Planetenfotgrafie Ausrüstung

Hallo Susan,

ich denke nicht, dass die Kamera der Schwachpunkt ist. Ich vermute eher, dass es an der Aufnahmetechnik liegt.

Hier mal ein Mond, aufgenommen mit der technisch ähnlichen ToUCam Pro und einem 150/750'er Newton, zusammengesetzt aus zwei Einzelbildern:

Planetenbilder mussen nachbearbeitet werden, Einzelaufnahmen taugen nichts. Hier mal ein Saturn in verschiedenen Verarbeitungsstadien, zur besseren Erkennbarkeit auf 150% vergrössert:

Hier das fertige Bild aus dem Video (ist übrigens meine erste Astroaufnahme gewesen):

Bei der Aufnahme sollte die Kameraeinstellungen stimmen, Automatiken funktionieren bei Astroaufnahmen nicht und der Fokus muss natürlich passen. Das Fokussieren geht natürlich mit einem nachgeführten Teleskop deutlich einfacher als bei einem Dobson.
Ich nehme für die Bearbeitung der Planetenvideos immer Registax.

Gruss Heinz

Den Mond solltest du mit 1200 mm Brennweite noch etwas detaillierter abbilden können. Das waren Einzelbilder, also kein Video. Wichtig ist eine genaue Fokussierung.
Zu den Aufnahmeeinstellungen mit der TS-Kamera kann ich wenig sagen, da ich die Treiber nicht kenne. Du solltest bei Videos die Bildrate auf 5 bis 10 fps beschränken und die Belichtung so regeln, dass der Planet etwas dunkler als im endgultigen Bild aufgenommen wird. Überbelichtungen lassen sich nicht mehr korrigieren. Beim Dobson musst du den Planet durch Bildfeld laufen lassen, um eine möglichst lange Aufnahme zu bekommen.

Die Barlow bei der Saturnaufnahme war, so weit ich mich erinnere, von Vixen. Das war nicht meine, sondern von einen Astrokollegen geliehen.
Probier erst mal, gute Aufnahmen vom Mond zu bekommen. Der geht auch ohne Barlow.

Die ToUCam Pro gibt es nur noch gebraucht (Modell 740, 840 und SPC-900N). Aber die dürfte technisch nicht viel anders als die TS-Kamera sein.

Hi Zuzi,

das Teleskop muss vor allem gut ausgekühlt und belüftet sein, damit keine Luftunruhe (Seeing) im Tubus vorhanden ist. Dann sollte auch der Teleskopstandort möglichst so gewählt sein, dass Luftunruhe minimiert ist, also nicht auf Balkon oder Terasse, sondern möglichst auf einer Wiese. Das aufzunehmende Objekt sollte wenn möglich nicht über Industrieanlagen oder Häusern stehen, die ja auch für Luftunruhe sorgen. In 90% der Fälle sind dies die Quellen für unscharfe Bilder. Vorausgesetzt natürlich, dass die Kamera auch wirklich den Fokus erreichen kann. Nicht jeder Dobson hat eine entsprechende Fokuslage und mancher erreicht diese erst, wenn der Hauptspiegel etwas Richtung Fangspiegel verlagert wird.
Selbst wenn du diese Seeing-Quellen ausschließen kannst, wird es noch unscharfe Bilder geben. Die Atmosphäre ist nun mal mehr oder weniger turbulent. Du mußt dir also aus dem aufgenommen Film die schärfsten Aufnahmen heraussuchen und diese dann weiter verarbeiten.

CS
Chris

Also zu der TS-Cam ist zu sagen, dass als Aufnahmesoftware nur Giotto oder die mitgelieferte Software in Frage kommt. Die Treiber werden kaum von anderen Programmen unterstützt und sind gewöhnungsbedürftig.

Aber generell: Bei einem DOBSON! wird das Hauptproblem sein, den Planeten längere Zeit in dem Gesichtsfeld der Kamera zu halten. Dobsons sind eben nicht so geeignet für Fotografie. Aufnahmeserien über viele Sekunden werden schwierig sein. Vielleicht kannst Du mit viel Geschick ganz kurze Aufnahmeserien erhalten. Für mehr brauchst Du ne Montierung.

Fokus, Einstellung von Belichtungszeit und Gain usw. würde ich am Mond ausprobieren.

So ein bisschen Grundwissen (Aufnahmetechnik mit Webcam, Verarbeitung) gibt es hier:
http://www.gva-hamburg.de/videokurs/rezepte/rezept.htm

Hartwig