Objektiv: Verständnisproblem Blende

  • Hallo!
    Beim Teleskop gibt ja die Öffnungszahl (f/x) das Verhältnis Brennweite zu Öffnung an. Ich denke beim Fotoobjektiv ist das die Blende. Nun meine Frage:
    Bei meinem EOS Kitobjektiv (18-55, f 3,5-5,6) hätte ich bei 18mm Brennweite bei f 3,5 eine Öffnung von ca. 5mm, bei 55mm und f 5.6 wären es fast das Doppelte. Woher kommt dieser Unterschied und warum macht die Blende bei 18 mm nicht gleich auf wie bei 55mm. Und wieso überhaupt nur so wenig, die Frontlinse hat ja fast 3cm im Durchmesser.
    Hoffe ihr versteht, was ich meine. (Schmunzeln und Kopfschütteln erlaubt[;)])
    lG
    Michi

  • Hallo Michi,


    es ist halt ein Zoomobjektiv, bei dem nicht die Frontlinse der Flaschenhals ist, sondern irgend ein anderer Teil der Optik.
    Früher hat man sogar bewusst versucht, das Objektiv so zu konstruieren, dass sich das Öffnungsverhältnis und damit die Belichtungzeit beim Zoomen nicht änderte.
    Sie dir mal ein Zoomokular an. Da ist der effektive Feldblendendurchmesser von der gerade eingestellten Brennweite abhängig und bleibt nicht konstant. Anderenfalls würde sich das scheinbare Gesichtsfeld beim Zoomen viel mehr ändern.


    Gruss Heinz

  • Danke Heinz!
    Wieder was gelernt. Musst wissen, ich hab erst vor ca. einem halben Jahr mit der Fotografie angefangen, und das mit der Blende/Öffnung war etwas unlogisch für mich.
    Hab auch schon ein paar Sternfelder und die Milchstrasse aufgenommen. Jetzt stellt sich für mich natürlich die Frage, ob für diesen Zweck ein lichtstärkeres Objektiv mit fester Brennweite sinnvoll wäre. Momentan hab ich das Problem mit dem Fokussieren. Wenn nicht grad Jupiter, Mond oder ähnliches am Himmel hängt, kann ich kaum etwas sowohl im Sucher als auch im Live View erkennen um scharfzustellen.
    lG
    Michi

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Und wieso überhaupt nur so wenig, die Frontlinse hat ja fast 3cm im Durchmesser.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Die Blende bezieht sich auf den Quotienten aus Brennweite und Pupillendurchmesser.


    Pupille meint den Ort, an dem die Mittelpunktstrahlen aus allen Feldwinkeln sich kreuzen.


    Bei langbrennweitigen System ist die Pupille haeufig am ersten Element zu finden - beim Teleskop allemal, so beim Refraktor an der Objektivlinse, beim Reflektor am Hauptspiegel, beim Schmidtteleskop an der Schmidtplatte.


    Da bei kurzbrennweitigeren Linsen der Feldwinkel immer groesser wird (Stichwort Weitwinkelobjektiv), wird die Pupille nach innen verlegt. Hierdurch kann man in den ersten Linsenelementen hoehere Feldwinkel realisieren, indem die Korrektur feldabhaengig erfolgt. Bei starken Weitwinkelobjektiven (Grenzfall Fisheye) koennen diese Linsen extrem gross werden und den falschen Eindruck hoher Lichtstarke hinterlassen. So kann ein f/4-Fisheye mit 8mm Brennweite eine 80mm grosse Eingangslinse haben, aber die effektive Oeffnung ist doch nur 8/4=2mm. Die grosse Linse stellt sicher, dass es keine Randabschattungen gibt. Ein Strahl von einem beliebigen Feldpunkt zum Fokus benoetigt nur einen winzigen Teil dieser Linse.



    Bei Zoomobjektiven kommt noch hinzu, dass das Frontelement zum Erhalt einer groesseren Lichtstaerke in der hoeheren Brennweite groesser dimensioniert sein muss. Bei der kurzen Brennweite wird nur der Innenteil dieser Linse genutzt. Bei meinem 100-300mm Schiebezoom von Canon sieht man das sehr gut - bei f=100mm ist die hinter dem ersten Linsendublett verschiebbar angeordnete Linsengruppe direkt hinter dem Dublett, und ihr Durchmesser ist wesentlich kleiner als der des Dubletts - der Rand wird bei dieser Brennweite gar nicht erst genutzt.

  • Hallo Wolfgang!


    Ich nehme an, dass Du noch aus der Zeit der Analogkameras kommst, so wie ich auch. Dort war das auch, dass der Anschlag genau auf Unendlich lag. Bei den DSLR's sieht das etwas anders aus. Meine Optik (Canon EF-s 18-55 1:3,5-5,6 IS) gint es keine Skala. Bei anderen Optiken gibt es zwar eine Skala aber der Anschlag ist wegen dem Spiel das der AF benötigt über Unedlich drüber. Hier gibt es nur auf Sicht scharfstellen. Eines kann man natürlich machen: AF abschalten, einmal ordentlich scharfstellen und den Ring mit Klebeband fixieren. Man muss nur darauf achten, dass das Zoomobjektiv über den ganzen Bereich homofokal ist, ansonsten kann man den Zoomring gleich mitfestkleben (am Besten gleich mit Heißkleber damit nichts mehr sein kann[:D][:D][:D]).
    Also ist diese Methode nur bedingt anwendbar.



    CS aus Wien
    Grüße Niki

  • Hallo!
    Danke für eure Antworten.
    Hab auch gelesen und auch gedacht, dass der Anschlag auf unendlich fokussiert, dem ist aber leider nicht so. Muss eine kleine Spur zurück, und das ist auch abhängig von der Brennweite.
    Jürgen: Danke, jetzt nach dem 5.mal lesen hab ich´s verstanden. Hast dich richtig bemüht, aber ist alles logisch, danke nochmal.
    lG
    Michi

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: mintaka</i>
    <br />Hallo Michi,


    es ist halt ein Zoomobjektiv, bei dem nicht die Frontlinse der Flaschenhals ist, sondern irgend ein anderer Teil der Optik.
    Früher hat man sogar bewusst versucht, das Objektiv so zu konstruieren, dass sich das Öffnungsverhältnis und damit die Belichtungzeit beim Zoomen nicht änderte.
    Sie dir mal ein Zoomokular an. Da ist der effektive Feldblendendurchmesser von der gerade eingestellten Brennweite abhängig und bleibt nicht konstant. Anderenfalls würde sich das scheinbare Gesichtsfeld beim Zoomen viel mehr ändern.


    Gruss Heinz
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Heinz, wieso früher? Das wird heute auch noch gemacht. Allerdings sind diese Objektive ein bischen teurer ;)
    Mein altes 80-200L hat durchgehend Blende 2,8. Das ganz neue 70-200 L /IS II hat das auch.


    VG Dirk

  • Hallo Dirk,


    sicher gibt es auch heute noch solche Objektive. Aber ich denke, dass die konstante Belichtungszeit bei unterschiedllichen Brennweiten nur noch ein untergeordnetes Entwicklungsziel ist. Vor einigen Jahrzehnten hatte dies noch höhere Priorität.


    Gruss Heinz

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: mintaka</i>
    <br />Hallo Dirk,


    sicher gibt es auch heute noch solche Objektive. Aber ich denke, dass die konstante Belichtungszeit bei unterschiedllichen Brennweiten nur noch ein untergeordnetes Entwicklungsziel ist. Vor einigen Jahrzehnten hatte dies noch höhere Priorität.


    Gruss Heinz
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das glaub ich nicht.
    Jeder Fotograf oder ambitionierte Amateur freut sich über ein Zoom mit durchgehender Lichtstärke, dem Hobbyknipser ist das wurscht, weil es soll in erster Linie billig sein.
    Daher kommt der Preisunterschied, da Objektive mit gleichbleibender Lichtstärke, wie du schon angedeutet hast, mechanisch und optisch aufwändiger und somit teurer sind.


    [Edit]Danke matss, für den Hinweis ;) [/Edit]

    Ei,ei,ei.... was hatte ich denn in meiner alten Signatur stehen?


    sternengedönsige clear sky Grüsse,

    Robert aus dem Allgäu

  • Hallo!


    Meine Erfahrung ist die, daß das Fokussieren absolut genau erfolgen muß. Einfach den Fokusring auf einen Strich, der Unendlich markiert, drehen, funktioniert nicht, weil der Fokus dann ganz sicher nicht sitzen wird. Ich nutze am Himmel überwiegend das Sigma 20/1.8, das Sigma 50/1.4, das Canon 135/2 und das Sigma 120-300/2.8, welche alle eine Entfernungsskala haben. Und alle verhalten sich beszüglich der Fokusgenauigkeit gleich: Die Unendlichmarkierung kann man gar nicht so genau treffen, wie man gerne möchte. Von der Genauigkeit der Skala selbst mal abgesehen. Wobei natürlich kürzere Brennweiten bezüglich der Fokuslage tendenziell etwas weniger fehleranfällig sind.
    Ich fokussiere generell manuell mit Hilfe des Liveviews und seiner 10-fachen Vergrößerung, ein echter Segen! Nachteilig ist, daß die Verstellwege des Fokusrings zwischen Nahgrenze und Unendlich bei AF-Objektiven nur im Bereich 1/4 bis höchstens 1/3 des Objektivumfangs liegen, das Fokussieren also recht fummlig wird. Da genügt also manchmal schon eine leichte Berührung des Fokusrings und schon ist die Schärfe weg.
    Und auch bei Objektiven gibts eine gewisse Auskühlzeit, ich muß besonders bei den längeren Objektiven in der ersten halben Stunde öfter mal nachfokussieren.


    Es grüßt der Heiko!

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