Welche Farb CCD

    Hallo CCDler


    Bei Gelegenheit möchte ich von meiner Canon 20Da auf CCD umsteigen. Den Schritt in die Königsklasse, also zur SW CCD ist mir aus verschiedenen Gründen noch zu weit (erfolgt möglicherweise später mal) und es soll deshalb ein Farb-CCD sein. Die Chipgrösse soll dabei nicht kleiner als bei der Canon sein. Ein paar Vorstellungen hab ich bereits, möchte mich jedoch etwas umhören was Ihr Anwender so für Erfahrungen gemacht habt.


    Der Einsatz erfolgt an meinem Newton 306 x 2060 mm f 6.7 und an einer Lichtenknecker Flat Field 150 x 500 mm f3.5
    Als Objekte soll das ganze Deep Sky Sortiment herhalten. Ja und die Handhabung soll natürlich zuverlässig und sicher sein. Es gibt in der Astrofotografie ja ohnehin genug Hürden zu übersteigen[:)].


    Danke schon jetzt für Eure Ratschläge
    LG Sepp

    Danke für den Tip.
    Die hab ich schon mehrmals angeklickt, wenn das Ding nur nicht soo gross dimensioniert wäre. Die ist doch symetrisch aufgebaut oder? Mein Off-Axis Guider hat den Stutzen auch nach hinten und da ist die seitliche Auslenkung sehr gross. Bei der Canon z.B etwa 38 mm. Und dort muss dann noch die vorhandene ST4 reinpassen.


    LG Sepp

    Hallo,
    ich würde auch meinen, daß Chipgröße der Canon nicht unbedingt erstrebenswert ist. Die ATIK 4000 CLE ist symetrisch Durchmesser 125mm, Höhe 72mm, eine Alternative wäre in diesem Preissegment die Starlight Xpress SXVR-M25C CCD Durchmesser 75mm, Länge 100mm (damit bist Du auch mit dem Format dichter an der Canon)
    Grüße
    Wolfgang

    Hallo Sepp!


    Bei einer Farb-CCD würd ich mich in erster Linie auf ausgeglichene Empfindlichkeit zwischen OIII im blauen und grünen Kanal und Ha im roten achten. Fehlendes Ha z.B. müsste ja sonst wie bei der unmodifizierten DSLR nachbelichtet und aufaddiert werden. Aber auch sonst bietet eine Farb-CCD kaum Vorteile gegenüber der modifizierten DSLR. Warum denn die Zurückhaltung für den Schritt in die Königsklasse?


    Grüsse
    Jan

    Hallo


    die Zurückhaltung? na ist ja wohl bei der Alccd mit 600€ Aufpreis verbunden SW zu bekommen, da muß man dann aber noch Filter und Filterrad, draufrechnen, ist eben auch Königsklasseteuer
    Die Alccd8 gibt es aber in putzigkleinem Gehäuse, auch die 10 oder die 6pro
    Alternativ wäre noch zB. die Moravian mit integriertem Filterrad und dem 8300er Chip interessant, ist aber inicht so schön klein, aber gut exentrisch so das du auf einer Seite noch Platz hast.


    Gruß Frank

    Hallo Jan,
    selbstverständlich hat eine gekühlte Farb CCD deutliche Vorteile gegenüber einer DSLR! Hab ich doch deutlich erfahren?
    Es kommt darauf an, welche Ziele man hat, welchen Standort. Ich bin wieder zurück gegangen, weil mich die ganze Filterrödelei absolut nervt, ich habe kaum ein Bild zustande bekommen. Auch ist mein Standort besch... Jedem das seine, mir die OSC. Ob es der ganze Nervenstress wert ist, bis man die Aufnahme und die anschließende BB beherrscht?
    Und dennoch werde ich mir wohl nochmal eine SW holen, aber explizit nur für Ha Aufnahmen. Reine Ha Aufnahmen werden immer noch sträflich vernachläßig.

    Hallo Jan,
    na dann würde ich auch nicht zu eine OSC raten. Siggi macht auch hervorragende Aufnahmen mit der 20Da, das werde ich auch schwer mit der ATIK 4000 CLE schaffen. Bei mir liegts dann an der BB.

    Danke für Eure Meinungen


    Muss noch erwähnen, dass mein Beobachtungsort einen tollen dunklen Himmel aufweist ( wenn es dann mal keine Wolken hat) Spricht das nun eher für weiter mit Canon oder doch für den CCD Schritt?


    (==>)Wolfgang 1949: Doch die Chipgrösse der Canon möchte ich nicht unterschreiten. Mit meinen 206 cm Brennweite braucht‘s dieses Format einfach. Die erwähnte SXVR-M25 wäre da natürlich Ideal, auch die Abmessungen der Cam passen bestens an meine Röhre. Kennst du wen, der damit arbeitet?


    (==>)Jan: Mit der Farb CCD möchte ich vor allem weniger Rauschen und keine automatische Rauschunterdrückung nach jeder Aufnahme und daher nicht mehr die halbe Zeit für die Katze verwenden. Dann auch die 16bit Farbtiefe.
    Gegen die SW CCD spricht meiner Meinung nach der enorme Aufwand mit den Filtern. Wenn ich bedenke wie wenig ich jetzt schon knipse, dann wird es bei der etwa 4-fachen Belichtungsdauer bald einmal gar nichts mehr. Von der Bearbeitung ganz zu schweigen, da tu ich mich eh schwer damit. Aber aber vielen Dank für die Dose Honig weiter unten[:)]


    (==>)Frank H: Ist nicht mal erstrangig der Preis sondern eben der grosse zeitliche Aufwand. Aber eigentlich hab ich so an eine Alccd 6c gedacht. Obwohl, da hört man öfters von Verreisung und die brauch ich auf dem Chip nicht, denn ich habe ganzjährlich freien Blick auf den Vorabgletscher[:)]

    (==>)Stefan S: Was meinst Du mit OSC?

    Hallo Sepp,
    was Du gerade an Jan geschrieben hast, trifft auf mich auch 100% zu! darum habe ich auch wieder zurückgewechselt.


    OSC: OneShootCamera, also eine Farb CCD


    Eine 6c hatte ich auch mal, und genau wegen dieser Probleme und auch weil der Cip zu groß war (Rducerprobleme), flog sie wieder raus.


    Allerdings spukt mir was im Kopf, der 150er TAK mit dem Super-Reducer, 70mm Feld. Da passert dann eine ATIK 11000 ran.....

    Hallo Sepp,
    ich kenne leider keinen der damit arbeitet. Sie war bei mir in der engeren Wahl, habe mich dann aber für die SXVR-H16 entschieden. Ob das richtig war wird sich noch zeigen.
    Grüße
    Wolfgang

    Hallo Sepp


    Ja die Gegend im hinteren Zigerschlitz hat einen wunderbar dunklen Himmel! Mich hat Braunwald schon immer fasziniert ... die Vorteile einer guten 16bit RGB-CCD sind gegenüber der 20Da nicht von der Hand zu weisen. Wenn es ausschliesslich farbig sein soll, dann ist eine RGB-CCD wie für Stefan_S die richtige Wahl.


    Zu welcher RGB-CCD, da kann ich aus eigener Erfahrung keinen Ratschlag geben. Du hast auch mit den zwei Brennweiten etwas unpassende Extreme; an der FFC würde eine CCD mit dem KAF-8300C bestens passen, am 'grossen' wiederum eher die erwähnte SX-25C. Na da bin ich gespannt wie Du Dich entscheiden wirst!


    Grüsse
    Jan

    Hallo


    wenn du dunklen Himmel hast, wo du womöglich fest aufbauen kannst, spricht alles für SW CCD, dann aber auch gleich mit elektronisch steuerbaren Filterrad, gute Aufnahmesoftware wechselt den Farbfilter bei jeder Aufnahme so das niemals eine Farbe fehlt und die einzelnen Kanäle so mehr oder weniger unter den selben Bedingungen entstehen. Das braucht dann auch 100% parfocale Filter.
    Der Gipfel wäre dann selbst bei Mondschein noch fast ungehindert in schmalband arbeiten zu können, es gibt Objekte die gehen ohne Schmalband gar nicht, zB. SH2-240, allein schon weil das riesen Ding kaum an einem Tag zu schaffen ist.
    Dem entgegen stehen eigentlich nur die hohen Hardwarekosten


    Gruß Frank

    Hallo Sepp,
    vor der gleichen Entscheidung stand ich auch vor einiger Zeit. Ich habe auch mit der DSLR angefangen und wollte mich weiter entwickeln. Die Frage OSC oder monochrom ist nicht leicht zu beantworten. Meiner Meinung nach hängt das nicht vom Himmel ab sondern nur vom Wetter. Wenn ich in Namibia oder Arizona leben würde dann wäre es gar keine Frage, dann würde eine monochrome Kamera verwenden. Das Hauptproblem ist dass bei einer monochromen CCD meist mehrere Nächte benötigt werden um ein Bild richtig durch zu belichten. Wenn dann durch schlechtes Wetter Kanäle fehlen dann muß u.U. bis zum nächsten Jahr gewartet werden bis die Aufnahme fertig gestellt werden kann. Bei einer OSC wird natürlich auch lange belichtet aber meist hat man nach einer Nacht schon was vorzeigbares. Aus diesen Gründen habe ich mich entschlossen 2 CCD Kameras anzuschaffen (OSC: Alccd6C monochrom: QSI583ws) und abhängig vom Projekt und vom Wetter entweder die OSC oder die monochrome CCD zu verwenden.
    In deinem Fall mit 2m Brennweite würde ich dir auch die Alccd6c empfehlen, der Preis ist gut, die Grösse ist APS-C und schon mehrere Jahre am Markt und deshalb sehr zuverlässig (meine Erfahrung) und ist extrem rauscharm. Ich verwende bei meinen Aufnahmen mit der Alccd6c nie Dark's, so rauscharm ist das Teil. Bei der ATIK4000 musst du Dark's verwenden da die Kodak Chips stärker rauschen wie die von Sony.
    Grüsse
    Manfred

    (==>)Jan:Bin im anderen glarner Seitental installiert, oberhalb Matt auf Weissenberge. Immerhin komm ich dort bei Schneefrei mit dem eigenen Fahrzeug hin.


    (==>)Manfred: Deine Zeilen sind mir sehr wertvoll (kenn ja einige deiner Bilder)da du mit der Alccd6c auch arbeitest. Man hört zur Kamera jedoch oft von Problemen mit vereisendem Chip, musstest du gegen Vereisung bestimmte Vorkehrungen treffen?


    Bei mir spricht hauptsächlich der fehlende Zeitbedarf gegen die SW CCD, aber mit Jahrgang 1955 sieht das möglicherweise in nicht mehr so ferner Zukunft rosiger aus[:)].


    LG Sepp

    Hallo Karl, das höre ich natürlich gerne. Danke für deinen Antwort. Bist du auch sonst zufrieden mir der Alccd6c und ist sie immer noch im Einsatz? Ist evtl. der Himmel bei dir eher hell und bist du deshalb teilweise auf Schmalbandfilter ausgewichen?
    LG Sepp

    Hallo Sepp


    auch ich benutze die ALccd 6c und habe auch keine problemme mit vereisen, obwohl ich die Kamera oft öffne da ich auch mit XR Heligon fotografiere und diese nur 14 mm Backfokus haben und dabei noch 3,6mm Glas verbaut werden müßen. Also das Objektiv liegt am Gehäuse an. Die Kamera befand sich vom Frühjahr bis November in meiner Sternwarte seit 3 Jahren. Nur ein einziges mal gab es am Newton Tauprobleme und dabei zeigte die Kamera nach unten, aber in der gleichen nach beschlug auch meine Canon 20Da und die wahr ohne Kühlung.


    Gruß Rolf

    Hallo Sepp,
    ich hatte bisher noch nie Probleme mit Vereisungen. Wenn ein paar Regeln eingehalten werden dann sollte es da keine Probleme geben. Als erstes muß man darauf achten dass es nicht allzu feucht ist wenn man das CCD Fenster abschraubt. Eigentlich ist das eigentlich nur zu Reinigungszwecken erforderlich.
    Die Kamera hat eine sog. Kältefalle, beim Abkühlen schlägt sich vorhandene Feuchtigkeit gewollt an Metallflächen die als erstes kalt werden als Eis nieder. So ist dann keine Feuchtigkeit mehr in der Kamera die sich am Chip oder am Fenster niederschlagen kann. In der Abkühlphase ist es sinnvoll um den Vorgang zu ünterstützen die Kamera so zu lagern dass das CCD Fenster nach oben zeigt und die abgekühlte Luft auf die Kältefalle absinken kann. Ich denke in den meisten Fällen in denen über Vereisung berichtet wird, wurde dies nicht beachtet und dann ist das CCD Fenster von innen vereist. Das Abkühlen dauert nicht lange und kann natürlich auch am Teleskop montiert geschehen (man muß nur das Teleskop in die passende Position bringen).
    Grüsse
    Manfred

    Hallo Sepp
    Ich hatte mal bei Astrolumina angefragt. Man hat mir gesagt das der T Anschluß beim Einschalten nicht nach unten zeigen sollte. Das kann eigentlich nur am Newton passieren und da hängt sie bei mir beim Einschalten an der Seite.
    Welche Kamera ich benutze hängt wie bei auch Manfred eher vom Objekt ab. Ich mache gern Schmalbandaufnahmen und das geht so richtig nur mit SW. Ansonsten benutze ich die 6c eher bei kürzeren Brennweiten. Die SW Kamera mit RGB zum Beispiel bei kleineren Objekten und langer Brennweite. Auf Pixelgröße und Brennweite nehme ich dabei keine Rücksicht und fotografiere immer in 1x1 Binning. Das Problem bei der 6c ist das man mehr Wert auf die Korrektoren legen muß und wegen der Chipgröße eher einen 2,5 Zoll Auszug und beim Newton einen hinreichend großen Fangspiegel bräuchte. Aber mit Flats kann man da eine Menge ausgleichen. Darks mache ich auch nicht, mir reicht da ein Bias und wen möglich eine Pixelfehler Maske. Aber da hat jeder seine eigene Arbeitsweise.
    Grüße Karl

    Besten Dank allen für die Informationen. Sie helfen mir bei der Kamerawahl wesentlich. Ich denke es geht Richtung Alccd6c. Wie gesagt werde ich mich vielleicht später mit der SW CCD Fotografie auseinandersetzen. Als vorläufige Lösung scheint mir deshalb die relativ preisgünstige Variante die richtige Lösung zu sein.
    Wünsche jetzt allen ein paar erholsame Freitage und ein wolkenarmes 2011


    LG Sepp

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