Granittool versiegeln?

  • Hallo Schleifgemeinde,
    aus einer (rosa) Granit Terrassenplatte mit 40x40 cm^2 und 3cm Dicke schnippelt mir ein gut gelaunter Steinmetz gegen einen freiwilligen Obulus für die Kaffeekasse (Achtung- manch anderer nimmt hierfür 50-100 Euro!) ein 33cm Fullsizetool. Wie schauts mit dem Rand aus- muss ich den versiegeln? Kann ich ggf. dafür bunten Sprühlack aus der Dose verwenden- da würd ich direkt sehen, ob schon alle Flächen versiegelt sind, oder ob es noch Lücken gibt.


    Vielen Dank und Grüße,
    Stefan

  • Hi Stefan,


    wir bearbeiten unseren Spiegel auch mit einer Granitplatte und haben Zuvor garnichts versiegelt. Wir sind nun mit K80 fast fertig und haben bisher keine Probleme gehabt.


    Dominik hat uns das Tool aus einer Gartentrittplatte vom Obi selber geschnitten. Mit einer 2,30€ Diamantscheine und einem Winkelschleifer hat das ganz gut geklappt.


    Die Konstruktion kannst du dir hier anschauen:


    http://teleskop.kibben.info/gallerie#20100925


    Sebastian

  • Hallo Stefan!
    Wenn Du das Tool auch zum Polieren verwendest später, würde ich unbedingt etwas drauftun! Ich habe mit Acryl-Wasserlack (eine ganz kleine Dose reicht schon) gute Erfahrungen gemacht. Als Farbe habe ich weiss genommen.
    Viele Grüsse
    Gerhard

  • Hallo Stefan,


    hier mein Granittool:



    Das ist als Sonnenuhr aus Granit im Baumarkt (BayWa) verkauft worden für ca. 15 Euro. Die Seite mit der Sonnenuhr drauf ist poliert und eine gute, glatte Rückseite. Auf der rauhen Seite hab ich geflext und geschliffen. Der Granit ist wirklich kreisrund (40 cm) und 3 cm dick. Auf der Scheibe habe ich den Schliff und die Politur ausgeführt, <u>ohne etwas zu versiegeln</u>. Dabei sind keine Kratzer aufgetreten.


    Unbedingt empfehle ich, die Kanten anzufasen und nach dem Grobschliff eine zentrale Rille wie im Bild einzuflexen. Die hatte ich zunächst nicht drin, und bin beim 3-My-Microgrid knapp am Kolbenfresser vorbeigekommen. Der Flüssigkeitsfilm war gerissen, es knirschte gemein und an der betreffenden Stelle war nach dem Anpolieren eine Vertiefung drin. Also Pech runter und zurück zum Feinschliff - aber mit Rille! Damit kann man alle Luftblasen leicht rausdrehen und erreicht damit leichter guten Kontakt zwischen Glas und Tool.


    Gruß
    Norbert

  • Hallo Nobert


    Das finde ich Klasse. Ne Sonnenuhr. Und für den Preis in der Qualität,
    das ist unschlagbar.
    Tolle Sache.
    Vollkommen richtig wie du das gemacht hast.
    Hab auch schon 6 Granitplatten im Einsatz, ich brauchte auch nichts
    versiegeln.
    Die Versiegelung geht bestimmt eher flöten als man will.
    Nur mit Sensenstein ordentliche Fase ran und glatt schmirgeln.


    Kratzer, kennen meine Spiegel auch nicht.


    Viel Spass Erfolg wünscht Steffen

  • Hi Norbert,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Das ist als Sonnenuhr aus Granit im Baumarkt (BayWa) verkauft worden<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Ich melde Bedenken wegen der extremen Zweckentfremdung an, das Schleifen eines H-Alpha-Sonnenteleskopes könnte man gerade noch tolerieren[:D]
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">nach dem Grobschliff eine zentrale Rille wie im Bild einzuflexen<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Ja, sehr wichtiges Detail! Nie wieder ohne Rille(n)!
    cs Kai

  • Hi Norbert, hi Kai,
    bzgl. der Rille bin ich jetzt etwas verwirrt: Bei Glastools macht man keine Rille rein, und alles funktioniert Bestens. Warum bei Granit? Oder ist die nur vorteilhaft, wenn man 5µ und 3µ durchschleifen will? Bei meinem letzten Projekt (10,6" f/5) hab ich ein Glas Volltool verwendet und nur ein paar Chargen 5µ geschliffen und hatte keine Probleme mit einem Kolbenfresser.


    Noch ne Frage zum Granit: Die Unterseite meiner Platte ist (im Gegensatz zur Oberseite) recht rau und hügelig. Benutze ich die raue Seite zum Schleifen (da sollte sie automatisch geglättet werden), oder ist es effektiver die glatte Seite zu verwenden (bzw. vorher die raue Seite glatt zu schubbern)?


    Die Idee mit der Sonnenuhr ist spitze! Hätte ich das gewusst, hätte ich gleich n 16"er gemacht [8D]


    Viele Grüße,
    Stefan

  • Hi Stefan,
    ich halte eine Kreuzrille auch für vorteilhafter - unabhängig vom Material.
    Die Rille wirkt im Feinst-Schliff wie ein Reservedepot und erhöht die Standzeit für eine Charge. Im Notfall liefert sie den Spalt, um zwei aneinander klebende Teile auseinander zu kriegen.


    Klar hat sie auch Nachteile, denn man muss sie sauber machen, Rillenkanten können ausbrechen und die ausgebrochenen Splitter können zu Kratzer führen. Zumindest theoretisch ...


    Für mich überwiegen aber die Vorteile.


    Gruß


    PS: Sebastian, Deine Toolproduktion läuft ja hoch professionell ab. [;)]

  • Hallo Stefan


    Nimm die glatte polierte Seite als Rückseite deiner Granitplatte.
    Lässt sich prima abwaschen.
    Aber viel wichtiger ist die Planheit der Rückseite beim Läppen und Polieren.


    Das mit dem Kolbenfresser bei Glas und Granit war eher Zufall.
    War irgend ein Teil nicht genau sphärisch.


    Hallo Kalle hallo Kai
    Das mit den Rillen ist bestimmt Geschmacks Sache.
    Der eine mag es so, der andere So.
    Ich mache zB. keine Rillen mehr rein.


    Thema Kolbenfresser:
    Falls bei 3 my das Telefon klingelt - lass es klingeln.


    hier ein Vorteil ohne Rillen.
    Man kann das Pech aufwickeln wie einen persischen Teppich.
    Und dann Stolle darauf schneiden.[:D]
    Lecker.


    viele Grüße von Steffen


  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Man kann das Pech aufwickeln wie einen persischen Teppich.
    Und dann Stolle darauf schneiden.
    Lecker.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Die Adventszeit wirft unverkennbar ihre Schatten voraus [:D][:D]


    Liebe Grüße,
    Stefan

  • Zitat Kalle66:


    "PS: Sebastian, Deine Toolproduktion läuft ja hoch professionell ab."


    Hallo Kalle,
    ich hab dein Augenzwinkern gesehen und möchte mich daher vor Sebastian stellen.
    Es war nicht seine Idee und es war auch nicht seine"Maschine".
    Er stand mehr oder weniger nur neben dem Stromschalter und murmelte "Ich glaub es nicht..."


    Die erste Versin der Vorrichtung war wirklich sehr abenteuerlich.
    Der Spurlauf der Flex war durch die achsiale Anordnung sehr mager und das Kühlwasser in Verbindung mit elektrischen Maschinen erfordert großes Vertrauen in den FI.


    Die zweite Vorrichtung war besser und hätte ich die Granitplatte mit Motor angetrieben, hätte ich nebenher Kaffe trinken können.
    Der Haupttrick bei 10 Zoll Scheiben ist es, in mehreren Stufen Platz zu schaffen, dass die Trennscheibe letztendlich den gewünschten Durchmesser in einem Schnitt machen kann.
    Wir haben zuerst 20mm zu groß bis auf ca. 8mm tief geschnitten, dann ca. 10mm zu groß bis auf 20mm und dann auf Maß die ganzen 30mm durch.
    Dieser zweite Versuch haben wir ohne Wasser gemacht und die Scheibe zeigt keinen erkennbaren Verschleiss - aber die Garage ist komplett eingestaubt.

  • Hi Dominik,
    danke für die Einzelheiten. Es beruhigt mich zu sehen, dass sowas auch bei anderen evolutionär entwickelt wird. Anfangs eine Idee, dann mehr oder weniger "Mist" und konsequente Verbesserung.
    Deine Ausführungen über die Schnittvorlagen mit vorbereitenden Übergrößen um die Scheibe ohne Verkeilung schneiden zu lassen, die sind schon mal sehr aufschlussreich.


    Die Versionen der Flexhalterung sieht man ja auch auf den Bildern.


    Auf jeden Fall seit ihr unfallfrei durch die Kleinserie durch...


    Gruß

  • hallo


    bei den Granittools muß dei Fase schon flach, vielleicht auch etwas rund sein, am besten vorgeflext und mit dem Stein noch mal von Hand geglättet.
    eigentlich lösen sich beim Granit am ehesten da Krümel wo man beim schleifen anfässt, das spürt man unter den Fingern und das geht auch nicht sofort auf Glas, kommt aber auch wirklich sehr selten vor, merkt man es dann doch öfter muß man ab einer bestimmten Feinschliffstufe etwas lackieren.
    Ich muß aber ehrlich sagen ich hatte mit Glas- und Granittools genau so viel Kratzer. Glas scheint aber dfagegen noch schneller fest zu saugen, das ist auch eine Quelle für kratzer


    Gruß Frank

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