Rand nach Grobschliff

  • Hallo,


    ich lese schon eine Weile hier mit und habe mich heute entschieden einmal selber einen Beitrag zu verfassen. Denn ich/wir haben ein Problem :)


    Zusammen mit dem Mukimu (Dominik) aus diesem Forum schleife ich gerade einen 10" Spiegel, den wir beide von Stathis beim Astrotreff in München bekommen haben. Es ist mein Debüt und Dominiks zweiter Spiegel.


    Wir konnten nun mit Carbo 80 aufhören, da wir unsere Pfeiltiefe (etwa 3mm) erreicht haben. Leider haben wir beide einen äußeren, nicht angegriffenen Rand, den wir uns nicht erklären können. Wir haben verschiede Strichführungen probiert, leider half alles nichts. Bevor wir jetzt noch mehr probieren und den Spiegel ggf. unbrauchbar machen, wollten wir hören, was ihr dazu meint. Mein Rand ist etwa 3mm stark und hat eine ganz leichte ovale Form, Dominiks ist 5mm stark und kreisrund.


    Wir schleifen auf einem Granittool, das etwas kleiner ist als unser Spiegel (etwa 3cm). Der Spiegel scheint an den Aussenseiten perfekt aufzuliegen, da Spiegel und Tool mit Wasser durch Unterdruck zusammenkleben. Wir haben des Spiegel durch Striche mit langem Überhang ausgehölt.


    Dieses Bild stellt unser Problem ganz anschaulich dar. Die Pfeiltiefe im oberen Abschnitt ist jetzt bei 3mm. Es ist etwa eine Woche alt.


    http://teleskop.kibben.info/im…101027/5h_Grobschliff.jpg


    Kann uns jemand weiterhelfen?


    Mit freundlichem Gruß
    Sebastian

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Haze</i>
    Kann uns jemand weiterhelfen?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Hallo Sebastian,


    der Grobschliff wird bei einem großen Tool ja MOT (Mirror on top) gemacht. Zum Schluss kann man aber auch für ein paar Chargen auf TOT (Tool on top) wechseln. Dabei wird der Rand dann wesentlich stärker bearbeitet, als bei MOT. Siehe dazu auch http://www.stathis-firstlight.de/spiegelschleifen/tipps.htm
    MfG

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Haze</i>
    ........
    Der Spiegel scheint an den Aussenseiten perfekt aufzuliegen, da Spiegel und Tool mit Wasser durch Unterdruck zusammenkleben. Wir haben des Spiegel durch Striche mit langem Überhang ausgehölt.
    .....
    Mit freundlichem Gruß
    Sebastian
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo


    das sehe ich als Widerspruch, vor dem nächstem Korn, vielleicht mal auf Sphäre schleifen, bei Volltool wäre das 1/3 Strich, am besten da ihr bis jetzt MOT geschliffen habt erst mal TOT.
    Um so besser die Sphäre schon ist um so leichter geht es mit dem nächsten Korn, es saugt sich nämlich an weil es nicht passt.


    Gruß Frank

  • Hallo ihr beiden,


    wie ihr aus den vorigen Beträgen seht, habt ihr kein Problem. Die Amis sagen "Grind more and worry less". Ein Problem habt ihr erst, wenn der Rohling <b>so</b> aussieht. Da euer Tool etwas kleiner ist, einfach ab jetzt immer mit Tool oben (TOT) und mit neutralen Strichen (hauptsächlich 1/3 Striche, Ovale, oder Kreise mit 1/3 seitlichem Überhang) alle Körnungen durchschleifen.


    Der Sinn des Grobschliffs ist ja, dass man durch lange Striche MOT mit großem Überhang die Mitte viel stärker abschleift, um den Spiegel auszuhöhlen. Wenn man das effektiv macht, ist es völlig normal, dass der Rand zunächst unbearbeitet bleibt. Das gilt um so mehr, wenn das Tool wie bei euch etwas kleiner ist und der Spiegelrand tendenziell frei überhängt. Eine ovale Form des Schliffbildes ergibt sich, wenn der urspüngliche Rohling nicht 100%-ig plan, sondern etwas sattelförmig war.


    Wenn ihr jetzt TOT mit kürzeren Strichen weitermacht, entwickelt sich die Kurve bis zum Rand und die Scheiben passen sich immer besser aneinander und somit der Sphäre an. Das erkennst man auch daran, dass beim Überfahren der Mitte die Scheiben sich nicht mehr festsaugen. Eddingtest machen!

  • Hallo,


    wie schon gesagt - es ist alles im grünen Bereich. Nach K80 hatte ich bei meinem 30cm-Spiegel 10mm unbearbeiteten Rand. Über die Rautiefe der einzelnen Karbogrößen bzw. den Mindestabtrag bis zum Ausschleifen kann man den erlaubten unbearbeiteten Randbereich auch genauer ausrechnen, das sollte aber bei 3-5mm nicht nötig sein.


    Hier ein kleiner Auszug aus meinem Schleiftagebuch (298/1660, ursprünglich geplante Pfeiltiefe 3.4mm), angegeben sind die Spiegelradien und der bei diesen Körnungen noch recht ungenau ermittelte Krümmungsradius der einzelnen Zonen:


    ---


    Karbo 80 ist verbraucht.
    Mittentiefe ca. 3.4mm
    0 - 45mm: 2150mm
    45 - 140mm: 3050mm
    140 - 150mm: --
    ...


    K180 verbraucht. 1mm Rand steht, in der Mitte sind größere Pits.
    0 - 149mm: 3310mm
    149 - 150mm: --
    ...


    ca 45 Minuten K320,
    Radius: 3295mm
    2. Messung: 3290mm
    Pits in der Mitte verschwunden, noch viele Randpits.


    weiter, meist Spiegel unten
    K320 verbraucht. Randpits verschwunden
    Radius: 3320mm


    ---


    Viel Spaß beim Weiterschleifen,
    Roland

  • Hallo,


    das sind ja sehr viele, ausführliche Antworten. Danke!


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">ich denke das ist ein Missverständnis, die beiden haben 3mm bzw 5mm *unbearbeitenden* Rand. Also das unberührte, blanke Borofloat. Oder?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Genau!


    Ja, wenn der Spiegel zerbrochen ist, haben wir wahrlich ein Problem :)


    Danke für die Tips! Werden den Spiegel dann wohl erstmal TOT schleifen. Ich glaube auch, dass es einfacher ist, wenn man alle notwenigen Korrekturen vornimmt, bevor man auf eine andere Karbo-Stufe wechselt.


    Sebastian

  • Hi Sebastian,
    eine Sphäre in den Rohling reinzuschleifen, einen Rand anfangs stehen zu lassen und dann darauf "hoffen", dass durch den zusätzlichen Abtrag beim Durchgang durch die feineren Körnungen der Rand von ganz allein weggefressen wird, dass setzt eine gewisse Erfahrung voraus und ist nur notwendig, wenn der Rohling so dünn ist, dass man jeden Zehntelmillimeter Randdicke retten will.


    Geh auf Nummer sicher, schleife Dir die Sphäre mit Karbo80 so tief ein, dass auch der Rand erfasst wird. Die Stathis Rohlinge haben doch ausreichend Dicke bei 10". Nur die Fase muss man dann regelmäßig kontrollieren, nicht dass man sich die runterschleift, das gibt sonst Muschelausbrüche.


    Gruß

  • Hi Kalle,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Die Stathis Rohlinge haben doch ausreichend Dicke bei 10".<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Ja, das stimmt.


    Spaßmodus an:
    Aber Willi das Faultier hat mir versichert, daß 5mm Rand in jedem Fall verschwinden, noch ehe alle K80 Pits weg sind. Ich höre gern auf Willi, obwohl mein fleißiger Maulwurf Buddelflink oft anderer Meinung ist.[:D]
    Viele Grüße von
    Willi - ähm Kai

  • Kai - ähm Willi?
    Ist das jetzt (D)ein Doppelaccount? [:)]
    Oder nur alter ego, der der eine Nichtsphäre aus K80er-Zeiten einfach mit K180 in eine Sphäre verwandeln will. Willis Sparsamkeit in Ehren, ein geübter Glasquäler weiß ja, wie gut die Sphäre beim Kornwechsel ist. Aber bei einem Erstschliff würde ich die Grobschliff-Schritte schön brav der Reihe nach einhalten und nicht im Multitasking-Verfahren ineinander verweben wollen.
    Also
    1) Pfeiltiefe/Krümmungsradius aushöhlen
    2) Sphäre (im Rahmen der Korngröße sicherstellen
    3) Fase sichern
    4) Nächste Kornstufe und Pits verkleinern
    5) Krümmung möglichst erhalten (feinsteuern sozusagen)
    ...


    Gruß


    PS:
    Sebastian,
    Kai's Methode entspricht bildlich einem Parklücken-Einparkmanöver mit schräger Anfahrt aus 50km/h, Vollbremsung und ausbrechenden Heck, das dann quasi passend zum Randstein in die Lücke dreht. So lenken vielleicht Ralleyfahrer ...
    Besser ist zur Fahrprüfung die amtliche Schul-Methode: Erst auf Höhe des Vorderfahrzeugs anhalten, und dann langsam rückwärts einparken...[:D][:D][:D]

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Kai's Methode entspricht bildlich einem Parklücken-Einparkmanöver mit schräger Anfahrt aus 50km/h, Vollbremsung und ausbrechenden Heck, das dann quasi passend zum Randstein in die Lücke dreht. So lenken vielleicht Ralleyfahrer ...<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">[:D][:D] Spitze!
    lg
    Gerhard

  • Hi Kalle,
    Willi disskutiert schon wieder, es wäre sehr mühevoll den Fuss vom Gas zunehmen und das Bremsen strenge ihn an, während Buddelflink mahnte, das Üben der Einzelelemente wäre sehr nützlich.


    Beim Spruch von Stathis waren sie sich erstaunlicherweise einig, wobei Buddelflink bei "grind more" feuchte Augen bekam während Willi bei "less" kurz die Augen aufschlug um sich danach wieder umzudrehen.
    Viele Grüße von
    Willi und Buddelflink

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Also, erstmal noch weiter eine Sphäre schleifen :-)<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Den Rand bekommst du, wenn du willst, auch mit der nächsten Karbostufe weg, aber am besten und wie bereits gesagt TOT. Nur Mut! Wenn du Spiegel und Tool immer fleißig drehst, klappt das schon. Von alleine wird der Rand (ziemlich) sicher nicht verschwinden [:D].


    Eddingtest nicht vergessen.
    Gruß und viel Erfolg

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