Nach dem Abstecher an die Horizontkante bewegen wir uns diese Woche wieder in nördliche Himmelsbreiten. J320, PK 190-17.1 sollte schon für mittlere Teleskope ein schönes Ziel abgeben. Das etwa 6.4" x 9,4" große Scheibchen findet sich im Sternbild Orion. Seine visuelle Helligkeit wird mit 12m0 angegeben, wenn ihr Sterne dieser Größenklasse leicht sehen könnt, sollte auch der PN kein Problem sein. Bei 200x zeigt er sich schon deutlich flächig und enthüllt bei 550x bis 740x eine Vielzahl von feinen Einzelheiten. Dadurch, dass die Kontraste, wie in vielen kleinen PN sehr stark sind, viel stärker als bei Planeten, kann auch ein kleineres Teleskop als mein 36cm Newton mit erfolgreicher Detailbeobachtung rechnen.
Man hat bei PN leicht die Tendenz nach Ringen oder Hanteln Ausschau zu halten. Auch wenn diese beiden Formen recht verbreitet sind, weisen doch die meisten dieser kleinen Himmelsschmuckstücke kompliziertere Formen auf, so wie auch dieses hier.
Zeichnet einfach unvoreingenommen genau was ihr seht. Mit Fotos ist die visuelle Beobachtung von Himmelsobjekten, besonders Emissionsobjekten nie richtig vergleichbar, doch wird man sich nachher freuen, die ein oder andere Einzelheit auf Fotos wiederzufinden. In der Regel muss man dazu HST Fotos heranziehen, da erdgebundene Fotografie bei solch kleinen Objekten zu sehr unter Seeineinflüssen leidet. Das schnell erkennende, geduldig beobachtende Auge ist dagegen deutlich im Vorteil.
Gruß, Rainer