M42 und Plejaden im RC Teleskop

  • Hallo,


    in der aktuellen Ausgabe von Sterne & Weltraum ist ein Artikel über Remote Control Astronomy, ein Thema welches mich schon länger interessiert und das langsam aber sicher auch immer mehr Aufmerksamkeit zu bekommen scheint. Ich habe gestern Nacht ohne große Feineinstellungen vorzunehmen einmal ein Teleskop beim Anbieter Global-Rent-A-Scope ausprobiert, hier das Ergebnis:


    M42:



    Alkyone und Merope aus den Plejaden:



    Wie bereits erwähnt: Reine Testaufnahmen, daher auch keine Nachbearbeitung. Belichtungszeit bei M42 insgesamt 120 Sekunden, bei Alkyone und Merope insgesamt 600 Sekunden. Standort: Mayhill, New Mexico. Verwendete Optik: Takahashi TOA 15cm APO Refraktor. Kamera: SBIG ST2000XCM - Single Shot Color


    Viele Grüße
    Andreas

  • Hi,


    Darf man fragen was dich der Spaß gekostet hat?


    ps: Das RC im Titel ist etwas irreführend da man da als erstes denkt es wär ein Teleskop nach RC bauart :)

  • Hallo, mein Account befindet sich noch in der Testphase, daher habe ich für die Bilder nichts zahlen müssen. In der Testphase kann man, je nach Objekt und Belichtungszeit, drei bis vier Bilder machen. Es steht allerdings während der Testphase auch nur das 15cm Takahashi zur Verfügung.


    Gruß Andreas

  • Hallo,
    man verzeihe mir, wenn ich das Ergebnis als alles andere als berauschend empfinde.Unscharf,farbstichig, verrauscht, Grandient, Ausschnitte bescheiden. Wenn ich denke, was der Ralf da mit seiner Methode zusammenbringt, brauchst Du mich nicht fragen, was ich von dem sogenannten Profiergebnis halte.
    Schaut eher nach Anfängerbildern aus. Wenn das von einer professionellen Anlage stammt, halte ich das für schlechte, sehr schlechte Qualität.
    Gruss
    Gerhard
    Dagegen ist das etwas wie nie dagewesen:
    http://www.astrotreff.de/objektdetail.asp?file_id=54144

  • Hallo, ich kann Deine Kritik nachvollziehen, gerade das starke Rauschen hat mich auch sehr gestört. Ich möchte dennoch nochmal erwähnen, dass es sich um unbearbeitete Testaufnahmen handelt. Mir stand noch nicht einmal das Rohmaterial zur Verfügung (die Fotos wurden als einfaches JPG gespeichert). Letztendlich bin ich mit den Bildern soweit zufrieden da sie mich nichts gekostet haben (sonst hätte ich sie nicht hier veröffentlicht) aber bei weitem nicht begeistert. Ich werde dranbleiben und demnächst eine richtige Aufnahmeserie starten, dann mit echter Nachbearbeitung und höheren Belichtungszeiten.

  • Von der Detailfülle her sind die Bilder richtig gut. Natürlich sind sie verrauscht, aber der TO schrieb ja auch, dass er nur sehr wenige Bilder machen konnte. 4 Bilder sind eben nicht 400, so wie 30sec das macht. Daher ist der Vergleich nicht viel wert.


    Jens

  • Hallo Gerhard,


    deine Kritik verstehe ich absolut nicht. Andreas schrieb doch, dass es sich um unbearbeitete Einzelbilder mit vergleichsweise kurzen Belichtungszeiten handelt.
    Sollte die Qualität dein einziges Argument gegen diese Art der Astrofotografie sein, dann wird dich der erste engagierte Nutzer schnell widerlegen können.


    Das heisst allerdings nicht, dass mich das reizen würde. Für mich ist hauptsächlich die Beschäftigung mit der Optik, Mechanik, Elektrik und Elektronik der Reiz am Hobby, die technischen Herausforderungen sind mir wichtiger als das Ergebnis (zumal sich Ergebnisse bei unserem aktuellen Wetter selten einstellen).


    Gruss
    Günter

  • Hallo Andreas,


    ich finde Deine Idee absolut interessant, wenn man gerade bei dem Wetter hierzulande verzweifelt.
    Die Kritik an diesen Bildern geht wie es schon Jens sagt, völlig daneben, weil man an Testeinzelbildern nicht die Qualität des Ergebnisses mit ausgearbeiteten Fotos von langen Belichtungen vergleichen darf. Die hervorragenden Ergebnisse von 30sec sind, wenn man man da ein Einzelbild hernehmen will, sicher nicht sehr sehenswert.
    Frage: Muß man bei der Benützung dieser Gerätschaft Kamera und Teleskop auswählen, oder gibt es da im Angebot verschiedene Geräte?
    Und wie sieht es bei der tatsächlichen Aufnahme dann aus - mußt Du einen Autoguider mitverwenden und das Bild selbst fokussieren?
    Wenn wirklich Alles schon von selbst läuft, dann bleibt es eine schöne Abwechslung, aber wie Günter schreibt, fehlt dann der Reiz, irgendetwas selbst zu machen, zu basteln oder Einzustellen.
    Denn irgendetwas möchte ich schon selbst machen, sonst kann man ja ein Hubblebild herunterladen, das wird sicher ein Erfolgsbild.


    Trotzdem interessiert mich, was man da Alles selbst machen kann (darf). Erzähle bitte weiter, wenn Du wieder etwas in dieser Richtung unternimmst.

  • Hallo zusammen,


    Und erstmal Danke an TheBigBangTheory, dass du uns an deinen Versuchen teilhaben lässt.


    Ich finde die Bilder als "Rohmaterial" sicher nicht schlecht. Ein Dunkelbildabzug wird doch schon gemacht worden sein, oder? Soweit man es erkennen kann, ist die Nachführung jedenfalls sauber.


    Einzige Kritikpunkte:
    - Halos bei den Plejaden, obwohl offensichtlich nicht mal Filter verwendet wurden.
    - Bei einem leckeren TOA würde man vielleicht eine Kamera mit mehr Chipfläche bevorzugen (und für Schmalband sicherlich Filter).


    CS


    notoxp

  • Eben, mit genügend Subframes wäre das Ergebnis bestimmt ungleich besser geworden. Die Einzelbilder von 30sec sehen mit Sicherheit eher schlechter aus und ich bezweifle auch, dass die Summenbilder aus mehreren Hundert gemittelten Einzelaufnahmen nach der zu erwartenden gewaltsamen Bildverarbeitung in der Vollauflösung auf Postergröße druckbar wären, wenn ich nochmal bei dem hoffnungslos hinkenden Vergleich bleiben darf.


    Nochmals...: ich finde die Ergebnisse nicht schlecht, bei intensiverer Vorgehensweise ist da sicher ordentlich was rauszuholen, wenn man das Angebot der RC-Sternwarten nutzt. Und Langzeitbelichtungen vom Sternhimmel sind sicher auch etwas anspruchsvoller als Portraits von Schalentieren [;)] *scnr*


    Jens

  • Hallo zusammen,


    es ehrt mich sehr, dass meine Bilder hier schon zitiert werden.
    Ich finde, man sollte allem Neuen gegenüber erst einmal aufgeschlossen sein. An der Qualität der Bilder habe ich nicht so viel auszusetzen (hätte ich viel Geld dafür bezahlt, dann wäre das vielleicht anders gewesen). Ich finde es aber, wie Günter das schon schrieb, irgendwie komisch andere Leute für sich die Bilder machen zu lassen, denn so "ferngesteuert" ist es dann ja wohl doch nicht.(Filter wechseln, fokussieren, entscheiden, ob überhaupt Fotowetter ist ect.) Für mich wäre das also nichts.
    Ganz so einfach ist es dann aber doch nicht. Wäre ich einmal vor Ort gewesen und würde die Leute und Geräte dort kennen, dann wäre das evtl. etwas anderes. Vielleicht so, als hätte ich mir von einem Freund ein tolles, großes Teleskop geliehen. Hierbei hätte ich dann schon das Gefühl, dass es MEIN Bild ist, dass dann dabei heraus kommt.
    Ich habe vor einiger Zeit hier mal einen Thread gelesen,in dem es u.a. darum ging, warum wir uns diese Mühen überhaupt machen ... für Fotos, die es -viel besser- allesamt schon gibt. Die Antworten waren sehr interessant und sehr vielfältig, aber soweit ich mich erinnere war niemand dabei der gesagt hätte: "nur die Qualität des Ergebnisses zählt", das MACHEN stand im Vordergrund.
    Hier wird es dann aber auch wieder für einige von uns interessant. vielleicht heißt "machen" ja auch ein Schmalbandfoto in Hubble-Farben erstellen zu wollen, ohne sich gleich die ganze Ausrüstung dafür zuzulegen. Oder man möchte einmal den Vergleich sehen mit 120sek M42 unter guten Himmel mit Astrokamera(s.o.) und 120 sek. am Stadtrand mit DSLR. Vielleicht möchte man auch (wie ein Freund von mir) zu einem existierenden Foto einen H-alpha Bild belichten um es dann einzubauen.
    Vor kurzem habe ich mich mit jemandem mitgefreut, der sein erstes richtiges DeepSky Foto präsentierten konnte, nicht "high end", aber ganz ordentlich. Kurz danach habe ich hier ein "remotetetes" Astrofoto mit 26 mag Grenzgröße gesehen. Das hat mich im Gegensatz dazu irgendwie kalt gelassen.
    Viele Grüße,
    Ralf

  • Moin Andreas,


    also ich (der ich aus der mehr beobachtenden "Fraktion" komme) finde Deine Bilder schon beeindruckend. Natürlich ist da Rauschen, geht in der Weise (Einzelbilder) offensichtlich nicht anders. Und hier und da ist sicher noch an bearbeitungsmässigen Stellschräubchen zu drehen. Aber für Rohmaterial - schön! Und das alles Ferngesteuert ... gut!
    Ich bin für: Weitermachen [:)]
    Grüsse Hannes

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