Zurück zum Feinschliff?

  • Hallo Glasschieber Gemeinde,


    nach erfolgreichem Grob- und Feinschliff meines 12" f5,5 Spiegels, bin ich nun beim Parabolisieren.


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    Bis zur Politur war eigendlich alles perfekt. Jetzt hab ich mir aber einige böse Kratzer eingefangen und frage mich daher, ob ich zum Feinschliff zurück sollte oder sogar muss?


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    Gruss Jens

  • Hi,
    müssen tut man gar nichts. Erst recht nicht, wenn dann der gleiche Fehler wieder passieren kann. Diese Gefahr besteht, solange man die Ursachen nicht kennt. Die Kratzer müssen nicht aus der Politur stammen, sondern können auch Relikte eines "schlampigen" Feinschliffs sein.


    Bevor hier aber die Parabolisierungsergebnisse kommentiert werden, sollte klargestellt sein, ob Du schon auspoliert hast, ob also alle Pits schon verschwunden sind und Du tatsächlich schon ein Sphäre hattest. Erzähl doch deshalb etwas mehr zu Entstehungsgeschichte.


    Und ... ist es Dein erster Selbstschliff?


    Gruß

  • Hi,
    einen auspolierten Spiegel maträtiert man nicht wieder mit Karbo nur wegen ein paar Kratzern.
    Aber jeder Kratzer will Dir etwas sagen: "Wenn Du nicht die Ursache findest, dann kommen wir demnächst im Dutzend!"


    Also zunächst "STOP" und die alten Pechhäute nicht mehr verwenden. Evtl frisch mit Pech belegen (sauber bürsten und dann eine neue 1mm Schicht oben drüber, es muss nicht gleich alles runter)


    Viel Erfolg wünscht
    Kai

  • Hallo Kalle,
    ja der Spiegel war auspoliert. Sowohl der Laserreflextest alsauch der Lupentest mit Taschenlampe zeigte keine sichtbaren Pits mehr an.
    Und ja das ist mein erster Selbstschliff. Material und DVD habe ich von Stathis.


    Hallo Kai,
    deinen Tip mit Erneuerung der Pechhaut werde ich berücksichtigen.
    Die Pechhautpflege habe ich immer so gemacht, das ich nach einer Poliersession die Pechhaut unter fließendem kalten Wasser abgebürstet und dann in einem Müllbeutel gelagert habe.
    Vor Wiederverwendung habe ich neu warmgepresst.


    Gruss Jens

  • Hallo


    kommt drauf an wie tief die Kratzer sind, Teilweise kann man Kratzer auch wegpolieren.
    Wenn die jetzt deiner Kurve nach günstig liegen und nach 5h merklich kürzer werden?
    Das zum Karbo zurückgehen und neu polieren braucht ja auch etliche Stunden.


    Gruß Frank

  • Hallo Jens,
    ich habe bezüglich Kratzer folgenden sehr guten Tip im Astrotreff bekommen: Lagere Spiegel und Pechhaut im Wasserbad. Für 12" eine Schüssel zu finden ist ja nicht sonderlich schwer. Spiegel unten, Poliertool drauf und gut ist.
    Danach war jedenfalls bei mir schluss mit Kratzern.
    Grüße, Matze

  • Hi,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Pechhaut im Wasserbad<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Und das beste daran ist, die Pechhaut passt nach ein paar Tagen und sogar Wochen immer noch recht gut. Nur mit Kaltpressen, was eh viel besser ist als immer Warmpressen. Das liegt daran, daß Pech circa die Dichte von Wasser hat und somit vom Auftrieb in Form gehalten wird, also langsamer breitläuft.
    Funktioniert aber nur mit wasserfesten Tools (Glas, Granit), bei Gips muss man sehr gut versiegeln.
    Kleine Inspiration?

    Viele Grüße
    Kai

  • Hallo Jens,


    wie Kai schon schrieb, brauchst du das Pech noch nicht einmal vom Tool abkratzen. Ich habe das mit meinem 320 mm Tool vor ca. 4 Wochen sehr erfolgreich durchgeführt. Da musste eine neue Schicht drauf, weil das Pech zu hart für meine Polierraumtemperatur war. Falls das bei dir auch etwas kritisch sein sollte, einfach mal mit Speiseöl (Mazola) ausprobieren.


    Aber zurück zu dein Problem.
    Ich würde es auch erst einmal mit der neuen Pechhaut und weiterer Polierzeit versuchen. 5 - 10 Stunden vielleicht noch einmal versuchen. Ein Versuch wäre es wert.


    Hast du denn einmal mit einer Lupe versucht, die Kratzertiefe abzuschätzen. Gegenüber den Pits, die du zu anfang der Politur noch vor dir hattest ?


    Wenn dir das gelingt, hast du ja deine Antwort schon auf der Hand... .


    Frohes schaffen wünscht,


    André

  • Hallo,
    Nun will ich meinen Senf auch noch dazu geben. Der Spiegel ist eigentlich fertig, die Kratzer wuerde ich ignorieren und erst mal sehen was der Spiegel am Himmel zeigt. Wenn da zuviel Streulicht ist dann wuerde ich das eher auf die Kante schieben und diese etwas abdecken, dann ist das Streulicht vermutlich weg.
    Gruesse marty

  • Hallo,


    (==&gt;)Frank Ich will natürlich damit beobachten.


    Die neue Pechhaut ist fertiggestellt. Ab morgen werde ich weiterparabolisieren.
    Wenn ich die Parabel getroffen habe und die Kratzer sind noch drin, dann bleiben die halt drin.


    Das Teleskop will ja auch noch erst gebaut werden.


    Gruss Jens

  • Hi,


    ab wann wird denn die Leistung de Spiegels beeinflusst? Man hört und liest ja immer zweierlei.


    Kratzer -&gt; nicht so schlimm
    Kratzer -&gt; verdammt der Spiegel taugt nichts mehr


    Gibts da ne Faustregel?

  • Hi Haze,
    Faustregel gibt es - einen guten Spiegel verdirbt nichts[:D]


    Schmale Defekte streuen das Licht breit. Es beeinflusst das Auslösungsvermögen nicht und den Kontrast nicht allzu sehr.


    Zwei dicke Kratzer, so breit wie die Fangspiegelstreben, sehen auch so aus. Also sichtbar aber nicht extrem störend.
    Alternativ dürfen es dann 100 oder 1000 entsprechend feinere Kratzer sein. Auf alle Fälle würde man einem so zerkratzen Spiegel kein Bild mehr zutrauen.
    cs Kai

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