Physics nachdenken.



    Hartwig

  • Vielen Dank für die Rückmeldungen!



    (==&gt;) Ullrich:


    Die MK70S von Michael Knopf schau ich mir mal genauer an, anscheinend ist Astrolunina der einzige Händler der die im Angebot hat. Auch der Preis scheint zu passen.
    Danke Ullrich!



    (==&gt;) Rene:


    Die Alt Modelle habe ich mir auch schon genauer angesehen. Ich kann mich aber ehrlich gesagt nicht besonders dafür erwärmen, da diese Montierungen doch schon sehr in die Jahre gekommen sind.
    Das sieht man der Alt-Modellreihe leider schon recht deutlich an.



    (==&gt;) Hartwig:


    Ja, die Wahl der Montierung ist wirklich eine Sache zum Köpfe zerbrechen. Da fiel mir damals die Wahl zur EQ-6 deutlich leichter. Da natürlich viele Meinungen im Netz kursieren, interessieren mich in erster Linie eben die fotografischen Referenzen. Und da muss man teileise sehr lange suchen und findet oft doch nichts, oder wenn doch dann überzeugen die Ergebnisse nicht sonderlich, wie ich finde.
    Die Astrophysics sind wohl auch sehr gut, allerdings sollen die im GoTo Betrieb ziemlich laut sein, was meinen Nachbarn nicht so gefallen dürfte.


    Extrem gute Aufnahmen im Netz wurden öfters mit Kombinationen einer 10Micron GM2000, einem Planewave CDK 12,5 und gerne in Verbindung mit einer SBIG STL-11000M gemacht. Leider ist das ein Equipment im Werte von über 25k Euro, also ausserhalb meiner finanziellen Möglichkeiten. Aber es regt schon zum Nachdenken an, warum sich einige Experten z.B. für eine 10Micron entscheiden.
    Von den anderen Montierungen findet sich nicht viel, sollen die doch fotografisch doch so gut sein, aber gute Aufnahmen werden nicht oder wenig gezeigt.


    Ich frage mich warum?

  • Hallo Pat,


    kein Problem wie gesagt, jeder hat seine Philosophie und Du sollst ja keine Montierung kaufen, wenn sie zumindest Dich nicht überzeugen kann...


    "In die Jahre gekommen" hat auch den Vorteil, dass es genügend Erfahrungswerte gibt und auch entsprechende Rückschlüsse gezogen werden können. Ob andere Produkte auch so lange "überleben", wissen wir an dieser Stelle noch nicht...


    Manchmal reichen Zuverlässigkeit und eine solide Konstruktion eben nicht aus, die Interessenten zu begeistern, gerade in der heutigen Zeit wird oft mehr erwartet und viel versprochen. Ich wünsche Dir viel Erfolg bei Deiner weiteren Auswahl hier...


    Gruß und cs,


    René

  • Hallo,


    habe gerade auf dem Server noch ein Foto der jetzigen Situation in meiner Sternwarte gefunden.
    Die WAM 400cc trägt das alles gelassen. Und das ist ja nur "die kleine". Zumindest ist sie im Vergleich zu den allseits bekannten großen Montierungen recht preiswert, was die wahre Traglast anbelangt.
    Für mich ist die WAM 8000 zumindest eine von zwei Montierungen, die ggf. in die neue Warte kommen. Die Alternative wäre die ALT-7, - auch so ein "Hackklotz" vergangener Tage. Aber beide dürften auch heute noch Beispiele für saubere handwerkliche Ausarbeitung sein.


    Liebe Grüße
    Winfried


  • Danke Rene und Winfried für eure ausführlichen Informationen!


    Ich bin echt hin- und hergerissen bei der Vielzahl möglicher Montierungen.
    Nach langer Recherche könnte auch eine WAM 8000 in Frage kommen. Der Jürg hier im Forum hat ja auch die WAM und macht damit ordentliche Aufnahmen.
    Die FS2 Steuerung kommt ja fast überall zum Einsatz, die ist zwar alt, aber offensichtlich sehr bewährt uns ausgereift.
    Tja ich denke ich muss weiter grübeln, besonders welches Teleskop ich mir vorstellen werde. Wenn es ein Dall Kirkham werden sollte, dann würde ich mich für die 10Micron entscheiden. Wenn es aber ein grosser Newton wird, dann brauch ich Tragkraft und die Entscheidung ginge in Richtung Fornax 100 oder ähnliche. Die WS240GT und die WAM 8000 würden m.E. eine Art Mittellösung entsprechen, also immer noch durchaus interessant.


    Tja was soll ich sagen, da muss ich wohl noch weiter grübeln...


    Ich Danke euch allen für die Infos!

  • Hallo Patrick,


    schau mal hier:



    Den Newton hat Reinold von mir und er sitzt auf einer FORNAX 100 (weil die ALT-5 nicht rechtzeitig lieferbar war), ja die ALT-5, keine 7. Der Newton ist ein 12"/F4.


    Laut ersten Aussagen war/ist Reinhold mit dem Teil zufrieden....


    Siehe http://www.wittich.com


    Gruß und cs,


    René


    PS: Reinhold, ich war mal so frei, Dein Bild zu zeigen, wenn Du anderer Meinung bist, bitte melden!

  • Hallo Patrick,
    ich stand vor einem Jahr auch vor dieser Entscheidung. Durch Zufall bin ich zu einer gebrauchten Alt6 AD gekommen. Neben der Tatsache, dass mir die Alt auch optisch zusagt (ist halt Geschmacksache und war schon vor 20 Jahren mein damals unerreichbarer Jugendtraum) ist sie die Verkörperung von Stabilität und Genauigkeit. Das Einfache und Schnörkellose ist genau das, was ich mir unter einer Montierung vorstelle. Darauf werkelt ein selbstgebauter 16er Newton mit 110mm Leitrefraktor. Beim Nachführen ist das Einzige, was man zu Gesicht bekommt, die Luftunruhe.


    Viel Spaß und viel Glück bei der Montierungswahl!


    Grüße,
    Burkhard

  • Hallo,


    vielleicht mal zum Vergleich meine ALT-7, hatte ich für Testzwecke mal aufgebaut, bevor meine Kuppel installiert wird:



    Der abgebildete RC ist "nur" ein 10"/F8 und wiegt 47 Kg (Prototyp 1975 E. Alt), also auch "stabil". Dagegen war mein 12"Newton mit Krüpax-Tubus ein Papp-Rohr...


    Und hier noch ein direkter Größenvergleich zwischen der ALT-7 und der ALT-5:



    Auch wenn es jetzt schon ein bischen viel "ALT" ist und keine Werbung sein sollte, muss man hier doch mal Bilder zeigen, die bisher so nicht zu sehen waren...


    Gruß und cs,


    René

  • Hallo


    zumindest kenne ich jeman der mit einem 12" ACF auf ALt5 bei 3m Brennweite noch runde Sterne macht,
    ein 3m langer neton scheidet aber irgendwie in jedem Fall aus.
    Also mal schön hingucken ob es nicht nur schöne Bilder sind sondern auch gleiche Brennweiten vergleichen.


    Gruß Frank

  • Hmm, offenbar gehen einige Meinungen in Richtung zur ALT Montierung. Tja, jetzt sehe ich ALT aus, gibt es doch eine Pattsituation zwischen den Montierungen. Jede hat ihre speziellen Vor- und Nachteile, aber insgesamt sind viele auf gleicher Höhe zueinander. Ich denke das klügste wäre, mir primär zu überlegen welches Teleskop oben drauf soll, sonst drehe ich mich doch nur im Kreis.



    (==&gt;) Frank:


    Aufnahmen mit niedriger Brennweite interessieren mich natürlich nicht, da die nichts über eine Montierung aussagen, das ist mir klar. Ich schaue mir Aufnahmen jenseits der 2000mm an, erst dann wird eine exakte Nachführung deutlich.
    Ein Newton 400/1600 würde etwa die Länge von 1,5m haben, das hält natürlich eine ALT 5 nicht mehr ohne weiteres. Da müsste eine schwerere Montierung her mit mind. 60 bis 70 kg Tragkraft.

  • Hallo Pattrick,


    400/1600mm dürfte von der ALT-5 noch getragen werden. Besser wäre natürlich dann die 6 oder gar 7. Wenn schon, denn schon, schließlich muß, trotz genauer Nachführung, noch ein entsprechendes Leitrohr drauf, und da nimmt man in diesem Falle sicherlich keinen Skywatcher 80/600.
    Das muß dann schon ein Refi mit guten 1200mm Brennweite sein, ud der wiegt schon ganz schön.


    Alternativ, - allerdings nur visuell, habe ich mal meinen Ulugh Beg auf die WAM geschnallt. 14" bei 1800mm Brennweite, Leergewicht 38kg und eine Gesamtlänge des Voll-Alutubus von 2100 mm. Hat sie klaglos gehalten. Fotografisch allerdings nicht getestet.


    Ich denke, bei einem Newton mit 2 Metern Brennweite und f:4 oder f:5 braucht man schon eine Montierung weit oberhalb der WAM 400cc, also die 8000, oder die ALT-7. Oder man geht eben auf die bewährten neuen, aber auch noch teueren Montis wie die 1200 AstroPhysiks und ähnliche.


    Die ASA würde bei mir nicht in Frage kommen, da hört man nicht nur gutes. Da darf auch nichts kaputtgehen, sonst wird es sehr teuer. Und sie braucht Spezialprogramme, funktioniert also nicht einfach so mit Programmen, die man schon hat. Die Sideres habe ich mir mal angeschaut, macht einen sehr guten Eindruck und hat seit vergangenem Jahr eine neue Steuerung, die mir gefallen hat. Optisch ähnlich der älteren Meade Handbox, der eckigen. Da muß man keine Pins umlegen, um an andere Funktionen zu kommen.
    Aber sie scheint mir für "richtig große" Geräte auch schon etwas knapp bemessen zu sein.
    Die italienische 2000 oder gar 4000 kenne ich nur vom hingucken, habe die 2000er aber schon mal in Funktion mit einem 40cm Planwave gesehen. Das sah mal ganz gut aus.


    Gut, echte Tips kann man schlecht geben, "das Auge ißt ja auch mit", von daher liebe ich persönlich eben Montis, die auch so aussehen.


    Ach ja, die Bauer 100 wäre auch so ein Fall, liegt aber über der ASA im Preis. Ralf Mündlein und Stefan Schimpf haben sie, damit kann man zum Reifenwechsel auch mal einen LKW aufbocken....


    Liebe Grüße
    Winfried

  • Hi Winfried und alle anderen,


    inzwischen komme ich immer mehr von einem Newton ab.
    Ich glaube meine Erfahrungen reichen dazu noch nicht aus, mich an einem Selbstbau zu versuchen.
    Ich denke ich lege dieses Projekt vorerst auf Eis und probiere lieber eine Lösung mit einem Ritchey Chretien oder einem Dall Kirkham mit nicht zu hoher Brennweite. Das heisst irgendwo zwischen 2000mm und max. 2500mm Brennweite, das sollte vom hiesigen Seeing gerade noch gehen. Einen Vorteil sehe ich in der kleinen Bauweise und einer besseren Ausleuchtung für etwas grössere Chips. Speziell wäre das dann ein Gerät für Galaxien, Kugelsternhaufen und Planetarische Nebel und für Gasnebel kann ich ja weiterhin den Pentax 75 benutzen und parallel befestigen. Zum ein bisschen rumprobieren habe ich mir neulich einen gebrauchten GSO 200/800 Newton gekauft, dann hab ich noch als Zwischenlösung eine Lichtkanone mit ca. 900mm Brennweite. Da alle Komponenten nicht allzu schwer sind, sollte eine Montierung mit 50 kg Tragkraft schon voll ausreichen. Ob ich noch grossartig ein Leitrohr anbauen werde, wage ich zu bezweifeln, auf lange Sicht werde ich auf ein Off-Axis Guider umsteigen, besonders für den RC bzw. CDK sollte ich dies machen. Für den Anfang kann ich ja noch mein vorhanden 80/900 FH benutzen, mal gucken wie weit ich damit dann komme.


    Nun zur Montierung:
    ich glaube ich werde mich von den schweren 100 kg Montierungen Fornax 100 und Sideres 85 verabschieden und umschwenken. Die Auswahl stünde dann bei mir zwischen 10Micron GM2000 und der WS240GT, die mir irgendwie nicht aus dem Kopf gehen will. In einigen russischen Astroforen wird geschrieben, die Genauigkeit dieser WS (WS steht übrigens für White Swan) liege auch bei +-3" PE.


    Da Astrofotografie nicht unbedingt im Öffnungswahn enden sollte, sondern in Qualität und Stabilität, ziehe ich diese Auswahl nun ernsthaft in Betracht. Visuell (für Nachbarn, Freunde, Verwandte, Astrobegeisterte) könnte noch zusätzlich auch ein grosser (30cm?) billiger Standard Newton (dann wahrscheinlich gebraucht gekauft) vollkommen ausreichen, aber wahrscheinlich reicht der RC oder CDK schon vollkommen dafür aus. Mehr wie Mond und Planeten gucken die wahrscheinlich eh nicht an, da lichtschwache "Wölkchen" bei vielen nicht unbedingt Begeisterung hervorrufen.

  • Hallo Patrick,


    wo du die GM2000 in die engere Wahl ziehst, möchte ich das Statement von Ullrich weiter oben aufgreifen. Ich kämpfe hier in regelmäßigen Abständen mit dem großen Bruder, der GM4000. Die Monti steht in einer Kuppel fest eingebaut und trägt einen 20"-Planewave mit 3.6m Brennweite. Laut Analyse der Alignmentprozedur ist die mechanische Abweichung von der Polachse winzig. Im Anschluß habe ich (inzwischen mehrfach...) mit jeweils 10 über den ganzen Himmel verteilten Alignmentsternen zusätzlich ein Pointingmodell erstellt um die letzten Abweichungen und den Orthogonalitätsfehler auszugleichen. Trotzdem schafft es diese Monti praktisch nie, Zielkoordinaten so anzufahren, daß das gewünschte Objekt auf dem Chip einer ST-8XME landet, man muß sich dann mit einer Aufsuchkarte behelfen um nachzuschauen wohin man korrigieren muß. Ich weiß nicht woran es hakelt und wie die Pointinggenauigkeit anderer Exemplare ist, aber nur soviel dazu. Zum PE und der Nachführgenauigkeit kann ich dir leider nichts sagen, wir haben bisher im Wesentlichen kurzbelichtete Aufnahmen und Planetenvideos gemacht.


    VIele Grüße,
    Caro

  • Zu dem Thema möchte ich noch dies hier als Anregung einbringen:


    http://astroelectronic.de/ellesa.htm


    Vorteile sehe ich da in dem groß dimensionierten Schneckenrad in RA Nicht umsonst haben Sternwartenmontierungen von Zeiss Schneckenräder gehabt, die in der Größenordnung der Teleskopöffnung lagen und auch bei heutigen semiprofessionellen Montierungen (OGS: http://www.opticalguidancesystems.com/products.php?p=mounts) ist das Schneckenrad deutlich größer als bei den Amateurgeräten. Nicht zuletzt deshalb ist mein aktueller Favorit die RG 288 von Richard Gierlinger.

  • Hallo Caro,


    interessante Geschichte. Mich würde mal interssieren, ab wann der Fehler bzw. diese Ungenauigkeit auftritt. Es sind natürlich viele Faktoren für Fehler in diesem Bereich verantwortlich. Bei kleinen Schwenks über wenige Winkelgrade dürfte es doch keine Probleme geben, aber bei 45°Bewegungen kann ich mir das Problem schon vorstellen.


    Mit der ATIK-16HR (ICX285AL) und meiner Montierung (ALT5 bzw. 7) bei einer Brennweite von F8/2000mm sind in der Regel 45° möglich, in Abhängigkeit von der Aufstellungsgenauigkeit natürlich. Dazu kommen natürlich noch diverse Flankenspiele/Umkehrspiele usw., welche sich ggf. aufaddieren.


    Wenn ich meinen F/15-Sekundärspiegel nutze, wird es auch schwieriger, gleich das Objekt auf den Cip zu bekommen, da darf der Schwenk nur 10-15° sein.


    Gruß und cs,


    René

  • Hallo Patrick,


    die Entscheidung halte ich für gut.
    Ich kenne einige Leute, die ihre Riesenteleskope wieder verkauft haben, da die Bedingungen vor Ort für 3 oder 4 Meter Brennweite nicht ausgereicht haben. Da benötigt es nicht nur eine starke und teure Montierung, sondern auch einen entsprechenden Himmel. Und was nutzt das beste Gerät, wenn man es im Jahr nur 3-4x fotografisch nutzen kann!


    Anbei mal ein Beispiel, wie Du es jetzt vorhast. In der Warte werkeln Geräte, mit denen man un unseren Breiten sehr gut fotografieren kann.
    Mein Ulugh Beg steht aber immer vor der Warte auf der Terrasse, eben für visuelle Beobachtungen auch mit Gästen. Vergleiche mal auf dem Bild die beiden Geräte. Neben dem 14" f:5 steht mein 8" f:6 Galaxy Dobson. Sieht eher aus wie ein Sucher zum großen!




    Wie schon geschrieben, ich hatte ihn mal testweise montiert, aber ich musste ihn abends wieder abnehmen, das Schiebedach wäre nicht mehr zu schließen gewesen. Für solch ein Gerät braucht es eine Kuppel mit 4 Metern Durchmesser, 3m wären schon sehr knapp, will man mit mehreren darin beobachten. Und meine Hütte hat immerhin 4x5 Meter. Aber es scheiterte an der Höhe. Der Dicke würde es schaffen, man schaut ja oben rein (nur wird es einem dabei schon mal schwindelig). Mache ich aber die Säule niedriger, dann komme ich mit den Refraktoren nicht mehr weit genug runter, habe also immer nur einen recht kleinen Himmelsausschnitt.


    Liebe Grüße
    Winfried

  • Hallo Rene,


    ich bin wie gesagt noch dabei den Fehler einzugrenzen, aber das Wetter (und die Seeingbedingungen an dem Standort...) motivieren einen nicht gerade. Natürlich sollten sich Abweichungen durch Spiel etc. nach mehreren Malen Durchschwenken aufsummieren, aber das Teleskop startet ja aus einer wohldefinierten Parkposition und fährt von dort zum Beispiel einen Planeten schon mit im Leuchtpunktsucher deutlich erkennbarer Abweichung an. Ich habe auch mal ein Alignment probiert, wo ich mehr als 6 Sterne für das Alignment auf einer Meridianhälfte gewählt habe und danach ohne Meridianwechsel direkt ein Objekt angefahren habe - trotzdem gibt es immer noch Abweichungen. Ausstehen tut die Überprüfung, ob die Ansteuerung über den PC präziser ist. Bisher ist das zumindest mein Eindruck.


    Mal ganz abgesehen davon ist die Menüführung der QCI-Handsteuerung einfach nur grausig. Ich will die El Capitan zurück...


    Viele Grüße,
    Caro

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