Hallo Astrotreffler,
vor einem Jahr fragte ich bei Kurt an, wie man am besten einen Spiegel belüften sollte. Seine Antwort war, dass zur schnellen Auskühlung von hinten und zur Bekämpfung des Tubusseeings seitlich gepustet werden sollte. Da es mir vorrangig um schnelle Auskühlung (Plateglas) ging und der Skywatcher Newton unten einen angeschraubten Abschlußdeckel hat, der sich zur Lüfterbefestigung ohne Reue anbot, baute ich unterhalb des Spiegels zwei flache PC-Lüfter ein. Die beiden halfen mir auch tatsächlich gut über den Winter.
Vor einiger Zeit hatte ich dann die Idee, den Luftstrom so zu lenken, dass er auch die Spiegeloberfläche erreicht, was ich über eine Blende über dem Spiegel erreichen wollte. Allerdings setzte ich die Idee nicht um.
Nun hatte ich aber schon länger die Vermutung, dass die äußerste Kante meines Spiegels nicht korrekt geschliffen ist. Also baute ich mir eine Testblende aus Pappe ein, die rundherum zwei Millimeter abblendete. Mit dieser Blende habe ich dann die letzten Wochen beobachtet und meinte, eine Verbesserung bei der Sternabbildung wahrzunehmen. Vor einigen Tagen schaute ich mir dann den Spiegel mal mit Armins Ronchigittern an. Die Linien verliefen sehr sauber und gerade, nur am äußersten Rand schienen sie "abzuknicken", was erst im direkten Vergleich mit Armins sehr guten TAL-Spiegel deutlich wurde.
Da dies meinen Vermutungen entsprach, machte ich mich an die Fertigung einer richtigen Blende aus matt lackiertem Bastlerglas und Veloursfolie oben drauf. Die Blende ist oben auf den drei Spiegelhaltern verschraubt und sitzt so etwa einen Zentimeter über dem Spiegel. Ich habe sie so ausgelegt, dass sie knapp zwei Millimeter des Spiegels abblendet und außen bis fast an die Tubuswand reicht. Ganz an die Wand ran darf sie nicht, weil sie sonst Spannungen auf den Spiegel bringen könnte, deshalb überbrückt den letzten Millimeter etwas überlappende Veloursfolie.
So wird jetzt die Luft hinten auf den Spiegel geblasen, zieht dann durch einen engen Spalt um die Spiegelzelle herum nach oben und wird durch die Blende auf den Spiegel gelenkt. Ich erhoffe mir dadurch wie gesagt eine Wirksamkeit des Luftstroms auch gegen das Tubusseing. Ich habe die Arbeiten eben abgeschlossen, praktisch auf die erwünschte Wirkung erprobt ist die Sache also noch nicht - ich werde davon berichten.
Zur besseren Verständlichkeit hier noch eine Prinzip-Zeichnung des Aufbaus:
<img src="http://www.astroview.de/ablage/spiegelluft.gif" border=0>
Gruß Torsten
Bearbeitet von: Torsten Krahn am: 15/09/2002 15:45:54