Rotschwäche und Rauschen der 300D eliminiert

  • Hallöle,


    ich geb's zu - der Titel ist ein wenig reisserisch. Aber ich will ja, das es auch gelesen wird[:D]


    Also - was sind die Vor- und Nachteile der 300D (oder der 10D) bei der Astrofotografie:


    + Man sieht sofort nach der Aufnahme, ob's was gegeben hat und muß nicht erst die Entwicklung abwarten.
    + Es gibt so nette Programme, wie z.B. DSLR-Fokus, die das Fokussieren doch sehr erleichtern
    + Man hat die Bilder direkt digital zur Weiterverarbeitung zur Verfügung.


    - Die bekannte Rotschwäche: Rote Nebel ablichten ist mit der entsprechenden Belichtungszeit und viel Schrauberei im PS ja noch möglich. H-Alpha-Regionen in hellen, ansonsten weissen Objekten (z.B. M51) - keine Chance! Ausser evtl. über eine zusätzliche Aufnahme mit Rotfilter und 4facher Belichtungszeit....
    - Im Winter habe ich mit der 300D bis zu 20min belichtet, ohne nennenswertes Rauschen oder Hotpixel. Jetzt, wo es langsam wärmer wird, bekomme ich schon ab 5min ein merkliches Rauschen.


    Alles, was hier als Vor- oder Nachteil aufgeführt wird, gilt genau umgekehrt für die klassische Fotografie auf Film. Ausser, dass man hier (je nach Film) ebenfalls Probleme mit der Empfindlichkeit in bestimmten Farb-Bereichen hat und mir persönlich immer die Geduld gefehlt hat, bis ein Film wirklich voll war. Das treibt natürlich auch die Kosten für die Entwicklung in die Höhe....



    Ich habe mich jetzt entschlossen, die Vorteile beider Techniken zu kombinieren. Wie? Ganz einfach:


    Ich fange mit der 300D an. Da kann ich einfach fokussieren, sehe ob die Bilder OK sind (...die Nachführung stimmt, etc...) und mache meine 5-10 Aufnahmen.
    Danach nehme ich eine normale EOS (Ebay 50-70 EUR) mit Kodak E200 und schiesse noch mindestens 1 Foto (mit der wievielfachen Belichtungszeit weiss ich noch nicht...) hinterher. Dabei kann ich mir sicher sein, dass die Fotos gelingen, denn ich ändere nichts mehr am Aufbau. Auch der Fokus bleibt erhalten, da alle EOS-Bodies die gleiche Filmebene haben...


    Mit den Fotos von der 300D verfahre ich wie gewohnt - ausser, dass ich nicht versuche, die Rotbereiche zu verstärken.
    Das mache ich dann, bis der Chemiefilm voll ist und bringe den zum Entwickeln (und evtl. Scannen - ich weiß noch nicht, ob mein Scanne wirklich so gut ist...).


    Wenn ich dann zum Schluß die Chemie-Fotos mit den digitalen Kombiniere, bekomme ich durch den extrem rotempfindlichen E200 die fehlenden Rotanteile zu den Digital-Fotos.
    Wenn das Chemie-Foto nichts geworden ist, ist das übrigens auch nur halb so schlimm - zur Not macht man es durch entsprechende PS-Filter unscharf und benutzt es nur als Rotmaske.


    Ich bin mir sicher, dass das funktioniert und mit sehr geringem Aufwand die typischen Canon-D-Schwächen kompensieren kann. Der gebrauchte EOS-Body vom Ebay liegt schon hier - jetzt muß nur noch das Wetter mitspielen....


    Gruß
    Klaus

  • Moin Tom!


    Klar - mit noch weniger Aufwand könntest Du Dich bei der NASA einschleimen, bei der ersten DeepSky-Expedition mitfliegen, das Rote aus dem Pferdekopfnebel mit dem Eimer in's Shuttle tragen und einfach mit nach Hause bringen[:D]


    Nee - mal im Ernst: Ich finde den Aufwand eigentlich sehr gering. Du musst nichts neu einrichten und schießt einfach ein Bild hinterher. Das ist mir jedenfalls lieber, als entweder für eine HX916 (die ich leider nicht besitze) alles neu einzurichten, oder den Filter der 300D herauszurupfen.


    Gruß
    Klaus


    P.S. Das einzig wirklich komplizierte war, das hier in's Forum zu schreiben[8D]

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